AW: wieviel verdient ihr pro gig?
Im Nachhinein betrachtet stell ich für mich fest, und würde das auch jedem anderen Newcomer so raten, dass man ab einer gewissen "Einlernphase" - sprich der Sammlung von ersten Cluberlebnissen hinter dem DJ-Pult - definitiv Geld für seine Leistung verlangen sollte. Immerhin steht dort dann ein Mensch hinter dem DJ-Pult, der sich - mehr oder minder- Gedanken über die Musik, über die Zusammenstellung und über das Publikum macht. Er liefert also eine Leistung, und sei die noch so zeitlich begrenzt oder vor wenigen Leuten - er erbringt sie. Windows Media Player kann das zwar auch, aber das ist hier jetzt nicht das Thema!
Vordergründig steht für mich die Leistung im Fokus - und dann kommt wirklich erschwerend hinzu, und da spreche ich nun nicht aus eigener Erfahrung, aber als Bookingagent und aus Erlebnissen, die man eben so im DJ - Alltag erfährt! Wenn man sich einmal, egal ob als Newcomer, Resident, großer Act oder was auch immer für allzu lange Zeit auf einen Preis festgelegt hat, muss man damit rechnen wenn man je den Preis erhöht, darauf hingewiesen zu werden, dass man doch vorher umsonst/zu dem und dem Preis aufgelegt habe. Hier sehe ich vor allem die Gefahr für Newcomer - Erfahrungen sammeln ist gut, sich ausnutzen (hier wird ja gern das Wort prostituieren verwendet) lassen muss man sich nicht!
Daher sollte man meiner Meinung nach relativ schnell auf einen Preis von 100-150€ pro 2-3 Stunden Set kommen. Das trägt zu vielem bei: Der DJ ist zufrieden, weil er weiß er bekommt für seine Leistung eine entsprechende Gegenleistung. Ist der DJ zufrieden, wird er auch versuchen, sein Bestes zu geben, denn er will ja auch in Zukunft mindestens diese Summe an Geld erhalten, und weitere Bookings haben. Gibt der DJ sein Bestes, wird damit sicherlich auch in einem Großteil der Fälle das Publikum zufrieden gestellt. Ich führe das hier jetzt nicht weiter!
Was auch viel wichtiger ist - dieser Kreislauf trägt definitiv dazu bei, die Qualität wieder zu erhöhen! Es tut mir leid, was ich jede Woche von Resident oder WarmUp DJs zu hören bekomme - das ist manchmal Körperverletzung. Ich hab mehr als 70 Auftritte im Jahr, die wo es ein vernünftiges, Hauptact entsprechendes WarmUp gibt, kann ich an einer Hand abzählen. Und das ist traurig!! Und das sind definitiv Leute, die für umme oder 30€ auflegen.
Von daher sollte sowohl von seiten der Veranstalter als auch von seiten der DJs ein Umdenken einsetzen! Um gleich noch eins zu erwähnen: Ich glaube nicht, dass ein schlechter DJ die Möglichkeit hat, auf Dauer überteuerte Preise zu verlangen. Diese möchte ich ausdrücklich auch von dieser Regel befreien ;-)
