Nun, wenn ich mir das so durchlese, hast wohl oft Pech gehabt und oft in den Klo gegriffen. Ich mache seit gut 25 Jahren Mobile Disko, aber sowas hatte ich in dieser Zeit noch nie.
Ich habe jedoch festgestellt, dass die Kunden bei höheren Preisen wegbleiben. Ebenso habe ich oft schon erlebt, dass man mir sagt, "Wie, so teuer? Ich habe aber Einen mit Laptop, der nimmt 150€ für den Abend." Da habe ich denen gesagt, dass sie den halt nehmen sollen, wenn er so günstig ist. Das Ende vom Lied war, dass ich im Nachhinein erfahren habe, dass die Feier schlecht war, weil der "billige Nachbar" sie nicht bedienen konnte.
Ich werde mich nicht unter Wert verkaufen, auch dann nicht, wenn die Aufträge weniger werden. In der heutigen Zeit kann man von einer Mobildisko keine Familie mehr ernähren, gerade deswegen, weil eben jeder meint, den DJ zu spielen. Es war ja auch noch nie so einfach, an Musik zu kommen.
Zu dem Hochzeitsmix / Eröffnungsmix:
So etwas biete ich selber an und ist garantiert nicht in dem Preis inbegriffen.
Erstens braucht man für 5-6 Lieder mal locker eine Stunde, zweitens kommen möglicherweise noch 2-3 Änderungen dazu, wenn die Phrasierung z. B. nicht stimmt und drittens ist es eine eigenständige Dienstleistung. Diese liegen zwar unter einem dreistelligen Betrag, trotzdem sind die nicht in einer Buchung enthalten. Diese kommen extra.
Nun kommt noch die dritte Sache, die mit dem "Nein" sagen:
Finde ich auch witzig, da werden Aufträge auf biegen und brechen angenommen, obwohl man sie nicht bedienen kann. Da wird dann hier im Forum nachgefragt "Ich bin eigentlich House DJ, soll aber nun eine Hochzeit beschallen, weil mein Kollege zu mir meinte, ich sei ja DJ. Welche Musik spielt man denn da so?"
Sorry, aber die Geiz ist geil Mentalität und die "ich muss auf jeden Fall den Auftrag bekommen" Mentalität ist hier komplett fehl am Platz und zieht die Mobilbranche noch stärker durch den Kakao. Gerade Hochzeiten, die ja als schönster Tag des Lebens zählen, sollte man als unerfahrener DJ nicht annehmen. Man muss einfach mal nein sagen können (aber das können die wenigstens, auch in anderen Berufen und Bereichen).
Dem gegenüber stehen solche Kollegen, die meinen "Ich nehme alles an. Ich kann ja nur daraus lernen". Ja, stimmt auch wieder, aber da sollte man als Begleitung mitgehen und von dem DJ lernen.
Fazit:
Wenn der Kunde meint, ich sei zu teuer oder woanders bekommt er bessere Leistung, dann soll er gerne dort hingehen. Ich habe vor Spaß mal mehrere Mobil-DJs angerufen und für eine Feier nachgefragt. Du glaubst gar nicht, wie die sich verbiegen, nur um den Auftrag zu bekommen. Ich habe nachgefragt, was er für Boxen hat, weil ich eher der Hifityp bin und auf guten Klang stehe. Da kam als Antwort, er hätte welche von …, also einer Billigfirma. Als ich dann sagte, die Boxen kenne ich, und der Klang würde mir nicht zusagen, bot er mir an, andere Boxen zu besorgen, gegen Aufpreis. Den Aufpreis habe ich abgelehnt. Das Ende vom Lied war, ich hätte bei ihm die Feier zum halben Preis bekommen. Als ich dann sagte, dass ich eine Rechnung brauche, wollte er die 19% auf den Preis umlegen. Das wollte ich aber nicht, also war die Rechnung in dem Preis auch noch enthalten. Letztendlich hätte er an dem Abend kaum etwas verdient - aber den Auftrag wollte er unbedingt haben.
