Ich würde jetzt einfach gerne wissen was sich die user hier unter einem Dj vorstellen.
machen wir's mal auf basis der hiesigen userschaft...
ein DJ muss standardmäßig ganz dick "DJ" vor seinem (selbstredend unheimlich coolen) namen stehen haben. es müssen ja schließlich alle wissen, dass man DJ ist - deswegen kommt diese information auch auf mindestens einem kleidungsstück und - wenn vorhanden - auf dem fahrbaren untersatz deutlich zum vorschein. dieses überaus seltene hobby verdient schließlich zusätzliche aufmerksamkeit. dies steigert auch die erfolgschancen, ein mitglied des anderen geschlechts von den eigenen qualitäten zu überzeugen.
dann ist natürlich als erstes ein account auf deejayforum.de pflicht, denn ohne den wird man als DJ ja mal überhaupt nicht ernstgenommen.
ein DJ definiert sich stilmäßig primär durch die 2 bis 3 "topacts" (bekannte DJs), deren tracks er sich nachkauft und deren mixtechniken er zu kopieren versucht, was ihm in der regel nicht wirklich gelingt - aber das macht nichts, denn die fähigkeiten eines DJs sind schließlich direkt proportional zu der anzahl der equipmentbilder, die er ins netz stellt. dabei gilt die faustregel: je unaufgeräumter das zimmer, je schlechter die aufnahme und je größer das bild, desto cooler der DJ.
als richtiger DJ wird man allerdings erst dann anerkannt, wenn man in der lage ist, zwei musiktitel von der geschwindigkeit her grob anzugleichen und gleichzeitig laut zu machen. es ist egal, ob diese titel tonal miteinander harmonieren - die geschwindigkeit muss in etwa übereinstimmen, ab dann ist man offiziell DJ. equalizer und gain sind unnötige funktionen und grundsätzlich nur als dekoration anzusehen. das klingt zwar sehr leicht, aber der lernprozess ist langwierig und oft gelingt es erst nach einem ganzen wochenende täglichen übens - aber dann hat man es geschafft und ist bereit, die clublandschaft unsicher zu machen. zuallererst werden jedoch youtube-videos veröffentlicht, um den bekanntheitsgrad zu steigern. hierbei gilt es, auf keinen fall die tonspur separat aufzunehmen. man verwendet das eingebaute mikrofon der kamera - und idealerweise positioniert man diese direkt vor einem lautsprecher. eventuelle technische unreinheiten können auf diese art und weise geschickt cachiert werden.
à propos unreinheiten: musikalische bandbreite ist der größte feind des DJs. ein richtig guter DJ beschränkt sich in seiner musikauswahl grundsätzlich auf das genre, was derzeit in den sogenannten "underground-clubs" am populärsten ist. die "underground-clubs" erkennt man daran, dass sehr viele leute dort hingehen - dort werden auch nur die ungergroundigsten DJs gebucht. beim einkaufen achtet der DJ also primär darauf, was bereits tausende von anderen leuten vor ihm gekauft haben und orientiert sich zusätzlich an den charts seiner vorbilder - das ist ein garant für eine gelungene underground-party.
auch fashion schreibt der DJ groß. er ist schließlich als stilikone dafür verantwortlich, dass seine jünger gut gekleidet durch die gegend laufen und verbringt daher stunden auf der recherche nach den coolsten shirts, uhren und brillen. ähnlich wie bei musik ist hierbei essentiell, was derzeit angesagt ist und was alle anderen haben wollen - um das ganze allerdings rebellisch und underground wirken zu lassen, verwendet der DJ völlig unerwartete accessoires, wie z.b. hauchdünne schals. in clubs ist es schließlich so furchtbar kalt, und erst recht weil man sich als DJ ja auch auf keinen fall bewegen darf. man ist ja nicht auf demselben niveau wie die meute auf dem dancefloor.
nach einer erfolgreichen, langwöchigen karriere (oft bis zu 3 monate!) entscheidet sich ein DJ oft dazu, auf eine höhere ebene zu aszendieren: das producing. producing bedeutet, nicht mehr nur fremde musik aufzulegen, sondern selbst musik zu machen. in der praxis bedeutet es, zu versuchen, eine leichte variation der aktuell angesagten musik zu spielen - genau wie beim bereits erwähnten musikkauf ist dies eine strategie mit garantieerfolg. hat man erstmal ein stück veröffentlicht - egal, ob es nun überhaupt jemand gekauft hat oder nicht - ist man ab sofort dazu qualifiziert, andere DJs (vor allem solche, die noch keine releases haben) zu bevormunden. man hat automatisch in allen diskussionen zu allen themen recht. und wenn nicht, dann postet man einfach wieder ein paar bilder...