wieso sind hier alle so religionsfixiert?
kann ich Dir kurz (edit: okay, wurde doch etwas länger...hrhr) beantworten, ohne eine weitere Diskussion darüber auszulösen:
weil in der Türkei die Religion, sprich der Islam, eine sehr große und wichtige Rolle spielt. Ebenso die traditionellen Erziehungsmassnahmen nach streng muslimischer Art.
Und dieses Problem konnte ebenso bei türkischen Gastfamalien und der in Deutschland geborene Nachkommen nicht gelöst werden, da diese Nachkommen ebenfalls von deren Familien fast ausschliesslich nach strengen muslimischen Traditionen erzogen werden (Mädchen und Frauen haben keine Rechte und Freiheiten, werden unterdrückt und zwangsverheiratet, zugleich geschlagen und misshandelt, müssen sich den Männern untergeben - ebenso der Familienstolz, der manchmal bis zu einem Mord führen kann).
Oftmals ist es den Familientmitgliedern nicht erlaubt, Kontakte mit nicht muslimischen Menschen zu führen. Eine Heirat mit einem nicht muslimisch angehörigen Menschen wird traditionel verboten.
Wollen Frauen sich selbständig machen oder ein selbständiges Leben führen oder eigene Entscheidungen treffen, werden sie oft jahrelang von Familienmitgliedern verfolgt, bedroht, unterdrückt oder misshandelt, seltenst ermordet (gerade auch in Deutschland!).
Da kommen noch so viele weitere Faktoren hinzu, welche Macht die Religion und vor allem die Traditionen in Ländern wie in der Türkei bis Heute noch haben.
Erst ab dem Zeitpunkt, wenn eine Generation entsteht, die diese Traditionen aus der Religion heraus "bricht", ist eine derzeitige Vision überhaupt möglich.
Solange aber Traditionen von Generationen weitergeführt werden, unterliegen all diese Traditionen weiterhin der Religion, im Falle Türkei dem Islam.
Nur in den Großstädten dieses Landes findet man einige Menschen, die offener nach "westlicher" Art leben und sich nicht den strengen Regeln und Traditionen des Islams hingeben pder hingeben müssen.
Den Islam kann man niemals mit Religionen wie dem Christentum oder dem Buddhismus vergleichen. Letzen beidere sind "weltoffen" im Vergleich zum Islam, der sich der Welt "verschliesst" und meines erachtens als die agressivste Relgionsform gilt.
Und wie immer:
Ausnahmen bestätigen die Regel
Genau deshalb funktioniert es nicht, wie sich auch immer die grauen Eminenzen der EU entscheiden werden.
Das wäre vergleichbar, wenn Du in Afrika Millionen von Menschen erstmal klar machen musst, dass sie Kondome benutzen müssen, damit sie sich vor Aids schützen können. (und dies wird ja schon seit vielen Jahren getan, aber oftmals aus traditionellen und religiösen Gründen von vielen Afrikanern abgelehnt, ebenso die Misshandlungen unzähliger Frauen bei der Beschneidung, die bis Heute noch in vielen Teilen Afrikas durchgeführt werden, trotz jahrelanger Aufklärungsaktionen)
Und da wären wir dann wieder einmal beim Stichwort: Tradition
Führt man Traditionen zurück, entanden diese meist aus religiösen Gründen in der Geschichte. Und wie wir alle wissen, werden Traditionen über Generationen hinweg weitgeführt.
Die Religionsmächte wurden in der Geschichte der Menschheit durch die Politik abgelöst und beinhalten trotzdem noch oftmals einen Bestandteil.
Daher darfst Du Religionen niemals unterschätzen, welche Macht diese weltweit noch auf bestimme Länder ausüben können, wie z.B. in der Türkei.
Das einzige Ziel wäre erstmal eine jahrelange Aufkläungsarbeit zu führen, um entsprechende Angleichungen an eine westliche Welt überhaupt möglich zu machen. Ebenfalls erziehenden Eltern klar zu machen, sich von alten Traditionen zu lösen, die nicht mehr zeitgemäß sind.
Und das sollte erstmal in den eigenen europäischen Ländern geschehen, bevor man da einen Schritt weiter geht.
Ich hoffe, ich konnte Deine Frage mit meiner persönlichen Begründung beantworten bzw. zufriedenstellen.