boah, viel getexte hier, das wird sicher ne endlosgeschichte. mal ein paar kommentare von mir:
Und da sind mir auch die Hawtins und Liebings und van Dyks egal, die behaupten Arbeit mit Vinyl sei von Gestern. Sollen sie ihre Sets machen, wie sie wollen. Mit Minimalgeklicker und -geklacker und hier ein Boing mit Ableton eingespielt und da ein Blob mit Traktor gesamplet.
an dieser stelle muss ich dir beipflichten. die typen, die im 3-monatsrhythmus auf den zeitschriften-covers landen, mögen ja alle unheimlich umtriebig sein, viel kohle verdienen und an neuartigen methoden dran sein.
aber trotzdem ist ihre meinung keine allgemeine letzte antwort auf die fragen der (DJ-) welt. wenn die für sich feststellen, dass reines abspielen nicht mehr kickt und man ja so festgefahren ist: bitte! dann ist das eben für DIE so. das heißt aber lange nicht, dass unsereiner hier nicht mit klassischem setup nix reißt.
Zum Thema:
Wenn die CDs wirklich nun 7,-Euro / Stück kosten, dann könnte der Vinylmarkt sogar wieder wachsen. Denn die Differenz zur CD ist dann nur noch ein Quantensprung.
du meinst wohl eher den katzensprung ^^
quantensprung ist in der umgangssprache doch eine starke umwälzung.
Bei der Schnelllebigkeit der heutigen Tracks - was spielt man denn schon noch länger als zwei Monate
das hängt doch alles von DIR ab. was hat das mit dem medium für den guten, intensiv die musik lebenden DJ zu tun?
heute wie damals gibts top tracks, die lange rocken und immer wieder mal rausgeholt werden, egal ob für die menge oder den privaten stereo-schrein.
ich entdecke immer mal wieder sachen auf der festplatte, die lange nicht die luft hier zum schwingen anregten.
es hat alles mit platten angefangen!!! Auch im zeitalter von Serato und Co... CDs bauch niemand ...
ich denk das is jetzt mal so Ähra....
wird sich aber auch wieder ändern...und die "Real-Platte" wird wieder IN..
auch wenns jettzt grad nicht danch aussieht.
warum braucht niemand CDs? DU brauchst keine. aber mehr kannst du mit sicherheit nicht feststellen.
die wahrscheinlichkeit, dass es auf breiter front zurück zur vinyl geht, tendiert wohl gegen null. warum denn auch nicht? viele gehen von cd oder vinyl zu timecode, umgekehrt wohl sehr selten.
die tatsache, dass öl als teil von PVC für die schallplattenproduktion gebraucht wird, trägt da heutzutage auch einiges bei.
Vielleicht sollte man mal die Ansicht des Consumers mit einbeziehen.
Wer kauft denn bei dem tollen MP3 Angebot noch Tonträger? Im Bekanntenkreis gehen MP3 DVDs umher, wo alle möglichen VÖs des letzten Monats drauf sind. Jemand sagte mir letztens noch, er bekäme mittlerweile ein Problem, da er nicht mehr weiß, wohin mit der ganzen Musik. Da habe ich ihm gesagt, er soll ganz einfach mal was löschen bzw. wegwerfen. Ich finde so etwas einfach übertrieben. Noch einfacher kann man den Markt wohl kaum zerstören.
ist das illegales zeug?
denn DAS ist IMO noch eher das problem.
wenn ich digital KAUFE, muss ich mir immer noch die mühe machen, musik mal vorher anzuhören, meine geschmacksauswahl treffen usw.
die selektion ist da vom schema her nicht anders als beim physischen pendant.
leute, die nur noch in 10-GB-Schritten rechnen, nutzen den kram doch eh nur für berieselung, haben jogurtbecher-boxen, keine ordentlichen taggings und kennen im besten fall die hälfte ihrer sammlung.
sie sind also in ihrer geisteshaltung doch wohl meist diametral von einem leidenschaftlichen musikfreund entfernt.
hier sei mal verwiesen an einen jüngst bei skratchworx veröffentlichten text über vinyl und das ganze drumherum im vergleich zur mp3-sphäre des netzes:
http://www.skratchworx.com/news3/comments.php?id=973
Also gerade in der elektronischen Musik, welche eigentlich innovativ sein und nicht konservativ an alten Werten festhalten möchte, finde ich es sehr verwunderlich, daß so sehr an Vinyl festgehalten wird.
wer behauptet denn, dass akustische/musikalische innovation mit nicht medialer tradition einher gehen kann? die EMPFUNDENEN vorteile der DJs sind doch ausreichendes pro-argument fürs analoge.
das handling und die direktheit werden eben von niemandem geschlagen, egal wie billig oder sonst flexibel.
Klang: ich habe bis jetzte einen getroffen, welcher meinte, er könnte auf Monitorboxen einen Unterschied feststellen. Und wer hört schon im Club auf Monitorboxen? Außerdem ist ein großteil der elektronischen Musik nicht perfekt gemastert, die meisten Clubanlagen sind auch nicht optimal. Dazu Systeme, etc... Das alles macht meine Meinung nach viel mehr aus als das Codieren zu mp3.
ersteres ist soweit korrekt. die ganzen recording- und wiedergabeketten sind an vielen orten suboptimal. trotzdem möchte ich behaupten, im club einen unterschied von vinyl und cd hören zu können (übergang cd-dj zu vinyl-dj im club), die technisch bedingten mastering machens einfach aus. und ich hab auch kein wundergehör.
Und wer weiß schon, ob ich in 50 Jahren noch ein Format namens "MPEG-1 Audio Layer 3", kurz mp3, auslesen kann?
das ist nicht das problem. denn wenn kein direkter player mehr den codec liest, wirds ein converter regeln. es wird alles verlustlos bei maximal gleicher dateigröße wie heute gespeichert sein. eher noch ne größenordnung kleiner.
ich selbst lege mit serato auf, da auch ich die allgemein bekannten vorteile für stark überwiegend halte. vinyl hat schöne covers und ist noch ne nummer direkter mit waveform usw.
klar kennt man zu vielen platten eigene geschichten, es ist einfach ein echtes eigenes kultur-universum.
aber eben auch begrenzender, das diggen erfordert echte leidenschaft, diese hürden beschränken den erlauchten kreis (wer die ressourcen zeit und geld nicht hat, ist nicht dabei).
wenn serato und co noch covers in listen oder irgendeinen anderen praktischen, machbaren gimmick dafür umsetzen, fällt ein weiterer nachteil weg.
die platte als steuermedium ist durch ihre lebendigkeit für sehr viele einfach superb (nicht für alle, oldskool snaip zb spielt doch afaik CDs).
und darum hab ich auch gar nichts gegen rein-vinyler. im gegenteil, sie sind mir eher noch sympathisch.
wir können nur hoffen, dass technics weiterhin produzieren wird und uns die timecodes auch nicht ausgehen. mal noch welche ordern...
alles im allen fördert die lange diskussion hier mit ihren sorgen eins zu tage: die liebe, die so nicht da wäre, wenn man sich nicht intensiv mit der musik beschäftigen täte.
being passionate about sound!
weiter so!
