musik totgehört, keine neuen guten releases

[Sebastian]

ihr dürft nich nur david guetta spielen

 

[razy]

Ich finde aktuell kommt einiges an guter Musik raus. Ich ärgere mich dann immer das die Tracks noch nicht bekannt genug sind das wirklich alle drauf abgehen..

 

[Pauli]

Vorrallem nervt mich dieses zischen, was sich wie eine Nebelmaschine anhört, das scheint jetzt Mode im Elektrobereich zu sein, ich finde es macht den halben Track kaputt.

Fjeden !

 

[urgestein]

Ich hab es immer so gehandhabt, dass ich immer mal wieder nen guten Classic Burner mit eingebaut hab.
Allerdings wird das auf Dauer auch langweilig. Was nicht an den Classic Tracks liegt.
Im Techno Genre findet man fast nur noch so ne Melancholische Einheitsbrei klamotte.
Die Lieder gehen 9 Minuten und kommen alle nicht zum Punkt.

Sehr wenige Lieder bringen einem noch diesen absoluten kick.
Wenn ich 3 Stunden auflege, kann ich kaum sagen welches Lied grad gespielt wird. Alles ist so gleich. Das war "früher" anders. Da konnte man die guten Stücke schon am Anfang raus hören und man hatte Nachhaltig auch viel mehr erninnerungen an die einzelnen Stücke.
Das fehlt mir Heute doch schon sehr.

 

[BillionSouls]

Ich weis nicht, ob vor 5/10 Jahren die "Burner-Dichte" größer war. Ich bezweifle es aber. Was mir damals aber auffiel war, dass man sich auf Produzenten verlassen konnte. Es gab welche bei denen nahezu jedes Release gut bis sehr gut war.
Das ist jetzt anders finde ich. Nach jedem guten Release folgen erstmal ein paar sehr durchschnittliche Tracks. Oder Tracks die sich fast genauso wie die Vorgänger anhören...
Deshalb ist die "Following-Funktion" bei Beatport z.B. fast für die Tonne
Aber es gibt auch was positives - man ist gezwungen sich ständig mit neuen Produzenten auseinander zu setzen bzw. diese erstmal zu finden.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich finde regelmässig "Burner", zwar in unterschiedlichen Stilrichtungen (ich bin da flexibel) und mit viel größerem Aufwand. Aber es lohnt sich, finde ich.

 

[Sprengkommando]

...

ich gucke täglich nach neuer musik und im moment sind gute releases (für mich) einfach mangelware oder ich finde sie nicht.

...

Das wird dein Fehler sein .. falsches "Suchschema" ... es gibt soooo viele geile Tracks in jeeedem Genre .. wen interessiert schon das Release-Datum

Ich hangel mich meistens so durch ... (bei Discogs z.B.) guten bekannten Track suchen und mal schauen wer alles remixt hat .. die Künstler dann näher betrachten auch die Tracks die dann "unten" angezeigt werden in Augenschein nehmen .. so komm ich von einem guten Producer zum nächsten ... nur auf Neuerscheinungen zu achten halte ich für einen Fehler

 

[Spooty]

Also ich kann das teilweise auch nachvollziehen. Wenn man mehrere Jahre immer die Selbe Richtung auflegt bzw. nur ganz minimal abweicht, dann langweilt man sich natürlich irgendwann...

Dagegen hilft einfach mal eine Woche oder so mal was ganz anderes auflegen. Ich krame gerne meine alten Hardtrance und Hardhouse Sachen raus, da hat man Abwechslung und schöne Erinnerungen in einem

Man sollte natürlich nicht nur die Beatport Top 100 als einzige Quelle für neue Musik haben. Dann ist ja klar, dass es schnell langweilig wird.

 

[urgestein]

Top 100 meide ich wie der Teufel das Weihwasser.

Wegen der "burner Dichte" nochmal....
Du hast da schon Recht, dass gerade die Nachfolge Tracks der einzelnen Künstler ganz anders sind als "früher".

Wenn ich jetzt die Neuerscheinungen durchgehe und nen "Alten" klopper von früher finde, frag ich mich meist nur was das da grad soll. Die haben sonst wirklich Knaller um Knaller raus gebracht.
Heute ist z.b. nicht immer Marco Bailey drin wo es dran steht. Das gilt für fast jeden Künstler.

Wie gesagt, ich baue auch gerne Classic Tracks ein aber das Ding ist einfach, dass viele die nicht hören wollen. Nicht weil es schlecht ist. Es passt nicht immer zu der Heutigen Zeit.
Schall (Elektrochemie LK) kann man in nahezu jedes Set einbauen. Aber genüge ich damit dem Anspruch an den "Konsumenten" ? Will er nicht lieber genauso derbe feiern wie früher und trotzdem ein viel breiteres Spektrum an individuellen Tracks haben?

Im Raum Hannover spriessen die Classic Partys wie Pilze aus dem Boden und die laufen wie geschnitten Brot. Das muss doch einen Grund haben.

 

[hoozn]

bin gestern zufälligerweise drübergestolpert und habe sehr viel wahrheit darin gesehen, die vor allem auch auf diese diskussion zutrifft, auch wenn der artikel im speziellen auf pop/rock zugeschnitten wurde

5 Complaints About Modern Life (That Are Statistically B.S.)

#1 "Today's Music Is All Derivative Trash."

The Complaint:

"Two words: 'Justin Bieber.' Turn on a classic rock station and you can listen for hours without hearing one bad song. Now turn on a Top 40 station and try not to gouge out your ears. Today's music is just a bland product mass-produced by corporations. Don't take my word for it -- ask any music critic. They'll tell you the stuff that sells today is generic garbage. Not the music back in the day, like Zeppelin, Elvis, The Beatles, Pink Floyd ... bands like that would never top the charts today."

The Reality:

There are two things that skew our cultural memory on things like music.


OK, three.

First of all, you have the fact that the crap from previous eras gets forgotten, leaving only the great stuff behind. Those songs on classic rock stations are obviously cherry-picked as the best and most indicative of an entire era; it's not a random sampling of all the music available at the time. Modern rock or pop stations, on the other hand, have to play whatever's come out in the past six months or so.

So there is a filter applied to the old stuff. Even most of the music in Mozart's day was bullshit. And because it was bullshit, nobody felt the need to keep copies. And what was preserved isn't played today. Because it's bullshit. So it's easy to look back at Mozart's era (or the 1960s, or whatever) and assume that because only the classics survive in our memory, everything made back then was a classic.

The other problem is we assume that what gets remembered over time is whatever was the most popular. Not true.

For instance, what survives from the Vietnam era (thanks mostly to Vietnam movies) are songs like the badass protest song "Fortunate Son" by Creedence Clearwater Revival and "Gimme Shelter" by the Rolling Stones. Both were released in 1969, after the war started going bad.

Now look at the Billboard year-end singles charts from 1946 to today. The top song in 1969? "Sugar, Sugar" by the Archies.

[crappy text, echt... welch ein sinnfreier song]

"Fortunate Son" got no higher than No. 14 on the charts. "Gimme Shelter"? It was never released as a single at all.

Go ahead, look down the list. There is some great music on there, but it's mixed in with a lot of stuff you've probably never even heard of. And do you know what you don't see on there? Queen, Led Zeppelin and a lot of other great musicians. Groups that are well-remembered now, when classic rock radio stations wouldn't be caught dead playing some of the shit that outsold them. Even Elvis and The Beatles are only on there twice, tying for the most No. 1 year-end singles with none other than George Michael.

And that's not even considering that, thanks to the Internet, we have far more access to all kinds of niche music genres and independent artists that we'd have never heard in the past.

And as for the critics, you have to keep in mind that there will always, always be critics who hate whatever the latest trend is. Rock music as a whole was blasted pretty harshly when it first got popular. Melody Maker called it "one of the most terrifying things to have ever happened to popular music." The Daily Mail decided to up the ante by mixing in some good old-fashioned racism: "[Rock music] is deplorable. It is tribal. And it is from America. It follows ragtime, blues, jazz, hot cha-cha and the boogie-woogie, which surely originated in the jungle. We sometimes wonder whether this is the negro's revenge."

Hell, even The Beatles weren't safe. The Daily Telegraph said that they were "something Hitler might find useful."

Why? Because it's easier to be negative. That part will never change.

tl;dr

zum einen gibt es selektive erinnerung. man denke nur an die schulzeit: je länger sie zurückliegt, desto spaßiger war sie eigentlich.
zum anderen: "seinerzeit" gabs insgesamt wesentlich weniger tracks, somit auch einen höheren anteil an "gutem" zeug. heutzutage kann jeder x-beliebige "künstler" jeden schrott veröffentlichen, weil digitale vertriebswege sowie rein digitale produktionen neue und vor allem billige möglichkeiten eröffnen. teilweise super (man denke an alle kreativköpfe, die nun nur noch einen laptop und ein bisschen software benötigen), größtenteils aber auch furchtbar (jeder mit einem laptop und ein bisschen software glaubt daher er wäre "musiker", so wie jeder hipster mit iphone und hipstamatic-app glaubt, er wäre "fotograf"). das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass das filtern wesentlich aufwändiger wird, weil man nun zugriff auf ALLE diese tracks hat, und nicht mehr vorwiegend auf sog. "gatekeeper" wie physische plattenläden baut.

nur: jeder, der sagt, dass in der zeit von 1990-2008 (oder auf welchen zeitraum sich die diskussion jetzt beziehen mag) "mehr gute tracks" produziert wurden hat sich wohl erst irgendwann in den letzten jahren erstmalig mit der materie beschäftigt und die vergangenheit mit "best of"-compilations und (underground) "klassikern" nachgeholt, aber sicherlich nicht vor zehn jahren mit einem der zeit entsprechend gleichwertigen wissensstand in plattenkisten gewühlt.

 

[Panic Wasano]

mir gehts genauso

irgendwie fehlen mir die hammer releases.... es gibt ganz wenige lieder die ich 2010 gut fand. und 2011 war so gut wie nix gutes für mich dabei

höre grade andere genres......

z.b. http://www.youtube.com/watch?v=IBky9EjEc6Y
ist zwar auch schon bissl läter , aber gut

 

[urgestein]

nur: jeder, der sagt, dass in der zeit von 1990-2008 (oder auf welchen zeitraum sich die diskussion jetzt beziehen mag) "mehr gute tracks" produziert wurden hat sich wohl erst irgendwann in den letzten jahren erstmalig mit der materie beschäftigt und die vergangenheit mit "best of"-compilations und (underground) "klassikern" nachgeholt, aber sicherlich nicht vor zehn jahren mit einem der zeit entsprechend gleichwertigen wissensstand in plattenkisten gewühlt.

Hatte es woanders mal gepostet. Meine erste Platte hab ich 1993 gekauft. DJ Hooligan, Imaginaion of House. Davor waren es also bestimmt noch 3 Jahre, wo ich mir normale Maxi CD's geholt habe.
Meine Platten habe ich in einem Record Shop gekauft.
Stapelweise ging es dann nach hinten, wo "gute Kunden" (DJ's) ihre Platten vorhören durften. Meine Stapel der gekauften Platten waren damals wesentlich grösser als sie es Heute sind. Zu dem Zeitpunkt gab es viel weniger Einheitsbrei.
Allerdings liegt es auch damit zusammen, was du schon erwähnt hast. Techno war neu, fast jeder Track individuell. Aber das ganze ging bis fast 2006. Erst als Techno nicht mehr Salonfähig war, wurde das Spektrum der einzelnen Bereiche grösser. Es gibt ja schon mehr Elektro Stile als es beim Rock der Fall ist. Schon heftig .....

Auch wenn es jetzt vielviel mehr Künstler gibt als früher, sollten doch einige Tracks bei den Labels schon durchs Raster fallen. Das scheint aber nicht der Fall zu sein.

Dazu sage ich auch nicht, dass Heute alles schlecht ist. Viele Tracks sind um einiges ausgereifter als es damals der Fall war. Ist für mich mal nebenbei ein wichtiges Kriterium.

Ich bin auch der Meinung, dass die von Kommerz verseuchten Zeiten um 2005 alles kaputt gemacht haben. Die Erfolgreichen Producer haben sich ausgeruht und sich auf ihren Erfolg verlassen. Sämtliche re-re-re-re-re releases von was auch immer haben den Markt meiner Meinung nach uninteressant gemacht. Elektronische Musik hat ja nun dank (schlachtet mich bitte) Die Atzen und konsorten schon Mallorca Niveau.
Darauf komme ich am wenigsten klar.

Hard Style hab ich Mitte der 90er gehört. Damals unter dem Namen Thunderdome und alles was auf id&t Records raus kam. Bei uns hiess das Hardcore.
Der gleiche Quatsch wird jetzt wieder aufgewärmt und nennt sich Hard Sytle oder sonst wie. Welch Gigantisches Maß an Innovation ......

 

[hoozn]

Auch wenn es jetzt vielviel mehr Künstler gibt als früher, sollten doch einige Tracks bei den Labels schon durchs Raster fallen. Das scheint aber nicht der Fall zu sein.

ja, da hast du wohl recht. trotzdem glaube ich, dass hier zwischen digitalen und physischen releases, sowie zwischen unterschiedlichen labels mit unterschiedlichem geschäftskonzept unterschieden werden sollte.

releases:
wie bereits von mir angesprochen sind digitale releases um ein vielfaches kostengünstiger als das klasische vinyl. alleine schon deshalb müssen labels, die sich in beiden märkten gleichermaßen etablieren wollen eine gute vorauswahl treffen, da sie sonst auf ihren kosten sitzenbleiben. bei denen, die vorwiegend im digitalen markt tätig sind geht es wohl um masse statt klasse, da es keine kosten pro tonträger gibt und man einfach mal das, was bereits da ist, auf den markt werfen kann. frei nach dem motto "bringts nix, schadets (finanziell) trotzdem nicht". vielleicht ist das nur mein eindruck, aber wenn ich zb (selten, aber doch) auf beatport stöbere finde ich wesentlich weniger (wohl auch aufgrund der gigantischen datenbank), als wenn ich beispielsweise auf deejay.de nach vinyl suche oder gleich in den plattenladen meines vertrauens gehe.

labels:
ja, techno bzw elektronische musik als ganzes war bis vor 10 jahren noch relativ "neu"; wirklich große labels gab es daher nur vereinzelt, und auch diese haben in der regel eine gute vorauswahl getroffen um sich im wachsenden markt einen namen zu machen und sich von anderen aufstrebenden konkurrenten (inhaltlich) abzugrenzen.

heutzutage sind aber auch viele majors in das business eingestiegen, bzw haben labels, die sich in den anfangsjahren einen bekannten namen erarbeitet haben, ihre chancen zum großen geld gewittert, nachdem elektronische musik plötzlich aus dem täglichen leben nicht mehr wegzudenken ist. man denke nur daran wie viele werbungen elektronische musik verwenden, wie viele pop-"künstler" sich sounds aus der elektroszene ausborgen, oder wie sich das numerische verhältnis von rock-bars und tanzcafés relativ zu house-clubs verändert hat.

labels mit guter firmenphilosophie gibt es noch genug. man denke an die bereits gebrachten beispiele von sandwell district, ornaments, und co. und auch an xl recordings, die zwar ein global player geworden sind, ihre seele aber dennoch nicht verkauft haben (zu dem thema ein sehr interessanter guardian-artikel). deshalb halte ich an meiner behauptung fest: es gibt genug gute neue releases, aber die suchkosten sind einfach exponentiell gestiegen.

 

[Sprengkommando]

....
Der gleiche Quatsch wird jetzt wieder aufgewärmt und nennt sich Hard Sytle oder sonst wie. Welch Gigantisches Maß an Innovation ......

Und das ist das Kernproblem .. die "neuen" Sachen klingen nicht wirklich neu, weil die verwendeten Klänge total abgedroschen und ausgelutscht sind .. ALLE greifen halt zu "altbewährten" Klängen und sind einfach nicht dazu in der Lage (oder zu faul/unkreativ) einfach mal NEUE unverbrauchte Klänge zu verwenden .. nur so entstehen auch WIRKLICH NEUE Styles ... dieser Umbruch findet halt zu selten statt .. und kaum hat sich ein neuer Klang in den "Clubcharts" – oder besser gesagt innerhalb seines Musik-Genre– etabliert wird er bis zum Erbrechen ausgeschlachtet und durchgenudelt, bis auch der letzte ****en muss, wenn er es SCHON WIEDER vom 10.000 "Künstler" hören muss .. es läuft halt so wie beim Guttenberg :d

An diesem Punkt sollte man sich Gedanken machen, was einem WIRKLICH fehlt und dann selbst Produzieren ...

 

[urgestein]

Mir stellt sich insbesondere die Frage, welche Zielgruppe überhaupt angesprochen werden soll. Gibt es noch genausoviele Clubs und Partys wie es vor 5-10 Jahren der Fall ist?
Sind die "Mallorca Raver" (Sorry) einfach so in der Überzahl, dass deren Wünsche Primär abgedeckt werden? Sprich, ist der Kommerz das Non Plus Ultra ?

Wenn ich bei uns auf den Partys (Allgemeine) die Masse beobachte, ist die Tanzfläche bei reinem Techno ziemlich schnell leer.
Sobald aber "Hey, was geht ab" geschmettert wird, ist sofort wieder alles am Start.
Das zieht sich wie ein Roter Faden durch das gesamte Publikum.

Ich will jetzt die Atzen Fans nicht diffamieren aber für mich sind das alles Totengräber des Technos. Auch wenn das Martialisch klingt.

@hoozn

Die Masse ist immer ein Kernproblem. Egal in welchem Genre. In der Regel nimmt die Qualität deutlich ab, wenn auf Masse produziert wird. So traurig das auch ist.

Mir fehlt aber in letzter Zeit so ein richtiger Ruck durch die Szene.
Viele benutzen Techno als eine Art Klopapier. Solange ich es brauche, ists mir wichtig. Danach gehts ins Klo. Wenn dann alle in dem Strom mit schwimmen, kommen wir zu dem Ergebnis, welches wir jetzt haben. Ohne zu vergessen, dass es trotzdem noch einiges an brauchbarem Material gibt.

 

[Snaip]

So habe mich durch den ganzen Thread gelesen und kann das nicht im geringsten für mich persönlich (Musikrichtung House & Disco) bestätigen.

Gute Tracks finde ich ohne Ende. Leider viel zu viele, kaufe schon nur noch die Sachen die absolut Oberchef finde.
Klar sind auch mal ein paar Monate dabei die nicht so tolle VÖ's haben (in der Zeit kaufe ich dann halt alte Tracks die ich nicht kenne)

Alles gut an meiner Musikfront!

 

[frei:stil]

ja, und genau hier liegt DER punkt.
den punkt, an den viele, nicht alle, produzenten kommen, die frage "was ist im moment das element in der musiklandschaft, das fehlt? wie muss der sound klingen, der fehlt und wenn, dann wo fehlt er?".
gleichzeitig das problem "meine musik will gehört werden - und der mensch ist ein gewohnheitstier. der goldesel der elektronischen tanzmusik ist und bleibt der 08/15-clubstylah. also muss ich etwas schaffen, was gleichzeitig frisch und neu, andererseits auch die breite masse mitreißen kann, was oft aber indiziert, dass ich bekannte sounds und samples benutzen muss, was mich wieder einen schritt von der innovation wegdrängt.."

producer, die mit ihrem herzen dahinter stehen, haben 2 möglichkeiten - ihre gesamte freizeit damit zu verbringen oder das hobby zum beruf zu machen. die erste variante setzt irgendwo leistungsgrenzen, die damit quasi absehbar sind (allerdings vom talent abhängen - auch hier sind allerdings immer grenzen gesetzt), da man ja noch normal arbeiten geht, die andere indiziert, dass man mit seinen releases GUT geld machen muss, wenn man nicht am existenzlimit leben will. und bei diesem punkt ist natürlich die logische folgerung, dass sachen produziert werden, die möglichst vielen gefallen und das geht am einfachsten mit erfahrungswerten, auf die man zurückgreifen kann - bekannte sounds und samples.

das is eine erklärung dafür, dass viele genres heute regelrecht kommerziell ausgeschlachtet werden

 

[Sprengkommando]

Mir stellt sich insbesondere die Frage, welche Zielgruppe überhaupt angesprochen werden soll. Gibt es noch genausoviele Clubs und Partys wie es vor 5-10 Jahren der Fall ist?
Sind die "Mallorca Raver" (Sorry) einfach so in der Überzahl, dass deren Wünsche Primär abgedeckt werden? Sprich, ist der Kommerz das Non Plus Ultra ?

...

Kurz und knapp: ja

Es geht nicht mehr um die einfachen Abfeierleute die sich einen Dreck um irgendwelche Klischees scheren .. die bringen zu wenig Geld in den Laden, weil sie wegen der Musik kommen und nicht wegen "sehen und gesehen werden" ... es geht vielmehr nur noch um die anspruchslosen "unerfahrenen" "Party-Touristen", welche mehr Geld in den Laden bringen und denen man jeden Dreck vorwerfen kann und sie schlucken es als "coole undergroundige Clubmusik" .. weil sie es nicht besser wissen.

Solange sich an der überall vorherrschenden Geldgier der Menschen nichts mehr ändert, wird es auch nie wieder in die "richtige" Richtung gelenkt .. der Kommerz hat die Techno-Elektronika-Kultur längst überrannt und es ist unaufhaltsam .. Und Kommerz ist nun mal "geldorientiert" und nichts anderes.

Ich kann mich noch GANZ GENAU daran erinnern, dass der Programmdirektor von – damals noch – SWF3 groß****ig daher gelabert hat .."Solange ich hier Programmchef bin, wird hier kein Techno ausgestrahlt!" .. OK er wird wohl mittlerweile abgelöst worden sein oder auch begriffen haben, dass Techno längst Kommerz ist. Und Kommerz ist schnelllebig und "billig" .. halt "Strohfeuermusik" .. klingt vielleicht erst mal gut und schon beim zweiten mal langweilig, weil total abgedroschen ..

Nur durch eigene innovative Produktionen ist diese "Fehlentwicklung" aufzuhalten. Wobei es dann – nach ersten Erfolgen – schwierig für den Künster wird, sich für das "Geld" oder die "Musik weiterzubringen" zu entscheiden .. ... Wenn man einen Style patentieren könnte, wäre der Welt vielleicht auch schon geholfen

edit: @frei:stil: wir denken da sehr ähnlich

 

[urgestein]

Im Grunde genommen haben DJ's (ob Hobby, Semi Pro oder Pro) es noch gut. Sie können sich ihre Musik quasi selber aussuchen. Vam Anfang bis zum Ende. Der normale Clubgänger muss sich das anhören, was grad gespielt wird. Auch wenn man Freiwillig in den Club geht ist dies doch irgendwo unschön. Aber ok, das Leben ist kein Ponyhof.
Gab auch selten Partys, bei denen zu 100 % das lief was man selber am liebsten hört.

Ich werde Sven Väth mit seinem New Intelligenz Techno damals nicht vergessen. Was ein Schrott. Vielleicht sind unsere Ansprüche einfach zu hoch.
Bei mir ist es sogar wirklich so. Ich gehe nicht mehr in Clubs, weil ich dort nicht bedient werde. Was soll ich in einem Laden, bei dem ich nach 2 Stunden denke "wärste mal zuhause geblieben" ..... Das war mal anders.

Ist es bei euch denn auch so, dass Classic Partys im kommen sind?
Vielleicht ist das dann schon mal der erste Ansatz für eine bessere Zeit.
Je mehr Partys, desto grösser das Interesse der Producer. Who knows .....

 

[criwo]

..., was oft aber indiziert, dass ich bekannte sounds und samples benutzen muss, was mich wieder einen schritt von der innovation wegdrängt.."

Du meinst sicher impliziert...
Nicht bös' gemeint.

Zum Thema:
Ich stütze Snaips Aussage, finde auch noch schöne Lieder.

 

[DJ EZe-G]

Bei mir ist es sogar wirklich so. Ich gehe nicht mehr in Clubs, weil ich dort nicht bedient werde. Was soll ich in einem Laden, bei dem ich nach 2 Stunden denke "wärste mal zuhause geblieben" ..... Das war mal anders.

Ist es bei euch denn auch so, dass Classic Partys im kommen sind?
Vielleicht ist das dann schon mal der erste Ansatz für eine bessere Zeit.
Je mehr Partys, desto grösser das Interesse der Producer. Who knows .....

Mir geht es da ähnlich! Wenn ich denn selber mal auf ne retro Party bin geh ich persönlich zwar ab, merke allerdings dass das bei den jüngeren nicht so ausbündig ist wie damals. Obwohl man mit gute Classics auch die jungen Leute begeistern kann, einfach das geile original spielen das inzwischen bekannt gecovert ist und schon hast du dein Aha-Effekt..

So richtig draussen waren Classic parties nie glaub ich, auch wenn Sie sich erst seit 10 Jahre im Electro-Bereich wirklich lohnen. ich leg selbst wöchentlich Classics auf im Internnet-Radio und öfter kommen dann auch mal anfragen irgendwo Classics aufzulegen, sind meistens 30+ ...heisst aber nicht das unbedingt nach Trance gefragt wird, ganz in gegenteil!! unter 140BPM läuft da kaum was

 

[urgestein]

So habe mich durch den ganzen Thread gelesen und kann das nicht im geringsten für mich persönlich (Musikrichtung House & Disco) bestätigen.

Wenn es jetzt House und Disco im Sinne von Elektro Charts ist, geb ich dir da Recht. Da wird auch nie wirklich ein Engpass entstehen. Das ist ja genau das Ding, wenn wir vom 25000sten Cover sprechen oder Ähnliches.
Das beziehe ich jetzt auf Mainstream House und Disco. Denn Kommerz wird ja nun mal immer gut bedient.

Bei mir geht es jetzt um Techno in seiner Urfassung.
Kein Minimal, TechHouse oder oder oder.....

Techno war ja von Haus aus immer etwas schneller bzw. ausgefeilter als der Rest. Wenn ich jetzt aber in meinem Genre Minimal finde, was als Techno deklariert wird hab ich ein Problem. Nur weil der Producer sagt das es Techno ist, muss dem nicht so sein.
Wenn ich von 100 Platten bei 90 das Gefühl hab das ich grad Minimal höre, kann da irgendwas nicht richtig sein.

Bei House könnte ich mich Dumm und Dämlich kaufen. Da kommt immer wieder Nachschub.

 

[BillionSouls]

Wenn es jetzt House und Disco im Sinne von Elektro Charts ist, geb ich dir da Recht. Da wird auch nie wirklich ein Engpass entstehen. Das ist ja genau das Ding, wenn wir vom 25000sten Cover sprechen oder Ähnliches.
Das beziehe ich jetzt auf Mainstream House und Disco. Denn Kommerz wird ja nun mal immer gut bedient.

Bei mir geht es jetzt um Techno in seiner Urfassung.
Kein Minimal, TechHouse oder oder oder.....

Techno war ja von Haus aus immer etwas schneller bzw. ausgefeilter als der Rest. Wenn ich jetzt aber in meinem Genre Minimal finde, was als Techno deklariert wird hab ich ein Problem. Nur weil der Producer sagt das es Techno ist, muss dem nicht so sein.
Wenn ich von 100 Platten bei 90 das Gefühl hab das ich grad Minimal höre, kann da irgendwas nicht richtig sein.

Bei House könnte ich mich Dumm und Dämlich kaufen. Da kommt immer wieder Nachschub.

Mach dich frei von Begrifflichkeiten

Kaufe/spiele was dir gefällt, egal wie es beatport/juno/traxsource etc pp nennt.!

Wenn du techno in seiner Urform magst, dann würde ich bei früheren Releases suchen. Ich glaube du willst zuviel. Heutiger techno klingt eben nicht wie früher. Das ist nicht schlimm sondern die Natur der Sache, dass sich Dinge entwickeln. Leider nicht immer in die persönlich favourisierte Richtung.

Ich finde sehr selten was im Bereich Techno was mich wirklich vom Hocker haut. Aber es kann auch an mir liegen, vllt bin ich da rausgewachsen

 

[urgestein]

@BillionSouls

Mit den Begrifflichkeiten hab ich eigentlich eher weniger ein Problem.
In der Regel findet man nach wenigen klicks schon das was man sucht. Der Nachteil der vielen Genres hat den Vorteil, dass man auch gezielter suchen kann. Was am Ende dabei heraus kommt ist eine andere Sache.

Ich selber finde es auch sehr gut, dass sich der Techno entwickelt. Mir fehlt dabei nur das gewisse etwas. Vom Sound her gibt es sehr viele Sachen, die sich richtig geil anhören. Nur fehlt dann der Gong für den hörer. Irgendwas, dass Nachhaltig in den Köpfen bleibt. Ein Loop, der sich ins Hirn brennt. Sowas halt.

Vieles ist ja immer auch ein schwelgen in der Vergangenheit. Das dies nicht immer produktiv ist und auch oft Realitätsfremd ist klar. Dinge entwickeln sich. So soll es ja auch sein.
Ich verstehe nur halt die Künstler nicht. Eine Menge leute haben eben diesen Techno über Jahre als Marke herausgebracht. Viele hatten absoluten Erfolg. Wie kann es sein, dass genau diese Leute einfach untätig rumsitzen und die Bewegung ins Nirvana laufen lassen. Immerhin hatten sie Erfolg und wenn man Ehrgeizig ist, kann man diesen auch Wiederholen. Zumindest glaube ich das.......

 

[Snaip]

Wenn es jetzt House und Disco im Sinne von Elektro Charts ist, geb ich dir da Recht.

*hüstelhüstel*

Wir sprechen hier von Musik die von der Paradise Garage inspiriert wurde.
House Music nix Electro!
Und Disco ist das Zeug aus dem House geboren wurde.

Junge für jemanden der seit den 90ths dabei ist hast du aber große Genre Lücken...

 

[urgestein]

Es gibt ja auch Genres, die einen eher weniger interessieren. Mit The Weather Girls und Gloria Gaynor konnte ich nie so viel anfangen ...
Ich hab mit Techno angefangen und mit Techno werde ich auch aufhören.

Dazu kommt meine Abneigung gegenüber House aus den Staaten. Alleine schon das ganze Detriot kram fand ich albern.....Aber das ist ja nur meine Empfindung.