DJM500 vs. DJM600:
Einleitung und Haltbarkeit:
Es mag zwar sein, dass in den 5 Jahren seit erscheinen des DJM500 einiges an Technik aufgerüstet wurde, aber dermassen viel ist es nun auch wieder nicht. Ich hatte den DJM vor vielleicht 4 Jahren gekauft. Damals kostete das Teil noch satte 1600DM, wenn ich mich recht erinnere. Ich brachte das Teil irgendwann zur Generalüberholung und bezahlte dafür 500DM. Der Service war absolut mies. Die Hauptprobleme wurden zwar behoben, aber einige Kleinigkeiten, welche man nur beim Mixen bemerkt, hat man nicht ins Reine gebracht. Mittlerweile muss ich sagen, dass ich das Gerät nach 4 Jahren intensivem Gebrauch wohl langsam wegschmeissen kann. Ein Fader ist gänzlich dahin, einer setzt eine Millisekunde den Sound aus, wenn man nen anderen Fader reinnimmt, ein Knopf für das Vorhören ist dahin (zum Glück beim kaputten Fader), einer geht nur noch harzig. Der Drehregler für den Masterausgang auf der Rückseite ist ebenfalls hinüber. Man kann ihn nur noch etwa auf halber Lautstärke rausgehen lassen und muss darum den rest über Hauptverstärker und Masterfader regeln. Aber nach solch langer Belastungszeit ist wohl jeder Mischer mal hinüber. Wurde ja auch oft genug eingesetzt. Der DJM500 ist mit Sicherheit einer der besten Mischer für Techno, ist jedoch nicht grossartig robust und auch nicht sehr gut wieder in Stand zu setzen. Wie es da um den DJM600 steht, wird sich wohl noch zeigen. Ich schätze es zwar etwas höher als beim DJM500 ein (wg. neuer Technik bei Fadern), aber trotzdem nicht grossartig höher. Im Grunde ist es ja noch in etwa der selbe Mischer.
Warum ich mich für den DJM500 entscheiden würde bzw. erneut entscheiden werde:
1. Beim DJM600 wurde zwar der Crossfader nett aufgerüstet, aber ein Fader für HH-DJs ist das wohl nicht. Da gibts passenderes. Auch wer im Techno-Bereich einen Crossfader für unerlässich hält (z.B. Hardcore, D&B, etc), wäre wahrscheinlich mit einem Fader von Outline oder vergleichbarem besser beraten. Ich jedenfalls kann den Fader für meinen Kram locker mit den Hauptkanälen simluieren und da kann sogar noch genauer mit den Lautstärken variiert werden. Für das bisschen Drum 'n Bass was ich mache tuts dann der Crossfader schon zur Not, ansonsten eben die Hauptkanäle. Einen Fader zum Scratchen brauch ich nicht. Also lohnt sich für mich das zusätzliche Geld nur wegen des Faders sicher nicht.
2. Beim DJM600 haben wir zusätzliche Effekte, Effektoptionen und einen Sampler. Aber wenn wir's mal nüchtern betrachten, braucht man die Effekte nicht. Sie sind eine witzige Sache für nen kleinen Effekt zwischendrin als Spielerei, wobei hierfür die bereits beim DJM500 existierenden Effekte eigentlich reichen. Wozu man einen Sampler brauchen soll, ist mir immer noch schleierhaft. Einmal davon abgesehen, dass es mit der Einbindung eines echten Samplers nie und nimmer vergleichbar ist, wird gerade auch durch diesen Umstand nicht über eine Spielerei hinauskommen.
Als ich den DJM500 kaufte, waren mir die Effekte egal. Jene Qualitäten, bei welchen man wirklich merkte, dass hier DJs bei der Konzipierung mitgearbeitet haben, waren für mich:
1. Übersichtliche und gut handhabbare (man stösst nirgens an) Regler, Fader etc.
2. Grosse Regelbarkeit der dB bei Höhen, Tiefen und Bässen
3. Gutes Klangbild auch bei Veränderungen der oben genannten Werte.
4. Es können drei Plattenspieler und externe Geräte angeschlossen werden.
5. Gute Vorhörfunktionen - sogar Master (wichtig für Verdoppelung eines Kanals aufm Kopfhörer)
6. Mehrere Masterausgänge in verschiedenen Variationen und zusätzlicher Masterregler auf Rückseite
7. Last but absolutly not least: Jeder Kanal hat eine eigene Lautstärkenanzeige
Fazit:
Damit ist für mich als Techno-DJ das DJM500 das perfekte Mischpult. Da macht für mich der optische Crossfader und der 26dB-Kill keinen Unterschied aus, ohne welchen ich nicht mixen könnte. Die Fader sind schon beim DJM500 recht sauber fliessend und auch der Kill-Effekt ist des grossen Spielraums wegen bereits gut vorhanden. Wirklich neu hinzugekommen sind lediglich ein paar Effekte und ein eher fragwürdiger "Sampler". Ich bezahle nicht soviel Aufpreis für Spielereien.
Wer also nicht gerade aus Mutters Tasche lebt und ohne die paar zusätzlichen Spielereien leben kann, mit welchen schon das DJM500 ganz gut ausgestattet ist, soll ruhig beim DJM500 bleiben.