Hypothetischer Thread Schule oder DJ Karriere

[MwieMarvin]

Hallo,

Ich habe mir letztens mal die Frage gestellt, was würde ich machen, wenn meine Dj Karriere und Producing Karriere steil bergaufgeht und immer weniger Zeit für Schule hätte ich aber genug Geld verdienen würde als DJ um mein Leben zu finanzieren. Letzten endlich müsste ich mich entscheiden, entweder Abitur und danach evtl. Studium und währenddessen alles schleifen lassen. Oder abbrechen und das machen, was mir am meisten Spaß macht, mit einem hohen Risiko...

Das Problem währe, dass man keine Rücksicherung hat, wenn es doch nicht mehr läuft. Aber wenn man nur Schule macht auch nicht, also muss man minimum noch eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren und danach am besten noch ein paar Jahre in dem Beruf arbeiten. Jedoch wird man älter... und wer weiß, ob es dann noch was werden kann?


Als mal rein Hypothetisch, was würdet ihr machen?

 

[Jan.S]

Schule.

Zumindest bis zum Abschluss musst du für Dich einen vertretbaren Mittelweg finden. Eine DJ-Karriere kann auch mal schnell vorbei sein.

 

[wer weiss]

schule, ausbildung oder studium!
und mukke nebenher eben. und wennst das potenzial hast fürn studium, dann machen! also wenn dir das deine ellis finanzierenod. du bafög bekommst.
denke, mehrgleisig fahren is immer gut!

 

[marvis]

Von DJing leben können nur sehr wenige - und wie schon geschrieben kann so eine DJ-Karriere auch sehr schnell wieder vorbei sein.

Insofern: Auf jeden Fall eine Ausbildung durchziehen.

Aber: Eine erfolgreiche DJ-Karriere kann man auch nicht komplett nebenbei aufziehen, und wenn sich wirklich ein paar gute Möglichkeiten ergeben, dann würde ich die auch nicht verstreichen lassen.

Was man z.B. durchaus machen kann ist Phasen einzuplanen, in denen die Musik oder eben Ausbildung/Job im Vordergrund stehen. Als Schüler und Student hast du in der Regel planbare Ferien, als Arbeitnehmer hast du einen Urlaubsanspruch. Wenn man clever plant und sich gut promotet, dann nutzt man diese Zeiten eben besonders intensiv und nimmt ansonsten hin und wieder mal einen Wochenend-Gig mit.

Das ist sicher kein ganz einfaches Leben, aber durchaus machbar und könnte ein Mittelweg zwischen den Extremen sein.

Ich muss aber dazu sagen, dass ich selber nie an dem Punkt war und ich auch nie von der Musik leben wollte. Mir reichen 1-2 Wochenend-Gigs im Monat. Nach meinen Beobachtungen machen das aber durchaus einige DJs so wie beschrieben.

 

[Miilhouse]

Also ich bin momentan in einer Situation, die ein bisschen in diese Richtung geht, auch wenn ich (bis jetzt) nur produziere, und nicht auflege. Im Sommer habe ich meine 4-jährige Elektroniker Lehre mit Berfusmaturität (weiss nicht obs das in DE auch gibt) erfolgreich abgeschlossen. Während dieser Zeit habe ich sehr viel Freizeit mit produzieren verbracht.
Seit dem Sommer habe ich im Lehrbetrieb weitergearbeitet, jedoch nur 80% um auch genügend Zeit für das Produzieren zu haben. Mein Vertrag läuft jetzt Ende Jahr aus (das wollte ich von Anfang an so). Ab dann will ich mich intensiv mit dem Produzieren, Musik allgemein (Klavier und Gitarre) und vorallem auch mit der Tontechnik auseinander setzten. Mein Ziel ist es auch, ein Praktikum in einem Tonstudio zu absolvieren. Ich denke, es wird schwierig so was zu finden, aber ich glaube daran!

Ich kann natürlich nicht damit rechnen, mein Geld später mit produzieren und auflegen zu verdienen, aber es sollte auf jeden Fall etwas mit Musik sein (Tonstudio!).

Desweiteren kann ich dank meinem Berufsmaturitäts-Abschluss jederzeit Studieren gehen.

Falls man also auf Musik setzen will, sollte man unbedingt schon einen brauchbaren Abschluss haben und man muss sich immer bewusst sein, dass es riskant ist und man nicht immer selber bestimmen kann, ob es klappt oder nicht.

 

[kasor]

Auf alle Fälle Abi durchziehen! Dann kannst du dir immer noch eine Auszeit für die Musik nehmen und schauen wohin es geht.

Wie meine Vorredner schon gesagt haben auch Studium und Gigs lassen sich, wenn man sich nicht all zu blöd anstellt, gut miteinander verbinden. In der Vorlesungszeit ein bisschen rar machen, Termine für die Semesterferien planen und im Studio und der Bibliothek einschließen.
So kannst du auf beiden Lebenswegen dein Ding machen und hälst dir Optionen offen.
Viel Glück.

 

[zoomzoom82]

Am Abi führt kein Weg vorbei.
Aber du kannst natürlich deine DJ und Producing Sachen mit einbringen indem du ein Studium wählst was damit zu tun hat. Im Kultur- und Freizeitmanagement oder Eventmanagement gibt es da sicher Möglichkeiten.
Die einzigen die ich kenne die vom Djing leben sind über 40 und tingeln jede Woche auf 2 oder 3 Veranstaltungen rum hier in der Region. Diese Djs verdienen recht gut.

 

[Phonon]

naja, so einfach ist das mit den sogenannten semesterferien aber beileibe nicht in jedem studiengang.
bei mir ist es eher so, dass ich in den semesterferien ziemlich vollbeschäftigt bin (lernen für die klausuren, laborpraktika etc), da ist nichts mit mal ne woche oder 2 auszeit nehmen.
hängt also mit sicherheit stark vom studiengang/der uni ab.

 

[Sixto]

Ich behaupte mal das hier in Deutschland keinen Producer/DJ gibt (und ich wage zu behaupten das du es auch nicht sein wirst) der schon in solch jungen Jahren dermaßen eingespannt ist das er nicht min. sein Abi machen kann.
Selbst im Ausland ist mir nur ein Fall bekannt und das ist Danny Avilla. Daher würde ich wie schon die Vorredner schrieben definitiv min. das Abi machen und bestenfalls sogar eine Ausbildung/Studium (ggfs. sogar in der Richtung).

 

[MwieMarvin]

Wie gesagt, das hier ist nur ein was währe wenn Thread....

Ja, ich denke auch, Abi und Studium sollte man minimum haben. ^^

 

[Jan.S]

*Klug******er-Modus-on* Wenn Abi und oder Studium dann währe aber ohne "h" *Klug******er-Modus-off*

 

[Snaip]

Definitiv das Abi durchziehen.
Im Studium kann man es sich leisten auch mal eine Pause einzulegen (wenn man nicht möglichst schnell abschließen will).

Vor allem wessen DJ Karriere geht denn so ab das man nicht das Abi nebenher machen kann?
Ich habe zur Abizeit schon voll aufgelegt und habe trotzdem Abi gemacht.

 

[Sixto]

Vor allem wessen DJ Karriere geht denn so ab das man nicht das Abi nebenher machen kann?
Ich habe zur Abizeit schon voll aufgelegt und habe trotzdem Abi gemacht.

Wie ich schon meinte, mir ist auch kein Fall außer Danny Avila bekannt.

 

[DJMount]

Leute, es geht alles, wenn man Bock drauf hat!

Ich bin dualer Student, bin also das ganze Jahr über phasenweise in der Uni und im Ausbildungsbetrieb. Im Betrieb bin ich jeden Tag von 8 - 17 Uhr und auch nicht selten mit Überstunden. Ich habe keine Semesterferien, sondern nur 30 Tage Urlaub und auch nur in der Zeit, in der ich in der Firma bin. Dazu kommen einige "Pflichturlaubstage", wie z. B. zwischen Weihnachten und Silvester. Nebenbei lege ich ca. 3-4 Mal im Monat auf, produziere eigene Remixe und Bootlegs, die ich auf internationalen Remix-Plattformen im Internet verkaufe und somit dort auch Zeit finden muss, weil jede Woche etwas neues released werden muss, um dabei zu bleiben. Dazu kommen noch die Prüfungen (meine Uni ist auch nicht gerade eine der leichtesten) und irgendwie schafft man es doch...

Ich denke es kommt immer darauf an, ob man da richtig Bock drauf hat oder es nur für das Geld macht. Von letzten kenne ich genug Leute. Und die müssen sich richtig aufraffen, sich mal hinzusetzen und was zu machen. Viele bereiten sich auch nur noch so vor, dass sie die Beatport oder CC Top 10 kaufen und damit dann in den Club gehen.

Ich bin mittlerweile soweit drin, dass ich jeden Tag abends eine halbe bis Stunde durchs Internet surfe und meine ganzen Remix/ Musik-Seiten durchsurfe und mir neue Sachen anhöre, überlege was man wie mit was vermischen kann und schaue mir auch die Trends an (aktuell z. B. Trap). Für sowas muss ich mich nicht aufraffen, sondern habe da einfach Lust drauf. Und mit der Ansicht habe ich mich auch von der kleinen Geburtstagsparty von der Freundin zu großen Clubs hochgearbeitet... und ich denke, dass das jeder kann, wenn man sich nur reinhängt!

Mein Fazit: Schule machen und wenn man es sich zutraut und Bock drauf hat: DJing parallel zum Studium machen!

 

[disaster]

Also Abi sollte wirklich kein Problem darstellen. Dank G8 ist man ja jetzt schon mit 18 (oder teilweise früher) fertig, deswegen sollte das einer DJ-Karriere ja eh nicht im Weg stehen.

Und dann bleibt da noch das Studium: Ich kann nur für mich sprechen, aber mit Ausnahme der Klausurphasen (das sind vielleicht 6-8 Wochen im Jahr, manchmal weniger) hätte ich genügend Zeit, mich nebenher auf eine Musikkarriere zu konzentrieren. Insbesondere wenn dieser Ausblick tatsächlich so vielversprechend wäre, dann hätte ich auch kein Problem damit mal ein Urlaubssemester einzulegen oder das Studium um ein oder zwei Semester zu verlängern (tun ja so schon genug, ohne muskalische Karriere ).

Ich denke, man kann das ganz gut miteinander kombinieren (ich wiederhole mich: Mag nicht für jeden Studiengang/jeden Studenten gelten, bei mir aber definitiv) insbesondere wenn man ein bisschen Disziplin beim Zeitmanagment aufweist.

 

[Snaip]

Wie ich schon meinte, mir ist auch kein Fall außer Danny Avila bekannt.

War auch das einzige Beispiel was mir eingefallen ist warum man die Schule sausen lassen könnte.
Vor allem weil er ja auch von 0 auf 100 gegangen ist und nicht nur so ein paar Underground Hits hatte mit dem man, mit viel touren, 3000 Euro am Ende des Monats in der Hand hat von dem dann der Staat noch mal die Hälfte bekommt.

Das vergessen ja viele wenn sie das erste mal ein Booking mit mehr als 200 Euro haben.

 

[Sixto]

Seine Gage liegt ja bei ca. 1500 EUR/Gig.
Wo/wie er die versteuern muss weiss ich allerdings nicht. Ebenso weiss ich natrülich nicht wieviel das Mgmt bekommt.

 

[Snaip]

Nein damit meinte ich nicht den Avila.

Noch mal den Text lesen da steht "nicht nur ein paar Underground Hits".
Soll sagen er verdient genung um eine Zeit zu überbrücken in der er nicht mehr gut verdient.

Viele junge DJs denken aber wenn sie drei Tracks in den Beatport Top 100 hatten und 500 Euro pro Gig bekommen das sie ausgesorgt haben.

 

[Sixto]

Hab dich schon richtig verstanden.
Mein Beitrag diente nur als Ergänzung/Unterstützung deiner Aussage.

 

[hoozn]

imho gibt es keinen triftigen grund nicht zumindest das abi zu machen:

-man hat auch als schüler noch genug freizeit, in der man sich voll und ganz der musik widmen kann
-man hat dann zumindest ein zeugnis in der tasche, das einem eine höhere ausbildung ermöglicht
-man ist in der regel noch nicht so sehr auf geld angewiesen, dass man auch unter der woche ständig gigs bestreiten müsste nur um über die runden zu kommen


schwieriger wirds dann bei der entscheidung studium vs djing:

-wenn man halbwegs eindeutige vorstellungen von einem job/berufsfeld hat, in dem man sich vorstellen könnte, langfristig tätig zu sein, sollte man sich in diesem bereich auf jeden fall irgendwie und irgendwann weiterbilden.
-wenn dieser bereich "musik" ist, sollte man mmn umso mehr versuchen eine fundierte ausbildung zu erlangen, da das business sehr starkem wandel ausgesetzt ist und man beispielsweise auch als tontechniker mit praktikumsplatz und anschließender festanstellung nur selten einen längerfristig gesicherten arbeitsplatz hat (bei der momentanen diskussion um verwertungsmodelle in der musikindustrie und etwa den möglichkeiten sich ein günstiges homestudio einzurichten ist fraglich, wohin die diesbezügliche entwickoung geht)
-wenn man ohnehin nicht der typ mensch für ein studium ist, dann sollte die entscheidung sowieso unabhängig von der auflegerei gefällt werden.
-was aber sicherlich nicht gegen ein studium spricht ist die zeitkomponente: zumindest solange es sich nicht um fachhochschulen mit fixem stundenplan oder technische studien mit unglaublich dichtem lehrplan handelt hat man mehr als genug frei einteilbare freizeit, die man fürs djing aufwenden kann.

was eindeutig gegen das eingleisige fahren auf der dj-schiene spricht:
-der markt verändert sich andauernd, und genauso wie jeder andere selbständige kann man den eigenen erfolg und das eigene einkommen nur bedingt beeinflussen.
-man kann vom auflegen leben, ja. aber am ehesten dann, wenn man irgendwelche fixpunkte (wie zb tätigkeit bei einem radiosender, in einem club - und da meine ich nicht das wöchentliche auflegen als resident, ...) hat die zumindest die fixkosten decken. trotzdem sollte man nicht davon ausgehen bis an sein lebensende fette gagen, die teils kurzfristigen hypes geschuldet sind, einzustreichen, sondern, so wie auch jeder spitzensportler, einen plan b in petto zu haben.

 

[wer weiss]

naja, so einfach ist das mit den sogenannten semesterferien aber beileibe nicht in jedem studiengang.
bei mir ist es eher so, dass ich in den semesterferien ziemlich vollbeschäftigt bin (lernen für die klausuren, laborpraktika etc), da ist nichts mit mal ne woche oder 2 auszeit nehmen.
hängt also mit sicherheit stark vom studiengang/der uni ab.

ja, wohl wahr!

 

[DJ TomH.]

Naja, ich bin ja der Meinung,
dass es für einen Schüler generell besser ist, wenn er das DJing nur als Hobby betreibt.
Ich habe so jeden Monat 1 oder 2 Gigs an einem Wochenende, komme damit ganz gut klar, aber 120 € pro Abend ist zwar nettes Taschengeld, aber zum Leben reicht das noch lange nicht.
Ich mach jetzt auch mein Abi und denke es ist die Beste Entscheidung!

 

[[eibi:kei]]

das abitur kriegt man doch ohnehin hinterhergeworfen. glaub ich hätte damals kaum weniger aufwand betreiben können und habe trotzdem mit nem guten 2er schnitt abgeschlossen.

wer das nicht gleichzeitig mit gelegentlichem djing unter einen hut bekommt, sollte also vielleicht tatsächlich besser auf die musik setzen, das hat dann wohl mehr perspektive :d