Man kann sich über andere DJs soviel aufregen wie man will, aber bevor ich an anderen Fehler suche (!), packe ich mir immer an die eigene Nase und versuche mich selbst zur Höchstform zu zwingen, damit ich mein bestes gebe.
Es ist vollkommen egal, was die anderen spielen, solange ich weiß, dass ich alles gegeben habe, gebe und geben werde. Wenn jetzt alle auf einmal die Fusion von DJ und Live Act noch weiter rantreiben, dass "klassisches" Platten mixen in den Hintergrudn geregt, werde ich doch auch noch bei meinem Stil und meinen Mitteln bleiben.
Und wenn selbst die Leute in den Clubs in der Zukunft nicht mehr mixen, sondern nur noch die Platten hintereinander abspielen, wird mich das noch immer nicht dazu veranlassen, auch mit dem Mixen aufzuhören.
Wir alle mixen doch nicht, weil alle anderen DJs mixen, sondern aus dem einfachen Grund, dass wir so eine Stimmung aufbauen wollen, die ein bloßes Ping-Pong-Spielen leider auf Dauer unterbrechen würde.
Ich mache einmal im Monat Alternative Parties mit Indie, Rock, Emo, Hardcore und Co und auch dort schafft man es, eine Stimmung aufzubauen, wenn man sich bemüht.
Viele bekannte DJs sagen zu mir "Sowas kann doch jeder, einfach nur immer hintereinander Platten spielen" aber genau das ist dann der Punkt, an dem sie wirklich versagen würde. Mixen mit Kniffen ist ihre Kunst, aber nur durch die Tracks allein ein Publikum fesseln zu können ist eine wahre Kunst, die in dieser Branche meines Erachtens schwieriger als in der elektronischen Musik ist.
Hier kann ein falsches Lied die Aufbauarbeit einer halben Stunde wieder ruinieren und man kann nicht einfach durch einen schnellen Mix wieder einigermaßen gut zurückkehren.
Also, bevor man andere DJs, die auf den ersten Blick nicht den Eindruck erwecken, dass sie eine Menge leisten, niedermacht, sollte man gucken, was wirklich dahintersteckt und dann, nachdem man von sich selbst behaupten kann, fast alles richtig zu machen, seine Schlüsse ziehen.
Nicht alles ist nur Fassade
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