höhere Bitrate = bessere Quali = näher am "Original".
nicht unbedingt. es kann durchaus sein, dass ein VBR MP3 mit 170kbps transparent ist (d.h., im doppel-blindtest nicht signifikant vom original zu unterscheiden), eine 192kbps CBR MP3 aber nicht transparent ist (d.h, signifikant anders klingt als das original im doppelblindtest).
in der praxis spielen x verschiedene dinge eine rolle:
- das quellmaterial, einschließlich der bandbreite des tracks, ob er (fast) mono oder breit stereo ist, etc.
- der verwendete codec
- die flags, die ich an den encoder reiche
- das post-processing des abspielprogramms (insb. der gain, der auf den track angewandt wird; verlustbehaftete kompressionsalgorithmen lassen es nämlich gerne mal clippen)
und da nenne ich nur ein paar sachen. manchmal kann sogar eine niedrige bitrate transparent sein, während eine höhere bitrate es nicht ist, obwohl ich alle anderen faktoren außer der bitrate konstant halte. dies ist zwar sehr selten und klingt paradox, ist es aber nicht. letztendlich zählt nur, was der hörer in ABX tests entscheidet. die psychoakustischen modelle der codecs sind nicht perfekt.
es geht mir hier nur darum, dem fragesteller, jAck_Merr1dew, zu sagen, dass die sache nicht so einfach ist. höhere bitrate ist nicht automatisch besser. zum beispiel ist ein FLAC mit einer bitrate von 700kbps qualitativ gleich zu einem WAV mit einer bitrate von 1411.2kbps. der unterschied in bitrate kommt in diesem fall nur zustande, weil das FLAC--vereinfacht gesagt--"gezippt" ist, das WAV hingegen nicht.
auch bei MP3 ist die bitrate allein nicht aussagekräftig. VBR ist tendenziell besser als ABR und ABR tendenziell besser als CBR.
bitrate ist schlußendlich nichts anderes als die dateigröße dividiert bei der spielzeit. ohne eine menge anderer dinge zu wissen, sagt mir die bitrate daher nicht allzu viel.
