Wo gehst Du denn ins Kino? Ich zahle immer nur 4,-Euro, wenn ich einen Film im Kino ansehe.
Wenn jeder saugen würde, dann würde es auch keine Künstler mehr geben. Von was sollten die denn leben?
1.
ist sicher worst case. mainstreamkommerzkino mit mondpreisen am WE und überlänge, reservierung, loge etc pp.
im independentkino zahle ich unrabattiert nicht mehr als 5 euro.
2. siehe:
das denke ich eben nicht. es würde wahrscheinlich viel weniger schlechte künstler geben die nichtmehr von ihrer kunst leben könnten. seit wann gibt es eigentlich copyrights? gab es davor keine kunst?
von arbeit...
evtl. ist es ein falsches bild unserer gesellschaft, dass unterdurchschnittliche künstler von ihrer kunst leben können sollen.
ja, mit sicherheit würden künstler, die ihr zeug auch vermarkten, BESSER als ohne sauger leben. die frage ist aber: in welchem maße besser? wie ich schon beschrieben hab, bleibt selbst bei vollpreisalben nur 1 euro für den/die künstler übrig, wenn er nicht vieles selbst macht.
die meiste kohle kommt immer noch beim live spielen und (wenn man entsprechend bekannter ist und dahingehend ambitionen hat) merchandising rein. es gibt bands, die verdienen mit merchandising viel mehr als mit verkäufen und gigs.
Ich mein es wird irgendwann so kommen, dass die Mainstreamhelden mit mittelmäßig bis grausiger musik immer mehr werden und jene, die noch wissen, was die jeweilige richtung eigentlich ausmacht, die werden untergehen und nur noch in ihren kellern hausen, da in den Clubs letztlich auch nur gespielt wird was geld bringt... (so ein weltuntergangsszenario ist wieder mal der worst case, aber man muss in alle richtungen denken)
halte ich für dystopisch. früher konnte auch kaum einer von leben. das kam doch alles erst durch die copyrights und vertriebe zustande, dass leute damit reich wurden oder auf breiter basis den lebensunterhalt damit bestreiten konnten. und auch ohne kopieren ist genialität zu lebzeiten kein verdienstgarant. wie viele maler wurden erst posthum zu stars und bereicherten so statt sich nur ihre erben?
feststellung: durch die verbilligung von technik/instrumenten und verbreitung des intenets (und damit billiger information über das musikmachen, sprich erleichterung des erlangens von musikalischem know-how) machen mehr menschen musik.
mal völlig egal, ob die leute talent haben und was gutes zaubern oder obs nur ne fixe idee ist und die gitarre dann nach ein paar wochen in der ecke landet.
durch günstige bis kostenlose plattformen haben diese leute auch die möglichkeit, sich preiswert der öffentlichkeit vorzustellen. die qualität und die ergriffenen vertriebsmaßnahmen und eine portion glück entscheiden dann darüber, wie gut das ding weiterläuft.
und es war schon immer so, dass man anfangs draufzahlt, sprich lehrgeld. für die erste musik machst du immer miese. seine ware anfangs zu verschenken ist überhaupt der schlüssel zur erlangung von bekanntheit. das ist ne binsenweisheit und bedarf eigentlich keiner niederschrift.
um aufs zitat zurückzukommen: die bedingungen sind heute angeblich so schlecht wie nie, dennoch gibts IMO nicht prozentual weniger schlechte musik. die masse an sich wird mehr, die klasse wächst aber proportional mit.
der mainstream interessiert dabei auch gar nicht, sondern das ungleich größere feld der amateure. da ist viel müll bei, aber auch viele perlen. und die aufgabe von promotern, djs und musikredakteuren ist es nach wie vor, zu diggen nach den perlen.
