Zum Dateq-Vibe (weil manche hier mit dem Anschaffungsgedanken spielen).
Dieses Pult wollte (und habe ich mir) auch ursprünglich gekauft, jedoch anschliessend (nach 14 Tagen) unbereuend gegen das Xone62 getauscht.
Das Pult wirkt auf den ersten Blick gut verarbeitet, sieht (relativ) übersichtlich aus und mutet durch die zahlreichen Leuchtdioden und vor allem durch das Dateq-Typische 40-Segment-VU-Meter auch interessant an... Jedoch trügt der Schein (leider).
1. Mit den EQs ist ein einigermaßen anständiges Mixen nicht möglich, die Frequenzbänder werden nur leicht abgesenkt, jedoch ist auch bei voll zugedrehtem EQ noch sehr viel Musik zu hören... (hört sich in etwa so an, wie wenn man bei einem Xone den Low, den Lo-Mid rausdreht und den Hi viertelt rausdreht.... sanftes Mixen von z.B. Trance? Unmöglich! Techhouse? Zuviel Bass im Signal des reinzudrehenden Kanals, auch bei zugedrehten EQs...
2. VU-Meter verstarb schon am 2.Tag (darf bei einem Pult dieser Preisklasse eigentlich nicht passieren).
3. Teilweise undurchdachte Bedienung: Wenn man einen Filter bedienen will, muss man diesen durch Tastendruck aktivieren, wodurch automatisch der Crossfader zum Überblenden der beiden Filterbänke verwendet wird. Schaltet man nun den Filter ab, bleibt der Crossy aktiviert. Steht dieser nun auf der Seite des "stummen" Kanals, hört man nichts mehr auf dem Master.
4. Filter klingen gut, jedoch kein Vergleich zum Xone.
5. Aufbau ist Teildigital, nur der reine Signalweg bleibt Analog. Pult ist komplett in SMD-Technik gefertigt, wichtige Potis sind auf einer SMD-Platine aufgelötet... Auswechseln ist so für den normal ausgestatteten Elektroniker nur sehr schwer möglich.
-> Bessere Alternative: Xone92... Vor allem, weil das WIRKLICH Midi hat, und keine funktionslose Buchse wie das Vibe.
So ich will auch mal meinen Senf dazu geben!!
Wir haben seit 2 Jahren ein Xone 92 in unserem Radio und ich hab mir vor kurzem das Dateq Vibe für daheim und für meine Veranstaltungen gekauft.
Deswegen kann ich denk ich mal ein Vergleich zwischen den beiden Geräten ziehen.
Xone 92:
Da bin ich mal vor 2 Jahren ins Radio gekommen und auf einmal steht da ein Xone 92 anstelle eines DJM 500!!
Ich hab dann gleich gedacht wahnsinn!!!Das soll ja das Überpult sein!!
Also dann gleich mal ne Platte drauf geworfen und mit der Sendung angefangen.Ich hab zu dem Zeitpunkt die Anleitung noch nicht gelesen gehabt und dann braucht man schon mal ne Weile bis man die ganzen Funktinen erkennt und versteht.Naja aber dann kam auch gleich mal so ein bisschen die Ernüchterung auf mich eingeregnet.
Das erste Problem war irgendwie das Vorhören.
In unserem Radio läuft das Audiosignal erst durch ein paar Gerätschaften bevor es wieder zu der Monitorbox kommt.Deswegen hat das Signal eine gewisse Verzögerung die es unmöglich macht nur mit einer Kopfhörermuschel+Monitore zu mixen.Beim DJM hatten wir deswegen immer die 2 Kanäle die gemixt wurden auf Cue stehen und haben einfach auf dem Kopfhörer gemischt.
Beim Xone musste ich erst mal die Bedienungsanleitung lesen um herrauszufinden wie man 2 Kanäle gleichzeitig vorhört.(Alle Cues aus,dann 2 gleichzeitig drücken)Das fand ich schon sehr eigenwillig.
Wenn man dann doch auf einer Muschel vorhören will find ich den Cue Mix auch sehr komisch,weil da auch Pegelunterschiede zwischen Cue und Master sind und weil sich der Pegel dann auch nochmal ändert wenn man den Crossfader richtung Mitte bewegt(Soweit ich mich erinnern kann wars so)
Das zweite Problem war der Sound!!(Tatsache!!)
Das Xone klingt jetzt schon sehr geil,viel besser als ein DJM,aber bei dem Sound den ich aufleg(DrumandBass) hört man die Snares einfach nicht genug raus bzw. bei denen fehlt das "klatschen" etwas.
Der Sound ist wirklich "rund" und "weich" aber für meinen Geschmack etwas zu weich.(Subjektiv!!)
Dann fand ich auch das gesamte Layout etwas überladen und auch nicht optimal.
Die Eq Potis sind mir zu nahe beieinander um schnell damit arbeiten zu können,
der Crossfader ist mir deutlich zu lange für schnelle Cuts,
am Drehknopf der Crossfader Kurve ist keine Markierung,
die Linefader sollten bei der Faderkurve eher Wannenfaderkappen statt normaler Faderkappen haben,den Mikrofonkanälen hätte man meiner Meinung nach lieber Potis als Fader geben sollen,die Pegelanzeigen sind meiner Meinung nach auch nicht optimal gelöst,die Gain Regler sind zu klein und zu empfindlich,
die Filter wären mit einem Dry/Wet Regler besser dran als mit einem an/aus Knopf.
Verarbeitung ist allererste Sahne gar kein Thema!!
Optik ist auch sehr gut find ich.
Haptik/Handling find ich schlecht.
Klang ist für mich persönlich zu weich,ansonsten sehr gut.
Man braucht viel zu lange um mit dem Pult halbwegs zurecht zu kommen.
Im Endeffekt komm ich mit dem Teil nach den 2 Jahren seit das im Radio steht immer noch nicht wirklich zurecht.Und das geht nicht nur mir so.
Ich hab bisher von allen anderen Djs bei uns im Radio nur schlechte
Bewertungen zu dem Pult gehört.Begründet wurde es mir mit den Sachen die ich oben aufgezählt habe.
Also ich finde es ist eigentlich ein gut verarbeitetes Pult und DJs die damit Techno/Elektro/House auflegen schwören teilweise drauf.
Nur ich finde was bringt einem ein gut klingendes,sauber verarbeitetes Pult Pult wenn dabei das Handling nicht passt??
Fazit:
Das Xone 92(ähnlich dem Xone 62) stellt für mich persönlich ein Pult dar,dass man enweder liebt oder hasst.Das einzigste was mir an den Teilen Freude bereitet sind die Filter!!
Dateq Vibe:
Ich antworte mal einfach auf die Punkte von meinem Vorposter!!
1.Ja die Eqs killen nicht!!Versteh ich aber auch nicht wieso die das sollten!!
Wenn man alle Eqs rausdreht hört man noch einiges vom Signal,aber ich finde dass ist eigentlich genau richtig so(zumindest für DnB).Da die Eqs nicht so stark absenken kann man Minusbereich der Eqs genauer Equen.
Ausserdem versteh ich das ganze Argument nicht weil man ja die Filter zum Killen hernehmen kann.Vorteil liegt hier ja deutlich beim Vibe gegenüber den Xones weil man die Intensität vom Filter regeln kann.So kann man erst den Filtertyp,dann die Frequenz+Q(Filtergüte bzw Resonanz) einstellen und dann mit dem Dry/Wet Regler auch kleine Teile des Frequenzbandes killen oder auch nur etwas absenken.
2.Hab das Pult vom grossen T. bekommen und da war doch tatsächlich von Anfang an eine LED kapputt.Die Verpackung sah auch etwas ramponiert aus.
Ich schätze dass es ein Versandrückläufer ist den die nicht wirklich getestet haben!!Da wirft sich bei mir die Frage auf ob das Pult vorher bei meinem Vorposter hier im Forum war.
Ansonsten ist der VU Meter der beste den ich bisher gesehen habe!!
3.Ich glaube da ist mein Vorposter etwas durcheinander gekommen.
Die Filter kann man einfach frei zuweisen wie man will also z.B. auch beide Filter auf einen Kanal legen.Dann stellt man die Frequenz ein und filtert mit dem Dry/Wet Poti munter drauf los.Eine andere Möglichkeit z.B. ist Dry/Wet auf maximum zu haben und die Frequenz ganz am Anschlag(links/rechts-je nach Filter) zu haben(funktioniert glaub ich nur bei Hi-Pass/Low-Pass).Dann kann man den Filter wie beim Xone steuern.
Das beschriebene Problem ergibt sich nur wenn man die Frequenz eines Filters mit dem Crossfader kontrollieren will.Um dies zu tun muss man jedoch erst mal den Crossfader abschalten(Routing aufheben).Wenn man dann mal fertig gefiltert hat,muss man halt aufpassen wo der Crossfader steht wen man den wieder zuweisen will.
4.Da muss ich absolut widersprechen.Schon alleine dass die Filter nen Intensitäts Regler haben machen die viel flexibler einsetzbar.Zudem hat man gleich 5 verschiene Filtertypen(Wobei man in der Praxis eher nur Hi/Lo Pass benutzt)
Klingen tun die mindestens genauso gut wie die Filter von den Xones meiner Meinung nach.
5.SMD oder nicht dürfte den normalen User wohl nicht interessieren.Ich denk Dateq hat bewiesen dass sie Qualitativ hochwertige und langlebige Produkte bauen.(Lieber SMD aus Holland als konventionell aus China
)
Da wirft sich bei mir doch direkt fogende Frage auf:
Wenn mein Vibe vorher bei dem Vorposter mal war und der das Teil aufgeschraubt hat, um nachzuschauen wie das Teil intern aufgebaut ist,könnte es ja theoretisch sein dass deswegen die eine LED kapputt ist.
(Bitte net persönlich nehmen,ich denke du hast bestimmt Ahnung von Elektrotechnik)
Fazit:
Sauber verarbeitetes Pult mit einem sehr guten Klang.
Eqs+Filter find ich sind Studiotauglich(zum Produzieren von Mucke!!)
Potis und Fader sind sehr smooth und geil.
VU Meter das genaueste was es gibt.
Design find ich mal überhaupt nicht hässlich,das Teil sieht halt Oldschool- mässig aus!!
Sehr gut finde ich den eingebauten Limiter und dass man das Mic aus dem Monitorweg rausnehmen kann(Sehr gut für Veranstaltungen).
MIDI brauch ich nicht,aber ich werd trotzdem mal checken ob das Pult MIDI Signale sendet.
Das einzigste was ich nicht unbedingt an dem Pult mag ist die Faderkurve von den Linefadern(ähnlich wie beim Xone 92)da hab ich mir schon überlegt da vl. lineare Fader einzubauen.Ich denke jedoch man gewöhnt sich auch mit der Zeit daran.
Ich werd auch mal noch einen genauen Testbericht hier verfassen!!
Für mich gewinnt das Dateq auch gegen das Xone 92 schon alleine durch den Preisunterschied.
Bisher hab ich auch nur positives Feedback bekommen von Leuten die mit dem Pult aufgelegt haben,mit dem einzigsten Kritikpunkt der Linefaderkurve(der Typ war halt lineare Fader gewohnt)!!
Im Endeffekt kann ich jedem aber nach wie vor dazu raten die Pulte mal selber zu testen bevor man sich die kauft.Bei Geräten in so einer Preiskategorie kann man das gut mit einem Autokauf vergleichen.
Ohne "Probefahrt" sollte man nicht blindlings kaufen!!
