umstieg auf ein anderes medium und dann wieder back to the roots?

was soll denn bitteschön an dieser Aussage dämlich sein?

Beispiel 1: DVD vs. VHS --> Hast du heutzutage noch VHS zuhause rumstehen, resp. würdest du nochmals einen VHS Player kaufen?

Beispiel 2: Computer --> würdest du heutzutage noch einen 286er PC mit Windows 3.11 kaufen? Ich denke wohl eher nicht, oder... Die Anforderungen aktueller Software und Applikationen ist schlichtweg zu hoch, als dass sie noch von einem PC dieser Bauweise gehandelt werden könnte.

Wie gesagt, jeder der Idealist bleiben will und seinen Vinyls treu bleibt. Schön! Allerdings wagen die meisten inzwischen den Schritt ins digitale Zeitalter. mp3 lässt sich schneller, einfacher und mit weniger Aufwand vermarkten. Digitale Labels schiessen wie Pilze aus dem Boden, jeden Tag werden es mehr. (die eisernsten Vinylverfechter aller Zeiten, Irdial, gibt es nur noch im Netz btw). Man hat inzwischen das Potential und die Möglichkeiten welche die digitale Welt bietet, erkannt und nutzt sie ausgiebig!

Vinyl ist mit sicherheit ein absolut geniales Medium, welches ich ja selber extensiv genutzt habe, aber die Möglichkeiten welche sich durch digitales Mixing eröffnen, sind quasi unbegrenzt!
 
Darum: entweder man geht mit der Zeit und bleibt am Ball, oder man bleibt Idealist und bleibt irgendwann auf der Strecke, weil man den Anschluss verpasst hat!
Ich gehe also mit der Zeit, mache das gleiche wie alle anderen und falle nie auf.

Ein Engel unter Vielen wird Niemandem auffallen; ein Engel, der sich abhebt, schon.

Bin ich Idealist, so hebe ich mich von der Masse ab.

Man muss sich von der Masse abheben, um im Gespräch zu sein und weiterzukommen, sonst gibt das nichts.

Genauso könnte man zu Deinem Satz sagen: Wenn alle von der Brücke springen, dann springe ich auch.
Denk' mal darüber nach!
 
Aus deiner Aussage lässt sich aber implizieren, dass Vinyl-DJs zwangsläufig veraltet sind und (Zitat) "auf der Strecke bleiben", und DAS ist Blödsinn!
Auf der Strecke bleiben kann man sagen, wenn keine Vinyl-Releases mehr erfolgen, DANN bleiben sie auf der Strecke. Der Vergleich zum Video und PC hinkt auch total.
Aber ums mal an deinem PC-Beispiel zu verdeutlichen:
Man kann sich auch heute noch nen 286er kaufen und den ganzen Tag beschäftigen, auch mit nem 286 kann man Leute unterhalten, ging schießlich früher auch. Und genauso ist es mit der Musik. Normalerweise hasse ich diese Formulierund, das ist meiner Meinung nach eine der bescheuertsten Phrasen im ganzen DJF (allen voran: "ihr habt auch mal angefangen"), aber hier trifft sie wieder zu: Wichtig ist, was aus den Boxen kommt.
Der Anspruch der Leute ist nicht in dem Maße gestiegen, wie sich die Technik weiterentwickelt hat. Sicher ist es interessanter, einem DJ an 4 Decks zuzuschauen als einem an 3, aber das interessiert im Prinzip kaum jemanden. Die Leute kommen dahin und tanzen, wenn ihnen die Musik gefällt. Und die sagen hinterher bestimmt nicht: "Ey, die Musik war voll geil, aber der DJ war ja voll hinterher, der hat nur mit 2 Plattenspielern aufgelegt"!
Solange wie noch gute Tracks auf Vinyl released werden, werd ich auch dabei bleiben. Nicht ausschließlich, aber vorrangig. Ich gebe mich halt nicht dem Druck der anderen hin, so wie du es hier bestens beschreibst. Ich kann für mich selber entscheiden und - ohne arrogant zu wirken, dafür gibts andere Spezialisten hier im Forum - ich weiß hundertprozentig, dass ich mit Plattenspielern die Leute genauso unterhalten kann, wie diejenigen, die meinen, aufgrund der Entwicklung zwangsläufig jetzt mit dem neuen Medien arbeiten zu müssen. Vielleicht sogar besser, weil ich eben arbeite. Und zusätzlich Spaß an der ganzen Sache habe (was nicht heißt, dass zwangsläufig die Anderen keinen Spaß haben).
Ich streite die Möglichkeiten, die man mit den neuen Medien hat, ja überhaupt nicht ab. Das sind ja Fakten. Aber gewisse Argumentationsweise gehen mir langsam immer mehr dagegen. Womit ich jetzt auch nicht explizit deine meine, aber die auch.

//edit//

Krass, ich schreibe hier nen halben Roman und StachO fasst alles in 6 Zeilen zusammen. :rolleyes: :D
 
Nun, ich habe auch nie gesagt, dass Vinyl = veraltet ist. Vielleicht kommt es so rüber, war aber nie so gemeint. ;) Ich wollte meinen Standpunkt aufzeigen so wie meine Sicht der Dinge ist. Ich gebe zu, ich bin wohl in vielen Belangen etwas "technikaffiner" als andere, darum interessiere ich mich auch für die neuen Möglichkeiten und versuche auch diese zu nutzen. Des weiteren habe ich natürlich durch meinen Background als langjähriger Vinyl-DJ auch gute Vergleichsmöglichkeiten und weiss, was mit den jeweiligen Arten möglich ist. Auch ein Vinyl-DJ kann sensationelle Sets spielen. Ich hüte mich davor, etwas anderes zu behaupten!
 
Es ist ja nicht so, dass mich die Sachen nicht auch interessieren. Sollte es so kommen wie ich mir das vorstelle und ich ziehe im Oktober nach Düsseldorf, werde ich mir sicherlich auch alfonsos Set mal sehr genau ansehen. Und letztendlich stehe ich auch im Moment vor dem nächsten Schritt - der Erweiterung auf ein 3. Deck mittels CD-Player. Allerdings hab ich bisher allein vom Unterhaltungswert keinen Handlungsbedarf gesehen und sehe ihn prinzipiell auch weiterhin nicht. Bisher hat in meiner "Laufbahn" alles sehr gut geklappt, auch wenn ich ausschließlich mit Platten aufgelegt habe. Einziger Grund für die Erweiterung ist a) dass ich ohnehin den Schritt zu den 3 Quellen gehen wollte und b) dass mittlerweile sehr viele und sehr gute House-Releases ausschließlich als mp3 kommen und ich mich schon viel zu oft darüber geärgert habe, dass ich das eine oder andere Stück nicht mit einbauen kann, weil mir halt einfach die technische Möglichkeit fehlt. Aber ich kann auch ohne Zweifel behaupten: Wenn diese Entwicklung nicht gewesen wäre, hätte ich ohne weiteres auch in der aktuellen Zeit mein Set eher um einen 3. Plattenspieler, als in irgendwelche Digital-Alternativen erweitert.
Ach ja, und c) ist: Ich brauch was neues zum spielen. :D
 
ich gebe dir bei c absolut recht... war bei mir auch so... und: du merkst ja auch bereits, dass gewisse releases nur noch als mp3 rauskommen... dass ist der "sanfte druck" der industrie, welchem du jetzt auch langsam nachgibst... aber die industrie lässt dich natürlich glauben, dass es deine freie entscheidung war... der übergang wird daher sehr fliessend vonstatten gehen!

Ich hab auch mal mit einem CDJ angefangen! ;)
 
Eben nicht. Wie gesagt, ich könnte genauso gut auch mit vinyl-only weitermachen. Nach wie vor kommen dort sehr viele und sehr gute Releases raus. Man muss sich halt nicht nur auf die Standard-Quellen festlegen. Und nach wie vor macht es mir auch durchaus Spaß, mich extrem auf eine Klassiker-Platte zu freuen, die ich für 25 € aufwärts irgendwo in den USA gefunden und bestellt habe oder mich auch mal damit abzufinden, dass eine Platte eben wirklich so exklusiv ist, dass es schlicht und ergreifend zu teuer ist, sie mir von einem Typ bei Discogs für 200 € aufwärts zu kaufen. Das sind halt Raritäten, wo man stolz drauf sein kann, sie zu besitzen oder zu kriegen. Und Raritäten wirds im mp3-Bereich wohl nie geben...
 
Zum Thema:

Hab mit Platten angefangen und mir später mit CD-Playern die Möglichkeit gegeben auch nur digital vorliegende Tracks zu nutzen.

Mittlerweile ärgere ich mich, dass ich oft nichtmehr dazu komme Platten zu kaufen, obwohl die Arbeit mit Platten (für mich) viel angenehmer ist. Mein (oft genannter) Kritikpunkt an allen digitalen Lösungen ist nachwievor:

Bei der Platte kann ich in Millisekunden durch einen Blick sehen, was mich bei welchen Lied als nächstes erwartet. Wann kommt ein Break? Sollte ich den Übergang jetzt ansetzen? Wie lang darf er dauern?

Find es übrigens immer total daneben wenn Leute behaupten, sie kennen ihre 6000 mp3s auswendig! SO EIN QUATSCH!




Ich finde den Punkt "Entscheident ist, was aus den Boxen kommt", den Atom angebracht hat sehr sehr wichtig.


Geht doch mal alle in euch und überlegt, mit wem ihr über dieses Thema und den Aufbau eurer Sets redet. Mir heulen in den letzten Jahren ständig "Otto-Normalverbraucher" die Ohren zu, dass sie wieder bei irgendeinem Gig eines "Ganz Großen der Szene" waren und wieder total enttäuscht waren.

Wir DJs hören uns die Sets an und denken "Yeah, der hat bis ins kleinste Detail jeden einzelnen Klick und Pling und Boing Live in sein Set mit eingebracht". Die Leute, die mit DJing nichts zu tun haben, mit denen ich mich dann manchmal unterhalte sagen immer:

"Das war so langweilig, da lief immer 15 Minuten ein und der selbe Track"
"Irgendwie hat mir da die Abwechslung gefehlt"

und und und...

Zuletzt gehört von Leuten die bei Gigs von Deadmau5, Hawtin und anderen waren...



Man muss wirklich mal aus seiner Welt rausgehen und horchen, was die Leute draußen wirklich denken. Die können mit Begriffen wie TS nichts anfangen. Demnach kennen sie die Vorteile solcher Systeme nicht und begreifen nicht, dass die scheinbare Monotonie im Detail eigentlich sehr ausgeklügelt ist. Aber warum sollten sie es auch begreifen? Sie wollen abwechslungsreiche Musik, sie wollen bei allem Underground vielleicht hin und wieder doch mal nen Track mit Wiedererkennungswert. Man muss sich einfach mal klar werden, dass man als DJ, der ja direkt in die Musik eingreift, viel mehr von jeder noch so kleinen Veränderung mitbekommt, als die Leute auf der Tanzfläche, gerade die, die nix vom DJing wissen (wollen). Der Gast kann nicht wissen, dass der DJ nun gerade diese einmal einsetzende Snare fabriziert hat. Er denkt, das ist halt bei dem Track so und merkt nicht, dass der DJ genau an der Stelle eingegriffen hat, um ihn zum Tanzen zu bewegen.


Was mach ich denn eigentlich, wenn ich bei TS grad 4 Decks laufen hab und jemand kommt an und fragt, wie der Titel heißt, weil der so geil sei? "Ne, den gibbet nich, den kann nur ich machen"


Fakt ist:
Ich höre von immer mehr Leuten, dass sie gar keine Lust mehr auf Clubs haben, weil egal wo man hingeht, ob in ne kleine Lounge oder runter in den Tresor, überall das selbe läuft. Und das sagen immerhin Leute, die in Berlin unterwegs sind und eigentlich ne gute Auswahl haben müssten.

Die neue Technik verlangt eben eine Art zu arbeiten, die (fast) nur mit einem gewissen Bereich der elektronischen Tanzmusik möglich ist. Ich nenn diese Musik immer gerne "Tooltechno", sie vereinigt für mich all die Formen von Elektro, Minimal, TechHouse und sowas. Damit funktioniert die Arbeit mit TS hervorragend, man muss sich eben nur fragen, ob die Leute das wirklich wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Platte kann ich in Millisekunden durch einen Blick sehen, was mich bei welchen Lied als nächstes erwartet. Wann kommt ein Break? Sollte ich den Übergang jetzt ansetzen? Wie lang darf er dauern?
Diese Möglichkeit hat man bei Traktor Scratch als auch bei den CDJ1000ern ebenso! ;) Man sieht die komplette Waveform auf dem Screen! Im ersten Moment ein Umgewöhnen, funzt aber grundsätzlich super!

Find es übrigens immer total daneben wenn Leute behaupten, sie kennen ihre 6000 mp3s auswendig! SO EIN QUATSCH!
Muss man auch gar nicht… Es gibt durchaus Stereotypen, die bei vielen Tracks gemeinsam sind… was einem teilweise das Mixing erheblich erleichtert

Man muss wirklich mal aus seiner Welt rausgehen und horchen, was die Leute draußen wirklich denken. Die können mit Begriffen wie TS nichts anfangen. Demnach kennen sie die Vorteile solcher Systeme nicht und begreifen nicht, dass die scheinbare Monotonie im Detail eigentlich sehr ausgeklügelt ist. Aber warum sollten sie es auch begreifen? Sie wollen abwechslungsreiche Musik, sie wollen bei allem Underground vielleicht hin und wieder doch mal nen Track mit Wiedererkennungswert. Man muss sich einfach mal klar werden, dass man als DJ, der ja direkt in die Musik eingreift, viel mehr von jeder noch so kleinen Veränderung mitbekommt, als die Leute auf der Tanzfläche, gerade die, die nix vom DJing wissen (wollen). Der Gast kann nicht wissen, dass der DJ nun gerade diese einmal einsetzende Snare fabriziert hat. Er denkt, das ist halt bei dem Track so und merkt nicht, dass der DJ genau an der Stelle eingegriffen hat, um ihn zum Tanzen zu bewegen.
Da hast du Recht, ich hab mir schon mehr als einmal gewünscht, eben nimmer der DJ sondern nur noch Konsument zu sein, so dass ich einfach die Musik geniessen kann, ohne mich ab grossen Fehlern zu stören!

Was mach ich denn eigentlich, wenn ich bei TS grad 4 Decks laufen hab und jemand kommt an und fragt, wie der Titel heißt, weil der so geil sei? "Ne, den gibbet nich, den kann nur ich machen"
Gib einfach nen Track an… dann isser meist schon zufrieden! ;)

Fakt ist:
Ich höre von immer mehr Leuten, dass sie gar keine Lust mehr auf Clubs haben, weil egal wo man hingeht, ob in ne kleine Lounge oder runter in den Tresor, überall das selbe läuft. Und das sagen immerhin Leute, die in Berlin unterwegs sind und eigentlich ne gute Auswahl haben müssten.
Ist bei mir nicht anders… wobei bei mir das Alter wohl auch noch ne Rolle spielt! ;)
 
Diese Möglichkeit hat man bei Traktor Scratch als auch bei den CDJ1000ern ebenso! ;) Man sieht die komplette Waveform auf dem Screen! Im ersten Moment ein Umgewöhnen, funzt aber grundsätzlich super!
Ich weiß und ich hab damit auch gearbeitet. Allerdings empfinde ich die Sache nicht so toll wie du. Hätte wohl mehr betonen müssen, dass ICH es so empfinde. Andere kommen damit besser klar, magst du Recht haben
Muss man auch gar nicht… Es gibt durchaus Stereotypen, die bei vielen Tracks gemeinsam sind… was einem teilweise das Mixing erheblich erleichtert
Klar gibt's die, aber sind letztlich für den Einzelfall nicht anzuwenden. Ich nehm halt gern ne Platte, von der ich weiß die Richtung müsste passen. Dann schau ich schnell drauf und weiß welches der 3 oder 4 Lieder ich jetzt am besten mit einbringen könnte. Das krieg ich bei keiner CD hin... vor allem nicht in der Geschwindigkeit
Da hast du Recht, ich hab mir schon mehr als einmal gewünscht, eben nimmer der DJ sondern nur noch Konsument zu sein, so dass ich einfach die Musik geniessen kann, ohne mich ab grossen Fehlern zu stören!
Tja, in solchen Momenten merkt man dann, wie doof dat sein kann, wenn man genau weiß, was "da oben" passiert...
Gib einfach nen Track an… dann isser meist schon zufrieden! ;)
Darum ging's nicht... mir jedenfalls nicht...




Das Problem ist auch: Wenn ich mir eine Platte kaufe, dann weiß ich, dass an dem Track ein Produzent Tage, wenn nicht gar Wochen und Monate gesessen hat, um ihn perfekt für den Einsatz im Club zu gestalten. Er hat Spannungsbögen eingebaut, lässt dort ne Bassline einsetzen und hier ne Melodie erklingen und die Sache ist in sich Rund und abwechslungsreich. Ein Lied ist schließlich mMn dann perfekt produziert, wenn der Produzent auch nach dem 1000en Probehören noch nicht die Nase voll davon hat.

So, nun kommen die Traktor-DJ-Liveacts und nehmen sich heraus (ich sage das bewusst ein wenig überspitzt) diese Leistung, für die der Produzent Ewigkeiten gebraucht hat, allein innerhalb von Minuten und Sekunden live im Club zu reproduzieren. Das ist nunmal eine extreme Herausforderung!

Natürlich kann man sich dieser stellen, aber man muss dann einfach auch sein Publikum beobachten können (ja das auch noch nebenbei) um zu sehen, ob das, was man da tut wirklich reicht. Ob es wirklich an die Abwechslung von aneinandergereihten aber perfekt produzierten Platten rankommt. Das ist ne verdammt komplexe Sache und ich bin der Meinung, dass man das in wirklich hoher Qualität (wenn man sich das wirklich mal überdenkt, was ich hier für Zeugs schreibe) nicht jedes Mal stundenlang leisten kann. Ich halte das für so gut wie unmöglich und man sieht ja selbst bei den "Top-Acts", dass viele Zuhörer doch öfters mal ziemlich gelangweilt waren. Wenn die alle 10 Sekunden nen Smalltalk mit den umherwirbelnden Schönvorkommern halten nimmt die Qualität eines solchen Livesets rapide ab...

Die selbe Leistung mit Traktor & Co zu erreichen erfordert nunmal mehr, als nur 10 Minuten vor'm Gig seine Sachen zusammenzupacken und dann alles spontan im Club auf sich zukommen zu lassen. Jedes Set muss gut vorbereitet sein, damit die Abwechslung auch wirklich da ist und das dauert nunmal seine Zeit. Wenn ein DJ das nicht tut, dann hört man das nunmal deutlich raus.

Alternative wär natürlich dann "einfach nur" Tracks mit Traktor zu mixen, aber da muss sich der DJ natürlich dann Sprüche wie "Wozu brauchst'n da n Laptop, bist wohl zu faul, wa?" gefallen lassen - klar, blöde Situation..
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist auch: Wenn ich mir eine Platte kaufe, dann weiß ich, dass an dem Track ein Produzent Tage, wenn nicht gar Wochen und Monate gesessen hat, um ihn perfekt für den Einsatz im Club zu gestalten. Er hat Spannungsbögen eingebaut, lässt dort ne Bassline einsetzen und hier ne Melodie erklingen und die Sache ist in sich Rund und abwechslungsreich. Ein Lied ist schließlich mMn dann perfekt produziert, wenn der Produzent auch nach dem 1000en Probehören noch nicht die Nase voll davon hat.
Ja… Ich gebe dir in dem Punkt recht, dass eine Platte eine runde Sache ist. Ich gebe dir auch Recht, dass ein Produzent sich etwas dabei gedacht hat, als er das Stück gemacht hat.
Jedoch sind Produzenten meist ziemlich komische Typen… Das was sie vor einem halben Jahr gemacht haben, ist bereits wieder doof, veraltet, nicht mehr spielbar usw. mit dem wollen Sie am liebsten nix mehr zu tun haben… ;)
Alex Krüger produziert dir übrigens einen Track in knappen 2 Stunden, und das Ding tönt geil… (hab ich selbst erlebt)

Ich zähle mich ja selber auch zu den DJ’s welche jeweils das volle Potential aus jedem Track schöpfen, ich lasse dem Track immer Zeit sich zu entwickeln. (Ein Überbleibsel aus der meiner Progressive-Zeit) Allerdings liebe ich es auch mit langen Mixes zu arbeiten, den nächsten Track schon früh anzukünden und das Ganze somit zu einer Einheit verschmelzen zu lassen. (Dafür ist die Loop Sektion zum Beispiel sehr gut geeignet!)

Natürlich kann man sich dieser stellen, aber man muss dann einfach auch sein Publikum beobachten können (ja das auch noch nebenbei) um zu sehen, ob das, was man da tut wirklich reicht. Ob es wirklich an die Abwechslung von aneinandergereihten aber perfekt produzierten Platten rankommt. Das ist ne verdammt komplexe Sache und ich bin der Meinung, dass man das in wirklich hoher Qualität (wenn man sich das wirklich mal überdenkt, was ich hier für Zeugs schreibe) nicht jedes Mal stundenlang leisten kann. Ich halte das für so gut wie unmöglich und man sieht ja selbst bei den "Top-Acts", dass viele Zuhörer doch öfters mal ziemlich gelangweilt waren.
Daran merkt man ja auch dass Auflegen nicht nur aus „Beatmatching“ sondern aus einigem mehr besteht. Du machst dir doch auch einige Gedanken zum Aufbau deines Sets, und je nach dem wenn die eingeschlagene Richtung nicht passt, dann muss man ja auch wieder eine andere Richtung einschlagen können.


Die selbe Leistung mit Traktor & Co zu erreichen erfordert nunmal mehr, als nur 10 Minuten vor'm Gig seine Sachen zusammenzupacken und dann alles spontan im Club auf sich zukommen zu lassen. Jedes Set muss gut vorbereitet sein, damit die Abwechslung auch wirklich da ist und das dauert nunmal seine Zeit. Wenn ein DJ das nicht tut, dann hört man das nunmal deutlich raus.
Ganz genau… Traktor stellt in Tat und Wahrheit nicht die Lösung für alle Probleme dar, in Wirklichkeit eröffnet es Dir neue Möglichkeiten, bei welchen man sich auch gehörig ins Fettnäpfchen setzen kann!
 
Ja… Ich gebe dir in dem Punkt recht, dass eine Platte eine runde Sache ist.

Soll auch mal jemand was anderes behaupten... :D:p



Wie gesagt, ich kritisiere hier im Forum eigentlich nie die Sets von bestimmten Usern. Ich weiß nicht wie deine Sets sich anhören und kann sie daher nicht einschätzen.

Ich denke wir sind uns da ziemlich einig, dass zu beiden Varianten mehr gehört als einfach nur drauflosmachen. Von daher ist es egal, was ich nutze, es muss nur sehr gut umgesetzt sein. Ich sage nie, dass eine von beiden Varianten "besser" ist. Allgemein sowieso nicht. Ich finde nur, dass sich das ganze DJing dem Liveact ziemlich annähert und damit den "DJs der Zukunft" enorm viel abverlangt wird, um eben das zu schaffen, was eine gut produzierte Platte schafft. Viele DJs sehen das halt nur leider nicht so und spielen deshalb vielleicht im Detail sehr durchdachte, aber letztlich langweilige Sets. Das stört mich oft (nicht immer) und das kann ICH mit Platte (und teilweise CDs) besser - ohne dass ich mich da überschätze...
 
ich denke eins der hauptprobleme bei der vielen technik is einfach dass zu viel wert auf details gelegt wird wobei das große ganze oftmals bisschen vergessen wird.
ich finde als zuhörer ein set in dem alle 4-5 minuten das lied gewechselt wird mit sauberen übergängen spannungskurven über mehrere lieder usw. viel geiler als wenn da ein dj mit 3cdj übelste loop und effektorgien abfeiert ;)

mal verglichen mit rockmusik: nen geiles gitarrensolo werden die meisten leute wenig schätzen wenn das lied ansich kacke is (nur die gitarristen finden dann das solo gut ;))

das wichtige liegt eben NICHT im detail !
 
Diese Möglichkeit hat man bei Traktor Scratch als auch bei den CDJ1000ern ebenso! ;) Man sieht die komplette Waveform auf dem Screen!

Da kann ich Dir sagen, dass man da nicht alles sieht. Da ist die Platte oder Traktor besser.

"Das war so langweilig, da lief immer 15 Minuten ein und der selbe Track"

Genau das passiert mit Traktor sehr schnell:
Da lässt man eine Loop laufen, mischt einen Titel rein, evtl noch einen zweiten und merkt gar nicht, dass die Suppe schon 5min. läuft. Sicher, da wird es der Crowd langweilig. Und in diesen Trott, wo man meint, man bräuchte Spielerei, verfällt man sehr schnell. Das ist einer der Gründe, warum ich Traktor nicht gerne bis gar nicht nutze.
 
Ich denke die "Kunst" beim reinen Trakormixing ist eben genau die Balance zu finden zwischen normalem Zwei-Deck-Mixing und intensiver Nutzung aller Möglichkeiten.

Man muss da einfach auch mal die Finger vonne Knöppe lassen können. ;)
 
Grüße,

ich hab mal mit Cd aufgelegt bin aber auf Vinyl umgestiegen.(find ich goiler:)

zu manchen Beiträgen:

Ich bin der Meinung Vinyl wird nie aussterben,im gegenteil das gute schwarze Stück ist wieder im kommen. (mit der ersten Cd hat man das schon gemeint aber siehe da:Todgesagte leben länger)

Über den Kostenfaktor lässt sich streiten,klar ists mit Vinyl nicht so günstig aber man bekommt halt z.B 1 Platte von 300 die danach nie wieder gepresst wird und nach 5 jahren mal richtig Geld wert ist.genauso ists mit den Remixen.Manche gibts nur auf Cd und nicht auf Vinyl und anderstrum.

Ich vergleich sowas gern mit Uhren: Warum ne Rolex kaufen wenns ne Meister Anker ausm Quelle katalog auch tut? Es zeigt die gleiche Uhrzeit.

Ich bin der Meinung das Plattenspieler und Platten in nem Club auf die Partygänger ne andere wirkung hat,es kommen plötzlich Leut und schauen stundenlang fasziniert zu wie sich da was dreht und es gearbeitet wird (klar bei Cd's auch aber ist nicht das gleiche Feeling).
 
Habe seit 95 immer nur mit vinyl gemixt. Vor 3 jahren kam FS2 dazu, mittlerweile habe ich den Rane TTM57SL mit serato und vor kurzem ein Denon DN-HS5500 deck dazugeholt aber kann mich nicht wirklich an das Digitale zeugs gewöhnen. Bei Serato hört es bei mir auf ; Vinyl ist immer noch "Real" in meinen augen auch wenn ich gerne mal neuere sachen ausprobiere.

Falls jemand Interesse an dem Denon DN-HS5500 hat kann sich bei mir melden, werde das Gerät übrigens wie neu, wohl bald verkaufen...

Greetz
RookEE
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin der Meinung das Plattenspieler und Platten in nem Club auf die Partygänger ne andere wirkung hat,es kommen plötzlich Leut und schauen stundenlang fasziniert zu wie sich da was dreht und es gearbeitet wird (klar bei Cd's auch aber ist nicht das gleiche Feeling).
Da bin ich nicht ganz deiner Meinung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute gerne auf Bildschirme schauen wo sich etwas tut, wo sich etwas bewegt! eine schwarze kreisende Scheibe anzuschauen wird ziemlich schnell langweilig! ;-) In Kombination mit eine TFT-Screen aber, wird das schon wieder ziemlich aufgewertet!

Ich bin der Meinung Vinyl wird nie aussterben,im gegenteil das gute schwarze Stück ist wieder im kommen. (mit der ersten Cd hat man das schon gemeint aber siehe da:Todgesagte leben länger)
Echt? Ich mache eher die umgekehrte Entdeckung, und ich bin wohl schon 10 Jahre im "Business"...


Über den Kostenfaktor lässt sich streiten,klar ists mit Vinyl nicht so günstig aber man bekommt halt z.B 1 Platte von 300 die danach nie wieder gepresst wird und nach 5 jahren mal richtig Geld wert ist.genauso ists mit den Remixen.Manche gibts nur auf Cd und nicht auf Vinyl und anderstrum.
äääh... nein... Geld kriegst du nur für ganz seltene Platten und das auch nur dann wenn du sie verkaufen willst... und wer will wertvolle Platten schon verkaufen? Ich hab auch etwas über 3000 Vinyl zuhause, die ich wohl nie weggeben werde. Trotz allem ist digital einfach praktischer... Seid ihr schon mal mit einem Plattencase im Flugzeug gereist? Ich empfehle es niemandem, es sei den man bezahlt gerne Übergepäck und riskiert nen malträtierten Rücken (Im Alter kommt das immer mehr zum Vorschein!)... das Problem hab ich mit meinem Laptop, den ich ja sowieso mitnehmen würde, nicht!
 
@Frank_Riel: VOLLSTE ZUSTIMMUNG!

Die größte Show für den Gast der dem DJ über die Schulter schaut ist mit Sicherheit kein langweiliger TT auf dem eine schwarze Scheibe kreist, sondern die Kombination aus TT mit TC Vinyl, Bildschirm, und ner Phalanx aus Controllern, wie alle tausend blinkende Knöpfe haben!

Mal ganz davon abgesehen: Wer will das ein Gast ne Stunde lang "fasziniert" zuschaut??? Wenn das der Fall ist, dann hab ich als DJ was falsch gemacht, oder?
Die Gäste sollen nicht rumstehen und blöd gucken, sondern Feiern, tanzen, schwitzen, durstig werden, und saufen damit Geld in die Kasse kommt! ;) :p

Und zum Werterhalt... Naja, ich bin auch 10 Jahre im Geschäft... und ich hab bis vor kurzer Zeit auch Vinyl Only gerabeitet... Hab also nen ganz guten Satz an Platten rumstehen, und da sind auch einige sehr seltene und sehr begehrte Klassiker dabei...
Wirklich viel Geld bekommt man dafür aber nicht. Vinyl als Wertanlage kann man definitiv vergessen, auch wenn man die Teile für selten hält, und auch wenn begehrte Classics dabei sind, kann man die nur Setweise für ein paar schmale €uro verscherbeln.
Gut, ich hab hier auch die ein oder andere Scheibe, für die mir jetzt mal deutlich mehr als der ursprüngliche Kaufpreis geboten wurde, aber das sind wirklich Einzelfälle, und keinesfalls die Regel... Und mit "mal richtig Geld wert nach 5 Jahren"... Nene... Das kannste mal knicken...
Was wahr ist, ist das man für ne Kiste alte Platten immer mehr Kohle bekommt, als für ne gekokelte CD mit 100 Beatport MP3's im weiterverkauf ^^

Ich bin wirklich weg von den Platten, und ein back to the Roots wirds nicht geben! Dazu will ich einfach meine ganzen neuen möglichkeiten, und meine neu erlangte kreativität nie mehr missen!

Vinyl wird nicht aussterben... Irgendwo muss man den TC ja draufpressen ;)
 
hehe... gute Aussage bezüglich des TC!

Wir scheinen auf einer Linie zu sein. Ich hatte TS noch keine Stunde im laufenden Betrieb und ich hätte es schon nimmer hergegeben. Die kreativen Möglichkeiten welche sich plötzlich ergeben haben, sind schlichtweg unbegrenzt und jedes Mal entdecke ich wieder etwas Neues, was das dagewesene wiederum toppt. War ich zuvor immer skeptisch gegenüber externen Controllern, Effektgeräten, u.ä. so muss ich die heute unbedingt haben. Damit lassen sich einfach nochmal mehr Möglichkeiten realisieren als beim klassischen Vinylmixing. Insbesondere auch dann wenn man auch einen Producing-Approach hat, man selbst auch produziert und so auch seine Kreativität in den Sets einfliessen lassen will. Momentan sind wir uns am überlegen ob wir den Xone92 gegen einen Korg Zero8 tauschen wollen. Damit kommen wir nochmals näher an die ultimative Liveperformance ran...
 
Ich würde die Sache nicht ganz so euphorisch sehen:

Schonmal dran gedacht, dass die TC Vinyl stark im Preis ansteigt, sofern immer weniger Vinyl gepresst würde oder evtl. mal ganz verschwindet?

Da wäre es kein Wunder, wenn eine TC Vinyl dann zwischen 70 und 100 Euro kostet. ich rede von einer, man braucht aber gewöhnlich direkt zwei. Und dann kauft diese auch keiner mehr. Dann wird CD und Traktor endlich gewonnen haben, denn wenn die TC-V so teuer ist, dann kostet ein MP3 File, das ich mit der TCV abspiele, ca. das gleiche als wenn ich es direkt als Vinyl gekauft hätte.

Man sollte mal darüber nachdenken. Da kommt man schnell zu einem anderen Entschluss!
 
...und wenn es kein Öl mehr gibt, gibt es auch keine CDs mehr :rolleyes:
 

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