zum erschrockenen feststellen, dass djing offenbar modeaccessoire geworden ist:
war doch noch nie anders. wie viele leute haben sich eine gitarre gekauft, mit der sie an lagerfeuern, bei homeparties und in öggentlichen parks rumgesessen sind und eigentlich nicht mehr als "country roads" spielen konnten? wie viele leute tragen sündhaft teure studiokopfhörer auf der straße zur schau, und hören sich grad mal 128kbps rips von uninspiriertem semi-pop an? das djing ist eben eine weiterführung dessen, wo man der umwelt zeigen muss (?), wie sehr man doch über eine "künstlerische" ader verfügt und nicht nur der moderne (angehende) bürohengst ist. weil musik und voll emotional und so sachen eben.
zur frage was wäre wenn alle techniken gleichzeitig dagewesen wären:
die frage stellt sich in dem fall einfach nicht. "was wäre wenn" ansätze sind zwar sicher faszinierend, allerdings wäre dann der ganze rest des täglichen lebens ebenfalls komplett anders, was man zwangsläufig berücksichtigen müsste. man hätte ursprünglich nicht auf moogs und selbstgebastelten drummachines produziert, sondern von anfang an mit computern und samplern gewerkt, was wohl in noch mehr überfluss an überflüssiger musik geendet hätte. die diskussion wäre dann vermutlich vom stil her anders verlaufen, im endeffekt aber doch auf das selbe, sprich hardliner vs hardliner mit kompromissbereiten denkern als vermittler, rausgelaufen.
und ja, wie little freak (glaub ich) angedeutet hat:
es gibt einfach keine zwingenden gründe für eines der medien. am besten ist immer noch, sich selbst (genauso wie bei der mixerwahl, weshalb ich zum einsteigen sowieso mal irgendeinen spartanischen dreck empfehle und vom 800er als erstmixer generell abrate) beim mixen zu beobachten und sich über seine ziele und absichten klar zu werden. nur dann kann man eine subjektiv optimale lösung finden.
denn, wenn man mal eine rein objektive betrachtung anstellt, haben alle methoden ihre mehr oder weniger gravierenden nachteile: vinyl mit seinem gewicht und der schlechten effektierbarkeit, was loops und samples betrifft (beautcounter kommen ja doch nie ans warpen heran), rein digitale lösungen mit der abhängigkeit von einer einzigen musikquelle (laptop) und dem schieren überfluss an tracks im virtuellen plattenkoffer, timecode mit der standard-timecode-platte, auf der keine brakdowns und cuts sichtbar sind...etc
die einzigen sorgen machen mir daher wirklich nur die (ernsten?) ankündigungen von chemiekonzernen die doch etwas unrentable produktion von vinyl selbst über kurz oder lang einzustellen.