alles eine frage der gewohnheit.
ich als gebürtiger wiener langweile mich in graz (300.000 einwohner), weil es hier abseits vom unisemester nicht wirklich viel unterhaltung gibt. auf der anderen seite gehe ich erst so richtig in wirklich großen städten auf (bcn, paris, nyc).
gleichzeitig halten freunde aus kärntner kuhkaffs (größenordnung villach und darunter) graz für die ideale stadt, während ihnen wien zu groß/unpersönlich/hektisch/blaah blaah ist, was ich nicht nachvollziehen kann, da ich genau weiß, das die genannten argumente null und nichtig sind sofern man die stadt und ihre eigenheiten halbwegs kennt und dementsprechend die möglichkeiten, welche die größe bietet, ausnutzen und genau aufgrund dieser möglichkeiten sein eigenes level an persönlichkeit oder hektik nach lust und laune festlegen kann.
das hab ich zb in graz nicht: wenn ich gegen ende der woche das haus verlasse treffe ich mit sicherheit irgendjemanden den ich kenne (aber nicht treffen will), es ist also... "nicht anonym", wie die landeier sagen würden, gleichzeitig brauch ich zwischen sonntag und mittwoch nicht mal versuchen irgendwo nach 1 in der früh noch ein bier serviert zu bekommen, soviel zum thema banale möglichkeiten. vom umstand, dass es hier seit kurzem nicht mal mehr ein plattengeschäft gibt mal ganz zu schweigen...
ich glaub man kann sich über einen längeren zeitraum zwar an gänzlich andere umgebungen als diejenigen, in denen man aufgewachsen ist, gewöhnen. ob man auf dauer damit glücklich wird... ich weiß es nicht.
bestes beispiel dafür: meine mutter, ebenfalls vom land, lebt seit über 30 jahren wegen familie und job in wien. ihre flucht zurück aufs land plant sie glaub ich ca gleich lang.
