Sorry, wenn ich mir von den mittlerweile 90 Seiten nur die letzten drei angelesen habe, aber das Thema ist zu interessant, um es zu ignorieren.
Aktuell scheint mir das
Fast Track Pro von M-Audio nicht mehr als Neugerät am Markt erhältlich zu sein; das (viel zu teure)
Ultra ist jetzt wohl das Flagschiff in dieser Ausstattungsklasse - zumindest von M-Audio.
Überhaupt ist das Preisgefüge der Audio-Interfaces = (externen) Soundkarten gerade ziemlich explodiert.
Ein Armutszeugnis für onboard-Lösungen, auf deren Rücken jetzt fette Gewinne gemacht werden?
Man muss im wesentlichen unterscheiden, für was so ein Interface dienen soll:
- Als DJ-Out mit zwei oder mehr Stereokanälen,
- als Stereo-Audio I/O mit Vollduplex-Signalrückführung in den PC, vor allem zu Broadcast-Zwecken,
oder
- für Recording-Zwecke.
Danach richtet sich auch die Ausstattung. Man kann also nicht pauschal "
M-Audio (xy)" oder "
Native Instruments Audio 
" sagen, wie auf den letzten Seiten bestens nachzulesen war.
Ich war in allen Segmenten aktiv und lerne immer noch täglich hinzu. Daraus ergibt sich: Das Interface muss zum Anwendungszweck passen, und das ist mitunter alles andere als einfach.
Ein kleiner Ausflug in die Geschichte:
Spätestens als ich begann, mit BPM Studio Pro zu arbeiten, war ein Interface fällig. Die (damaligen) Profis schrieben früher auch schon: M-Audio sollte es sein, RME ist das anzustrebende Ziel. War damals™ aber nicht so locker drin. Ich begann mit einer
Audiotrak Maya Ex (heute: ESI); für damalige Verhältnisse reichte das.
Ich stieg dann um auf eine
ESI U46 DJ (1. Generation). Kostete mal 99 Euro und war eine gute Investition: 3 Stereo out, 2 Stereo in etc., guter Treiber, nix zu meckern. Warum die
ESI U46 XL (3. Generation) heute 50% mehr kostet, ist mir schleierhaft. Wahrscheinlich eine Reaktion auf die Nachfrage, denn ESI wollte sie immer vom Markt nehmen, schafte es aber nicht (die 2. Generation, die -SE, soll angeblich exklusiv für thomann aufgelegt worden sein. Ob's stimmt?).
Mit dieser
U46 DJ ging es dann auch ans Webradio. Hier sind drei Stereoquellen allgemein üblich, also sind gute Soundkarten vom Typ 5.1 mit Rückkanal besonders gefragt.
Auch auf dem Sektor tauchte wieder M-Audio auf, aber da in der nicht-mobilen Variante "
Delta 1010" - ob mit oder ohne 19"-Breakout-Panel, sei dahingestellt.
Das
Fast Track Pro ist für ambitionierte Webradiomacher on tour (Sportübertragung etc.) interessant: Kompakt, leicht, vielfältig. Nachteil: Extrem schlecht ablesbare Beschriftungen an Fummel-Potis und eine viel zu helle, blaue LED (was soll der Sch...?).
Mit dem
Fast Track Pro ging ich in den mobilen Recording-Bereich - nächster Sektor - und war an sich nicht unzufrieden. Bis ich ein allzu verlockendes Angebot bekam: Ein fast nicht gebrauchtes
Focusrite Scarlett 2i2.
Bis dahin war Focusrite preislich für mich einfach nicht attraktiv genug. Sie hatten sensationell gute Kritiken, aber es begann erst beim für meine Zwecke zu teuren
Saffire 6 USB, das ausstattungstechnisch mit dem
Fast Track Pro von M-Audio mithalten konnte.
Mit dem
Scarlett 2i2 jedoch brach man in ein niederes Preissegment ein - bei gleicher Qualität. Und das brachte M-Audio in Bedrängnis. Zumindest für Recording-Zwecke - ja, ich weiß, es ist ein deejay-Forum - ist Focusrite den M-Audios vorzuziehen, da kommt M-Audio qualitativ einfach nicht mehr mit.
Vor einiger Zeit postete mir ein Radiokollege den Hinweis, die
Audio 10 von Native Instruments würde ja mal richtig geil klingen; er habe sie bei einem Kollegen im Heimstudio verbaut. Das machte mich neugierig; probiert habe ich es allerdings noch nicht.
Momentan hoffe ich auf ein gutes Angebot für eine gebrauchte
Audio 8 (4 Kanäle reichen für einen guten Radiobetrieb, der Rest ist Spielplatz).
[Exkurs Ende]
Der DJ braucht
mindestens 2 Stereokanäle und für Mitschnitt- oder Broadcast-Zwecke einen Rückkanal. Da sind so Interfaces wie eine
ESI U46 prinzipiell am besten geeignet.
M-Audio Fast Track Pro (nicht: -MkII und auch nicht -USB!) bieten, rein für den DJ-Betrieb nicht viel mehr. Insofern sollte man sich die Mehrausgabe gut überlegen.
Mit den
Native Instruments Audio scheinen sehr gute Alternativen im Markt zu sein. M-Audio und Focusrite sehe ich - derzeit - nicht an erster Stelle beim DJ.
Der Webradio-DJ (oder was auch immer) braucht eine andere individuelle Empfehlung, denn hier liegt viel an seiner Arbeitsweise (echter DJ?) und dem verwendeten Programm.
Mir fehlt noch ein guter (!) Preisbrecher im Markt. Die ESI U46 DJ war damals™ preislich und von der Ausstattung her super attraktiv; auch der Preis war kaum zu schlagen. Jetzt sind die Preise heftig gestiegen und es wird mal wieder Zeit, dass einer dieses hohe Gefüge durcheinanderwirbelt.
Die wenigsten von uns schaffen es, in weniger als 10 Jahren ihre Preise um 50% zu erhöhen - warum die?
Danke für die Geduld mit meinem Aufsatz.
