[Behauptung] ...die Jahre der Timecode Geschichte sind gezählt....

[hoozn]

zum thema featureüberfluss rein digitaler lösungen

es ist die selbe story wie mit dem anfänger, der die effekte am 600er auf der party durchleiert, weil er von der neuigkeit dieser geflasht ist.
dadurch verhunzt er das resultat.
das rührt daher, dass seine mittel für ihn zu schnell gewachsen sind und er in der situation darauf nicht richtig reagiert.

das problem erledigt sich von allein, wenn man zu spüren bekommt, dass man mit dieser verfahrensweise bei keinem ankommt.

richtig wäre, solche sachen für sich auszuprobieren und dann bei übung diese bewusst und dosiert öffentlich einzusetzen.
genies, die auf anhieb öffentlich eine gekonnte improvisation damit erzeugen, sind die allerwenigsten.

wenn wir schon auf einer philosophisch-soziologischen ebene diskutieren wollen, dann sag ich dazu mal folgendes:
der mensch hat zurückhaltung in meinen augen noch nicht für sich entdeckt. daher sind abschaltbare gimmicks für leute, die eine starken willen haben sehr nett, führen allerdings im endeffekt sowohl an den erwartungen des users an das programm als auch dem sinn des programms selber vorbei.

und so sehr dein gesamtes statement anfangs auf die liebe zur musik abgezielt hat, sosehr bin ich vom "zu spüren bekommt, dass man bei keinem ankommt" enttäuscht. wieder mal den eigenen geschmack an der masse nivellieren?

klar, digitale lösungen sind toll und ein schritt in die zukunft. trotzdem sollte man bedenken, dass zeug wie ableton ursprünglich vor allem für produzenten gedacht war und bei näherer betrachtung auch immer noch ist. für menschen die sich tatsächlich intensivst mit musikstruktur und ähnlichem auseinandersetzen: toll. für alle anderen wären tc systeme bei weitem vorzuziehen.

 

[the ox]

Ableton war/ist eben nicht für Produzenten gedacht, ein kleiner Hinweis darauf ist schon der Begriff "Live".

 

[Patrick]

trotzdem sollte man bedenken, dass zeug wie ableton ursprünglich vor allem für produzenten gedacht war

Dann sollte man auch hinzufügen, dass der 1210er nur für Zuhause zum Musikhören gedacht war und nicht für den DJ.

 

[Gast18699]

Ableton war/ist eben nicht für Produzenten gedacht, ein kleiner Hinweis darauf ist schon der Begriff "Live".

Exakt. Und es wird auch überall als Live-Tool verkauft.

 

[m4p1]

denke ich nicht da timecode die perfekte kombination aus altem feeling mit neuem technischen comfort ist. denk das wird sich noch lange halten!

 

[Danny Who]

und so sehr dein gesamtes statement anfangs auf die liebe zur musik abgezielt hat, sosehr bin ich vom "zu spüren bekommt, dass man bei keinem ankommt" enttäuscht. wieder mal den eigenen geschmack an der masse nivellieren?

so war das nicht gemeint. das kursive war noch auf den noob gemünzt, der noch nicht in der lage ist mit den möglichkeiten bewusst zu hantieren und einen soundbrei durch spielerei und planlosigkeit erzeugt. stichwort "ganzen abend flangern". von solchen leuten ist jeder genervt.

damit war nicht gemeint, dass man zu spielen hat, wonach die leute schreien.
in discos ist das zwar implizit die arbeitsanleitung (weil dort ein publikum mit entsprechender erwartungshaltung hingeht), nicht aber in clubs.

 

[Bran Helicase]

Denke ich schon, da das Auflegen TCV nur den alten, analogen Hasen (verzeiht den Ausdruck) die gewohnte Bedienung der neuen Technik bietet. Viele Leute, die neu in der Materie sind oder sein werden, werden sich denken "wieso den Umweg über Vinyls gehen, wenn ich das alles direkt per Controller steuern kann".

Entspricht nicht meinen Vorlieben, aber ich denke man muss da realistisch bleiben.

 

[Anselm]

Wenn ich schon lese "Umwege", ich gebe zu du hast Recht, die meisten kommen ja nur noch mit MP3 - höchstens CD - in Kontakt... und trotzdem gibt es momentan steigende Vinylverkäufe (auch unabhängig vom DJ Sektor) und steigendes Interesse an Soundqualität.

Ob man da jetzt zwischen Mainstream- oder Underground differenzieren sollte... ?!

Ich kann in der Hinsicht bloß meinen persönlichen Werdegang nachvollziehen der von Kazaa Lite zu Flohmarktbuddeln/Plattenläden (Vinyl), Netaudio (MP3) und Bastard Pop (ebenfalls MP3, aber auf einer anderen Ebene) geführt hat. Das man dafür lange Zeit braucht (ich bin jetzt bei Jahr Nummero 4 im Spielen mit der DJ-Technik) die viele nicht mehr haben, nunja... Rutscht mir doch alle den Buckel runter...

 

[Serkan]

(...)

(...)

Ich wollte keine Fullquotes machen, daher nur die Links in Form von Zitaten.


Doch diesen beiden Beiträgen stimme ich am meisten zu.
Ich glaube, dass das Setup aus TT, CD-Player und Audiomixer noch viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte seinen Platz in den Clubs behalten wird. Allerdings wird dessen Nutzung so lange zurück gehen, bis es nur noch zu einer Nische für die Oldschool-Mix/Scratch-DJs verkommt. Zusammen mit dieser Nische wird auch DVS zu einer solchen verkommen.
Den Grund dafür hat vnna gut zum Ausdruck gebracht: Standartisierung.
Einerseits sind MIDI & Co einfach zu individuell um sowas "fest zu integrieren". Andererseits muss man auch die DJs und deren Kunden berücksichtigen, die einfach gemixte Musik hören wollen.
Ich mag den Wiedererkennungswert von einzelnen Stücken und wie die Tracks ineinander zerfließen. Als DJ reizt einen das Thema Live-Remixing schon, aber als Partygast habe ich aber auch mal das Bedürfnis, einfach mal einen klassischen DJ-Mix zu hören. Ich mochte "Elektromusik-Live-Acts" nie so wirklich und auch "Live-Remixer" (Spurenzusammenklopper ) höre ich - um ehrlich zu sein - nur ungern.

Deshalb wird es ähnlich verlaufen wie mit der Überlebensgeschichte der Vinyl: DVS wird noch laaaange bleiben, allerdings nicht in einem Umfang wie heute.

Und was irgendein Sesselpuper von NI erzählt interessiert mich nicht die Bohne. Das sind alles Marketing-Leute die gewisse Sachen sagen müssen/sollen/teilweise auch wollen, weil hinter deren Aussagen immer Zahlen und Statistiken stehen. Und damit kann und will ich als Endkunde nichts zu tun haben, solange mir das Produkt gefällt.

 

[Danny Who]

Und was irgendein Sesselpuper von NI erzählt interessiert mich nicht die Bohne. Das sind alles Marketing-Leute die gewisse Sachen sagen müssen/sollen/teilweise auch wollen, weil hinter deren Aussagen immer Zahlen und Statistiken stehen. Und damit kann und will ich als Endkunde nichts zu tun haben, solange mir das Produkt gefällt.

ein wichtiger punkt. im gegensatz zu mitbewerbern stecken die sehr viel energie ins aktive marketing und preisen ihr produkt an, wo immer es geht (siehe release partys mit großen namen in großen clubs, wo alle damit spielen)


übrigens: die geschichte mit den vinyl verkaufszahlen hätte ich doch gern mal mit quellen belegt. diese behauptung geistert schon ein paar jahre hier im forum rum, nur hab ich noch keine fachliche urkunde davon gesehen.

 

[Serkan]

Zunächst einmal: Falscher Name im Quote

ein wichtiger punkt. im gegensatz zu mitbewerbern stecken die sehr viel energie ins aktive marketing und preisen ihr produkt an, wo immer es geht (siehe release partys mit großen namen in großen clubs, wo alle damit spielen)

Eben. Auch gut vergleichen kann man das mit der Aussagen der Intel-Marketingleute...
"Der Atom N270 Prozessor ist schwach und reicht fürs Internetsurfen gerade so aus."

Ich habe gestern Abend mit SL (ja, Timecode ) auf einem Asus Eee PC gespielt und es funzte ohne Probleme! Und auch sonst ist der Rechner mit dem sooo schlechten Atom bei mir täglich im Einsatz.
Man muss einfach nur die Hintergründe kennen, warum die von Intel sowas über ihren eigenen Prozessor sagen... Der Atom hat eine im Vergleich zum C2D und C2Q sehr viel geringere Gewinnmarge und die Verkaufsstrategie zielt auf Jugendliche, Daus und den Zweitrechner ab. Und da will man die "normalen" C2-Kunden nicht verlieren.

Und möglich ist ja, dass NI mehr Leute Richtung Digital-only locken will. Denn TS kann ja schon längst alles, was eine Vinylemu können muss. Die immer mehr und immer neueren Zusatzfunktionen nutzen da nur die wenigsten (man bedenke die ganzen Mobil-, Hochzeits- und 08/15-DJs, die mit dem Flanger am DJM schon mehr als bedient sind).
Deshalb denke ich sogar, dass NI es sich mehr oder weniger wünscht, dass der DVS Markt mal so langsam den Rückwärtsgang einlegt. Schließlich muss man bedenken wie NI zum Thema DVS gekommen ist.
Als Softwareanbieter für FS und FS2. Damals aber immer noch in Kooperation mit Stanton. Irgendwann war der Drops gelutscht und NI wollte (fast schon musste) weiter machen, um sein Gesicht bewahren zu können. Also musste für das neue TS ein Interface her. Und (mit der Konkurrenz von Rane/Serato im Rücken) durfte es nichts billiges oder schlechtes werden, und der Preiskampf ist ja auch noch da.
Wer sagt denn, dass das NI wirklich so geschafft hat? Könnte es nicht sein, dass die Gewinnmarge von TS/TSP in Verbindung mit der Audio8DJ alles andere als toll ist; ganz im Gegensatz zu T3/TP?
Ich weiß, es sind nur Spekulationen und anhand der Reaktionen hier im Thread ist es garnicht mal sooo Abwegig, dass DVS nur eine Übergangslösung ist/sein könnte. Doch die Tatsache, dass die Diskussion im Grunde von NI eingeleitet wurde, macht mich schon stutzig und erinnert an die Intel-Strategie den Atom runter zu spielen.

übrigens: die geschichte mit den vinyl verkaufszahlen hätte ich doch gern mal mit quellen belegt. diese behauptung geistert schon ein paar jahre hier im forum rum, nur hab ich noch keine fachliche urkunde davon gesehen.

Ich gehöre zu denen, die sich alle paar Wochen mal in die Bahnhofsbuchhandlung verirren um dort die Magazine durch zu gehen, obwohl ich schon vorher ganz genau weiß, was ich mir mitnehmen werde und was nicht. Und vor einigen Wochen/Monaten (weiß es nicht mehr wirklich) habe ich einen Artikel in einer Audiozeitschrift gelesen, dass die Vinylverkäufe (nach Jahren des Rückgangs) tatsächlich wieder angezogen haben. Außerdem waren die sogar genauer darauf eingegangen, um welche Käufergruppen es sich dabei handelt. Und laut der Zeitschrift (könnte Stereo oder Audioplay gewesen sein) hätten DJ-Käufe weiter abgenommen, während der Klassikmarkt stagniert. Immer mehr zugenommen haben in den letzen Jahren wohl VÖs/Verkäufe von aktuellen Pop-/Rockbands. Mittlerweile sollen selbst Majorlabels immer mehr aktuelle Alben in limitierten Editionen auf Vinyl pressen lassen. Zumal es denen sicher sehr entgegen kommt, dass sich das Kopieren der Musik viel aufwändiger gestaltet wenn sie von Vinyl kommt, zumal es sich dabei "nur" um eine analoge Kopie des Originals handelt.

Ich finde es auf jeden Fall gut... und trauere immer noch dem limitierten "Jazz Ist Anders" Album von den Ärzten hinterher, welches in einem hiesigen Plattenladen zu 5 Stück erhältlich und am Nachmittag der VÖ-Datums schon vergriffen waren.

 

[Saschaaa]

Es kommt doch einfach drauf an wie man mit einem Setup umgehen kann ,ob man Talent hat oder nicht, ob man die Masse begeistern kann oder nicht.

Es is logisch,dass irgendwer mit dem Sync-Button einen Übergang machen kann, ob der gut oder schlecht ausfällt liegt an ihm selbst, und da is der Punkt.
Der Sync-Button macht einen DJ nicht gleich gut ,er hilft ihm aber sich weiter zuentwickeln.

 

[hoozn]

Ableton war/ist eben nicht für Produzenten gedacht, ein kleiner Hinweis darauf ist schon der Begriff "Live".

mhm. weil session ansicht, midi instrumente und ähnliches fürs reine djing gedacht sind

der begriff "live" zielt auf "live acts" ab, die promotion als dj-tool hat sich nach dem erfolg der essential mixes von sasha und co ergeben. und nein, programme mit einem derartigen umfang sind nicht optimal fürs platten legen, weil intuitive und vor allem spontane bedienung, wie sie timecodes bieten, einfach nicht teil eines derartigen pakets sind.

 

[LSC]

Vergiss nicht, dass das Midi-Protokoll genau 128 Steps hat, und du damit nicht präzise genug scratchen kannst

in diesem fall spielt das keine rolle. einfach als rotaryencoder konfigurieren. so isses ja auch bei den ganzen anderen controllern.
das sollte mit nem technics sogar machbar sein, wenn man z.b. die strobo punkte (wie heissen die dinger eigentlich richtig??) optisch abtastet.

 

[Gast18699]

Ich glaube, ich werde mich aus der Laptop-DJ-Szene bald wieder veabschieden. Dann kommt auch kein DVS mehr in Frage.

Edith: Vielleicht sollte ich noch kurz begründen. Wenn man mal schaut wo man herkommt, dann war nicht alles so schlecht, wie es heute den Anschein macht.

 

[mjung]

meinst gu das jetzt ernst?
oder überlese ich die ironie?

 

[Gast18699]

Ne...Ich mach mir zu Zeit so meine Gedanken. Mir geht es dabei garnicht um die technische Seite an sich. Traktor mit Controllern macht schon Spaß. Aber weil sich bei mir zur Zeit Gigs häufen und ich erstmal davon ausgehe, dass das so bleibt, bin ich von der Mitschleppe- und Aufbauerei bischen angenervt.

Von daher geht meine Überlegung zur Zeit in Richtung "einfaches" Setup mit Mixer und zwei CDJ. Wenn man früher mit Platten den Club geentert hat konnte man auch sofort loslegen und musste nich erst rumhampeln.

Vielleicht isses nur eine aktuelle Phase, aber im Moment durchforste ich alles nach einem Setup bestehend aus Evo4 und CDJ800.

 

[mjung]

also wieder weg vom 4-deck-mixing.
ich mache mir momentan auch gedanken ob ich mir noch eine vci 100 für decks 3+4 holen soll, denke aber mittlerweile, dass ich bei meinem aktuelln setup bleiben werde. es bietet mir noch genügend möglichkeiten , un wie hyline so schön sagte "sollen ´die tracks im vordergrund stehen". also bei mir bleibt es ertsmal bei der timecode-lösung.
wenn ich richtig was frickeln will, wird sich ableton und entsprechende hardware gekauft und in richtung liveact gegangen.
wenn dann richtig^^

 

[Whilo]

Von daher geht meine Überlegung zur Zeit in Richtung "einfaches" Setup mit Mixer und zwei CDJ. Wenn man früher mit Platten den Club geentert hat konnte man auch sofort loslegen und musste nich erst rumhampeln.

Ist ja komisch :d
Hatte gestern Mucke und dachte mir im Vorfeld: "Irgendwie hab ich heute kein Bock auf Laptop."
Also nur die CD-Tasche eingepackt, Laptop daheim gelassen und los gings.
Soll ich dir mal was sagen? Es hat gut getan und mal wieder richtig Spass gemacht.

 

[Gast18699]

Ich glaube schon, dass mir bei einer Umstellung des Systems die Möglichkeit von vier Quellen fehlen wird. Gerade wenn es um die Verwurstung von Vocals geht. Ich könnte ja auch reines Zwei-Deck-Mixing mit Traktor betreiben, die Software ist imho dafür aber überdimensioniert.

Mir gehts um "usability on the road".

 

[Patrick]

Soll ich dir mal was sagen? Es hat gut getan und mal wieder richtig Spass gemacht.

Genauso geht es mir auch, wenn ich mal längere Zeit mit Traktor und BPM Studio experimentiert habe und mal wieder Vinyl auf den Teller packe.

 

[metroplex2005]

Soll ich dir mal was sagen? Es hat gut getan und mal wieder richtig Spass gemacht.

das ist bestimmt das gefühl weswegen du dj geworden bist;-)

ich stell meinen ssl laptop mittlerweile immer ausserhalb des sichtfeldes auf, macht auch viel mehr spass als vorher. kein bildschirm und tastatur vor der nase, ist wieder ganz wie früher

 

[audio_anarchy]

bei mir ist es auch schon ne ganze weile so das ich mein DVS fast nur noch zuhause nutze,weil ich keine lust hab mitten am abend mein zeug im club aufzubauen und ich eh platten mitnehmen muss weil ich noch net alles digital hab

ich hab aber gedacht das ich ein einzelfall bin der "back to the roots" geht

 

[lars82]

Meine meinung zu dem thema ist,das es hauptsächlich geschmacksache ist mit was man nun musik macht!
Klar hat man mit timecode und komplett digital mehr möglichkeiten,aber man sollte mit dem medium auflegen mit dem man am meisten spass hat!!!!
Mir persönlich gefällt halt das vinylfeeling,und aus dem grund machts mir auch am meisten spass....und ich denk mal der spass ist das wichtigste an der ganzen sache!

gruß LARS

 

[Special Guest]

Ich wollte nochmal an das Thema erinnern, teilweise wird sich davon entfernd und schon wieder über allgemeines "was wem besser gefällt" geschrieben.


[Behauptung] ...die Jahre der Timecode Geschichte sind gezählt....