vertrau mir (ich denke diese aussage wird jeder so unterschreiben) - spar nicht zuviel und geh keine zu großen kompromisse ein.
ich für meinen teil würde mit ner midikonsole nie glücklich werden.
notfalls sparste nochmal n paar monate, hast dann aber was solides!
keine auflegeart hat mehr (außer vinyl.. ;D spaß ^^) oder weniger eier, jedes medium hat vor- und nachteile und ne andere haptik. frag dich was du brauchst, was du willst, was du machen willst, womit du dich am wohlsten fühlst. du bist (bzw wirst) künstler, das hat viel mit gefühl zu tun.
sehr wichtig ist es, bei so sachen wie equipmentkauf kritisch vorzugehen - jede seite und jede firma möchte ihr zeug gut, oft, schnell und gewinnbringend wegbringen!
übrigens kann mit jedem medium fast alles gemacht werden. mit vinyl kann genauso geloopt und gesampled werden wie mit mp3's gescratcht werden kann, es ist also in allererster linie eine sache der haptik, also deines eigenen zufriedenheitsgefühl.
billiger oder teurer ist auch differenziert zu betrachten.
vinyl ist einzeln gesehn möglicherweise teurer, ich hab aber auch schon scheiben für 50 cent gesehn, das sind 2 tracks für jeweils 25cent. die sind übrigens nichtmal schlecht
wem es trotz allem um den preis geht, ich rechnes im folgenden mal eben schnell vor!
natürlich ist vinyl auf dauer meistens etwas teurer, seeehr viel ist das allerdings nicht, wenn man jede mp3 kauft. man muss bedenken, dass es eben auch relativ billige vinyls gibt, LP's kosten genausoviel wie CD-Alben etc..
Zudem sind die equipmentkosten für digitales auflegen meistens teurer als die für vinyl.
als beispiel (ich nehm jetzt mal beispiele für high-end, mittelklasse und unterschicht aus jeder sparte):
es gibt die möglichkeit cd, vinyl, timecode, midi.
den beispielen zufolge wirst du sehen, was genau das ist, syncen kann man timecode und midi, cd ist ansatzweise syncbar, vinyl muss von hand gebeatmatched werden.
die beispiele sind einfach nurmal zum zeigen, was so möglich ist. in den high-end bereich kommst du schon billiger, es geht aber auch noch teurer (und in wenigen fällen auch besser) als die hier aufgeführten beispiele.
übrigens sind das hier mindestsetups, heißt 2 kanäle, ein mischer, es geht noch weit vielfältiger!!
midi:
high-end
Allen&Heath Xone 4d + traktor pro = ~1700€
mittelklasse
vestax vci-100 + traktor duo = 450€
unterschicht
herkules dj console rmx + traktor duo = 300€
jeweils ist noch ein laptop von um die 600€ dazuzurechnen
CD:
high-end
2xPioneer CDJ2000 + Pioneer DJM 800 = 5000€
mittelklasse
DENON DN-S1200 + Allen&Heath Xone 22 = 1300€
unterschicht
DENON DN-S700 + numark m2 = 720€
vinyl
high-end
2x technics 1200 mk2/5 + allen&heath xone 92 = 2700€
mittelklasse
2x numark tt-500 + pioneer djm 400 = 1200€
unterschicht
reloop rp-4000 + denon dx-120 = 660€
timecode:
high-end
traktor scratch pro + high-end vinylsystem = 3300€
mittelklasse
M-audio torq connectiv + mittelklasse vinylsystem = 1450€
unterschicht
Numark Timecodevinyls + Avanquest Virtual DJ 7 Premium + audio 4 dj + Unterschicht vinylsystem = 920€
jeweils ist noch ein laptop um die 600€ dazuzurechnen.
dekadente leute bevorzugen da macs, da kann man nochmal 1000€ mehr nehmen.
highend ist jeweils variabel und austauschbar, unterklasse ist so etwa das unterste, womit man arbeiten kann, um möglicherweise einen sprung aus dem schlafzimmer vor leute zu wagen.
was fällt auf?
würde man die preise in einer kurve darstellen (hab jetzt grad kein office aufm laptop
),
sieht man, dass sich die preislichen limits auf unterschiedlichen ebenen bewegen.
midi und cd beginnen auf recht niedrigem niveau und steigen dann expotentiell stark an,
während vinyl und timecode auf recht hohem niveau einsteigen und nicht viel ansteigen.
bedeutet hier, dass man im volldigitalen bereich leistungsunterschiede mitunter am preis feststellen kann, während im halbdigitalen und vollanalogen bereich die unterschiede schwerer zu finden sind, kleiner sind, weniger von technischer natur und somit eher mit haptik zu tun haben, auf die es letztendlich aber am meisten ankommt.
hinzu kommt musik.
im schnitt kostet eine vinyl-12"-maxi um die 7-8 euro, auf der sind im schnitt 2,2 tracks (heißt auf 4 maxis mit 2 tracks kommt eine mit 3 tracks, die verteilung kann auch anders aussehen, gibt auch maxis mit 4 tracks und maxis mit einem track.)
vinylmaxis sind meistens der hauptbestandteil einer vinylsammlung. hinzu kommen ep's und lp's, auf einer lp werden etwa im schnitt 11 tracks sein für etwa 16 euro, auf ep's schätze ich gemittelt 6 (gibt 4er bis 8er) zum preis von gemittelt 12 euro.
bei einer verteilung von 75% maxi+22% ep+3%LP (alles schätzwerte) kommt man auf einen trackpreis von 2,60€.
bei mp3's kann man entweder cd's kaufen, dann verhält sich das ansatzweise ähnlich, pendelt sich so bei 2,10 ein, beim reinen mp3kauf schwankt das ganze um 1,80€ pro track ein, mit alben, mehrwertsteuer und allem anderen miteinbezogen.
UND man darf übrgigens nicht vergessen, bei einer digitalisierten schallplatte hat man die platte im regal und die mp3 auf der festplatte! wenn gut aufgenommen (sollte die möglichkeit bestehen), steht diese dann der gekauften in nichts nach, in manchen beispielen (ich erinnere hier an das beispiel mit der kraftwerk-lp aus einem anderen thread) ist sie sogar möglicherweise größer. macht 2,60 für eine mp3 und eine platte. fair, oder?
das gerücht, dass auf vinyl nichts mehr released wird, ist btw schwachsinn, ich sage mal das 90-95% der tracks auch auf vinyl erhältlich sind. ich hab bis jetzt nur 2 tracks gehabt, die ich wirklich haben wollte und dies nur in 10001010111110100101-form gab.
ab wieviel geld hat man nun die gleiche anzahl an tracks?
ich gehe hier jeweils von den high-end-equipments aus, da man mit denen am meisten machen kann, zudem lasse ich das kaufen von original-cd's außen vor und gehe den unterschied vinyl-kauf/mp3-kauf an, das werden die verbreitesten formen sein.
zudem bewirkt das vergleichen von 2 faktoren einen direkten vergleich.
bildet man aus den preisen verschiedene funktionen, erhält man normale lineare graphen mit dem grundpreis als y-achsenabschnitt und dem vinylpreis als linearen steigungsfaktor.
f(midi) = 2300 + 1,8x
f(cd) = 5000 + 1,8x
f(vinyl) = 2700 + 2,6x
f(tc) = 3900 + 1,8x
wie hier direkt auffällt - von den mp3kurven schneidet sich keine einzige, da alle den gleichen linearen steigungsfaktor haben.
man kann höchstens sagen, ab wann man das nächstteurere equipment bezahlt hätte.
als midi-ianer hat man mit
888 tracks das timecodesystem bezahlt und mit
1500 tracks das cd-system.
bei vinyl sieht das nun anders aus.
ab wann schneidet man sich da?
als vinylist hat man mit
2875 tracks genauso viele tracks gekauft wie der cd-dj und mit
1500 genausoviele wie der timecoder.
einzig der midi-ianer hat WIRKLICHE preisliche vorteile.
man sieht, preisunterschiede sind da immer differenziert zu betrachten und man sollte bei der wahl des equipments durchaus mal schnell den taschenrechner zücken. mit 800 tracks hab ich VIELE stunden spaß, immerhin sinds knapp 80 stunden musik?
bei cd-dj'ing gibt man mehr fürs equipment aus und spart an den tracks, beim vinyl-dj'ing andersrum. beim cd-dj'ing hat man große kontrolle über die tracks und ist nicht an einen laptop gebunden, der schnell mal aussetzen kann oder kaputtgehen kann.
dazu kommt eben wie gesagt der faktor der haptik.
unumstritten ist bei der meisten musik der einfluss, das gefühl und das agieren mit dem medium einer midikonsole auf die musik am kleinsten und bei einer schallplatte am größten. für minimal zB scheint eine midi-konsole praktischer, je nachdem was man aber macht, kann man das gleiche (!) auch mit vinyl und ein oder 2 samplern machen, übrigens würde man sich so mal von der ganzen minimal/house-fraktion abheben, die mit ihren kleinen konsolen da rummöllen.
ich denke jetzt verstehn auch die meisten, wieso ich eher zu einem mischpult und einem modularen aufbau tendieren würde als zu einer all-in-one-lösung.
beim wechsel des auflegemediums hat man somit die kleinsten schwierigkeiten bzw das geringste geldproblem. und wenn man was kaputt ist, muss man nicht ALLES wegwerfen!
dementsprechend gedanken sollte man sich um die wahl seines equipments machen. echte haptik erfährt man nur bei längerem spielen mit dem medium.
entweder ihr kauft auf gut glück (ist keine totsünde. alternativ - bestellts bei thomann, testets und gebts zurück!) oder ihr testets i-wo in nem laden.
übrigens gehe ich überall von NEUPREISEN aus, die gebrauchtpreise sind nochmal anders verteilt!!!
und ich geh jetzt glaube mal ins bett ^^
