NI Machine ist nen super Gerät, halt aber eher ein Producing Gerät was aber eher im Studio stehen sollte, oder ein geübter User auch im Live Betrieb nutzen kann.
Der RMX geht da andere Wege, die zwar ähnlich sind, allerdings weitaus Livetauglicher als der NI sind. Etwas Live zu betreiben heißt auch, es Live in Extremsituationen auch zu beherrschen. Ein Pioneer EFX-1000 zu beherrschen ohne ins Fettnäpfchen zu treten war schon eine Königsdisziplin (ihn richtig zu nutzen, nicht nur Flanger, Phaser und die ganze Rechte Einheit, die für mich eh kaum genutzt wurde). Hier musste man zu 100% Taktgenau sein, damit nicht das ganze Soundkonstrukt zusammenbricht, b.z.w. es sich nicht sch.eisse anhört (Echo & Pitch Echo als Summensampler)... ich hab den EFX-1000 auch erst nach nem halben Jahr Zuhause üben dann auch wirklich auch "mal" Live genutzt.
Mit dem RMX-1000 brauch nicht die größte Aufmerksamkeit in der Nutzung, was einem im Kopf schonmal ein Stück freier Agieren lässt - man kann sich also hervorragend mental auf die Musik und die Party an sich konzentrieren, ohne Angst haben zu müssen, das der nächste Turn in die Hose gehen könnte, oder sich ins unermessliche steigert und man nicht mehr aus dem Effekt stilvoll rausziehen kann.
---> EDIT: Hier gleich mal ein kleiner Auszug aus meinem ersten "Samstag Live Club" Betrieb <---
Der RMX ist einfach wie genial und seine Komplexität wird einem erst beim Workflow klar, der absolut genial ist - man nutzt eigentlich viele Effekte einfach der Reihe nach, wie folgt:
- 4er Loop per CDJ2000 setzten (in einer Basslinie)
- den Bass per Isolate mein RMX rausziehen
- mit der rechten "BPM Echo" und dem 2. Parameter etwas rumspielen, erst relativ leicht, dann mehr und mehr Energie und Lautstärke reindrehen)
- Wenn die Stimmung auf dem Höhepunkt steht und die Crowd auf Bänken und Tischen jubelt und schreit mit den X-Pad und dem Kick nochmal Steigerung bis zu 1/8 Takt hochtreiben (so 3 bis 4 Sekunden und nen bißchen rumjuggeln) und dann mit dem Release aus dem ganzen Aufbau sich verabschieden und weitermachen. Mit dem Release ist automatisch wieder die Basslinie auf normalen Pegel und alle Effekte sind raus aus dem Signal.. ZAKBÄÄM! Und das Beste an ALLEM ist, Das per Quantize alles zu 100% passt.. die Gäste hören praktisch kein Amatuergehabe/überfordere weil die Kombination aus allem einem über den Kopf gestiegen ist.
Was auch EXTREM geil ist, wenn man sein eigenem Rhythmus mit den Samplerbänken aufbaut und mit bei mischt.. Auch getestet und für gut befunden:
- Rhythmus per Sampler selbst und ähnlich dem gerade gespielten Stücks ein spielen und einige Zeit dem Stück hörbar mitlaufen lassen (hier Beispiel Hip-Hop)
- Dann den alten Track mit leichten Effekten wie Basslinie rausziehen per Isolate (Xpad Button ausmachen, damit der Sound vom X-Pad außen vor bleibt)
- Dann kurzzeitig mit dem Hallrelease sich aus dem last Track verabschieden (meist scratch ich nochn bißchen mit den Vocals von dem alten)
- Dann nur noch den reinen Beat vom RMX laufen lassen und mit dem etwas spielen mit einer Mischung aus "overdub" und selbstgetaktet.
- Dann oder schon vorab den XPad Button angeschaltet und den "Inputbutton" abgeschaltet
- Dann irgendeinen geilen dezenten Effekt aus dem Rechten Sektor genommen (ich nehm bei sowas gern was ausm Breakdown Menu)
- Dann scratche ich mit dem neuen Track wieder rein und lass synchron reinlaufen (hier mal als Beispiel Sean Paul - Got 2 Luv U).
- Den Breakdown Effekt dreht ich während des Trackintros wieder runter und warte bis der eigene Beat vom Song einsetzt.
- Sobald der neue Beat vom neuen Lied einsetzt drücke ich (XPAD Rhythmus läuft die ganze Zeit parallel im Hintergrund weiter) den "Bank" Button und wähle eine andere Bankebene, die ich im Vorfeld im Sampler gespeichert hatte. Jetzt läuft der vorgegebene Beat vom XPAD genauso wie vorher, nur mit anderen Instrumenten... diesen lass ich so gut wie die ganze Zeit weiterlaufen (Anfangs drehe ich da das Volume vom Beat leicht nach unten, damit nicht zu dominant wirkt)
- Wenn im Lied ne Ruhephase eintritt, lösch ich den Overdub komplett raus und spiel den Rhythmus leicht oder stark verändert neu ein, um nicht allzu monoton zu werden.. Mit dieser Aktion hab ich dann neues Übergangsmaterial, wo ich dann hammermäßig in den neuen Track komme.. egal wie dann dies mal
Die 2 von mir genannten Varianten sind nur mal workflow Beispiele, die ich so schon mit dem Teil vor Publikum schon gemacht habe, ohne schwitzen zu müssen. NATÜRLICH kann man noch mehr oder auch weniger machen kann. Gerade die Isolate Knöpfe haben viel potenzial, da sie pro Knopf eigentlich immer 2 Effekte haben (je nach Drehrichtung hat man einen anderen Effekt).
Der Riesenvorteil an QUantize ist, das das Gerät sich automatisch an den laufen Sound "anklebt" und man den über lange Zeit auch unbeaufsichtigt weiterlaufen lassen kann.
ABER jetzt auch mal was Nachteiliges:
- Quantize ist alles soweit super. Die BPM wird extrem schnell ermittelt und in der Zeit wo sie ermittelt wird haut der RMX schon mal Näherungswerte raus und passt parallel das Quantize schonmal drauf aus.. so sieht man in der BPM schon die Näherungswerte (Beispiel: Vorher waren 120 BPM und geht auf 128BPM.. so sieht man im Display, wie er in einzelnen Schritten recht schnell zu 128BPM kommt und nicht wie üblich nach längerer Wartezeit ein großer Sprung auf die richtige BPM).
Das Funktioniert richtig gut, allerdings hat der RMX1000 (noch) Probleme unterhalb von 120 BPM mit der Geschwindigkeit. Wenn man langsame Beats drin hat (z.B. 105 BPM) dauert die Analyse schonmal gute 2 Minuten
ALLERDINGS: Wann hat man denn schon mal schnelle BPM Wechsel?? Wenn jemand mit jedem Lied solche Sprünge machen würde wäre das sicherlich blöd, aber meist bleibt man ja längere Zeit in einem gewissen Bereich, bevor harte Wechsel kommen. ..
- Der Spiral Up Effekt ist ziemlich laut im Aufbau Bereich, reagiert sich dann allerdings auch soweit wieder ab, wenn man dem Dry/Wet Drehknopf weiterdreht.. hier muss unbedingt per Firmware Update entgegen gewirkt werden!!
- Der Release Effekt "Backspin" auch etwas zu heftig im langen Abgang.. hier muss auch etwas aufgepasst werden, da sich dann auch gern die Leute auf dem Floor erschrecken.
- Ergonomisch gesehen finde ich die von oben betrachtet linken Klinkenbuchsen falsch platziert, denn wenn man gerne abgewinkelte Klinge nutzen möchte stößt man direkt auf den Ständer drauf.
Was ich mir für die Zukunft wünschen würde wäre noch eine Rekordbox Anbindung für die Samplebänke, so dass man praktisch jedem geladenen Song passende Sample nutzen könnte.. das würde die RB Pioneer Kombi in unermessliche Bereiche schießen
So, ich hab euch erstmal genug zugetextet
EDIT 2: Schreiben kann man extrem viel, aber das hält voll auf.. Wir haben uns für die Zukunft mehrere HD Cams bestellt (3 mal GoPro HD Hero 2 -- kommen nächste Woche) und werden alles "on the Fly" auf Veranstaltungen filmen vor "echtem" Puplikum und realen Situationen in mehreren Perspektiven. Die Cams haben wir natürlich für andere Zwecke gekauft, allerdings werde ich Dinger mal dafür nutzen.. da erklär ich dann genau die einzelnen Steps die ich gehe.. ich denke mal das ist nicht so trocken wie alles zu schreiben
