REZENSION Paul van Dyk - Reflections
vorweg möchte ich anmerken,dass ich versucht habe,mir das album völlig unvoreingenommen und neutral anzuhören und ich denke,dass mir dies auch gelungen ist...
ich habe mir diese rezension zur aufgabe gemacht,weil ich mich in der rolle eines,mittlerweile doch recht grossen, pvd skeptikers sehe und ihm dennoch die chance geben möchte,zu zeigen,dass doch noch etwas vom 'alten paule' übrig ist - lassen wir uns überraschen...
kommen wir zum album ;
zunächst sei noch erwähnt,dass ich die cd-version mein eigen nenne,was einen gravierenden unterschied zur vinyl ausmacht,aber dazu später.
1. optischer eindruck ;
das styling ist auf den ersten blick ziemlich gelungen - pink floyd mässige bildspielereien,keine aufdringlichen farben,stylishe grafiken - nur leider auf jeder seite des booklets 1-2 selbstportraits - finde ich ein wenig übertrieben,wenn nicht gar selbstüberschätzend - aber,jedem das seine...
2. die tracks / songs ;
das sich ein gewisser hauch von 'konzept' breit macht,merkt man spätestens beim 4. track - alles geht relativ nahtlos ineinander über,was dem album wiederum sehr gut zu gesicht steht,aber eins nach dem anderen ;
track 1 : Crush
ein sehr schönes intro,soviel steht schonmal fest!
nach ca. einer minute setzt dann der pvd-typische kickbass ein und will einen damit scheinbar auf die reise nehmen...
was folgt,ist amtlicher trance,ganz so,wie man es aus 'alten paule tagen' kennt - eine angenehme melodie,hübsch arrangierte flächen und patterns und das sexy gehauchte 'i know you want me...' entflieht den stimmbändern von antoinne toupin nahezu schwerelos - ein schöner track...
track 2 : Time of our Lives
was soll ich dazu noch sagen...
das ich diesem lied nicht gerade positiv gegenüberstehe,dürfte hinlänglich bekannt sein - nun ja,leider befindet sich auch auf dem album nur die 'radio version'...
nachdem man sich bei track 1 richtig schön eingegrooved hat,wird man durch diesen track wieder etwas auf den boden zurückgeholt - es passt zwar ins albumkonzept,aber irgendwie stört's halt doch!
schnell zum nächsten...
track 3 : Like a Friend
man hat vom ersten takt an das gefühl,dass paul gern überall mitmischen möchte - dieser track schreit förmlich danach,auf einer 'cafe del mar' compi zu erscheinen - ob dies allerdings auch so sein wird? abwarten...
jan johnston's stimme ist über jeden zweifel erhaben - keine frage,allerdings wirkt der gesamte track doch recht einfallslos und plänkelt ein wenig zu energielos vor sich hin - hätte man mehr draus machen können!
man wundert sich am ende,dass der track nur 4 minuten andauert und nicht 8...
track 4 : Reflections
anfangs denkt man ; ah,jetzt geht's weiter...
dieser track könnte ebenso an den ersten anknüpfen,allerdings verliert er sich sich doch eher mit der zeit,als das er das eröffnet,auf was man eigentlich gewartet hat - schade eigentlich - und doppelt schade,weil's auch noch der titeltrack ist...
zwar blitzt hin und wieder die alte qualität auf,aber,wie gesagt,sie blitzt eben nur auf...
track 5 : Nothing but You
brauche ich auch nicht mehr viel zu sagen - ist lang und breit drüber diskutiert worden - nur soviel ;
sehr solide,aber nicht das,was man nach der 'veröffentlichungs-durststrecke' erwartet hätte - wiederum schade!
track 6 : Buenaventura
na,da hat sich der paule aber sasha's 'xpander' auch mehr als nur einmal angehört...
das waren meine ersten gedanken bei diesem stück.
nach 1-2 minuten fängt die melodie allerdings an,ziemlich eintönig zu werden,sie dümpelt,genauso wie der bass,ellenlang vor sich hin,bis man am ende,nach 8 minuten feststellt,dass hier die entscheidung,den track um die hälfte zu kürzen,wohl doch eine bessere gewesen wäre - 8 minuten sind bei diesem track einfach zuuu lang!
track 7 : Hommage
jan johnston again!
diesmal hat der paule ihre stimme allerdings in ein adäquates gewand gehüllt - will sagen,dass der track zwar auch kein überhammer ist,allerdings ist es sehr angenehm,ihm zu lauschen,schon aufgrund der recht ungewöhnlichen,aber dennoch sehr schönen harmonie im refrain!
sauber gemacht - ein schönes stück vocal-trance!
track 8 : Never Forget
hiermit erwartet den hörer ein sehr chilliges stück - fluffige,smoothe broken beats dominieren diesen,doch sehr nach sven väth's 'l'esperanza' klingenden,track.
sehr warm und angenehm,allerdings hätte auch dieses stück ein wenig mehr abwechslung vertragen können,aber es ist halt eher besinnlich und ruhig und erfüllt somit trotzdem seinen zweck!
track 9 : Knowledge
feat. troopa da don... - wie soll das bitteschön klingen...?
allen skeptikern zum trotz - es klingt gar nicht mal schlecht!
der broken beat grooved wie sau,geht tierisch nach vorn und troopa beschränkt sich auf ein paar kurze,crowdanimierende toasts - gut so!
hier und da hätte der track ein wenig reduzierter ausfallen können,aber im grossen und ganzen schon sehr groovig und gut!
track 10 :That's Life
hier geht's los - der (scheinbar) gemixte teil des albums...
dieser track schliesst nahtlos (wie in typischen pvd dj-sets) an den vorigen an - nr. 11 - 13 folgen...
diesen track finde ich richtig gut !!!
sind es nun paules vocals? egal!
sie sind gut plaziert,absolut unaufdringlich und klingen zudem auch noch ganz passabel - gut gemacht!
track 11 : Connected
der titel aus der motorola-werbung...
ist allerdings,wie ich finde,einer der besten tracks,die das 'white room' studio in der letzten zeit verlassen haben!
typischer pvd-trance,wie man ihn kennt und wohl auch liebt - diesen track hätte ich mir anstelle von 'nothing but you' als erstveröffentlichung gewünscht!
aber,man kann ja nicht alles haben...
tracks 12 & 13 : Spellbound & Kaleidoscope
bei diesen beiden tracks erlaube ich mir,sie zusammenzufassen,da sie sich vom 'grundgerüst' her doch recht ähnlich sind ;
weiter geht's mit richtig gutem trance!!!
wie auch schon in den beiden tracks zuvor geht's hier weiterhin richtig zur sache - pvd @ it's best!
das will ich von ihm hören - richtig sauber produzierte,fette trancestücke,die mich in die zeit von 'love letters' , 'forbidden fruit' oder gar 'for an angel' zurückversetzen!
die vocaleinlagen in 'spellbound' sind einfach nur schön!
grandioser abschluss des albums - soviel steht schonmal fest!
der lichtblick!
pvd kann - wenn er denn will!
FAZIT :
im grossen und ganzen kann man das album eher als durchwachsen bezeichnen,da neben den oben erwähnten knallern eben auch die nicht so ganz ausgereiften und uninspirierten stücke (und das nicht gerade in der unterzahl) vertreten sind!
allerdings machen diese stücke das album nicht 'kaputt' ,sondern erfüllen die funktion als 'filler' ganz gut...
die richtig 'echten' trance-stücke sind hingegen wirklich erwähnenswert,da sie einfach zeigen,dass noch eine menge potential in pvd steckt und er nur tief genug inne gehen muss,um dieses auch voll auszuschöpfen!
er hat jedenfalls bewiesen,dass nicht alles neue aus seiner feder auch gleichzeitig 'schlecht' sein muss!
grossen respekt für die trance stücke und anerkennung,für den mut,auch die anderen tracks,so wie sie sind,auf's album zu packen!
insgesamt ein doch recht befriedigendes ergebnis,wenn auch nicht ganz ohne schönheitsfehler...
das alte sprichwort 'schuster,bleib bei deinen leisten' bewahrheitet sich hier,gerade in den letzten 5 tracks,doch sehr!
WERTUNG : **** (befriedigend + )
ich denke,dass ich hiermit dem album eine faire betrachtung geschenkt habe und hoffe,dass diese rezension auch so bei euch ankommt!
recht herzlichen dank für die aufmerksamkeit!
gruss,
dan