Tut mir echt leid für Dich, dass es so doof gelaufen ist. Sowas kommt leider immer mal wieder vor, und es gibt auch durchaus Publikums, bei denen man kaum gewinnen kann. Ich hab selber bevor ich mit öffentlichem Auflegen angefangen habe öfter mal Privatparties beschallt, und da ist es halt extrem schwierig, wenn das Publikum sehr heterogen ist. Was will man auch für ein Publikum, das hauptsächlich aus Metallern und Schlagerfans besteht, spielen ohne von einer Gruppe angekackt zu werden?
Ein paar Tips für die Zukunft:
Natürlich sollte man gerade als Newbie nicht zu wählerisch dabei sein, wo man auflegt. Es hilft aber enorm, wenn man sich vorher gut darüber informiert, was das für eine Party ist, mit was für Publikum zu rechnen ist, was von Dir erwartet wird und was da sonst so läuft. Wenn möglich solltest Du dann Dein Programm entsprechend vorbereiten und eben Platten mitnehmen, die denen gefallen. Vielleicht muss man sich dafür ein wenig verbiegen, aber hier muss halt jeder selber wissen, inwieweit er es mit seinem musikalischen Gewissen vereinbaren kann, auch mal ein paar Stücke zu spielen, die man sich selbst nicht aussuchen würde, wenn man dafür ein feierndes Publikum hat. Das alleine ist nämlich auch ein sehr schönes Gefühl. Wenn man allerdings von vornherein das Gefühl hat, dass das überhaupt nicht passt, dann sollte man auch ganz klar sagen:"Sorry, aber das ist nicht mein Bereich, da sucht ihr euch besser 'nen anderen für."
Andererseits muss man als DJ auch einfach ein dickes Fell entwickeln. Ich weiss selber, wie bitter es sein kann, wenn die Leute auf die eigenen Lieblingsstücke kein Stück abgehen und nach irgendwelchen abgelutschten Klassikern verlangen. Du solltest aber auch auf keinen Fall um jeden Preis versuchen, einzelne Gäste zufriedenzustellen. Der Veranstalter ist der, der das Partykonzept festlegt. Wenn er Dich dafür rangeholt hat, dass Du House spielst, dann sollst Du das tun. Wenn er sagt "Mir egal, was Du machst, solange die Leute tanzen.", dann ist das eben Dein Job. Einzelne Nörgler gibts in jedem Publikum, und es gibt auch einfach Abende, die nicht so toll laufen. Überleg Dir halt vorher, was Dein Ziel ist, und denk auch dran, dass der Veranstalter einfach daneben gegriffen haben kann, als er Dich gebucht hat. Das heisst dann, dass er keine Ahnung hat, nicht dass Du nichts kannst. Ich würde auf einer Hardcore-Party auch komplett versagen, und genau aus diesem Grunde gehöre ich da als DJ nicht hin.
Und letztlich: Natürlich sollst Du die Leute zum tanzen bringen, aber das heisst nicht, dass Du Deine Auswahl komplett am Massengeschmack ausrichten. Ich persönlich freue mich immer sehr, wenn einzelne Leute zu mir kommen und mir sagen, dass es ihnen sehr gut gefallen hat. Eine Tanzfläche voll zu machen ist auf einer Nicht-Spezialparty nicht allzu schwer, wenn man einmal weiss, wie. Aber persönliches Lob bedeutet, dass Deine Musik für einige Leute etwas Besonderes war, und das kann sich auch sehr gut anfühlen. Und letztlich geht es doch darum, mit welchem Gefühl Du aus einem Abend rausgehst.
Alles Gute für die Zukunft und nicht die Ohren hängen lassen!