schönes thema, viel zu lesen gehabt.... sodele, hier mal meine meinung zu der frage ob hauptberuflich oder nicht.
der hauptberuf sollte spass machen, sicherheitsfaktor(z.b. kündigungsschutz blablabla) hin oder her....
der hauptberuf macht am meisten spass, wenn es gleichzeitig das lieblings-hobby ist. deshalb kann ich Anltr gut verstehen, auch seine art, damit offen und direkt umzugehen. er lebt es ja aus.
ich würde gerne hauptberuflich die menschen abgehen sehen, mich aber nicht verbiegen, sondern sie eher auf den geschmack bringen wollen und zwar nicht, in dem ich den nerv der zeit treffe, sondern den nerv des moments
passend zur location verlange ich was dafür (so habe ich es im laufe der zeit geschafft, mir die ausgaben für mein equipment zurück zu verdienen und auch noch spass dabei zu haben.....). für privatparties kann ich mich auch immer begeistern, da sind dann meistens hiphop-jünger und ich versuche mich als elektronik-missionär
, was erstaunlich oft funktioniert. wenn sich ein hiphopper beschwert, sage ich : "hey sorry, geh zum veranstalter, wird schon einen grund haben, warum er mich gebucht hat"
als einziges würde mich eine residency stören, da man dort die abwechslung- die ein tourender dj hat- irgendwann vermissen würde. auch würde man so mehr menschen erreichen, die man mit seiner musik begeistern kann. wer viel rumkommt, entdeckt eher die möglichkeiten, die ein mainstream-dj niemals entdecken kann, was die musikalität betrifft...... außerdem sind fast immer menschen/entscheidungsträger da, die dich weiterempfehlen bzw. direkt buchen können ;-) quasi ein multi-trampolin-prinzip
- von einem gig zum nächsten springen....
was das verbiegen für's publikum betrifft, würde ich das niemals tun, vielmehr geht es darum, einen style zu entwickeln, der auch mich begeistert.das funktioniert ganz gut, da das dj-sein sowieso eine permanente selbstfindungsphase ist.... zumindest für mich....
um auf die hauptfrage zurück zu kommen: ich habe bereits alle schalter so umgelegt, dass ich das djing verknüpft mit dem produzieren hauptberuflich machen werde . . . wenn die zeit dafür reif ist.... es geht mir hierbei nicht ums reich werden, sondern darum es zu einem normalen beruf zu machen und davon leben zu können..... kann zwar noch 1-2 jahre dauern, aber lieber ein solides fundament aufbauen und danach switchen, als ins kalte wasser zu springen, da ist die vernunft in mir noch stark genug.
natürlich habe ich für eine private altersvorsorge gesorgt, bin ja nicht so bescheuert und vertraue auf die staatliche rente....
...und ja, ich kann mir bildlich vorstellen, wie ich als 60-jähriger in einer booth abgehe.
