AW: der froschteich - quaken rund um den taeglichen wahnsinn in der politik
scout, mit freude konnte ich fest stellen, dass du auch noch was anständiges gelernt hast
@ livingstone
du hast schon teilweise recht, dass die pfennigfuchser manchmal mehr schaden als nutezn anrichten, jedoch moechte ich keine nur von technikern gefuehrte unternehmen, weil techniker in der regel nicht aufs geld schauen
und dementsprechend auch ihre projekte nicht kostensteuernd umsetzen
das ist ein mythos. ich arbeite für zwei "herren". wer der eine ist, habe ich dir schon mal gesagt und selbst die glauben durch externe beratungen besser drann zu sein. ergebnis: wir haben noch mehr bürokratie und geben noch mehr geld sinnlos aus. wichtig ist nur, dass der headcount gesenkt wird.
"der zweite" ist ein privatwirtschaftliches unternehmen. geführt von technikern. jeder bereichsleiter ist techniker. die obersten bosse sind techniker. es gibt exakt einen mann der sich ums geld kümmert und der ist techniker. dann haben wir noch ne runde damen, die sich um die ordnung kümmern. wir haben keine externen geldberater, wohl aber technische berater (ich in so einer). das sind techniker.
dennoch haben wir auch in den zeiten der krise immer gewinne erwirtschaftet, weil wir im gegensatz zu vielen andern drauf vertrauen, was wir können und uns nicht von ungelernten ins handwerk quatschen lassen.
es wurden leute eingestellt und investiert. häte man mckinsey gefragt, hätten wir ne 7 stellige rechnung erhalten mit dem hinweis, wir sollten doch besser leute feuern.
So, dann muss ich als "Parasit" (Unternehmensberater) doch auch noch mal meine heiße Luft zum Thema abgeben.
warum wundert mich das jetzt nicht?
Wie man einen Beitrag, in dem auf wirklich allerunterster Cliché-Ebene vollkommen undifferenziert (und meiner Meinung nach auch vollkommen ohne Ahnung von der Materie) unter Verwendung von Begriffen wie "Anal-lysten" und der Bezeichnung von Menschen als "Amöben" als anspruchsvoll bezeichnen kann, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Mit derartigen Hetzreden kann man sicher auf Gewerkschaftstreffen oder Parteitagen der Linkspartei einigen ZUspruch finden, ANspruch sucht man in derartigen Tiraden sicherlich vergeblich.
falsch. wenn man fehler und abzocke nicht konsequent benennt, passiert gar nichts. die rethorik der geldmenschen ist ja auch nicht besser. besonders dann, wenn es darum geht auf den ach so faulen arbeitslosen rum zuhauen oder sich darüber zu echauffieren, dass man ihrem treiben den garaus machen will. besondere beispiele sind hier die ausfälle unseres geliebten herrn aussenministers, dessen aussagen für die meinung erschrecken vieler im lande steht. nicht zuletzt dank der "bildberichterstattung"
Dass auf Pressekonferenzen hauptsächlich heiße Luft produziert wird ist hinreichend bekannt, dafür wurden sie erfunden. Es geht dabei schließlich nicht darum, einem Fachpublikum tiefergehende Einblicke in ein Spezialthema zu verschaffen, sondern der Öffentlichkeit ein gewisses (oberflächliches) Maß an Information zukommen zu lassen. Dass dabei Dinge oft bis zur Verfälschung vereinfacht werden liegt leider oft in der Natur der Sache, ist sicherlich ein Problem aber auch schwer zu vermeiden. Ob und in wieweit die an der genannten Pressekonferenz teilnehmenden Personen über das übliche Maß hinaus (Halb-)Unwahrheiten und sonstigen Bullshit verzapft haben kann ich von meinem Rechner aus natürlich schwer beurteilen.
du hast meinen beitrag falsch interpretiert. meine aussagen bezogen sich darauf, was zu konferenz geführt hat. es wurde geld ausgegeben, damit unternehmensberater sich zu einer sache äussern durften, von der sie keine ahnung haben. das problem dabei ist, dass aufgrund der ergebnisse jetzt noch mehr geld verbrannt wird um das, was die herren angeblich rausgefunden haben wollen umzusetzen. das ergebnis wird wie sooft darauf hinauslaufen, dass staatliche gelder sinnlos verschwendet werden, anstatt sie gezielt und wirkungsvoll einzusetzen.
Die sonst angesprochen Budget-Thematik ist denke ich ein beidseitiges Kulturproblem. Der Beitrag von Scout hat die Gegenseite denke ich schon sehr gut dargestellt:
dazu habe ich mich bereits geäussert.
Unbestritten wird in der Beratung immer wieder viel Schindluder getrieben.
Allerdings sind nicht an allen gescheiterten Beratungsprojekten immer ausschließlich die Berater Schuld.
nicht immer. das gebe sogar ich in meiner polemik zu.
Was die Erstellung von Konzepten angeht sind einige Berater vielleicht den oben beschriebenen Technikern gar nicht so unähnlich. Es werden Konzepte entwickelt, die aus "technischer" (hier entsprechend: betriebswirtschaftlicher) Sicher perfekt sind. Leider sind sie das nur, wenn sie auch 1:1 umgesetzt werden (was leider relativ selten der Fall ist).
hier ist schon der erste fehler, den alle theoretiker machen: man kann einem dynamischen unternehmen, das einem noch viel dynamischeren wirtschaftsumfeld ausgesetzt ist keine theoretischen konstrukte 1:1 überstülpen. das geht schon gar nicht, wenn berater ins haus geholt werden, die von tuten und blasen keinen schimmer haben, sondern sich schlicht auf das verlassen, was sie in irgendwelchen büchern mal gelernt haben. ich wäre ja bereit mir von einem wirtschaftsingenieur, der auch ahnung von maschinenbau hat helfen zu lassen. von einem der keinen bezug zur branche hat, kann man aber kein konstruktive hilfe erwarten. er ist überflüssig und verbraucht geld, das an anderer stelle sinnvoller verbarten werden kann. eine gute kantine wäre da mein vorschlag.
Die Lösung wurde am "Kunden" (hier also z.B. dem Techniker) vorbei entwickelt. Stellt natürlich auch ein Versagen des Beraters dar, da es seine Aufgabe gewesen wäre, die Betroffenen in die Konzepterstellung mit einzubinden.
sieh oben. das dürfte in weit über 80% der gesamten "beratungen" der fall gewesen sein.
Die Umsetzung erfolgt alleine durch den Kunden ohne Einbeziehung des Beraters. Wer nicht nachvollziehen kann, warum es hierbei Probleme geben könnte stelle sich einfach vor, ein Ingenieur entwickelt am Rechner ein neues, komplexes Produkt und der Bau des Prototypen würde vollständig dem Endkunden überlassen, rein anhand der Konstruktionsunterlagen.
20%
Danke Toni für deinen Kommentar. Ich wollte grad loslegen, aber das brauch ich jetzt nicht mehr
Wie du schon richtig beschrieben hast, ist die Kommunikation beider Seiten unabdingbar. In der Praxis müssen daher Wege gefunden werde, damit dies auch funktioniert. Beide Seiten sprechen ja doch ihre eigene Sprache. Mit ein wenig Respekt und Toleranz für sein Gegenüber sollte das aber auch zu schaffen sein
Zudem wird dieses Problem durchaus in einem BWL-Studium betrachtet. Wie es bei den Technikern aussieht weiß ich nicht.
wirtschaftliche aspekte werden je nach studium und hochschule durchaus rübergebracht. allerdings eher an fachhochschulen und berufsakademien. weniger an universitäten. wie gesagt, mit jemanden der beide seiten kennt, kann ich mich sogar anfreunden. meiner erfahrung nach sind das aber die wenigsten. ich habe schon mehr als die hälfte meines lebens als berufstätiger verbracht. schwerpunkt war bis auf einen aussrutscher als koch immer maschienenbau sowie IT. in beinahe jeder firma bin ich dabei mit beratern in kontakt gekommen. die haben dann veranlasst, dass personal abgebaut wurde (aktiennotierte unternehmen...) und dass abläufe angeblich gestrafft wurden. ergebnis war: miese qualität, überlastung der verbleibenden angestellten, unzufriedene kunden, sowie ein verlust an knowhow, da insbesondere ältere und erfahrene kollegen mittels staatlich finanzierter frührenten und abfindungen mit 53 jahren in den ruhestand geschickt wurden.
Solche Verallgemeinerungen wie sie Livingstone geäußert hat bringen sicher keine konstruktiven Ergebnisse für beide Seiten. Sicherlich hat er mal negative Erfahrungen gemacht und diese sind aufgrund der Masse an BWLern in vielen verschiedenen Bereichen auch gar nicht so unwahrscheinlich.
BWLer sind übrigens nicht nur Banker, Controller, Analysten und Berater
Mich hat das Video gar nicht mal gestört. Ich finde es auch ein wenig amüsant und hänge mich bei Humor nicht an Pauschalisierungen auf. Da haben es die Blondinen weit schwerer. Die Kommentare dazu von Livingstone hätte ich mir in der Form allerdings nicht gewünscht.
siehe oben. sie bringen etwas, den der kuschelkurs hat ganz offensichtlich nichts gebracht.
du darfst mich übrigens gerne direkt ansprechen. ich beisse nicht. und wer mit mir halbwegs verünftig redet, mit dem rede ich ebenso. im gegenstaz zu dem herrn van k, wollte mir ja keiner von euch beiden direkt das maul verbieten.
Bisher hat sich auch noch kein Beführworter zu LS's forschen Meinung geäußert.
das liegt daran, dass die masse sich gar nicht mehr für politische und wirtschaftliche zusammenhänge interessiert. die masse hat die politik abgeschrieben und sieht in der wirtschaft ein monster, dass ihnen zusammen mit dem staat die letzten drei kröten aus der tasche ziehen will. davor hat sie angst und schaut deshalb besser nicht hin.
ganz unschuldig ist daran übrigens weder wirtschaft noch politik.
guter gott, war das jetzt viel text. die nachfolgenden beiträge habe ich jetzt nicht weiter verfolgt. ich muss immerhin noch was arbeiten.
