Der DJ-Kult

[marvis]

@Mando Mango: Ist das denn wirklich so schlimm? Die DJs werden ja keine Platten spielen, die sie total *******e finden und ein Publikum ist zwar schon manipulierbar, aber nicht völlig taub. Ich finde es ehrlich gesagt sogar gut, dass es überregionale/internationale Hits gibt. Für mich als Gast erzeugt das erfreuliche Wiedererkennungseffekte und als DJ ist es eine Entscheidungshilfe. Ich wollte jetzt nicht meine ganze Playlist von anderen Leuten diktieren lassen, aber wenn 2-3 Stücke schon von anderen etabliert wurden bevor ich sie spiele, dann finde ich das eigentlich eher gut.

 

[domik]

Viele Platten sind im vorhinein berechenbar, weil Kritiken erkauft werden, die Platten gezielt bei diversen DJ-Größen in deren Playlisten landen, damit dem Erfolg nichts mehr im Wege steht.

Es wird immer bei solchen fetten Releasen wie z.B. "alter Ego" heftigst nachgeholfen, damit das Ding sehr sehr schnell nach oben schiesst.

Wie man gesehen hatte, ging auch die Rechnung auf

Daher gibt es Marketing, um berechnend ein Produkt, in dem Falle Releases bestens an den Mann zu bringen.

Endlich eine plausible Erklärung für den mir bis dato völlig unverständlichen Erfolg des 0815 - "Rocker" - Gequietsches...

 

[Mando]

marvis:

Dafür gibt es diese Testpressings u. Promos, die vorab an diverse DJs verteilt werden, um in den Clubs das auszutesten.

Darum kriegen ja die Ibiza DJs shcon vorab die Test- u. Promopressings, damit im Herbst dann der offizielle Release von statten gehen kann und das Ding bereits schon gehypt wurde und es jeder haben will.

Sollte die Platte gut ankommen, wird da ziemlich viel Geld reingesteckt und die Marketing Abteilungen laufen auf hochtouren.

Wie gesagt, von vorne bis hinten berechnet, würde ich genauso tun, da es schliesslich um Kohle geht.

Edit:
Sicher gibt es immer wieder Ausnahme von "Selbstläufern", die auch ohne Marketing funktionieren, aber das ist die absolute Minderheit bei den Clubhits.

 

[Thomas K.]

Endlich eine plausible Erklärung für den mir bis dato völlig unverständlichen Erfolg des 0815 - "Rocker" - Gequietsches...

richtig. das kann man auch umsonst haben: nur auf ne maus tretten.

 

[marvis]

Dafür gibt es diese Testpressings u. Promos, die vorab an diverse DJs verteilt werden, um in den Clubs das auszutesten.

Darum kriegen ja die Ibiza DJs shcon vorab die Test- u. Promopressings, damit im Herbst dann der offizielle Release von statten gehen kann und das Ding bereits schon gehypt wurde und es jeder haben will.

Mir ist schon klar, dass die das nicht aus reiner Nächstenliebe machen und dass da auch Kohle hinter steckt, aber wie gesagt, ich finds in Ordnung. Ich finde es gut, dass es bekannte Hits gibt und nicht jeder DJ einfach nur irgendwas spielt. Natürlich will ich auch kein Set hören, wo ich die ganze Zeit nur totgespielte Tracks laufen, aber ich freu mich als Gast schon, wenn ich was wiedererkenne. Es kommt eben auf die richtige Mischung von etablierten und unbekannten/neuen/selbstgefundenen Tracks an.

 

[Thomas K.]

So geht dat nich....

das geht, und dabei ist das dann auch noch ein voller klang da analog

 

[FaC]

Ich glaube, Du hast meine Aussage nicht verstanden.

Viele Platten sind im vorhinein berechenbar, weil Kritiken erkauft werden, die Platten gezielt bei diversen DJ-Größen in deren Playlisten landen, damit dem Erfolg nichts mehr im Wege steht.

Dass es so krass ist, wusste ich nicht. Natürlich müssen sich die Plattenfirmen irgendwie über Wasser halten, aber solche Methoden haben mit dem ach so oft propagierten Underground nichts mehr zu tun.

Oder spielst du auf die eher kommerziellen House-Sachen an?

 

[Mando]

Das kannst Du fast auf alles anwenden heutezutage.

Leider.

Richtig!

so, noch meine 15 Zeichen fertig mach

 

[Mando]

aber solche Methoden haben mit dem ach so oft propagierten Underground nichts mehr zu tun.

Es ist egal, ob Underground oder Kommerz, da ab dem Moment, wenn ein Track einer breiten Masse an Menschen zugänglich gemacht wird, automatisch kommerziell ist

Dieses Spiel ist in allen Bereichen so, weil sich die Leute letztendlich irgendwie untereinander kennen und der eine dem anderen einen "Gefallen" tut und oft diese Hand in Hand Aktionen ablaufen.

Warum sind denn nur immer die gleichen Leute oben und erfolgreich?

Darum sind ja Kontakte das A und O in der Branche, egal ob DJ oder Künstler.

Auch gute Kontakte zu Vertrieben sind sehr wichtig, damit man gut bei deren Vertriebsleuten angekündigt und gepusht wird.

Wie Marvis vorhin fragte, ob man das bei allen Releases so machen kann, wird ja vorher in der internen Runde erstmal solche Produktionen ausgetestet. Kommen diverse Produktionen bei den Top DJs nicht gut an, werden sich auch nicht gepresst bzw. verwaisen als Kleinstauflage in Form von White Label etc.

Kleine Labels können sich solche Aktionen nicht leisten, weil sich alles widerum um das große Geld dreht.

Sonst hätte ich längst mein eigenes Label, wenn ich eine finanzielle Stütze in meinem Rücken hätte

z.B. bei Vinylauflagen bis 500 Stück machen sich eben all die Kosten nicht bezahlbar, weil man kein zusätzliches Geld für Marketing und Werbung, Releaseparties, Label Clubnights zur Verfügung hat.

Daher sind ja Labels auf gute Zusammenarbeit mit DJs und Presse angewiesen und die meisten Indielabels kennen sich untereinander, genrebezogen.


Um wieder auf das eigentliche Thema zu kommen:

Top DJs sind ein gezieltes Produkt, das wie Popstars gehandelt wird, gerade weils eben auch um die Releases geht. Es gibt keinen Top DJ mehr, der nicht mit eigenen Clubreleases glänzt, was eben traurigerweise oftmals Voraussetzung ist, um in den oberen Rängen überhaupt noch mitspielen zu können.

Wenn man die Biographie all dieser Djs einmal näher nachliest, wird man überall erkennen, dass sie in diese "Cliquen" hereingewachsen sind, oftmals in der Musikbranche selbst gearbeitet haben (teils selbst Labelbesitzer sind) oder durch Freunde reingekommen sind, die Schlüsselfiguren im Biz darstellen und am längeren Hebel sitzen.

Entweder man spielt dieses Spiel mit oder lässt es bleiben.

Ein DJ ist schon lange nicht mehr das, wofür er einmal gedacht war, sondern nur noch ein Zwischenprodukt von Labels, Clubbesitzern und Veranstaltern und letztendlich der Presse, wie ein Künstler sein Image zu formen.

Mensch, ich nehm mir immer vor, wenig zu schreiben und dann artet das immer aus

ciao ciao

Armando

 

[marvis]

z.B. bei Vinylauflagen bis 500 Stück machen sich eben all die Kosten nicht bezahlbar, weil man kein zusätzliches Geld für Marketing und Werbung, Releaseparties, Label Clubnights zur Verfügung hat.

Das kann man auch andersherum sehen: Wenn Du ein kleines Label hast, dann musst Du Dir um solche Sachen eben auch keine Gedanken machen und hast auch nicht den Druck, die ganzen Promotionkosten wieder reinzubekommen. Natürlich muss sich eine Platte immer verkaufen, aber ein Indie-Label muss eben deutlich weniger Platten verkaufen, damit es sich lohnt, als ein Major.

Daher sind ja Labels auf gute Zusammenarbeit mit DJs und Presse angewiesen und die meisten Indielabels kennen sich untereinander, genrebezogen.

Das ist zwar wahr, aber ich würde das alles nicht so schwarz sehen.
Ich habe gerade bei den kleineren Labels schon den Eindruck, dass alle (also inklusive Promoter) sehr hinter ihrem Produkt stehen und wirklich mit Überzeugung ihre Releases bewerben. Bei Musik ist das eben was anderes als wenn man Staubsauger verkauft.
Ich hab in der Diskussion teilweise den Eindruck als sei es schlecht, wenn man mit Musik Geld verdient, und so ist es nun auch wieder nicht.

Wenn man die Biographie all dieser Djs einmal näher nachliest, wird man überall erkennen, dass sie in diese "Cliquen" hereingewachsen sind, oftmals in der Musikbranche selbst gearbeitet haben (teils selbst Labelbesitzer sind) oder durch Freunde reingekommen sind, die Schlüsselfiguren im Biz darstellen und am längeren Hebel sitzen.

Und? Wer neben seiner fachlichen Qualifikation auch noch ein paar soft skills mitbringt, der soll dafür ruhig belohnt werden. Das ist in den allermeisten anderen Berufen auch so.

Ein DJ ist schon lange nicht mehr das, wofür er einmal gedacht war, sondern nur noch ein Zwischenprodukt von Labels, Clubbesitzern und Veranstaltern und letztendlich der Presse, wie ein Künstler sein Image zu formen.

Findest Du diesen Druck wirklich so krass? Ich habe eigentlich den Eindruck, dass es eigentlich mehr als genug Nischen gibt. Natürlich gibt es Positionen, wo man den Druck mehr oder weniger spürt, aber selbst hier im nicht so wahnsinnig riesigen Aachen gibt es neben diversen normalen Discos auch ein paar feine Clubs in verschiedensten Kommerzialisierungsgraden und dazu auch noch ein paar völlig undergroundige Läden, wo wirklich total schräges, unbekanntes Zeug läuft.

Da sucht man sich dann eben was raus, wo man reinpasst. Geht man komplett auf Mainstream? Oder mag man vielleicht eine der derzeit angesagten Genres (z.B. Vocal House) und hat kein Problem damit, das auch aufzulegen? Oder mag man es lieber völlig abseitig? Da ist doch auf jeden Fall genug Freiheit drin. Was genau fehlt Dir?

 

[Mando]

Wenn Du ein kleines Label hast, dann musst Du Dir um solche Sachen eben auch keine Gedanken machen

Du musst Dir gerade darüber Gedanken machen, um nicht auf Deinen Platte sitzen zu müssen und all die Printkosten umsonst waren, daher muss man eine Mindestauflage verkaufen, um die Kosten wieder reinzukriegen.

Es ist auch nicht einfach, erstmal eine Auflage von 500 Stück Vinyl unters Volk zu verteilen. (ausser Du hast bereits ein renomiertes Label bzw. Zugpferde als Artists)

Im Monat gibt es weltweit ca. 15.-20000 Neuerscheinungen auf dem Markt.

Daher ist ja die Zusammenarbeit mit Vertrieben so wichtig, damit man sein Material erstmal los wird.

Ich habe gerade bei den kleineren Labels schon den Eindruck, dass alle (also inklusive Promoter) sehr hinter ihrem Produkt stehen...

Ich hab in der Diskussion teilweise den Eindruck als sei es schlecht, wenn man mit Musik Geld verdient, und so ist es nun auch wieder nicht.

Nein, es ist auf keinem Falle schlecht, sonst wären nicht soviele Indielabels am Start.

Sicher muss man immer 100% hinter seinem eigenen Produkt stehen, sonst kann man gleich wieder schliessen.

Wenn Du aber erfolgreich sein willst und über diese Selbtkosten hinaus erfolgreicher werden willst (schliesslich musst Du ja auch von Geld leben und nicht den Samariter spielen) muss man sich an diverse Kniggen in der Branche halten und gerade durch wichtige Kontakte unterstützt zu werden.

Und? Wer neben seiner fachlichen Qualifikation auch noch ein paar soft skills mitbringt, der soll dafür ruhig belohnt werden. Das ist in den allermeisten anderen Berufen auch so.

Ich hatte das deshalb aufgelistet, weil Du so überrascht warst, ob das wirklich so knallhart abläuft.

Genau DESHALB, weil die meisten in der Musikbranche zugleich angesiedelt sind, werden deren Produkte besser platziert, als bei anderen.

In der Branche kennt man sich und da laufen die Geschäfte auch einfacher, als bei einem Künstler oder DJ, der sich ausserhalb davon befindet und keine Kontakte hat, um gepusht zu werden.

Findest Du diesen Druck wirklich so krass?

Je weiter oben man am Treppchen steht, desto größer wird der Druck, ja, das sehe ich so.

Das wird jeder von den DJs feststellen, der seinen eigenen Weg verfolgt, wenn er erfolgreich sein möchte.

Jeder will Kohle, der Clubbesitzer bei Deinen Gigs, die Labelbesitzer bei deinen Releases und die Magazin für ihre Auflagen und Werbeschaltungen für Deinen Release oder Auftritt bzw. Berichten darüber.

Letztendlich noch Du selbst als DJ Deine Gage zu verdienen.

DeBug wird ja immer wieder unterstellt, nur immer die gleichen Leute u. Labels zu pushen. Lies mal in deren Foren nach. Und ob daran was wahres liegt, muss jeder für sich selbst entscheiden...

und was diese Magazine schreiben, ist sehr sehr ausschlaggebend über Image und letztendlich den Bookings, Verkäufen etc.

So, ich habe fertisch

 

[marvis]

Du musst Dir gerade darüber Gedanken machen, um nicht auf Deinen Platte sitzen zu müssen und all die Printkosten umsonst waren, daher muss man eine Mindestauflage verkaufen, um die Kosten wieder reinzukriegen.

OK, aber es ist zumindest deutlich weniger Aufwand als bei großen Labels. Die von Dir angesprochene sehr große Anzahl von Releases läßt ja schon darauf schliessen, dass es mit vertretbarem Aufwand möglich ist, eine Platte zu veröffentlichen und sich nicht daran zu ruinieren.

In der Branche kennt man sich und da laufen die Geschäfte auch einfacher, als bei einem Künstler oder DJ, der sich ausserhalb davon befindet und keine Kontakte hat, um gepusht zu werden.

OK, diese Vereinfachung nützt natürlich primär den Leuten, die schon in der Branche sind. Aber ich denke mal, dass das durchaus seinen Sinn hat, nämlich den, dass die Leute sich eben dadurch selber angenehmere Arbeitsbedingungen halten. Wenn Du primär Geschäfte mit Unbekannten machst musst Du viel mehr absichern und Dich um Formalien kümmern.
Da hätte ich bei so einer emotionalen Sache wie Musik auch keinen Bock drauf.

DeBug wird ja immer wieder unterstellt, nur immer die gleichen Leute u. Labels zu pushen. Lies mal in deren Foren nach. Und ob daran was wahres liegt, muss jeder für sich selbst entscheiden...

und was diese Magazine schreiben, ist sehr sehr ausschlaggebend über Image und letztendlich den Bookings, Verkäufen etc.

Das bestreite ich ja auch nicht wirklich. Ich finde das nur nicht wirklich schlimm. Zugegeben, die bisherigen Strukturen neigen dazu, Newcomer zu benachteiligen. Ich erlebe aber die komplette Musiklandschaft als höchst lebendig, kreativ und produktiv und ich denke auch, dass man sich das Business nicht als schmierige Vetternwirtschaft, sondern eher als Netzwerk von Musikbegeisterten vorstellen sollte. Klar gehts auch ums Geld und natürlich haben sich auch gewisse Strukturen verfestigt, aber was soll daran bitteschön schlimm sein? Woher kommt diese diffuse Schockiertheit hier?

 

[Mando]

Ich erlebe aber die komplette Musiklandschaft als höchst lebendig, kreativ und produktiv und ich denke auch, dass man sich das Business nicht als schmierige Vetternwirtschaft, sondern eher als Netzwerk von Musikbegeisterten vorstellen sollte.

Dann will ich Dir diese Illusionen auch nicht weiter zerstören und freue mich, dass Du noch so ein farbenfrohes Bild davon hast

Ich geh jetzt ins Wochenende, heute Start Free and Easy Festival bei uns....froi

winke

Armando

 

[caress]

anderes forum aber passt gerade ganz gut zu der diskussion bzw. wo sie sich hinentwickelt hat:
http://future-music.net/forum/showthread.php?t=24670

 

[Mando]

Wir reden immerhin von gescheiterten Existenzen, hochverschuldeten Menschen und bis in den Tod frustrierter Talente.

WORD!

Ich habe selbst miterlebt, wie sich zwei Vertriebsmänner von Majorlabels umgebracht haben, weil der Druck zu groß wurde.

Andere sind dem Alkohol oder den Drogen verfallen oder haben psychische Probleme bekommen.

Leute, die Ihr Pensum nicht erreicht haben, gemobbt, versetzt und gefeuert wurden.

Und super dargestellt, dass die Scene deshalb noch lebt, weil es zum Glück noch einige Individualisten gibt, die mit ihren Indielabels die Untergrundscene noch beleben.

NICHT aus dem Grund, die große Kohle zu machen, sondern aus dem Grund, dass die Scene niemals aussterben wird und sich weiterentwickelt.

 

[PhoneX]

...aber selbst hier im nicht so wahnsinnig riesigen Aachen gibt es neben diversen normalen Discos auch ein paar feine Clubs in verschiedensten Kommerzialisierungsgraden und dazu auch noch ein paar völlig undergroundige Läden, wo wirklich total schräges, unbekanntes Zeug läuft

Oh Marvis... versuche nur mal in dem nicht so wahnsinnig riesigen Aachen Partys zu veranstalten.
Ich kann Dir auf Anhieb eine Person hier in Aachen nennen, der die Promo-Maschinerie der Stadt fest in Händen hält und es Dir äußerst schwer machen kann, Deine eigene kleine Promo zu fahren - gerade wenn er spitz bekommen hat, dass eine Party recht gut angelaufen ist, wo er nicht selber als Veranstalter/Promobeauftragter die Finger im Spiel hat.

...auch hier im "verträumten Aachen" sind diesbezüglich schon bestimmte Dinge in Fahrt, die eher an kapitalistische Konkurrenz erinnert, als an Musikliebhaberei. That's the way it goes...

 

[Argon]

...auch hier im "verträumten Aachen" sind diesbezüglich schon bestimmte Dinge in Fahrt, die eher an kapitalistische Konkurrenz erinnert, als an Musikliebhaberei. That's the way it goes...

...kanns grad nicht lassen...
Eine Anekdote aus der Veranstalterszene in B aus den Neunzigern: damals wurde mehrfach versucht, finanziell erfolgreiche Partyveranstalter aus dem Geschäft zu drängen, indem man anoym bei der Polizei Bombendrohungen für die entsprechende Location hinterlassen hat. Dann hat es auch mal in einer (leeren) Location gebrannt... Und besonders schön, es wurde auch mal angekündigt, bevor es gebrannt hat.
Das ist zwar nicht das Kerngeschäft der Plattenreleases, um das es hier geht, es ist aber leider auch nicht sooo weit weg davon.

Grüße Georg

 

[Piqo San]

Ich glaube der DJ selbst ist viel zu lange überbewertet worden.das musste so kommen, früh war er schon "in charge" von ihm ging alle bewegungen aus,was machte,darauf wurde reagiert,ob mit tanzen,pfeifen, was weiß ich.

letztendlich sehe ich wenige leute,die in die clubs gehen und musik hören.wir alle haben dem dj kollektiv den heutigen status zugeschoben,auch zu unserem eigenen nutzen. denn es stellen sich wirklich wenige djs hin,und sagen : "hey,ich spiele nur was andere produzieren,das könnte auch jeder andere". machts das mixing?die auswahl?

argon greift hier eine hochbrisante frage auf. spätestens seit elevator und internet (ja ja, günstige platten,schnelle informationen,schnelle&viel newcomer) ist djing zum volkssport geworden. und ab masse zählt nicht mehr wer du bist, wie lange du schon spielst,sondern was kannst du und kannst du dich darstellen!!
oder erzähl mir mal,das es im dj geschäft nach leistung geht.connection ist auch hier das halbe leben,genau wie in anderen bereichen wie wirtschaft.

shoutz

 

[Piqo San]

anderes forum aber passt gerade ganz gut zu der diskussion bzw. wo sie sich hinentwickelt hat:
http://future-music.net/forum/showthread.php?t=24670

jup,das ist übrigens auch ne sehr nette sache.habe mich dort interesse-halber auch angemeldet.es ist neben dj-contest auch nen vj-contest am start und nett find ich die phrase, dass es nicht vordergründig um aktualität sondern um die,sagen wir,herausstechende note geht.

 

[Danny Who]

hey, wirklich ne interessante (und parallele!) diskussion da im D&B forum.

hier mal ne treffende darstellung

viel wichtiger finde ich außerdem die essenz aus dem kommentar von marcus
visionary ... die etablierten djs sind zu 80% zu billigen crowdpleasern verkommen.
mir kommt die galle hoch, wenn ich mich daran erinnere, was z.b. grooverider
früher gemacht und gleistet hat und wenn ich dann sehe, daß er sich seit 3 jahren
dem ****** jump-up diktat beugt und nur noch lieblos schrott-tunes aneinderreiht,
weil die kleinen hools dazu besser pillen fressen und rumticken können. die liste
läßt sich fortsetzen ... kreativität gibt es nur noch bei den jungen wilden. der
hohn: keinen interessierts mehr. die großen, die die leute aufgrund ihres
ansehens / ihrer häufigen bookings noch teachen könnten, verzichten und lassen
sich von einer horde möchtegern-mcs die musik kaputt quatschen. statt
innovation geht nur noch bling-bling, bitches und fame. traurig.

 

[marvis]

Oh Marvis... versuche nur mal in dem nicht so wahnsinnig riesigen Aachen Partys zu veranstalten.
Ich kann Dir auf Anhieb eine Person hier in Aachen nennen, der die Promo-Maschinerie der Stadt fest in Händen hält und es Dir äußerst schwer machen kann, Deine eigene kleine Promo zu fahren - gerade wenn er spitz bekommen hat, dass eine Party recht gut angelaufen ist, wo er nicht selber als Veranstalter/Promobeauftragter die Finger im Spiel hat.

Hm?
Also ich hab selber hier schon ein paar kleinere Parties mitveranstaltet und kenne auch einige Leute, die öfter was machen. Von deratigen Zuständen hab ich da noch gar nichts mitbekommen, mal abgesehen von Plakaten, die gerne runtergerissen oder überklebt werden.
Zugegeben, einige Clubbesitzer hier sind mir persönlich etwas unangenehm, aber ich bin eigentlich immer klargekommen.

Aber mal generell: Ich bestreite nicht, dass es solche krassen Leute gibt, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein derartig großes Business eigentlich nur geldgeile Arschlöcher und zerstörte Existenzen hervorbringt. Werden hier nicht einige Einzelfälle überbetont?

 

[lolo]

"... kreativität gibt es nur noch bei den jungen wilden"

HEY !

NÖ !

hüstel..........da kann ich mich nur anschließen

 

[Mando]

finanziell erfolgreiche Partyveranstalter aus dem Geschäft zu drängen,

Das ist auch ein sehr wichtiges Thema, vor allem für alle Bar- u. Clubbesitzer bzw. Veranstalter.

Ich geh mal ganz vorsichtig an diese Gegebenheit heran, weil hier auch städtebezogen meist immer die gleichen Leute die "Oberhand" haben und mit diversen Mitteln versuchen, andere Konkurrenten ins Aus zu schiessen.

Mir erzählte eine Bekannte, als sie eine Loungebar in Frankfurt eröffnet hatte und diese super erfolgreich gelaufen ist, das nach wenigen Wochen aufeinmal 3 Männer in der Bar erschienen sind und den Geschäftsführer sprechen wollten. Sie haben ihn ganz dezent darauf aufmerksam gemacht, dass sie ihm ans Herz legen, dass diese Bar nicht mehr so erfolgreich laufen wird und sie auch nicht hoffen, dass diese Bar eines Tages abbrennen wird...
Sie erzählte mir auch, dass die meisten Clubs u. Bars unter fester Kontrolle von 2 Veranstalter "Cliquen" sind.

Ähnliches hört man aus anderen Städten, wenn Neulinge in der Veranstalter Branche Parties, Bars oder Clubs laufen lassen und diverse "Steine" in den Weg gelegt werden, wenn diese sehr erfolgreich laufen.

Ich will jetzt das Wort mit "M" da garnicht groß ins Spiel bringen...

Ein guter Vergleich zu DJs, die ohne festen Kontakte zu wichtigen Schlüsselfiguren auch nicht weiter kommen werden. Auf der Ebene macht das sich einfach in Form von Nicht Booking bemerkbar bzw. wenn nur DJs gebucht werden, die auch in dieser Cliquenwirtschaft involviert sind.

Ein Kampf ums Überleben - wie DDD schrieb: fressen und gefressen werden.

Nur die Besten und Stärksten, die sich behaupten können, werden überleben.

Das kriegen all die Leute mit, die einmal auf ein Treppchen gestiegen sind, wo die Luft "dünner" geworden ist.

 

[Mando]

ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein derartig großes Business eigentlich nur geldgeile Arschlöcher und zerstörte Existenzen hervorbringt. Werden hier nicht einige Einzelfälle überbetont?

Marvis, steig ein ins Boot der Glückseeligkeit und schnupper mal näher in die ganze Branche rein und Du wirst sehr schnell erkennen, wo der Hase lang läuft

Ich hatte vor meinem Job in der Musikbranche und vor vielen Jahren auch noch eine blühende Vorstellung von der ganzen Branche, die mich eines besseren belehrt hat...

Es GIBT Ausnahmen, sicher! - ABER diese sind sehr sehr selten und nicht als "Regel" zu verstehen.

ciao ciao

Armando

 

[marvis]

@Mango & DDD: Hmm...warum seid ihr dann noch dabei? Seid ihr so masochistisch veranlagt?