Ich habe das Update nach Anschauen der Featureliste und der Musotalkbewertung trotz Zweifel gekauft
Nach 4 Stunden Ausprobieren mein Statement dazu:
Retrologue
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Mit dem Retrologue hat Steinberg nen wirklich gut bedienbaren Synth in Cubase eingebaut, der im Gegensatz zu seinen recht steril metallischen Vorgängern richtig warm klingt. Das Interface ist übersichtlich gestaltet (-> Tipp für Anfänger die selbst schrauben lernen wollen), die Funktionsvielfalt zufriedenstellend. Rein von der Anzahl an Oszillatoren, Hüllkurven, LFOs und Effekten kann der Retrologue nicht mit eierlegenden Wollmilchsau-Produkten von anderen Anbietern mithalten - wofür er offensichtlich auch nicht gebaut wurde. Features wie Multioszillatoren mit Detuneoption, Squarewave mit einstellbarer Pulsbreite, Sub-OSC und separater Rauschquelle dürften den Liebhabern analoger Synthesizer gleich auffallen und zeigen die wahre Bestimmung auf. Diese spiegelt sich u.A in den brauchbaren Presets wieder (fette Saw-Pads, Chords im Stile der 90er, kreischende Leadsounds usw. Die Modulationsmatrix ist mit 10 Zuweisungen und Features wie Modifier und Offset sehr brauchbar und erlaubt die Erstellung lebendiger Klänge. Echte Freqmodulation kann mit dem Retrologue nicht betrieben werden, der Cross OSC Mode verspricht aber einen ähnlichen Klang bei entsprechender Einstellung.
Ich finde den Retrologue brauchbar und halte ihn für ein wichtiges Kaufargument "für" das Update.
Padshop
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"Granularsynthese - jo, da habsch schon mal von gehört" werden die meisten zu diesem Stichwort sagen, mir gings genauso.
Kurze Erklärung zur Funktionsweise:
Die Synthese basiert auf dem Abspielen eines Sampleausschnittes (Länge und Abspielgeschwindigkeit des Samplesausschnittes bzw Grains bestimmen die Tonhöhe). Durch Erhöhung der Anzahl von Grains, zufällig gewählten Abschnitten im Sample sowie div andere Modifier entstehen bei "korrekter Bedienung" recht interessante Klangteppiche.
Pro Patch gibt es zwei Layer welche voneinander unabhängige Hüllkurven, Modulations und FX Einstellungen haben und am Ende der Kette stufenlos überblendbar ausgegeben werden können. Für den Einstieg sei an dieser Stelle die PDF Doku erwähnt welche sich aus dem Synth heraus aufrufen lässt, Grundlagen vermittelt sowie Hilfestellung bei ersten eigenen Schraubereien gibt.
Ich für meine Teil habe mir schwer getan da was Brauchbares rauszuholen, da die Wirkung vieler Modifier relativ unvorhersehbar ist was zu Umfangreichem (und zeitaufwendigem) Experimentieren zwingt. Allein die Bedienung von Hüllkurven, Filter, LFO, Modmatrix und FX sind wie gehabt. Nebenbei, diese Features weisen interessanterweise fast selben Funktionsumfang wie der Retrologue auf - Zufall? ^^ Nettes Feature: als zusätzliche Modulationsquelle bietet der Padshop einen 16Step Sequenzer. Im Retrologue gibts stattdessen einen 2 Stepgeneratoren mit Zufallsschritten.
Ich halte den Padshop für ein interessantes Experiment, ein Einzelkauf käme für mich aber auf Grund der Bedienung nicht in Frage. Da ich von Granularsynthese nicht viel verstehe ist diese Einschätzung allerdings mit Vorsicht zu geniessen.
DJ EQ
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Anfürsich ein überflüssiges Tool, da dessen Funktion mit dem mitgelieferten EQ theoretisch leicht nachgebaut werden kann. In der Praxis spart man sich mit der Verwendung doch Einiges an Zeit. Gut geeignet, um mal eben eine Synthline (oder den Master) mittels Automation zu effektieren.
Nette Zeitersparnnis, imho kein Kaufargument für erfahrene Benutzer.
Morph-Filter
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Der Morphfilter, meiner Meinung nach ebenfalls aus der Kategorie "DJ Effekt", bietet relativ umfangreiche Einstellmöglichkeiten welche ihn für viele Zwecke interessant machen. Getestet hab ich Ihn mangels Verwendungszweck nicht, dürfte aber eine Menge Spass machen.
Brauchbares Feature, aber sekundäres Kaufargument.
Sonstiges
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Soundcloud Direktupload: Bisher gings auch manuell, ich brauchs net. Die Integration des FLAC Formats ist sinnvoll, wer viele Aufnahmen macht wird diese Funktion sehr zu schätzen wissen.
Die neuen Presets ausm Amprack sind für mich kein Kaufargument, da ich das Rack nur selten benutze.
Die nicht aufgezählten Verbesserungen habe ich nicht getestet und fließen folglich nicht in meine Bewertung ein, könnten jedoch für User die viel mit Audiospuren arbeiten essenziell sein. Hier bitte selbst informieren.
Fazit
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*Bezogen auf die getesteten Features ist V 6.5 kein Pflichtupdate für jedermann.
*Den Retrologue halte ich für ein sehr gutes Plugin, welches den Kauf des Updates rechtfertigt.
*Der Padshop ist ein Experiment, dass nicht jeden glücklich machen wird. Als alleiniges Kaufargument nicht vertretbar.
*EQ und Filter: Keine Revolution aber nützlich.
*Restliche "getestete" Features: Kommt auf den Benutzer an, mich reissts jetz nicht vom Hocker.
Soviel zu meinem persönlichen Eindruck, alle Angaben ohne Gewähr
Gruß Nasrudin
