@ Terdion: Ich geb auch nur wieder was ich gehört habe. Wie gesagt, den einen kann ich bestätigen, den evtl. 2ten nicht. Wahrscheinlich wird es sich um ein und denselben handeln in der Gerüchteküche...
Hier mal meine Eindrücke von der NO.
Ich bin am Donnerstag nachmittag gleich von der Arbeit rein in den Zug, und war so gegen 21.30 dort. Schon bei der Ankunft war ich sehr überrascht von der Grösse des Campings, das letzte Mal vor ein paar Jahren sah es doch etwas anders aus und war längst nicht so voll zu dem Zeitpunkt.
Schon bei der Ankunft dröhnte mir der Q-Base Truck entgegen, wie auf so vielen Plätzen mit Gebretter. Bei unserem Standort bei F13 angekommen, wurde erstmal was Fleisch vertilgt, mit Bier runtergespült und ab aufs Gelände die Lage checken und Freunde suchen. Gott-sei-Dank hatten die Kollegen schon alles aufgebaut, inklusive Zelt und den Grill noch warmgehalten.
Vielerorts wurde gnadenlos musikalisch geprügelt, hier und dort gabs mal ein bisschen Abwechslung in Form von minimaleren Klängen. Die Leute unterwegs waren doch eher jünger, zum Teil 12-14 Jahre alt, was ich erstaunlich fand. Auffällig waren auch die vielen Niederländer.
Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch hielten sich die typischen "Schranzer" mit Schlaghosen und Vogelnestern mit Sprühfarbe doch eher in Grenzen. Die Anlagen waren zum Teil wirklich sehenswert, wenn das so weitergeht, braucht man bald keinen speziellen Campingfloor.
Wie dem auch sei, ein paar Umwege und etliche Sambucas weiter, gings dann wieder zurück Richtung Zelt. Dort angekommen ging es gleich an die Decks wo's erstmal mit ein paar gemütlicheren Breakbeats losging. 6 Stunden später konnte ich einfach nicht mehr und gab die Fackel sturzbesoffen und völlig ausgepowert weiter an den Kollegen, der sich grad die ersten Kaffees reingezogen hatte und frisch geduscht neben mir stand.
Es ist wirklich erstaunlich, was man so alles aus einer UDG-Tasche zaubern kann wenn man sie sorgfältig packt. Eat that, Final Scratch.
Diese Nacht war so ziemlich mein persönliches Highlight. Ich war ziemlich überrascht, daß die Leute bei Sonnenaufgang mitziehen vom härteren Acid / Techno -Sound über verspulten minimalen Sound zu fettem Progessiv und Tribal. Muss wohl an der Friedfertigkeit des Morgens liegen.
An dieser Stelle ein dickes Danke-Schön an die unbekannten Leute, die mich mit Bier versorgt haben und an die Freaks die sich jonglierend und Purzelbäume schlagend auf der Wiese vor uns versammelten.
So gegen 12 Uhr Mittags ist dann auch der Tossit ins Bett getorkelt und nach einer Mütze Schlaf war er auch gleich wieder munter. Der Kater hielt sich in Grenzen, die leichten Kopfschmerzen kamen eher von dem permanenten Gedröhne der Boxen. Glücklicherweise lag mein Zelt etwas im Soundschatten und waren wir dennoch so laut, daß man die Nachbarn nur sehr gedämpft hörte.
Eine ausgebreitete Fleisch-Orgie, ein paar Energie-Drinks und Bierchen weiter, kam auch endlich der Rest der Truppe und es konnte wieder losgehen. Ein kurzer Warte-Aufenthalt an der Shuttlebus-Haltestelle tat mir so gut, daß auch die Kopfschmerzen verflogen. Relative Stille ist schon etwas feines.
Allerdings war die Feierei für mich nicht ganz so wild, ich war recht froh, eine kleine Pause einlegen zu können und nicht Vollgas geben zu müssen.
Frohen Mutes ging dann der Samstag gleich wieder vielversprechend weiter. Alle hatten sie gute Laune und nach einer Runde über den Campingplatz (mit Zwischenstop natürlich beim ausgemachten Meetingpoint), mit Thai-Food, Crepe und Kaffee gestärkt, wurde der Wodka-RedBull gezückt und kampfgetrunken. Schnell noch 2 Stündchen hinter die Decks geklemmt, den Hammer ausgepackt und ab ging es Richtung Festival. Dort steppte schon ebenfalls ordentlich der Bär.
Ich hatte nicht wirklich einen festen Plan von Leuten, Andy-C stand zwar drauf, ebenso wie Hardfloor, aber der Rest war mir eigentlich relativ egal. Also schauten wir mal hierhin und mal dorthin auf der Suche nach einem netten Plätzchen. Der wurde allerdings nicht wirklich gefunden und so landeten wir beim Jungle-Garden wo wir eh hinwollten. Nette Musik, aber in meinen Augen waren einfach zu viele und zu laberfreudige MCs anwesend. Man kann sich natürlich darüber streiten, aber musik-übertönendes Non-Stop-Gelaber muss nun wirklich nicht sein. Bei Andy-C fing es noch vielversprechend an, aber nach einer halben Stunde hatte ich dann auch wieder die Nase vom Gelaber voll.
Also gings weiter Richtung Open-Air-Floor wo wir noch den Rest vom Hardfloor mitbekamen. In meinen Augen eine solide Performance, mit den Klassikern dabei. Auffallend war das Nichtvorhanden-Sein einer Lichtshow. Ausser ein paar dezenten Standart-Effekten war da nicht viel. Als Hardfloor dann gerade mit deren Remix von Yeke-Yeke anfingen, wurden sie kurzerhand abgewürgt und ein Armin van Buuren machte sich lautstark auf der Bühne breit, unterstützt von sämtlichen Effekten die die Laser hergaben. Wenn das die feine Art unter Kollegen oder den Veranstaltern ist... Ich wäre mir auf jeden Fall ziemlich ver***scht vorgekommen.
Aufgrund der Kälte zogen wir dann mal nach ein paar Platten weiter auf der Suche nach einem anständigen Club. Die Musik vom Sensor-Club gefiel mir sehr gut, allerdings war der Bunker so etwas von ungesellig eingerichtet (kahl mit kaltem blauem Neonlicht), daß ein langer Aufenthalt nicht wirklich angnehm war so gings mal die Zelte oben checken. Auf Geschranze und Gebretter verspürten wir wenig Lust, in einem anderen Zelt lief dann auch noch Grossraumdiskotheken-Musik (z.B. Dave McCullen - Bitch), sodass man den Aufenthalt eigentlich nur nutzte um ein bißchen Wärme aufzutanken.
Einziger Trost bot da noch früh morgens Tobi Neumann im RedBull-House mit einem sehr sehr fetten Set. Das war der Sound, den ich eigentlich suchte und der für mich persönlich so ziemlich der Retter des Abends wurde, bevor man dann nach einer kurzen Runde im Grossraum-Chill-Out mit Katastrophenhilfe-Flair in Richtung Bett wankte.
Nach ein paar stürmischen Regengüssen, Abbau und Stau war man dann Sonntag abend endlich wieder zuhause.
Ein sehr subjektives Fazit: Die NO-Crew kann hervorragend absolut reibungslose Massen-Parties organisieren. Daran gab es echt absolut nichts zu meckern. Perfekte Arbeit und 10 von 10 Punkten.
Allerdings vermisse ich, wie schon bei meinem ersten Besuch, eine breitere Musik-Programmierung. Vielerorten wurde nur gebrettert was das Zeug hielt oder die Clubs waren ungesellig. Teilweise bekam man wirklich Schmerzen in der Brust vom Bass. Wenn es schon 30 Floors gibt, hätte man doch ein bisschen mehr Raum für z.B. Breakbeat, House, Goa, Elektro, Experimentelles oder einen geselligen Ambient-Club lassen können. Einfach mal zur Abwechslung zum sonstigen Programm.
Zu den Leuten kann ich nicht gross was sagen, viele Drogen, nicht ganz so euphorische Stimmung, aber noch okay. Neutral also.
Thanks to my partypeeps and to all the freaks out there. You know who you are!
