Hui - Gutes Thema!
Man kann generell nicht sagen, dass Moderationsarbeit generell nicht passt. Es ist definitiv Veranstalungsabhängig.
ich bin mit diversen Open-Air-Party Türmen unterwegs, dort gilt das Motto "Ich schrei Euch an und Ihr schreit zurück".Bei den Veranstaltungen wollen die Leute aber auch genau das haben. 4 Std. Vollgas-Party mit Singalongs etc bis der Arzt kommt. Da funktioniert das auch.
In Clubs wäre ich damit schon vorsichtiger. In Clubs sollte man Moderation anwenden für:
a) Eine ohnehin gute Basisstimmung gelegentlich(!) noch weiter zu pushen. Beispiel (Discoboys "For You"- im Break kurz die Leute animieren mit "Ich will Euch springen sehn" oder ähnlichem Dünnsinn...). Aber setze das SELTEN ein!!!
b) Um einen Break zwischen Musikrichtungen zu schaffen setze eine kurze (!)Abmod oder Anmod ein.
c) Begrüßung / Verabschiedung / Eventhinweise / Wichtige Durchsagen / evtl. Geburtstage (kann aber auch nerven).
Generell muss ich aus meiner 20 jährigen Erfahrung sagen, dass die Moderation einem DJ mit seinem Set Charakter verleiht. Man findet eher eine Bindung zum Publikum. Aber immer gilt "weniger ist oft mehr".
Die Stimme sollte aber auch geschult sein. Ich hatte das Glück, mal eine Moderationsschule bei einem Radiosender zu durchlaufen. Das hilft natürlich.
Auch wenn einige jetzt lachen aber es stimmt: Atmung ist irre wichtig. Ihr glaubt gar nicht, wie viel mehr an Dynamik Ihr mit der richtigen Atemtechnik aus Eurer Stimme herausholt.
Wichtig ist auch: Immer selbstbewusst moderieren! Wer seine Eier nach hinten klemmt und schüchtern daherredet wird niemals Ernst genommen.
Den Druck in der Stimme erreicht man am Besten über den klassischen Weg eines Gesangsunterrichts. Kein Spass! Ich kenne relativ viele radio-Moderatoren, die meisten werden von den Sendern nebenbei zum Gesangsunterricht geschickt. Nach einiger Zeit hat man das Gefühl, denen wurden noch einige Stimmbänder zusätzlich eingebaut. Wer´s wirklich wissen will und es ernst meint, sollte einfach mal Gesangsunterricht nehmen. JEDE Stimme kann man schulen. Es ist aber wie vieles im Leben eine reine Übungssache, wenn man nicht gerade ein Naturtalent ist.
Priorität beim DJing ist die weniger der perfekte Mix oder eine gute Moderation, einzig wichtig ist erstmal die richtige Titelauswahl. Wenn Du damit voll daneben liegst, kann Dir auch kein Gottschalk aus der Misere helfen (naja..schlechte Beispiel...
). Will sagen, Moderation ist sinnig zur Unterstützung Deines Sets, nicht zum Aufbau! Dazu gutes Mixing oder schöne Übergänge. So schaffst Du aus vielen Einzelkomponenten ein gelungenes Gesamtpaket. Die Mischung machts!
Niemals aus Krampf moderieren!
Absolute Moderations-NoGo´s :
"Hallo Leute"
"Seid ihr gut drauf?"
Damit macht Ihr Euch nur lächerlich.
Auch wichtig ist die Technik
a) Das Mikro selbst:
Vergesst Billig-Mikros! Nehmt professionelles Zeug (z.B. Shure Beta 58, oder AKG). Mit dem anderen Billig-Schrott werdet Ihr nicht die nötige Dynamik erreichen, sondern nur verzerrtes geknispel. Merke: Ein gutes Mikro ist schwer!
b)
Eure Moderationstechnik:
- Atmung, Mikro direkt an die Fr..se. Mikrohaltung im 2-Finger-System und 1 m vom Kopf weg funktioniert nur bei Hansi Hinterseer im Stadl bei Vollplayback.
Ansonsten:
Vermittelt Spass und keine Hilflosigkeit (á la "jetzt tanzen aber bitte alle...").
Die Musik machts und der Rest ist Zugabe.
Ach ja... TRAUT EUCH EINFACH! und ÜBEN ÜBEN ÜBEN.
Rockt den Winter!
LG
Harry