Während des Gigs Musik nachkaufen

Ich denke wenn man die Möglichkeit hat ==> warum nicht?

Wobei ich eh der Meinung bin das man in Zukunft seine ganze Musik von der Cloud (Online) streamen lassen kann...
 
Der einzige Grund für einen DJ, auf einem Gig musik nachzukaufen ist, wenn er zweckentfremdet wurde.

Ein House dj auf einer Bday party wo alle Black/Rnb/hiphop hören wollen, wird halt schwer.

Aber sonst bring ich dafür kein verständnis auf.

Ich kauf doch keinen Track online den ich zuhause nicht zuhause geprüft hab. Evtl. noch Cue points setzen und kurz die kreativität freien lauf lassen was man mit dem Track zaubern kann (Übergänge, Effekte o.ä).

Gruß
 
marvis schrieb:
Gestern war ich für eine größere Geburtstagsfeier gebucht. Normalerweise bin ich Club-DJ, aber da ich einen Großteil der Gäste und den Gastgeber kannte habe ich das Booking angenommen. Mir war dabei von vornherein klar: Hier bin ich kein Künstler, sondern mehr Dienstleister. So ist das nunmal bei solchen Veranstaltungen.

Damit habe ich grundsätzlich auch kein Problem, wenn der Publikumsgeschmack nicht total von dem abweicht, was ich guten Gewissens spielen kann. Gestern gab es dann aber ein paar Mal folgende Situation:

Mehrere Gäste wünschten sich im Laufe des Abends Musik. Die Sachen, die ich da hatte, habe ich größtenteils gespielt, wenn sie gerade reinpassten. Bei den Stücken, die ich nicht habe, sage ich dem Gast normalerweise sowas wie:"Sorry, aber ich hab den Track nicht." In der Location (eine größere Bar mit Tanzfläche) gab es allerdings WLAN und ich habe in 3 Fällen ohne groß nachzudenken den Track einfach schnell online gekauft und gespielt. Die Gäste hat es gefreut und ich konnte ein paar Lücken in meiner Sammlung stopfen.

Als ich heute so darüber nachdachte fiel mir ein, dass das allerdings recht weitreichende Konsequenzen hat: Mittlerweile sind schnelle mobile Internetzugänge normal, und viele Club-Gäste werden bald merken, dass die Ausrede "Habe ich nicht" daher wenig stichhaltig ist. Man kann theoretisch (fast) jedes Musikstück innerhalb von weniger als einer Minute besorgen. Aus diesem Wissen wird relativ schnell eine Erwartungshaltung werden. Bisher akzeptieren es Gäste noch, dass man ein Stück einfach nicht hat - aber werden sie das in 2-3 Jahren auch noch?

Aus DJ-Sicht kann es eigentlich nur 2 Gründe geben, warum man ein Stück nicht hat:
1. Man kennt es nicht.
2. Man mag es nicht.

Im 1. Fall besteht zumindest theoretisch die Chance, dass man durch einen Gästewunsch ein bisher unbekanntes Juwel entdeckt.
Im 2. Fall würde man ein Stück spielen, was man selber nicht mag und das nicht zur eigenen musikalischen Identität passt.

(Im Prinzip kann man sagen, dass es noch "Man konnte es nicht beschaffen" als 3. möglichen Grund gibt - aber das wird immer seltener.)

Bisher hat man auch als Privatfeier-DJ zwangsläufig zumindest eine gewisse Identität entwickelt - denn man konnte nie alles da haben und hat sich bei der Auswahl natürlich auch auf den eigenen Geschmack verlassen. Aber wie ist das, wenn man plötzlich nicht mehr auswählen muss?

Natürlich kann man sich diesem Druck unterwerfen und einfach nur noch das spielen, was die Gäste wollen. Aber macht das eine Party wirklich besser? Wahrscheinlich könnten sich auf jeder beliebigen Party keine drei Leute auf ein Lieblingslied einigen - wie sollen dann Einzelwünsche zu einem guten Set für den Abend führen?

Habt ihr auch schon mal während eines Gigs Musik nachgekauft? Wird sich dadurch etwas ändern? Oder muss man nur selbstbewusst genug sein und unpassende Wünsche einfach nicht erfüllen?
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dann musst sagen "mein laptop hat kein w-lan oder sonstige verbindungsmöglichkeiten mit dem internet, es ist nur zum auflegen gedacht"... fertig und ende der diskussion! :D
 
ZIG schrieb:
irgendwann gibt´s keinen dj mehr. jeder gast kann live per smartphone abstimmen welcher track gespielt werden soll. ein macbook führt aus... in kommerzläden kostet ein musikwunsch 50 ct... :D
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Oder man lässt sich die Tracks, die man sich vorher zusammengestellt hat automatisch per Software Mixen..(übergänge)

Das ist praktisch "Der Gerät" für den DJ...

1. Kostet nur den Anschaffungspreis
2. Ist immer vor der Chef im Geschäft
3. Mixt immer Schweissfrei (im Takt)

Nachteil:
Könnte den DJ arbeitslos machen ;)

Der Gerät für DJ's
 
Club Machine schrieb:
dann musst sagen "mein laptop hat kein w-lan oder sonstige verbindungsmöglichkeiten mit dem internet, es ist nur zum auflegen gedacht"... fertig und ende der diskussion! :D
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Naja, das wäre die faule Lösung. Ich hab in der Zwischenzeit schon mehrere Parties gemacht, wo ich Musik nachgekauft habe, und es war in einigen Fällen durchaus hilfreich. Neulich erst war ich auf einer Veranstaltung, wo es eine mittelalterliche Showeinlage gab (was ich vorher nicht wusste) und so konnte ich mir auf die Schnelle noch passende Musik besorgen - was bei den Gästen positiv ankam.

Das heißt nicht, dass ich das in jedem Fall mache - bei manchen Wünschen sage ich immer noch nein. Aber die Möglichkeit möchte ich jetzt schon nicht mehr missen.
 
marvis schrieb:
Naja, das wäre die faule Lösung. Ich hab in der Zwischenzeit schon mehrere Parties gemacht, wo ich Musik nachgekauft habe, und es war in einigen Fällen durchaus hilfreich. Neulich erst war ich auf einer Veranstaltung, wo es eine mittelalterliche Showeinlage gab (was ich vorher nicht wusste) und so konnte ich mir auf die Schnelle noch passende Musik besorgen - was bei den Gästen positiv ankam.

Das heißt nicht, dass ich das in jedem Fall mache - bei manchen Wünschen sage ich immer noch nein. Aber die Möglichkeit möchte ich jetzt schon nicht mehr missen.
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das unterscheidet den künstler vom speichellecker... der künstler macht mit dem was ihm zu verfügung steht, der speichellecker sucht vergebends nach anerkennung...
 
ich würde mir nicht zutrauen fremde mir unbekannte musik, nur im kopfhörer kurz angehört live auf ner grossen pa zu spielen. ich mag meine sachen schon kennen und wissen wie sie wirken... ;)
 
ZIG schrieb:
ich würde mir nicht zutrauen fremde mir unbekannte musik, nur im kopfhörer kurz angehört live auf ner grossen pa zu spielen. ich mag meine sachen schon kennen und wissen wie sie wirken... ;)
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Das würde ich in der Tat auch nicht machen. Nachgekauft habe ich bisher nur Stücke, die ich kannte, aber nicht hatte.
 
Sparschwein aufstellen und nen Euro pro nicht vorrätigen Titel - ist doch ein fairer Deal.
Du hast den Song und der Gast seinen Wunsch.
;)
Noch eine persönliche Anmerkung:
Ich kenn ja fast alles was sich normale Menschen so wünschen, ausser so Special-Interest Kram wie Gothic-Rock oder deutscher Discofox. Da ist es immer sehr unterhaltsam mit was die Leute so ankommen.

Überhaupt habe ich hier oft das Gefühl viele bekommen panische Angst wenn sich ihnen ein Gast nähert und es sogar noch wagt anzusprechen ohne dabei nen Bückling zu machen.
 
simon bass schrieb:
Noch eine persönliche Anmerkung:
Ich kenn ja fast alles was sich normale Menschen so wünschen, ausser so Special-Interest Kram wie Gothic-Rock oder deutscher Discofox. Da ist es immer sehr unterhaltsam mit was die Leute so ankommen.
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Also ich hab gerade durch die Privatfeiern viel darüber gelernt, was Leute so "normal" finden. Das, was die Leute unter einer "guten Mischung" verstehen, kann je nach Durchschnittsalter, Region oder Gästezusammensetzung komplett unterschiedlich sein.... :)
 
marvis schrieb:
Also ich hab gerade durch die Privatfeiern viel darüber gelernt, was Leute so "normal" finden. Das, was die Leute unter einer "guten Mischung" verstehen, kann je nach Durchschnittsalter, Region oder Gästezusammensetzung komplett unterschiedlich sein.... :)
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Deshalb halte ich mich auch aus dem Rheinland fern - da werden weder ich noch die Gäste glücklich!
 
Da ich meist elektronische Sets spiele, habe ich keine Lust mich über die aktuellen Charts zu informieren. - Wenn ich dann mal "Querbeet" spielen muß fehlen mir manchmal beliebte Tracks. - Die ziehe ich mir dann schnell über ITunes auf mein Ipad und spiele sie mit Red Bull BPM.
 
Ich habe vor kurzem auch auf einer Party aufgelegt (60. Geburtstag meiner Tante!), wo der Großteil einfach Schlager hören wollten. Da ich mit dieser Art von Musik sonst mal gar nichts zu tun habe, habe ich mir vorher von einem Bekannten sein CD-Koffer ausgeliehen, wo halt viele Schlager drin waren. Aber eben nichts aktuelles.
Aus diesem Grund mußte ich ja schon fast vor Ort Musik kaufen, die sich mehrfach gewünscht wurde. Eine andere Möglichkeit hätte ich doch gar nicht gehabt, oder?
 
Hexer24 schrieb:
Ich habe vor kurzem auch auf einer Party aufgelegt (60. Geburtstag meiner Tante!), wo der Großteil einfach Schlager hören wollten. Da ich mit dieser Art von Musik sonst mal gar nichts zu tun habe, habe ich mir vorher von einem Bekannten sein CD-Koffer ausgeliehen, wo halt viele Schlager drin waren. Aber eben nichts aktuelles.
Aus diesem Grund mußte ich ja schon fast vor Ort Musik kaufen, die sich mehrfach gewünscht wurde. Eine andere Möglichkeit hätte ich doch gar nicht gehabt, oder?
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Doch! "Nein" sagen, zum Beispiel.

Auf nem 60. Geburtstag kann man damit rechnen, dass Schlager verlangt werden. Wenn man keine Schlager hat, sagt man "Ich habe nicht die passende Musik".
 
Ma Kobi schrieb:
Doch! "Nein" sagen, zum Beispiel.

Auf nem 60. Geburtstag kann man damit rechnen, dass Schlager verlangt werden. Wenn man keine Schlager hat, sagt man "Ich habe nicht die passende Musik".
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Das ist in der Tat ein interessanter Punkt: Nein sagen wird schwieriger, wenn alle Musik der Welt verfügbar ist. Mich wollte einmal ein Bekannter überreden, auf einer Hochzeit aufzulegen, wo ich auch nicht die passende Musik für gehabt hätte. Er meinte nur, das sei kein Problem, er könne mir die schon geben und ich solle das doch machen - dann musste ich ihm erstmal erklären, was ein DJ eigentlich tut und dass es eben nicht nur darum geht, aufs Knöpfchen zu drücken.

Ich hab ihn am Ende an einen Kollegen weiterempfohlen, was auch kein Problem war. Aber man kann sich eben nicht mehr so leicht auf ein "Hab ich nicht" zurückziehen.
 
marvis schrieb:
Aber man kann sich eben nicht mehr so leicht auf ein "Hab ich nicht" zurückziehen.
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1x 'hab ich nicht' lässt sich fast nie vermeiden - denn ich kenne meine Library und habe bewußt nicht alles.
Ab 3x isses das falsche Booking - keine Ahnung warum die EDM Leute immer so leichtfertig für ihren künstlerischen Approach bereit sind anderen Menschen den Abend zu versauen. Jetzt mal übertrieben gesagt.
 
Natürlich hätte ich sagen können: "Hab ich leider nicht". Aber es ist ja auch so, dass wenn 5 verschiedene Leute nach dem selben Track fragen heißt das wohl, das man genau diesen eigentlich da haben sollte. Mein Problem war eben, dass ich von dieser Musik keine Ahnung hatte/habe und eigentlich meiner Tante nur einen Gefallen tun wollte. Jetzt weiß ich das solche Gefallen nicht unbedingt so eine gute Idee sind. Aber ich wollte die Leute ja dort möglichst glücklich machen und auch Stimmung in die Hütte bekommen, selbst wenn mir die Musik selber nicht zusagt....Finde für die Gegebenheiten habe ich das auch recht gut hinbekommen :D
 
Ist ja auch keine Wissenschaft oder höhere Kunst.... meiner Meinung nach.
Ausserdem muss ja jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln!
Nix für ungut..
 
Also Musik nachkaufen wärend dem Gig ist absolutes NO-GO.

Da ich in ner Discothek als LJ arbeite sind mir schon viele verrückte DJs unter die Nase gekommen.
Unter anderem der eine der sich unbedingt die Musik kaufen wollte die sich unsere Gäste gewünscht haben.

Als ich ihn dann fragte, weshalb er sich nicht auf die Musik konzentriert was er auch im "Koffer" (Laptop) dabei hat?! Gab er mir nur die Antwort das er wissen will in welche Richtung er spielen soll. Was die Leute hören wollen.
 
An für sich finde ich das keine schlechte Idee, gewisse Tracks während einem Gig nachkaufen...

Ich merke dies selber ganz stark in der Fasnetszeit. Hier bin ich selbst von Gumpigendonnerstag bis Rosenmontag immer on tour... Die freie Zeit wird dann meist für das Schlafen, Essen, Duschen geopfert. Da bleibt recht wenig Zeit um neue Musik zu suchen...

Nach dieser Zeit bemerke ich oft, damit gewünschte Titel nicht vorhanden sind, aber eigentlich gebraucht werden... Werde mir also so einen "Plan B" auch mal zulegen.
 
Man sollte sich zwar nicht zu 100% auf sein abgestimmtes Set konzentrieren, aber auch gleichzeitig probieren das ganze auf das Publikum abzustimmen. Natürlich bei Genre Dj's wie Techno Sachen die reinpassen. Allerdings wäre es mir persönlich auch zu stressig beim auflegen noch auf Beatport rumzuschauen wie der Track ist, runterladen einspielen etc.
 

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