Ach so einen herrlichen Disput mit VA bzw Bar- oder Clubbesitzer kenn ich.
ich mache mit 2 Kumpels bei uns in der Gegend (Einzugsgebiet <50.000 Leute) eine kleine halbwegs erfolgreiche House- und Elektroreihe. Dies machen wir seit ca 9 Monaten alle 4 Wochen und in abwechselnden Clubs in der näheren Umgebung (<80km). Durchschnittlich ziehen wir pro Party je nach Club 150-500 Leute.
Zur Vollständigkeit sei gesagt, dass wir bislang immer bei den Partys als Fremdveranstalter aufgetreten sind, sprich wir kassieren Eintritt und garderobe und der Clubbesitzer macht die Getränke. In den großen Clubs ab 300 Leuten hatten wir zu uns jeweils auch externe Dj*s gebookt während wir hingegen an den anderen Abenden selber das Line-up waren. Wir sind alle 3 bereits erfahrene DJ's und haben auch schon alleine bookings iin clubs gehabt und machen diese Partyreihe im Grunde um einfach gemeinsam auflegen und feiern zu können und vorallem deswegen, weil wir es leid sind jede Woche in jedem Club/Dorfdisse/Grossraumdisse dieselben Lieder zu hören. Insbesondere dieses abgrenzen zu den anderen 0815 Veranstaltungen in der Gegend war eines unser "Werbeversprechen" und hat bislang auch immer gut geklappt und statt Hip Hop gabs halt zwischendruch immer mal en bissel Kommerzhouse und de Leute waren zufrieden und brauchten nix unter 120bpm.
Nun kam ein paar Tage nach der letzten Party der Geschäftsführer einer kleinen Bar (nennt sich gerne aber Disco) auf uns zu und bat uns nach seinem Standardgerede (geile Musik heute, die leute ham gerockt usw) mit dem Angebot auf uns zu, diese Reihe auch einmal bei ihm zu veranstalten.
Wir haben zugesagt udn ihn nochmal drauf hingewiesen, dass wir auch ohne Hip Hop auskommen und in seinem Laden (in den max 150 Leute passen und ich mein auch wirklich maximal) den Leuten auch hauptsächlich harte Sachen um die Ohren hauen. Seine Antwort: Kein Problem, ihr zieht ja auch Leute die sonst nicht in unseren Laden kommen.
Naja nach nem durchwachsenen Soundcheck wurde uns noch gesagt, dass wir ja unbedingt noch den Vetrrag unterschreiben müssten, war mir auch ganz recht. Nur leider gabs es nie auch nur den Ansatz von denen einen Vertrag aufzusetzen.
Das Ende vom Lied war:
Der Laden war um 0:00 zum Bersten (>100zahlende Gäste, nach Angaben des Geschäftsführers haben sie durchschnittlich 50-70 Leute am Abend) gefüllt und die Leute haben die ersten AIIIJEEIIIIJEIIII's und UHUHUHUH's losgelassen und gekreischt und getanzt.
Nun begab es sich das eine Gruppe von älteren Frauen (vermutlich Kurgäste zwischen 40-50Jahren) den Laden betrat. Unser Kassierer hat denen gesagt, da drinnen kommt House und später harter Techno MÖCHTEN SIE DAS WIRKLICH??? naja die Mädels wollten es unbedingt und ham es 20 Minuten drinnen ausgehalten und sind gegangen. Das war der entscheidende Moment für den geschäftsführer zu sagen, ej ihr seid viel zu hart, spielt kommerz und endlich mal hip hop. Kaum hatte er das gesagt, hat er uns seinen Resident BPM-Studio-DJ vor de Nase gestellt der genau das Programm wie in jedem Laden runtergeleiert hat. Wir waren stinkendsauer, haben das Equipment gepackt, Flasche leer getrunken, kasse abgebaut und sind gegangen nach ner kurzen sinnlosen Diskussion mit dem Typ von wegen, dass wir den Mädels eh den halben Eintritt erstattet haben und sie gewarnt haben und wir voprher abgesprochen haben was für Musik läuft.
Wie ich vorhin sagte hatten wir leider keinen Vertrag, da sonst meine "STandardkoneventionalstrafe" die ich als Klausel immer vermerke uns zumindest 500€ Ausfallgeld beschert hätte, auch wenn uns das Geld nicht so wichtig war, da wir eh schon im Plus waren. Aber der Imageschaden is kaum aufzuwiegen. Wir haben eine Facebookprofil und Fanseite mit insgesamt >500Leuten. Und genau über dieses Portal gingen nach der Party beschwerden ein, von wegen da haben sich leute beschwert die über 100km gefahren sind für die veranstaltung und dann doch nur so ne kindergartenparty erlebt haben mit der Auffassung House/elektro=alle TOP 40 Entries auf 130bpm hochgejagt.
Naja unser Plan ist jetzt eigentlich nen bekannten Headliner fürs nächste Event zu holen (quasi als Entschuldigung an diejenigen die enttäuscht wurden) was allerding swieder mit Zusatzkosten behaftet wäre die wir dann tragen dürfen, als Dank für die letzte Party.
Long story short:
Ohne Vertrag können wir im nachhinein niemanden (Geschäftsführer/Clubbesitzer) dafür haftbar machen und können die Sauce auslöffeln.
Hat jemand von euch schon ähnliches erlebt bzw wie würdet oder wenn ja seid ihr damit umgegangen?
*geil fürn 1. post gleich ma nen roman verfasst! Aber tat ganz gut sich den Frust hoffentlich halbwegs sinnvoll und verständlich runterzuschreiben
