AW: tanzverbot in bayern
Dann hast du dich mit der Institution Kirche noch nicht wirklich befasst!
Das ist schlichtweg falsch. Ich bin katholisch getauft und erzogen worden. Mit 14 den Entschluss gefasst nicht mehr in die Kirch zu gehen, weil ich mich mit dem was dort „gepredigt“ wurde absolut nicht identifizieren konnte. Gleichzeitig auch das Thema katholische Kirche für mich als erledigt angesehen. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich mit dem ganzen Apparat beschäftigt und festgestellt, dass es für mich nicht akzeptabel ist, wie dort Sachen von statten gehen.
Ich versuche momentan während meines Studiums der sozialen Arbeit im (...) meinem Heimatland arbeiten!
Das ist absolut unfair und stößt auch bei mir auf Unverständnis. Rein arbeitsrechtlich sind sie dazu nicht befugt bzw. es ist ein ziemlicher Graubereich.
Zudem Betreibt die Kirche (...) mehr als unkorrekt ist.
Da behaupte ich jetzt einfach mal – ohne das Zahlenwerk dahinter zu kennen- dass es nicht anders möglich ist. Die Zahlungsbereitschaft und das zur Verfügung stehende Budget pro Patient sind lächerlich, ich kenne aus einem Fall in der Familie die Beträge für die einzelnen Pflegestufen, da ein Großteil der Kosten im sozialen Bereich nunmal Personalkosten sind wird dort als erstes angesetzt. Im Endeffekt hast du einen Spagat zu meistern zwischen der Leistung die du erbringen musst und dem Geld was du dafür zur Verfügung hast. Wenn die benötigte Leistung steigt und das Budget gleich bleibt musst du zusehen wie du das meisterst. Das hat wenig mit der Kirche zu tun sondern mit dem Umgang und der Anerkennung, die Pflegeberufen in Deutschland entgegen gebracht wird und der Finanzierung, die dahinter steckt.
Es ist natürlich leicht jemandem – der Kirche - die Schuld in die Schuhe zu schieben, das Problem ist dabei 100 mal komplexer und eine Schuldzuweisung in dem Falle schlichtweg falsch.
Also ist es ganz und gar nicht banal sich mit diesem Thema zu beschäftigen, auch wenn es für dich so scheinen mag...
Banal ist das sicherlich nicht, allerdings war der Kern des Themas das Tanzverbot am Karfreitag und nicht der Markt für Altenpflege, Krankenpflege und soziale Arbeit.
Die Diskussion kann man beliebig fortsetzen, sei es die Ungerechtigkeit, die euch zuteil wird weil ihr nicht in der Kirche seid oder das Lohndumping, das nicht grundlos betrieben wird. Fakt ist, dass es ein facettenreiches Problem ist, an dem die Kirche ihre Teilschuld trägt, neben vielen weiteren beteiligten Parteien.
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Ja klar, blödes Tanzverbot, voll doof. Dafür könnt ihr Sonntag feiern gehen und Montag ausschlafen weil (kirchlicher) Feiertag ist.