Produzieren: Die ersten Schritte

[Sven Sway]

Vermutlich warst Du auch bei einer kompletten Session inkl. Abmischung dabei. Gehört (oder vielleicht hat derjenige es Dir auch erzählt) kann ja nicht sein, denn sowas würdest Du ja nicht glauben und wäre nur nachplappern.

Äh, ich war bereits bei ihm zuhause als er Beats produziert hat. Monitore sind zwar vorhanden, ist aber alles über KH entstanden. Ich selber produziere über KH, weil ich das von Anfang an so gemacht habe und Lautsprecher nicht gewohnt bin, die dienen nur der Referenz. Ich bin nicht der Beste was Mixing betrifft, aber es funktioniert.

Wenn ich dem, was Fachmagazine so schreiben, keinen Glauben schenken darf, dann wäre ich mit vielen Sachen auf der Stelle stehen geblieben.

Ich gebe, auf gut Deutsch gesagt, einen ****** auf die Meinung von Fachmagazinen, wenn ich selber andere, gegenteilige Erfahrungen gemacht habe.

Ich entstamme der HipHop-Szene (der HIPHOP-Szene, nicht dem Mainstream-****** der dir als HipHop verkauft wird) und da hieß es schon immer Do-It-Yourself und "Mach das Beste aus den Mitteln die du hast"

Ich rede hier auch nicht von Pop-Produktionen, die fürs Radio, das Fernsehn und die breite Masse gemacht werden, sondern von Underground-Musik.

Mich regen einfach diese ganzen Möchtegern-Super-Producer auf, die einem Newbie aufzählen wollen was er angeblich alles brauch, obwohl es eben fürs Bedroom-Producing nicht nötig ist.

300 Euro Monitor-Boxen haben so gut wie ALLE einen Eigenklang und unterscheiden sich kaum von mittelklassiger Hi-Fi (und kommen erst recht nicht an High-End in dieser Kategorie heran), auf beiden kannst du gleiche Ergebnisse erzielen. Trotzdem sehe ich immer wieder bereits erwähnte Möchtegern-Experten, die einem unbedingt Monitore für diesen Preis andrehen wollen, weil alles andere angeblich nicht funktioniert. Zum ****en! Auch bringen dir die besten Monitore nichts, wenn die Raumakustik bescheiden ist.

Wie gesagt, wenn die Ohren sich an gewisse Umstände gewöhnt haben und du Stärken und Schwächen deines Systems kennst, dazu optimaler Weise noch auf anderen Geräten Gegenhören kannst, brauchst du nicht mehr. Alles andere ist in meinen Augen Klug******er-Geschwätz.

 

[Sven Sway]

Bobby Owsinski, Mixing Enginners Handbook:

"That said, you don’t necessarily need a set of monitors that are considered a standard or are even
popular among mixers. It’s possible to get great mixes out of virtually any set of speakers in just about
any room, and that includes headphones as well. The trick is that you have to have enough listening
time to get a reference point as to what sounds good or bad when you play your mix back elsewhere."

 

[CrossSo]

Bobby Owsinski, Mixing Enginners Handbook:

"That said, you don’t necessarily need a set of monitors that are considered a standard or are even
popular among mixers. It’s possible to get great mixes out of virtually any set of speakers in just about
any room, and that includes headphones as well. The trick is that you have to have enough listening
time to get a reference point as to what sounds good or bad when you play your mix back elsewhere."

Prinzipiell stimmt das ja, dein 10-Euro-in-ear-Beispiel hinkt da dennoch gewaltig. Auf solchen Dingern hört man ja die Hälfte nicht (das fällt glaube ich nicht unter "klugsch***-Geschwätz, das kann wohl jeder nachvollziehen), insofern muss man halt raten, wie es denn nun wirklich klingt. Da reicht es auch nicht, seine in-ears zu kennen, weil man die Hälfte eben einfach nicht hört.

So als ob du deinen rechten Speaker ausschalten würdest: Ist ja schön, dass man weiß, dass der rechte Speaker aus ist. Was sich allerdings rechts im Panorama abspielt, kann man dennoch nicht hören

Bezüglich der Linearität von Boxen gebe ich dir allerdings recht...

 

[Patrick]

Hatte er nicht oben geschrieben, wir würden alles nachplappern? Und nun kommt er mit einem Zitat aus einem Mixing-Buch?

Sehr widersprüchlich!

 

[Belka]

Mal ne andere elementare Frage die mich die letzten paar Tage verfolgte, wieso nennen alle immer ne Soundkarte als super Essential aber sagen im gleichen Maße Kopfhoerer reichen erstma, zumeist bringt die Soundkarte den Leuten doch rein garnix wenn sie keine Abhoermonitore anschliessen koennen? Die Realtek HD die in nun nahezu allen Rechnern läuft, weil auf jedem verkauften Board der letzten 5~ Jahre, reicht ja erstma dickstens aus wenn man "rein mit VST und DAW" arbeitet. Ausschlaggebend is ja beim reinen bauen mit der DAW die CPU und der RAM? Irrgeleitet dachte ich das eine Externe Soundkarte enorme Vorteile gegenueber meiner Onboard Soundkarte bringen würde, sogar die CPU entlasten würde. Hab jetz aber nach intensiver Recherche festgestellt das dass Unfug ist und ich einfach nur ueber 100,- (war kurz davor mir die Steinberg UR 22 zu holen) in nen XLR/Klinke Out investieren wuerde damit ich meine Nahfelder immer von der DJ Booth zum Rechner tragen darf. Hab mich nun dazu entschieden die Soundkarte erstma hintenran zu schieben und mir richtige Studio Kopfhoerer zu besorgen (Shure 840/Beyer DT 150/ diverse AKG´s, ich geh morgen mal Probehoeren). Oder hab ich irgendwas übersehen ?
Das nach 7 Hall VSTs und 4 offenen DIVA Synthezisern der Rechner ruckelt und die DSP Anzeige in Cubase ausschlägt liegt ja nicht an der Onboard Soundkarte sondern an CPU und RAM (2gb DDR2 und Dual Core E6850).

 

[Patrick]

Externe Soundkarten haben oft bessere Treiber, so dass der Rechner auch weniger belastet wird.

 

[Belka]

wieviel mag das bringen? 3 - maximal 8% ?
Is mir keine 115,- Wert, dafuer krieg ich nen AMD 8 Kern Prozessor der bringt mir im vergleich zu meinem jetzigen 35 - 50% mehr Leistung...
Ist es nich eher so das die Soundkarte fuer die meisten Leute, welche keine Aufnahmen von Gitarre/Synth oder Microfon machen, eine sinnlose Investition ist bzw. zumeist nur als Schnittstelle dient um die Abhoere an Rechner anzuschließen? Und da die meisten Anfaenger auch sehr unentschlossene Zeitgenossen mit einem stark begrenzten Budget sind wäre es doch rein theoretisch wesentlich vorteilhafter den Leuten gute Kopfhoerer anzudrehen. Die allseits angepriesene "Mindestabhoere" also beginnend bei der HS50/RP5 150 Euro pro Stueck Box + eine Soundkarte mit Klinke/XLR Ausgang komm ich auf 400,-
Für die hälfte krieg ich schon ein verdammt guten Kopfhoerer.

 

[wagman]

durch eine audio-karte hast du:

1.) wesentlich besseren klang durch bessere hardware auf der karte, sprich bessere wandler ect., als bei einer onboard oder standard-soundkarte

2.) durch die mitgelieferten treiber wird der windows-sound umgangen, wodurch du wesentlich bessere latenzen beim einspielen von instrumenten oder virtuellen synthies erhältst

was nützen dir gute kopfhörer, wenn du wegen der onboard-soundkarte eh nur die hälfte hörst, weil sie es von ihrer qualität einfach nicht darstellen kann?

 

[Patrick]

durch eine audio-karte hast du:

1.) wesentlich besseren klang durch bessere hardware auf der karte, sprich bessere wandler ect., als bei einer onboard oder standard-soundkarte

2.) durch die mitgelieferten treiber wird der windows-sound umgangen, wodurch du wesentlich bessere latenzen beim einspielen von instrumenten oder virtuellen synthies erhältst

was nützen dir gute kopfhörer, wenn du wegen der onboard-soundkarte eh nur die hälfte hörst, weil sie es von ihrer qualität einfach nicht darstellen kann?

Hey, schreib doch mal groß und klein.

 

[Belka]

zu 1. Man kann der Realtek auch den Asio4All aufzwingen.
zu 2. Wie gesagt, macht die Soundkarte dann nur Sinn fuer Leute welche auch noch Hardware Instrumente bei sich rumstehen haben, was noch weniger Einsteiger betreffen wuerde, gehen wir von einer Situation ohne Kompromis aus weil wenig Budget vorhanden ist, Kopfhoerer oder Soundkarte wobei die Person nix einspielt und nix einsingt sondern nur mit Cubase und VSTs produziert, ihm wuerde die Soundkarte nix bringen bzw. wesentlich weniger als der Kopfhoerer?! Die VST Instrumente werden ja primär von der CPU berechnet, entstehende Latenzen koennen uns vollkommen egal sein weil wir nix einspielen oder zusingen sondern nur arrangieren, ob der nun nach 10ms oder 100ms nach dem druecken von Play abspielt is egal. Ergo macht die USB Soundkarte welche den meisten empfohlen wird keinen Sinn sofern sie keine Abhoere ranhaengen!

 

[Patrick]

Ich kann dazu nur sagen, dass ein Kollege von mir sich auch immer rumgeärgert hat, was Latenz und Co angeht. Ruhe war erst, nachdem er sich eine externe Soundkarte gekauft hat. Selbst mit Asio4All war da nichts zu machen, was befriedigend war.

 

[wagman]

es geht um den klang, es ist nur sinnvoll, so früh wie möglich qualität in die signal-kette zu bringen.

ich hab hier auch nur canton-hifi lautsprecher als abhöre, aber durch di e-mu audio-karte ist die darstellung von grund auf wesentlich besser/sauberer, die stereo-darstellung ist wesentlich besser, ich kann effekte besser dosieren.

und ich wüsste nicht, wo asio4all den klang signifikant verbessert bzw. die hardware

 

[Patrick]

es geht um den klang, es ist nur sinnvoll, so früh wie möglich qualität in die signal-kette zu bringen.

ich hab hier auch nur canton-hifi lautsprecher als abhöre, aber durch di e-mu audio-karte ist die darstellung von grund auf wesentlich besser/sauberer, die stereo-darstellung ist wesentlich besser, ich kann effekte besser dosieren.

und ich wüsste nicht, wo asio4all den klang signifikant verbessert bzw. die hardware

Schreib Du doch auch groß und klein.

 

[Sven Sway]

Eine ordentliche Soundkarte halte ich erst mal für wichtiger. Wenn du eine Realtek-Onboard hast bringen dir auch die besten Abhören nichts, weil schon ******e in die KHs oder die Abhöre gepumpt wird, anders herum (also wenn du eine relativ gute Soundkarte hast, aber nicht ganz so gute Kopfhörer / Abhören) sieht das meines Erachtens nach schon etwas anders aus.

Und das Zitat, lieber Patrick, sollte MEINE ERFAHRUNG nur unterstreichen. Mit "nachplappern" meine ich, zwar noch keine Erfahrung mit gewissen Gegebenheiten gemacht zu haben, deren Nützlichkeit aber zu negieren, weil irgendein vermeintlicher Kenner es auch tut.

Man muss sich einfach nur zu helfen wissen und vor allem Talent haben. Ohne diese beiden Attribute bringt auch das beste Equipment nüscht. Vor allem HipHop und House / Techno kommen aus den Ghettos und du kannst mir nicht erzählen, dass die da damals in den 70ern und 80ern das beste Equipment am Start hatten :d Trotzdem ist etwas dabei herum gekommen. Man hat MPCs und Turntables zweckentfremdet, also das beste aus dem gemacht was zur Verfügung stand So sollte man es heute auch halten und den Kids nicht erzählen, dass man ohne Unsummen an Geld in Equipment zu pumpen musikalisch nicht aktiv sein kann.

 

[Patrick]

Aha, es gibt seit den 70ern und 80ern schon HipHop und Techno.

 

[Sven Sway]

Traurig, dass du das nicht weißt. Ja, HipHop seit den 70ern, eben so wie Techno / Electro (Kraftwerk? Zu dem Zeitpunkt hat sich soweit ich weiß auch schon etwas in Detroit und Chicago getan)

 

[Patrick]

Du schreibst mir "traurig, dass ich das nicht weiß" und schreibst anschließend "soweit ich weiß"?

Widersprich Dir doch nicht dauernd!

 

[Sven Sway]

Süß wie du versuchst dich an Kleinigkeiten hoch zu ziehen um mich zu diskreditieren. Klappt nur leider nicht, da ich mit Kraftwerk ja schon ein wunderbares Beispiel angeführt habe

 

[Danny Who]

so, und jetzt haben sich alle mal lieb.

patrick, sei nicht so ein erbsenzähler. die anfänge gehen schon in diese zeit zurück, auch wenn damals vielleicht noch nicht die begriffe dafür gefunden waren. das solltest du als alter hase wissen.


thema soundkarte vs. abhöre:

ja, die abhöre ist das schwächere glied, samt raum.
aber eine 0815 soundkarte kann schon reichlich rauschen oder probleme beim treiben eines hochohmigen kopfhörers haben.

die latenzen sind beim spielen von MIDI-keyboards oder beim einspielen von echten instrumenten von belang. wer seine melodien nur mit legosteinen zusammenklickt, mag das weniger merken.

dennoch ist eine vernünftige soundkarte, möglichst bald empfehlenswert, muss ja kein I/O monster sein, wenn man primär virtuell schustert.
ich denke an folgende vorteile: präziser klang, gewisse CPU entlastung bei viel I/O mit kurzen latenzen, flexibilität (und sei es nur das parallele betreiben von monitoren und KH und mal n mikrofon anstöpseln) und usability wie lautstärkeregelung mit physischen potis. dafür sind 100€+ IMO nicht zuviel verlangt. die dinger sind ja inzwischen irre gut für das geld. vor 10 jahren war das alles noch viel teurer.

 

[Patrick]

Süß wie du versuchst dich an Kleinigkeiten hoch zu ziehen um mich zu diskreditieren. Klappt nur leider nicht, da ich mit Kraftwerk ja schon ein wunderbares Beispiel angeführt habe

Ist aber nur leider kein Techno, sondern elektronische Musik. Ist also kein Beispiel. Techno wurde mal in den 80ern erwähnt, richtig durch kam es aber erst in den 90ern.

Also nicht mal galant übergehen, sondern sich mal schlau machen, nicht wahr?

@danny
Ja, das weiß ich doch und nun haben wir uns wieder lieb

 

[Sven Sway]

Wie bereits über dir erwähnt, sei mal kein Erbsenzähler

Kraftwerk gelten schon als Urväter der Techno-Musik und haben sie maßgeblich beeinflusst.

Cheers!

 

[Patrick]

Nochmals sage ich Dir, dass Kraftwerk elektronische Musik macht und kein Techno. Siehe auch Wikipedia. In dieser elektronischen Musik waren sie Vorreiter. Das hat mit Erbsen zählen nichts mehr zu tun.

 

[Dirk Shape]

Einigen wir uns darauf das diese elektronische Musik Techno erst möglich gemacht hat?

 

[LoneStar]

Einigen wir uns darauf, daß gutes Equipment Talent und Fähigkeiten nicht ersetzen, wohl aber fördern kann?

Aber CINAC, was ich da so in deinen alten Posts von dir hören kann klingt vorsichtig gesagt nicht gut, soviel zum Thema "mit 10€ Stöpseln geht genausogut". Da kenne ich viel 80er-Ghettomusik, die bedeutend besser klingt.

 

[Sven Sway]

Finds ganz in Ordnung. Ich sagte ja bereits einige Posts zuvor, dass ich nicht die allerbeste Mische habe, der allerbeste Mischer bin. Aber das liegt nicht an den KHs oder der Abhöre, mixe auf allem gleich, also an mir :d

/e: Es kommt ja auch auf den Anspruch an. Ich sagte nirgendwo, dass man mit 10 Euro In Ears fürs Radio und die Charts produzieren kann und ich sagte auch nirgendwo, dass es allein mit ihnen geht, ohne auf anderen Systemen gegenhören zu können. Aber es funktioniert.