Musik wird noch teurer - so langsam nervts.

[waidler]

Hab gerade bei Amazon den ersten Track für 1,49 gesehen, so langsam ist meine Schmerzgrenze erreicht. Legales Downloaden verliert für mich spätestens ab 1.79 seinen Reiz und so wies aussieht erreichen wir das wohl 2016. Versteht mich nicht falsch, meine Amazon Cloud alleine ist 1800 Tracks groß, aber es wirkt auf mich einfach nur noch gierig.
Bin ich da alleine, oder wo wäre eure Grenze?

 

[Jan.S]

im Vergleich zu früher als man alles auf Platte oder CD Maxi kaufen musste ist das immer noch äußerst günstig.

 

[waidler]

Aber hast du nicht auch das Gefühl die Industrie lernt wieder nicht dazu? Eben weil Maxis so teuer waren haben die Leute gesaugt, dann kamen endlich erschwingliche Downloads ohne DRM, die Verkäufe gingen hoch und alle waren happy. Und jetzt wieder die gleiche Soße...

 

[audio_anarchy]

Meine Grenze ist bei 25€ für eine gut erhaltene Platte wenn ich wirklich scharf drauf bin
Ich wäre froh wenn es meine Musik irgendwo als Download zu kaufen gäbe

 

[Laserbeam]

Wenn man bei Amazon wenigstens 320er Mp3s bekäme, wäre es ja in Ordnung, aber da man nie weiß, welche Qualität man erhält, würde ich dort nicht kaufen. Jedoch sind die Mp3s ziemlich günstig im Vergleich zu anderen Shops. Und man kann nur an die Vernunft der Leute zu appelieren, nicht zu saugen sondern zu kaufen. Wovon soll der Produzent denn leben? Der hat auch Kosten, sein Studio zu pflegen, auszubauen etc.. Schade, dass so viele Hauptberuflich als DJs unterwegs sind, nur damit sie genug Geld verdienen, selbst wenn ihnen das Produzieren mehr liegt. Ich finde 1,49€ für eine Mp3 jedenfalls angemessen, sofern sie in entsprechender Qualität ist.

 

[Jan.S]

Ich kaufe bei Amazon eigentlich auch nur sehr ungerne Musik online, habe in letzter Zeit oft die Autorip Funktion genutzt aber die Qualität ist irgendwie nicht optimal. Habe sogar schon Titel bekommen die gesprungen sind und welche wo der Rip einfach fehlerhaft war.

 

[bossa]

Teuerungsrate...? Ist auch schon wieder 15 Jahre her, dass die mal mit einem Euro an den Start gegangen sind.

 

[Patrick]

Meine Grenze ist bei 25€ für eine gut erhaltene Platte wenn ich wirklich scharf drauf bin
Ich wäre froh wenn es meine Musik irgendwo als Download zu kaufen gäbe

Da stimme ich zu. Die teuerste, die ich mal gekauft hatte, kostete 120DM (etwa 61€). Im Schnitt ist bei mir aber auch bei 25€ Schluss.

 

[waidler]

Ich kaufe ja meine Musik gerne, Ich mag das Gefühl Artists zu unterstützen. Zumal ich ja damit auch gutes Geld verdiene. Aber wie schon gesagt, das sind dann 100% Teuerungsrate in 4 Jahren. Und gerade jetzt wo Streamingdienste immer beliebter werden, finde ich persönlich, das sie mit ihren verbliebenen Pro-Track zahlenden Kunden besonders vorsichtig sein sollten. Ich mein, mich kosten jetzt DREI einzelne Tracks soviel wie ein studentisches Spotify-Abo. Das gibt mir das Gefühl dass ich nochmal besonders gemolken werden soll.

Und seien wir mal ehrlich - Danke Spotify und Offline Funktion KÖNNTE man ja eh an alle Tracks in 320kbit kommen. KÖNNTE. Ich machs nicht weil es mir falsch vorkommt, aber wenn ich mich verarscht fühl...

 

[Patrick]

Ich verstehe das Problem nicht.

Damals kostete Vinyl (Maxi) 7,99DM bis 9,99DM. Dann wurde erhöht, und es kostete 10,99DM. Anschließend 11,99DM und später 12,99DM. Zuletzt habe ich für eine Maxi Vinyl 17,99DM bezahlt. Wo die heute liegen, weiß ich nicht genau. Da hat aber auch keiner gemeckert, weil es teurer wurde, gekauft wurde es trotzdem. Bei den Maxi CDs war's dasselbe. Da hat auch keiner gemeckert.

Aber jetzt, wo MP3 eh nur einen Bruchteil dessen kostet, was eine Maxi CD oder Vinyl kostet, da bricht plötzlich die ganze Welt zusammen, weil es ein wenig teurer wird.

Irgendwo liegt doch da der Hase im Pfeffer.

 

[moodyzwen]

Kaufe am liebsten Vinyl und CD.
Meistens gebraucht, da fallen so Erhöhungen nicht so auf (irgendwelche raren Sachen mal außen vor).

Digital kaufe ich auch, aber sehr ungern weil mir das physikalische Medium fehlt.
Absolute Schmerzgrenze ist dafür bei 1,49 Euro. Alles andere ist mir einfach zu teuer.
Wen die Preise dafür noch weiter anziehen, würde ich vollständig auf MP3 Kauf verzichten.

Nichts ist so unsexy wie ein MP3-File.
Dann gibt es halt wieder nur Vinyl auf die Teller

 

[Gammagoblin]

ist mir auch schon aufgefallen. Juno hat im letzten Jahr die Preise um mehr als 10 cent angehoben. Dies ist weder mit Teuerung, Unternehmenssteuer noch Rostoffmangel zu erklären. Das ist der freie Markt. Ich werde nicht gezwungen dort zu kaufen, und dasmach ich auch fast nicht mehr. Meine Hauptquelle ist seit ein paar Monaten Bandcamp.

zum Thema Musik war noch nie so günstig:
- PVC, innen- und aussenhülle haben einen Materialwert, wenn auch einen bescheidenen.
- Der Aufwand zu pressen ist imens höher als vervielvältigung Digitaler Dateien.
- Der Vertrieb der Datenträger ist Logistisch anspruchsvoll (Lagerung Transport, etc).
- Das Geschäft bezahlt Miete für die Fläche auf der ein paar hundert oder tausend Tonträger verkauft werden.

Dem gegenüber braucht ein Onlineshop für Dateien nur Serverplatz was pro lied im vergleich zur 12" nichtmal einen Bruchteil ausmacht. Die Verwaltung ist deutlich kleiner und der Eneregiebedarf kaum höher (reine Mutmassung).
Somit können auf der Fläche eines Kleinstbüros mit einem Angestellten hundertausende von Tonträgern ohne weiteren Aufwand verkauft werden.
Was der Künstler am Ende von der ganzen Sache hat sei jetzt mal dahingestellt (Sowol digital wie auch analog).

 

[Laserbeam]

- Das Geschäft bezahlt Miete für die Fläche auf der ein paar hundert oder tausend Tonträger verkauft werden.

Ein gewöhnlicher Plattenladen hat in der Regel eine 5-stellige Anzahl an Platten herumstehen ;-)
Noch sind wir nicht soweit, dass DJs von einer Cloud ihre Musik abspielen, aber wenn es sich dorthin entwickeln sollte, werden die Künstler sicherlich nicht von 0,0006€ pro Play bei Spotify leben können. Hoffentlich kommt es nie soweit Man muss einfach die Musik zu schätzen wissen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, was sie im Herzen wert ist. Jedenfalls mehr als 1,49.

 

[audio_anarchy]

Noch sind wir nicht soweit, dass DJs von einer Cloud ihre Musik abspielen, aber wenn es sich dorthin entwickeln sollte, werden die Künstler sicherlich nicht von 0,0006€ pro Play bei Spotify leben können. Hoffentlich kommt es nie soweit Man muss einfach die Musik zu schätzen wissen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, was sie im Herzen wert ist. Jedenfalls mehr als 1,49.

Volle Zustimmung

 

[dANh]

Dem gegenüber braucht ein Onlineshop für Dateien nur Serverplatz was pro lied im vergleich zur 12" nichtmal einen Bruchteil ausmacht.

Fallen die Preise dafür eigentlich momentan noch immer oder wurde das Minimum schon erreicht?

Dass man Preissteigerungen digitaler Inhalte nicht wie bei gewöhnlichen Gegenständen erklären kann, ist hoffentlich jedem klar, so wie man digitale Inhalte wohl generell nicht mit handelbaren Gegenständen vergleichen kann. Man kann doch eigentlich die Preisgestaltung von (digitaler) Information generell nicht mit der klassicher Güter vergleichen?
Für mich hat es noch nie wirklich Sinn gemacht, dass ein Künstler seinen Anteil proportional zur Anzahl verkaufter / angehörter Titel erhält, schon zu Vinylzeiten nicht - gilt auch ähnlich für Buchautoren etc. oder entsteht ihm etwa durch jeden verkauften Inhalt Mehraufwandt, der entlohnt werden will?

 

[DJ ATRAC]

Musik aus dem Backprogramm war noch nie so günstig...cd ab 1 cent + 3€ Versand oder für 1€ die CD auf dem Flohmarkt...

 

[bossa]

Ich kaufe ja meine Musik gerne, Ich mag das Gefühl Artists zu unterstützen. Zumal ich ja damit auch gutes Geld verdiene. Aber wie schon gesagt, das sind dann 100% Teuerungsrate in 4 Jahren. ...

Moment mal. Du hattest geschrieben

Hab gerade bei Amazon den ersten Track für 1,49 gesehen

Erstens ist das also nach deiner Aussage noch nicht der durchschnittlichere Preis sondern eine bisherige Ausnahme und zweitens wüsst ich nicht, dass vor 4 Jahren alle Tracks bei Amazon nur 75 Cent gekostet hätten. Also noch wollen wir mal nicht den Teufel an die Wand malen.


Wenn sich in den nächsten Jahren langsam der Preis auf €1,20 - 1,50 festsetzen würde wär das über 20 Jahre (es geht ja nicht darum, wann du angefangen hast Lieder zu kaufen) ein ganz normaler Preisanstieg von meines Wissens ursprünglich mal € 0,99.


Wieso erwarten wir immer, dass alles billiger wird? Das Geld der Musiker (wie natürlich auch das aller Mitverdiener der Musikindustrie) wird nunmal jährlich angestrebte 2% weniger wert.

 

[Gammagoblin]

Ein gewöhnlicher Plattenladen hat in der Regel eine 5-stellige Anzahl an Platten herumstehen ;-)
...

Ich gehe bei solchen schätzungen immer von einem eher konservativen Wert aus, daher diese niedrige Zahl, aber du hast sicher recht, weitaus mehr Tonträger. Grundsätzlich ist halt die Frage wieviele 12" scherben kann ich auf 1m^2 dem Kunden zugänglich unterbringen.

Fallen die Preise dafür eigentlich momentan noch immer oder wurde das Minimum schon erreicht?
...

Ich kenne mich damit sehr wenig aus, aber wenn man sich die Entwicklung im EEPROM bereich anschaut ist in den Letzten 10 Jahren eine vertausendfachung des Speicherplatzes bei gleichem Preis (sorry keine quelle, aber hab das mal so gelesen) passiert. Die physikalischen Grenzen sind meines Wissens noch nicht erreicht.
Aber auch wenn der Speicher nicht mehr wächst, kann ich auf der Fläche auf der Ich 1 Platte im Format 12" archiviere, locker das tausendfache an Dateien (@16/44.1) unterbringen.

 

[oetZi]

Ich kann das durchaus verstehen, klar hört sich 1,49€ pro Track erst mal banal an, aber wo kommt das dann irgendwann hin? Ich persönlich wäre nicht bereit für einen (beispielsweise) 08/15-Chart-Track in unbekannter Qualität 2€ und mehr zu bezahlen.
Das eine CD oder eine Vinyl mehr kostet, und damals auch schon mehr gekostet hat, ist ja auch klar: Es muss einen physischen Vertrieb geben, da es ein physisches Medium ist, dass zumal auch erst aus einem gewissen Material hergestellt werden muss, für dieses Material braucht es einen Betrieb, genauso für das fertige Produkt ansich (CD und/oder Vinyl). Bei einem rein digitalen Gut fällt vieles davon aber komplett weg, also ist eine hohe Preissteigerung nicht verhältnismäßig.

Ich rege mich darüber zwar nicht auf, allerdings halte ich die Augen nach günstigeren Alternativen immer offen...

 

[[eibi:kei]]

Hab selten bei Amazon gekauft und bei Beatport ist das der normale Kurs.

Für Residents und Chart DJs, die immer das neueste brauchen mag das kacke sein. Aber wenn dir 1,50 schon zu viel werden, verlangst du eben einfach zu wenig bzw. musst deine Gagen anpassen.

 

[quinto]

Bei einem rein digitalen Gut fällt vieles davon aber komplett weg, also ist eine hohe Preissteigerung nicht verhältnismäßig.

Nunja... die Kosten bei digital sind nur versteckter und nicht so offensichtlich: regelmäßige Erneuerung der Server (Hardware wie auch Software), Netzwerk, Backup, Lizenzen usw. dazu Ersatzbeschaffungen bei Ausfall, Erweiterungen/Ausbau. Dazu als größter Kostenpunkt: Personalkosten. Wartung, Entwicklung, Verwaltung, End-Kundenservice, Betreung von Labels und Aggregatoren, PR uswusf. Da kommt doch einiges zusammen, das bei physischen Tonträgern so an einem Punkt nicht anfällt...

 

[moodyzwen]

Musik aus dem Backprogramm war noch nie so günstig...cd ab 1 cent + 3€ Versand oder für 1€ die CD auf dem Flohmarkt...

In dem Bereich kaufe ich auch oft.
Man sollte nicht glauben wie viele Perlen für den Preis weg gehen.

 

[Scharock]

Ich bin unzufrieden mit Beatport Preisen von über 2€ pro Track.
DIe Schwankungen sind da extrem.
Ich bevorzuge CD's. 50+ Tracks für 10-16€
Das Problem dabei ist nur, dass dort oft viele oder fast nur Radio edits und besonders die aktuellen gefragten Tracks immer nur ind er gekürzten Fassung enthalten sind.
Vinyl kommt für mich nicht in Frage weil es meine Tracks nicht mehr auf Vinyl gibt. So sehr ich es bevorzugen würde Vinyl ist tot. Habe zwar noch ein paar alte Scheiben gekauft, aber für aktuelle Titel gibt es nur CD oder mp3.

1€ pro mp3 finde ich völlig ok. Diese kosten aber aktuell 1,49€ als 320er.
Das ist noch aktzeptabel. Aber mehr möchte ich eig. nicht bezahlen.

Bei einer CD bezahle ich ~20Cent pro Track. Habe dafür aber auch Tracks die ich nicht spiele.
Wenn eine 10€ CD, 10 Tracks hat die ich spiele, dann habe ich diese 10 Tracks total billig bekommen und noch 40 tracks kostenlos als Bonus.

 

[Patrick]

Musik aus dem Backprogramm war noch nie so günstig...cd ab 1 cent + 3€ Versand oder für 1€ die CD auf dem Flohmarkt...

Was ist ein Backprogramm?

 

[Paul Axthelm]

Also ich seh das ein klein wenig anders. Ich lade vor jedem Gig in der Regel zwischen 30 und 50€ Musik.
das seh ich halt als Materialkosten. Ich verdiene ja Geld damit. Ich Rechne immer 50€ von meiner Gage weg,als Materialaufwand.
Ohne das geht's halt nicht. Ich kann den Kunden nur gut bedienen wenn ich für jede Situation die passende Musik habe.

Früher oder später wird sich in unserem Gewerbe der Kreis der Preiserhöhung auch mal wieder schliessen. So wie es das überall tut. So wir wir auch die immer willkürlich steigenden Spritkosten zahlen müssen,wenn wir zu Gig fahren. Mit willkürlich meine ich z.B. starke Preiserhöhungen in der Ferienzeit.

Das findet ma ja fast überall heutzutage. Geh mal zum Italiener und bestell Dir ne Pizza. Ey 8€ is da Standard.
Wenn man Jahre zurück rechnet … da hat ne Pizza 5DM gekostet. Heute 16 DM grob umgerechnet.

Also fast überall ist in den letzten Jahren reichlich Preiserhöhung zu verzeichnen. Und so kostet halt jetzt ein Titel mal ein paar Cent mehr.

So lang es sich im "paarCent Bereich" bewegt,Solls ok sein. Wenns weiter geht,werd ich meine Mindestgage anheben.