Kompletter Wechsel auf Notebook 2007

[baq]

Hallo,
meine Perspektive zum Thema:
Mir ist es völlig egal, mit welchen (Hilfs)Mitteln ein DJ Musik spielt, ob nun CD, SSL/FS, Traktor oder Vinyl. Wichtig ist, was 'hinten' rauskommt und dass die Party rockt.

Aber: ich hatte letztes Jahr vielleicht 70 Gigs, von winzigen Bargeschichten über Mini-Underground-Clubs bis zum Maria als einem der gösseren, etablierteren Läden, der sicherlich keine 'Underground'-Geschichte ist. Zusätzlich war ich noch auf mindestens 50 Veranstaltungen (Club, Open-Air, Festival legal/illegal whatever...) als Gast. Ich kann, wenn ich all diese Veranstaltungen Revue passieren lasse, die DJs mit Notebook (egal welches System) an zwei Händen abzählen, reine CD-DJs sind mir überhaupt nicht begegnet.

Einzige Ausnahme waren die Netlag-Partys, bei denen es ja explizit um Gemafrei/Netaudio geht und daher kaum Vinyl zum Einsatz kommt.

Wenn Notis auf der Bühne standen, dann waren das eigentlich immer Liveacts (wobei ich letztes Jahr auffallend viel wirklich tolle, spannende und mächtig abgehende Liveacts gehört habe).
Das mag an den von mir bevorzugten Musikrichtungen 'Minimal-Techno' bis 'Techno' oder 'housig-angehauchtem Techno' bis 'Deephouse' und liegen. Für mich stellt sich das ganze aber ein wenig als Scheindiskussion dar. Niemand der DJ-Kollegen, die ich so kenne, plant den Umstieg von Vinyl hin zum Notebook, (Ok. Ich kenne ja auch nicht sooo viele, vielleicht 50 hier in Berlin ) wenn es ums Schleppen geht, dann sucht man sich halt die Platten sorgfältiger aus oder es wird ein Trolley angeschaft.
Geld spielte dabei irgendwie überhaupt keine Rolle.

Bei anderen Genres (und natürlich bei 'Mobilen DJs) mag es da anders aussehen, das ist jetzt speziell _mein_ Beitrag zur 'Jahresinventur'.

gg

das liegt eindeutig an der musikrichtung und ist IMO auch ein lokales phänomen. und hat auch damit zutun, was für leute man kennt. denn ich sehe das alles andere als scheindiskussion. btw. ist mindestens ein berliner hier den du kennen solltest der umgestiegen ist.
wie dem auch sei, ich finde es grad erstaunlich wie rückständig der minimal/electro/tech bereich ist, sehe dieses prob aber auch eher bezogen auf djs, die ihre stadtmauern selten verlassen. denn auf der anderen seite benutzen sehr viele überregionale djs schon länger kein vinyl mehr. und wie hier schon so oft erwähnt gibt es ganze styles innerhalb der elektronischen musik, bei denen seit jahren keine plattenspieler mehr auf den veranstaltungen stehen.
zum thema an sich:
ich nutze ein macbook mit FS2 als soundkarte und den beiden faderfox konsolen. damit noch nie eine absturz gehabt und setze auch voll auf risiko und habe keine notfallcds mehr dabei. spielen tue ich übrigens ua. auch die oben genannten styles. geht auch anders. wenn man nur will.

 

[Danny Who]

das liegt eindeutig an der musikrichtung und ist IMO auch ein lokales phänomen. und hat auch damit zutun, was für leute man kennt. denn ich sehe das alles andere als scheindiskussion. btw. ist mindestens ein berliner hier den du kennen solltest der umgestiegen ist.
wie dem auch sei, ich finde es grad erstaunlich wie rückständig der minimal/electro/tech bereich ist, sehe dieses prob aber auch eher bezogen auf djs, die ihre stadtmauern selten verlassen. denn auf der anderen seite benutzen sehr viele überregionale djs schon länger kein vinyl mehr. und wie hier schon so oft erwähnt gibt es ganze styles innerhalb der elektronischen musik, bei denen seit jahren keine plattenspieler mehr auf den veranstaltungen stehen.
zum thema an sich:
ich nutze ein macbook mit FS2 als soundkarte und den beiden faderfox konsolen. damit noch nie eine absturz gehabt und setze auch voll auf risiko und habe keine notfallcds mehr dabei. spielen tue ich übrigens ua. auch die oben genannten styles. geht auch anders. wenn man nur will.

ich würd das jetzt nicht als rückständigkeit bezeichnen, wenn einer ein medium benutzt, mit dem er rocken kann.
rückständig ist für mich, wenn man auf sein eigenes medium pocht, und alles andere runter oder nichtig macht und keine götter neben sich duldet.

 

[baq]

ich hoffe da wird nicht wieder eine grundatzdiskussion draus, aber was hat das medium damit zutun ob man rockt oder nicht? es geht doch um die musik!? ich finde einfach irgendwann sollte man mal mit der zeit gehen. alles um einen rum ist hochtechnisiert, nur das musikmedium kommt aus der zeit als wir noch´n kaiser hatten. ich verstehe dass das spass machen kann, hab ja auch noch 5000 vinyls hier rumfliegen. aber ich nutze sie nicht mehr und kaufe keine neuen. zumal ich die resourcenverschwendung bei der halbwertzeit nicht mehr nachvollziehen kann seitdem ich eifnach die möglichkeit habe, komplett digital aufzulegen.

 

[Gast5881]

Prima, dann hast Du ja für Dich das passende Instrument gefunden.

Ich möchte halt nicht angewiesen auf PC, MP3, Anschlußmöglichkeiten, Datensicherungen und das große Hoffen, das meine zusammengestellten CDs auch überall lesbar sind, sein.

Koffer auf, Platte raus, Platte drauf, Nadel drauf, Start, Fader hoch und fertig.
Das mag vielleicht altmodisch sein, aber ich bin mir zu 100% sicher, Platte läuft zu Hause, Platte läuft im Club, Open Air, Keller, bei der Oma auf'en Marantz - keine Probleme.

Wenn es natürlich kein Vinyl mehr in Deinem Style gibt - bleibt Dir nichts anderes übrig, aber dann ist das ja auch üblich und bekannt, das da jemand mit Laptop kommt oder halt eben gute CD - Player da stehen.

Ich würde aber die Wahl der Medien nicht als Rückschritt sehen: man kann sicherlich digital auflegen, MUSS man aber nicht....

 

[Danijel123]

Muss mal ein kleines Bsp bringen.
Geht mal unter youtube und schaut euch mal eine bekannte DJ-, wie auch Produzentengröße wie Axwell an. Er, wie auch seine Kollegen, legen nur noch mit dem CDJ 1000 mk3 auf. Der Sound ist top und mit einem pio 800 oder einer Effekteinheit geht wirklich einiges.

Was aber immer noch stimmen mag ist, dass Vinyl immer noch auf Platz 1 ist.

Ps. Ich persönlich bin seit kurzer Zeit dabei alles über CDs zu regeln. Den mk3 hat jeder gute Club da (meine Erfahrung).

mfg

 

[TBP]

Ich möchte halt nicht angewiesen auf PC, MP3, Anschlußmöglichkeiten, Datensicherungen und das große Hoffen, das meine zusammengestellten CDs auch überall lesbar sind, sein.

Koffer auf, Platte raus, Platte drauf, Nadel drauf, Start, Fader hoch und fertig.
Das mag vielleicht altmodisch sein, aber ich bin mir zu 100% sicher, Platte läuft zu Hause, Platte läuft im Club, Open Air, Keller, bei der Oma auf'en Marantz - keine Probleme.

Und dann sind sämtliche Nadeln in der DJ-Booth im A....

Denn genau die Club-Besitzer, die Du in ´nem vorherigen Post erwähnt hast, die ihre Mischpulte einlassen, alles fest verkabeln lassen, abdecken und sich strikt weigern die Mehr-GEMA für digitales DJing zu löhnen kaufen gern auch mal KEINE Ersatzteile fürs "Oldschool-Equipment".

Alles schon mehrfach erlebt.

Ne, ne, wer den Bogen raus hat und mit rein digitalem DJing ´ne Crowd rocken kann, der soll das ruhig tun. Es ist ja technisch problemlos möglich und die feiernde Mehrheit interessiert es sowieso nicht, so lange die Party einfach nur gut ist.

Man muß sich halt optimal vorbereiten (Hardware- / Software-Konfiguration des Rechners, Titel-Sammlung, Absprache mit dem Veranstalter bezüglich Platzanforderungen in der Location etc.) ...

Ich absolviere jetzt seit 6 Jahren teilweise reine Laptop-Gigs (NI Traktor seit Version 1.0), teils kombinierte Sets mit Vinyl und Rechner.
Habe echt alles mitgemacht, was man in dem Bereich erleben kann: Externe Festplatte im heißen Club, die auf einmal gar nicht mehr will, keinen Platz für ´nen Laptop am DJ-Arbeitsplatz (oft !!!), unerklärliche Kalibrierungs-Probleme bei Timecode-Vinyls etc etc etc....

Bei mir kriegt der Veranstalter mittlerweile ´nen Technical Rider, da steht alles drin. Und wenn du schon mehrfach mit Leuten zusammen gearbeitet hast, wissen sie nach einiger Zeit auch so schon Bescheid "wie Du´s gerne hast".

Ist nämlich ein echt erhebendes Gefühl, wenn die Mehrfachsteckdose und sogar die Kabel für den Anschluß der externen Soundkarte schon da liegen, wenn du ankommst ;-) - und ich bin NICHT DJ Superstar ...

Es geht doch letztendlich um den Spaß bei der Arbeit, oder ? Just let´s have it !

Gruß, der T.

 

[Danijel123]

Ideal wäre es man hat den Laptop nur zum auflegen, sprich man macht sonst mit diesem nichts anderes. Dies wäre der Idealfall, jedoch ziemlich kostspielig.

Was haltet ihr von speziellen Laptops, welche für das DJing angefertigt und konfiguriert wurden?
Ist jemand im Besitz eines solchen?

Danke und Gruß
D.

 

[DJ Tom Winner]

Hi,

also ich arbeite mit einem 15,4 Zoll HP Pavilion P4 1,4Ghz, 1,25GB Ram, Traktor 3 oder 2.6 (kommt auf den Einsatz an), Kontrol DJ KDJ-500, Maya 44 USB.

Der PC ist zwar schon etwa 3 Jahre alt aber er läuft noch immer sehr stabil. Wichtig ist das man alle Programme, die im Hintergrund laufen, abschaltet (z.B Virenprogramm etc.). Evt. mal im Task Manager nachschauen, ihr glaubt nicht was dort manchmal abgeht ;-)
Dann sollte es keine Probleme mit Abstürzen geben.

Am Anfang war ich voll gegen PC, damals gab es noch nicht die entsprechende Software und Hardware. Doch ab Traktor 2.6 respektiv 3 und KDJ macht das mixen schon spaß...

Ich habe alle gängigen Kontroller ausprobiert, der BCD 3000 von Behringer, die DJ Console von Hercules. Außer die Faderfox, die ist mir eh zu klein.

Bei der Behringer muß man mit zusätzlichen Programmen arbeiten (MIDIYoke, Bomes) um die Jongwheels des Traktors einigermaßen bedienen zu können.
Also müssen da schon 2 Programme laufen bevor der Traktor gestartet wird.

Die Hercules konnte mich nicht überzeugen. Das Teil sieht aus wie auf einer Kirmes gekauft und so spielt es auch.
Vorteile beider Konsolen: die integrierte Soundkarte, wobei die Klangqualität gerade mal für zu Hause reicht. Ich würde auf keinem Event die Soundkarten beider Kontroller verwenden (hier kommt es gerne zu hängern und abstürzen).
Deshalb hatte ich damals noch direkt, vor dem Ausverkauf, die Maya 44 USB geordert. Zu einem absoluten Schnäppchenpreis von 99 Euro !!!!

Aber im Endeffekt muß jeder selbst wissen wie er es machen will.

Ich bin Bj 1968 und mache seit 1987 Musik, damals noch mit SL1200Mk, danach Anfang/Mitte der 90er mit DN-2000F. Welch ein Dank das Pioneer mit dem CDJ 500 endlich eine vernüftige Lösung brachte.

Ich geh ja jetzt auf die 40 zu und dann wird man halt bequemer.

Grüße
Tom Winner

 

[Bongi]

Besser hätte man es nicht ausdrucken können ;-). Aber auch so, viele bekannte DJ's greifen heut zu tage schon zum Notebook! Hat natürlich viele Vorteile, aber auch Nachteile. Bei meiner letzen Veranstalltung ist Traktor auf einmal abgestürzt (Fehlermeldung), zum Glück hatte ich noch ne CD bereit. Ich kann nur aus meiner jungen eigener Erfahrung sagen, wenn man sich nen Laptop für das Musik machen anschafft, sollte es wirklich nur dafür gebraucht werden..

 

[bassline8]

Ich kann nur aus meiner jungen eigener Erfahrung sagen, wenn man sich nen Laptop für das Musik machen anschafft, sollte es wirklich nur dafür gebraucht werden..

Naja, das ist ja die Crux an der Sache. Eon Notebook ist eben ein komplexes Gerät, was in vielfacher Hinsicht durch den Benutzer modifiziert werden kann.
Man könnte auch sagen, daß ein Dau viel versaubeuteln kann.
Bei der Komplexität der Hard und Software bin ich als Programmierer einfach hin und weg, daß das alles trotzdem so stabil laufen kann.

Je weniger Software man auf dem Gerät installiert, destso geringer ist die wahrscheinlichkeit, daß etwas Probleme verursacht.

Trotzdem erwische ich mich oft, daß ich Tool XYZ und dies und jenes nochj draufpacke.

Bei einem TT ist das ja was ganz anderes und daher kann ich natürlich das Vertrauen der DJs in ihr über Jahrzente konstant gebliebenes Tool sowie die Skepsis in Bezug auf 100% reines Notebook DJing schon nachvollziehen.

 

[LSC]

nur mal son beispiel ausm climax in stuttgart, was ja wohl mit fug und recht als amtlicher club bezeichnet werden kann. hinten isn notbook mit fs und vor der xone steht ein kdj. was aufm zweiten notebook läuft, weiß ich nicht aber man beachte die position der tonarme.

quelle sunremo.de

 

[Argon]

Hallo,
ich weise nochmals auf das Thema dieses Threads hin:

Daher hier mein Aufruf zu einer Jahresinventur im Deejayforum: Ist der 100% Digitale Notebook DJ hier schon Alltag oder ist er (noch) ein lebensmüder Exot, der als Bedroomer ab und zu die Gegend unsicher macht?

Alle Diskussionen zum Thema Medium oder wem was besser gefällt gehören hier nicht her und werden auch weiterhin gelöscht.

gg

 

[Dj-D-Tronic]

Also ich lege auch NUR mit dem Lapi auf.

HP Lapi Pentium M 1,8 Ghz, 1,5 GB RAM, Windows XP SP1 und Virtual DJ 4.2

Ich hab auf dem laptop NICHTS anderes installiert als VDJ.

Ach ja, ich nenutze auch noch die Hercules DJ Console, zum pitchen und so halt.

Dazu noch einen externen Mixer und die Maya 44 USB.

Hatte bisher einmal einen Absturz, warum weiß ich auch nicht, aber das gleiche unveränderte System läuft seitdem fast einem Jahr jedes WE ohne Absturtz.

Für den Fall eines Systemcrashes hab ich aber auch gleich immer ne CD parat ;-)


DJ Tom Winner hat absolut recht:

DIE BEQUEMLICHKEIT SIEGT