Könnt ihr im Club genau nach eurem Geschmack spielen?

[EXP]

interessante diskussion.

Aber muss mich Marc O´Neils Meinung anschließen. Es ist nun mal so wenn man selber nicht der headliner ist hat man sich anzupassen in einem bestimmten maß. Und es muss wirklich jeder selber wissen ob man querlenkt oder nicht. Man darf nicht vergessen das es extrem viele Nachwuchsdj gibt die auch gut sind. Und wer braucht heute nicht das Geld?

P.S. hasse es am Anfang der Party aufzulegen

 

[BassTi]

Oh, da ist einiges geschrieben worden.

Zuerst: Als ich geschrieben habe "verbiegen", meinte ich das, was über ein normales Maß an Flexibilität, die wohl jeder DJ haben sollte (wenn er nicht gerade als Superstar gebucht wird, eine Stunde lang sein Standardset "runterbetet" und wieder abhaut... ), hinaus geht.

@Marvis
Wie gesagt: Wer stilübergreifend "einsetzbar" ist, kommt da wohl weniger in die Predouille. Innerhalb eines Stils (z.B. House) mehr oder weniger "flexibel" zu sein, ist da evtl. doch noch mal ein bisschen was Anderes.

Was ich im Anfangspost vor lauter Blabla vergessen habe zu erzählen - was eingentlich mein Hauptanlass für diese Diskussion war - ist folgendes: ich kenne einen, der quasi Resident in einem Club ist, der mal rumgejammert hat, dass er, sobald es voll wird, voll den Kommerzclubhouse spielen "muss". Er macht es aber trotzdem, obwohl er ja auch andere Möglichkeiten hätte - entweder anders spielen, woanders oder gar nicht.
Ich könnte das so nicht, weil es für mich eben schon ein "Verbiegen" wäre.

Fragt sich halt nur, in welche Tür Du da einen Fuß reinbekommen möchtest. Warum sollte ich unbedingt irgendwo was machen wollen, wenn es nicht 100%ig meins ist. Also, wenn das Umfeld nicht stimmt, dann passe ich da eben nicht hin und dann muss ich da auch keine Musik machen.

Genau das, was Argon da sagt, sehe ich auch so - seit dem geschilderten "tollen" Erlebnis erst recht

wenn man die bekannte name bucht, ist klar was an diesem abend für sound läuft. also sollte man nicht zusehr hin und her schwanken, sonst weit der veranstalter ja garnicht, was für sound der dj gerade spielt.

Wobei halt das Problem genau bei dem Wörtchen "bekannt" liegt...
(und da auch nicht immer überall zutrifft)

Wenn man jedoch noch "keinen" Namen hat, und demzufolge schwer an Bookings kommt, ist es klar das man mal den einen oder anderen Kompromiss eingehen muss.

da hst du schon gut die problematik erkannt. wenn du nämlich noch ein kleines licht im großen kronleuchter bist und bookings ablehnst weil du das was spielen sollst was deiner persönlichen meinung nicht schmeckt biste schneller weg vom fenster als du denkst.

Genau zwischen den beiden letzten Aussagen dürfte der Hund begraben sein. Und genau deshalb interessiert es mich, wie ihr alle darüber denkt bzw. was eure Erfahrungen damit sind.

@"Alteingesessene" und "Etablierte", "Veteranen":
War es früher wirklich einfacher, sich ins Spiel zu bringen?

@"Mehr oder weniger Noobs" und die, die noch nicht so lange dabei sind bzw. erst am Anfang stehen:
War es für euch schwer?
Seid ihr durch euren unverwechselbaren Stil, euer Charisma und eure gigantischen Skillz "reingekommen"? Alles selber erarbeitet, dutzende Demos verschickt, allen Clubbesitzern am Rockzipfel gezupft oder hattet ihr Connections?
Oder musstet ihr einfach nur flexibel sein bis hin zum "Verbiegen"?

Da fällt mir gerade noch eine interessante Umfrage ein

 

[Gast1490]

Auch wenn es sich hart anhören mag, aber man kann sich den Weg schwer oder leicht machen ...
Ich bin von einer Tanzschule über Abi-Feten hin zu gelegentlichen 2nd Area Auftritten in der Umgebung gekommen. Ohne Vitamin B ist da nichts gelaufen, in der Tanzschule habe ich den DJ kennengelernt der die Abi-Feten vorher immer organisiert hat und hab dann mit ihm die zusammen bestritten und dadurch ist wirklich meine Name schon wirklich gutes Programm für diese Umgebung geworden. Über meine Tätigkeit als Moderator eines Party-Foto-Portals kam es dann zur ersten 2nd Area Buchung bei einer vom Portal organisierten Party und dort habe ich den DJ einer Disco hier kennengelernt und mit ihm und seinem Kollegen durfte ich dann einen Houseabend bestreiten. Zwar hauptsächlich Kommerziell, aber auch "untergrundig" wurde gefahren. Ich habe mit diesem kommerziell noch nicht das Problem, denn ich finde immer einen guten Remix der dann mein Gemüt und das der Gäste beruhigt, aktuell der Tocadisco Remix zu In My Arms von Mylo, der mich und auch sicherlich andere freuen wird .

Ich verweise auf meinen ersten Satz, es kommt nur drauf an wie schwer man sich selber den Weg machen will. Ein bisschen "Verstellen" ist so lange ok, so dass man selbst nicht total gefrustet ist und es nur wegen dem Geld macht.
Nach einer Provatparty vor ein paar Monaten hab ich dann beschlossen diese nicht mehr zu machen, weil sie einfach keinen Sinn und Spaß für mich mehr ergeben. Denn das was ich da bin und spielen muss bin nicht mehr ich selbst.

 

[Technoid-Freak]

Nach meinen / Unseren Geschmack geht es leider immer erst zu späterer Stunde.
Mann muss das Publikum eben erst mal auf seine Musikalische Linie bringen.
Zur Main-Time gibt es aber kein kein Kommerz - Machen das dann meistens mit wirklich guten smaschern ( z.B. T. Schumacher - Yara, Play Paul - La LA Land ) in Verbindung mit Klassikern und den gängigen Groove Charts und bevorzugten Labels....
Ab 3 Uhr haben wir dann meist Zeit, nach unseren Geschmack zu spielen.
Aber das ist ein kompromiss, mit dem wir leben können.
Wir gehen diesen Kompromiss deswegen ein, weil wir KEINE feste Gage bekommen, sondern pro Zahlenden Gast an dem Eintritt beteiligt sind.
Was anderes ist das bei Support Acts - Die bekonne ich als feste Gage aus bezahlt.

Hab aber auch schon mal mit nen großen Veranstalter in HH was wirklich ätzendes erlebt. Habe mir erlaubt, ein für sein geschmack nicht passendes Stück zu spielen - Würde nicht zu seinen Publikum passen - Die Woche drauf spielte sein Haupt-Act die Scheibe auf dem großen Floor - Alle tanzte und Schrie und er tätschelte ihn für die gute Musik-Wahl.
Habe auch mal auf einer größer an gelegten Mainstream-Party für 2 Stunden den House-Support mit gemacht.
Waren dann eher Tracks wie Madonna-Tell Me Timo Mas rmx, oder M.Kruse - Latin Lovers.
45 % fanden es gut , das auch mal was anderes gespielt wurde, manch anderer drohte sich beim Veranstalter zu beschweren, wenn nicht mal bald wieder nen Hit aus den Charts laufen würde. Die anderen ermutigten uns, ruhig etwas schnelleres zu spielen - es folgten sogar wünsche wie von Timo Maas - Schfiter - Hab ich aber aufgrund der herschenden Konstellation an dem Abend nicht gespielt.
Manch einer war sogar so intollerant, das wir seit dem als " Techno-Deppen " verschrien sind - Mich stört es nicht - War eben auch mal eine Erfahrung, die man machen muss.
Für den veranstalter auch, seit dem gibt es von Zeit zu Zeit nen 2nd Floor für anspruchsvollere Musik.
Es ist eben immer ein Kompromiss auf den man sich bei gewissen Partykonzepten oder manchen Veranstaltern / Clubs / Locations ein lässt.
Aber vielleicht auch mal eine Überlegung für den Dj, seinen Wirkungskreis zu Überdenken. Ich habe für mich auf jeden fall beschlossen, nur noch in meiner Region tätig zu sein.
Da gibt es zwar nur nicht so viele Clubs - Aber nur dort kann ich meinen Musikalsichen Stil treu bleiben - Weil ich die Läden kenne.