Den Gast interessiert sauberes Mixing nicht. Er will feiern und Musik hören. Wichtig ist, die richtige Musik zum richtigen Zeitpunkt zu spielen und nicht so abertolle Übergänge zu zaubern. Die gehören zwar dazu, sind aber eher zweitrangig.
Und für mich sind arme Würste Leute bei denen das "DJing" nur aus Beatmatchen besteht. Aber naja, ich glaub zu diesem Thema gibt es x andere Threads.
Da hab ich aber andere Erfahrungen gemacht!
die Gäste hören das sehr wohl wenn du tolle Übergänge machst. Ich bemühe mich da immer sehr, einen anständigen Übergang zu machen, der schonmal ne minute aus zwei zusammengemixten Liedern besteht.
Wurde vor kurzem für ein kleines Event gebucht, wo normalerweise immer 3 Stammdjs in Rotation auflegen. Hatte mich da mal als Gast daruntergemischt und dazu getanzt. Ihre Übergänge bestanden meist daraus, dass er mal 20 sek vorm übergang mittels scratch Bewegungen (TimecodeSystem) den Übergang einleitete und als das gespielte Lied zu Ende war, er so seinen "Übergang" durch das gescratche vollbracht hatte. Aber bei jedem Übergang!
Die Leute da waren auch ziemlich schnell verschwunden um 2 Uhr.
Als ich dort aufgelegt habe mit durchdachten Beatmatching übergängen, gingen die Leute bei weitem mehr ab! die Menge löste sich erst um 4 Uhr auf, sogar um kurz vor 5 bettelte mich noch der Rest an noch ein paar Tracks zu spielen! (hatte ich sonst auch noch nie)
Und meine Anschauung vom Mixen besteht nicht darin, einfach Lied an Lied zu reihen (denn da kann man dann auch irgend ein Radio oder Computer, der ne Playlist abarbeitet, hinstellen), sondern auch mal zwei Tracks bei den Übergängen ineinander zu mixen. Die Leute merken das sehr wohl dass das was neues, ungewohntes, noch nie in dieser Weise gehörtes, sozusagen exklusives ist als das, was 95% der DJs so machen (von mir vorher beschriebenes). Bei House/Techno etc kriegen die meisten noch passable Übergänge hin, aber wenns da an Black/RnB etc geht, dann wird in 95% aller Fälle die oben beschriebene einfache (&langweilige) Methode des Übergangs gewählt.
Und das mit den 95% ist definitiv so! Ich bin privat immer sehr viel weg und habe schon sehr viele DJs in Clubs/Discotheken gehört und muss feststellen
dass wenn einer richtig beatmatchen kann, und damit auch seine Übergänge gestaltet, die Gäste und die tanzende Crowd viel mehr abgeht, als nur herzloses Lied an Lied aneinanderreiherei.
Ich weiß jetzt nicht ob du von Hochzeiten oder Oldiepartys redest, da wollen die Gäste einfach nur ne nette Hintergrundbeschallung hören, da ist es unwichtig.
Aber wenn man in nen Club geht, da ist sowas schon essentiell!
Bestes Beispiel: gehe oft mit meiner 23 Jährigen Schwester samt ihren Freundinnen in Clubs weg. Ich frage sie dann immer getrennt voneinander wie ihnen die Musik gefällt. Es ist immer so, dass wenn ein DJ auflegt, der sich mit seiner Musik auseinandergesetzt hat und neues zusammenmixt (ansprechende Übergänge/Beatmatching), dass sie sagen, der ist sehr geil! von anderen, die den herkömmlichen Weg wählen, sind sie oftmals nicht sehr begeistert.
Alle meinen nämlich immer dass man nur die richtigen Tracks zur richtigen Zeit spielen braucht! bullshit! Man kann auch Tracks, die, sagen wir mal so, jetzt weniger der Brüller sind in Stimmungsphasen auf der Tanzfläche einbauen. Ein guter Dj mixt sie dann so zusammen dass das Stück auch dann abgeht, wo ein anderer wieder irgend einen ausgelutschten "Knaller" reinballert, wo aber nur noch die Besoffenen darauf abgehen.
Ich denke nen guten DJ kann man daran erkennen, wenn er durch sein Schaffen ne ganze Menschenmenge auf ner Party zum tanzen bringt,
auf der kein Alkohol ausgeschenkt wird.
nur gut, dass viele "professionelle" Club/Discotheken-DJs eine Schützenhilfe haben, nämlich den Alkohol
