EQ Technik für Fortgeschrittene

[spacecowboy3]

Yo Zusammen,

ich wollte mal fragen (so ein Thread exisitiert hier noch nicht) wie es mit fortgeschrittenen EQ-Techniken/Tricks bei Techno/Electrohouse Übergängen aussieht.

Also so Tricks wie das klassische: Bass raus neue Platte, Platte rein, Bass von neue und alter Platte gegendrehen.. ;-)
ist zwar simpel aber funktioniert halt einfach ziemlich gut..

Klar werden jetzt viele sagen, "am besten nach gefühl" - "oder mixen nach schema is blöd" aber um das geht es hier auch nicht. Sondern vielmehr darum was neben oben genannter Technik auch gut funktioniert.

Z.B habe ich letztens Morillo gesehen: der macht 80% seiner Übergänge mit Fader Platte Alt auf 80% - gleichzeitg neue Platte Fader auf 60% und dann langsam austauschen. Die EQ's blieben unverändert (ging weil er eine gute Trackauswahl hatte).

Was kennt ihr noch für Techniken für Techno - Electrohouse?

 

[Stefun]

das mit dem bass wechseln funktioniert auch mit längerer pause gut. also wirklich mal ne halbe minute im übergang keinen bass und dann den neuen voll rein.
krasse hi hats kann man auch gut reinknallen

 

[bossa]

...
Also so Tricks wie das klassische: Bass raus neue Platte, Platte rein, Bass von neue und alter Platte gegendrehen.. ;-)

Wo steht denn geschrieben, dass man es so macht?

Z.B habe ich letztens Morillo gesehen: der macht 80% seiner Übergänge mit Fader Platte Alt auf 80% - gleichzeitg neue Platte Fader auf 60% und dann langsam austauschen. Die EQ's blieben unverändert (ging weil er eine gute Trackauswahl hatte).

So mach ich das auch. In etwa. Ich schreib mir natürlich kein Schema vor (ich weiß, das wolltest du damit auch nicht aussagen....)

Das hat aber nicht soooo viel mit der Trackauswahl zu tun, sondern viel mehr mit der Einstellung zur Musik und zum Mixing dieser. Man braucht nicht zwingend EQs, um ordentlich mixen zu können. Klar, die meisten kennen ja eh nur 2 Faderpositionen, ganz oben und ganz unten. Dadurch ist es notwendig den Bass runter zu drehen, damit er nicht zu sehr übertönt (Ist ja klar, wenn man 2 Tracks auf 0dB hat ist das lauter als einen Track auf 0dB laufen zu haben).

Wenn man aber mal etwas bedachter mit den Lautstärken umgeht, merkt man, dass man auch klar kommt ohne jedesmal den Bass rauszudrehen. Schließlich gibt es genügend Mixer, die keinen EQ pro Kanal haben.



Die Frage ist immer, wo sich welches EQing anwenden lässt. Wenn du Minimal und Elektro spielst kann es schnell recht monoton und langweilig werden, wenn du nur langsam mit den Lautstärken arbeitest. Bei House-Music, wo man auch mal viele analog eingespielte Instrumente, wie Saxophone, Pianos, Gitarren, Trompeten und Vocals hat, kann der EQ wiederum oftmals mehr kaputt machen, als helfen, da auch ein Bass-EQ immer Teile einer Melodie analoger Instrumente beschneidet.

In dem SInne gibt es kein "fortgeschrittenes EQing". Es gibt nur EQing, das der Situation angepasst klingt, und solches, das es nicht tut. Und das ist, auch wenn du das nicht gern hören magst, Gefühlssache.

 

[spacecowboy3]

@ bossa nolyx

ja es hängt natürlich von musikrichtung ab - deshalb habe ich auch techno/electrohouse geschrieben;

und der quasi standard "bass raus - bass gegendrehen" steht zwar nirgends geschrieben wird aber sehr häufig gemacht..

stefun, hat sein beispiel ganz gut mit "reinknallen" beschrieben - damit verstehe ich auch kein energie verlust bzw. sogar energiesteigerung durch den übergang.. das ist die meisterkunst im techno/electrohouse

 

[bossa]

Klar, macht jeder. Aber ich find's für meine Musik fast völlig ungeeignet.

Bei Elektro passts halt, aber da muss man eh ganz anders mit'm EQ arbeiten. Meisterhaft find ich das nun allerdings nicht.



Dann eher DAS
(wie schon öfters mal verlinkt hier)


Bin eh grad voll happy, dass ich endlich die Platte aus dem Video bekommen hab...

 

[audio_anarchy]

Es gibt nur EQing, das der Situation angepasst klingt, und solches, das es nicht tut. Und das ist, auch wenn du das nicht gern hören magst, Gefühlssache.

WORD

ansonsten ist für mich "EQ Technik für Fortgeschrittene" die benutzung von parametrischen equalizern wo man dann etwas besser einzelne instrumente rausnehmen kann oder den EQ auch mal als filter missbrauchen
ist aber leider bei den meisten dj-pulten net vorhanden

 

[Snaip]

Die Talluah?
Findeste die gut?

Ein Kumpel von mir hat die so gemixt das der Loop von Loui eine Weile läuft und man so richtig schön isolatieren kann.

Loui und Joey C. finde ich teilweise etwas übertrieben. TMB rocken da mit viel mehr Seele:
Respect is Burnin 1

Respect is Burnin 2

 

[spacecowboy3]

hab mir das video von loui vega reingezogen.. finde dass nicht so spektakulär.. vor allem macht er halt nur tricks oder soundeffekts - wenn man die leute betrachtet, dann fällt auf dass alles zum tanzen aufgehört haben..

 

[Snaip]

Party ist vorbei und Loui spielt nen bissel rum.
Was ich nu nicht verstehe ist was du willst.
Du willst Tricks mit dem EQ sehen.
Nu werden dir Tricks gezeigt und du sagst das sind ja nur Tricks...

 

[spacecowboy3]

Party ist vorbei und Loui spielt nen bissel rum.
Was ich nu nicht verstehe ist was du willst.
Du willst Tricks mit dem EQ sehen.
Nu werden dir Tricks gezeigt und du sagst das sind ja nur Tricks...

ja tricks methoden für übergänge.. damit diese smooth sind - also keinen energie-verlust haben bzw. bestenfalls reinknallen ;-)

 

[Snaip]

Wenn du nicht willst das deine Traks Energie verlieren lass den EQ weg oder nutze ihn nur im absoluten Notfall.
Mache ich auch so und so gehört es sich (achtung!) nach meinen Ohren auch.
Ich nutze eigentlich nur Filter wenn ich mal etwas am Bass verändern will. Da kann ich nämlich selber bestimmen wie viel Bass verschwindet.

Mann stelle sich mal vor die ersten Mixer hätten anstatt eines EQs mit fetser Filtergüte einen durchstimmbaren Filter gehabt. Ach wäre das Leben und anderen DJs lauschen heute schön.

 

[bossa]

Die Talluah?
Findeste die gut?

Och, ist schon ganz okay. Ist halt allgemein klasse Jamiroquais Vocals in ein Set mit einzubringen. Findeste die nicht gut?

übrigens heißt die Schöne, die Jamiroquai da besingt, Tallulah! Entschuldige dich bitte bei ihr!

 

[Re-Lex]

Hi Leute,

ich bin ja nun auch schon ne weile dabei...
Aber eine frage blieb mir von Anfang an.

Macht ihr "jeden" Übergang nach eurem Schema XY, also im Normalfall Fader immer gleich ziehen, EQ's immer gleich benutzen.

irgendwie hab ich's mir so eingearbeitet und meine Technik raus, nur verwende ich fast immer diese Technik.

LOW sowieso ganz raus, HIGH nur etwas weg, fader rein das beide Tracks laufen, langsam HIGH tauschen und dann LOW an der richtige Stelle mit nem "cut" umdrehen auf den neuen Track.
Ich mixe hauptsächlich HandsUp, aber auch Trance, House/Electro, Hardstyle und verwende fast überall diese Technik.

natürlich variiere ich auch hier ein bisschen und verwende auch nich bei jedem Übergang genau diese Technik, kommt drauf an, manchmal arbeite ich dann auch mit dem MID EQ.


Aber ich wollte mal fragen wie es bei euch aussieht, verwendet ihr auch fast immer die selbe Technik, oder hab ihr mehrere Techniken die ihr immer abwechselnd und unterschiedlich anwendet oder versucht ihr bei jedem Übergang was andres und total kreaktiv zu sein?


Dank euch schonmal,
Markus

PS: Nein ich möchte nicht hören das jeder die Art anwenden sollte die er für die beste hält und das es Übungssache ist.

 

[Tyke]

Ich benutze die EQs so, das es sich vom Sound her gut anhört, das nicht auf einmal eine extrem helle Kickdrum aufkommt, die einem das Gehör wegpustet.
Somit hab ich also in gewisser Weise auch ein Schema F, aber irgendwo variiert es doch immer (Low-EQ hab ich meistens auf 9 Uhr, Mid und High je nach Track).
Oftmals ist es auch Genreabhänig, welche Technik man verwendet. Bei HandsUp kannst du eher einen Low-Cut vornehmen, bei Trance hat man auch die Möglichkeit, die Bässe langsam untereinander zu tauschen.
Es muss am Ende einfach nur gut klingen, alles andere ist im Grunde egal

 

[Florian Zorn]

Ich Versuche immer das Mixing über die Faderbewegung und die EQ´s zu steuern.
Als Trick wie der rauszunehmende Track keine Energie verliert hab ich folgendes gelernt(auch ein Tipp von nem Kumpel)
Der alte Track steht zu beginn bei 0dB auf jedem EQ und bei 100% Fader.
Der neu Track kommt rein mit Bass EQ bei-4dB und den Mitten und Höhen bei 0dB.
Der Fader steht zu beginn so etwa zwischen 60%-70%.
Dann zieh ich den Fader langsam hoch bis auf 80% circa und dreh den Bass etwas mehr rein so auf -2dB gleichzeitg schieb ich den Fader vom alten Track ein kleines bisschen runter.
Dann dreh ich den neuen Bass ganz rein und schieb den Fader ganz hoch vom neuen Track.
Somit verliert die Bassline vom alten Track keine Energie bis die vom neuen praktisch langsam und sanft eingeblendet wird.
Das mach ich in etwa so wenn ich nen fließenden Übergang machen möchte!
Ansonsten cutte ich die Bässe auch gern mal oder wie hier schon gesagt wurde hau sie rein;-)

 

[Dewitt]

mmh... irgendwie muss ich was falsch machen. Bei mir werden die Fader nur zum Cutten benutzt. Fürs smoothe Mixing sind die Fader bei mir ganz oben und alles andere wird über die EQ gemacht. Okay, geht aber auch nur, wenn die EQ den Sound komplett killen können. Langsam werde ich wohl auch zum Rotary. :d

Naja... wichtig ist doch nur, dass es sich in dem Moment des Übergangs gut anhört. Da gibt es kein Patentrezept. Das hängt extrem vom Track ab und auch vom Mischpult. Ich hab bei meinem alten Mixer oft h-m-l auf 75-50-25% gestellt beim Reinspielen und dann klang das super. Beim neuen muss ich wieder komplett umdenken.

 

[TIM o.S.]

Ich machs genauso, der Linefader steht entweder auf 0 oder 100. Die einzige Ausnahme sind Tracks, die selbst bei minimalem Gain noch zu laut sind (ja, gibts), da muss man dann mit dem Linefader nachhelfen, indem man ihn nicht voll aufdreht.

Ansonsten habe ich schon meine Gewohnheiten, ich versuche allerdings, niemals stur nach Schema zu mixen, sondern immer nach Gehör. Ich denke mir eben, was passiert, wenn ich jetzt den neuen Bass verstärke und den alten etwas rausdrehe, hört es sich gut an, oder leidet der Flow darunter? Wenn man seine Tracks kennt, funktioniert das gut so, ähnlich ist es mit den Mitten und Höhen. Natürlich ist es auch abhängig davon, welchen Effekt man erzielen möchte (langsames, smoothes Einspielen, zackiges Eincutten, etc.) und wie lang der Übergang werden soll.

 

[Michael]

Also das habe ich tasächlich bei meinem alten Pult genauso gemacht. Da hatte ich jedoch noch KIll-Eqs. Habe jetzt das Xone:32 ohne Kills, sondern mit -26db und das is für mich doch schon ne ganz schöne umstellung.
Schade, dass es in der Preisklasse keine vernünftigen Rotarys gab. Das wäre wirklich n Traum gewesen.

 

[trænq]

Was kennt ihr noch für Techniken für Electrohouse?

nicht kaufen, und dann - ganz wichtig! - nicht auflegen. meine lieblingstechnik

 

[quinto]

nicht kaufen, und dann - ganz wichtig! - nicht auflegen. meine lieblingstechnik

absolutes WORD!

Aber zur Technikfrage: kommt tatsächlich auf die Tracks an und die Situation an. Gibt da kein Patentrezept. Klar darauf wolltest du so nicht hinaus, aber wichtig is die Situation. Mal möchte man die Hihat oder Rides von nem Track in den anderen mit reinlaufen lassen, mal wieder nicht. Von daher ist's eigentlich nur wichtig zu verstehen, welche Elemente eines Tracks sich in welchen Frequenzbereichen befinden, um die diese je nach Situation mitm EQ aus-/einzublenden. Dazu kommt dann natürlich noch, ob der neue/alte Track nicht in dem Frequenzbereich schon was rumliegen hat. So dass man hier mit den LF die Lautstärke entsprechend anpasst.

Vereinfachtes Beispiel für nen langen Übergang: Alter Track besteht am Ende noch aus Bassdrum, Congas, Open Hihats. Der Neue aus Bassdrum, monotonem Synthie, Closed Hihats. Nun ist die Siuation so, dass mir gerade danach ist mit den Closed Hihats in den Alten reinzugehen. Also kill ich Low komplett runter (bei Pioneer DJM 500/600 übrigens nicht ganz, der Müll EQ dort haut einem dann fast alles gleich mit weg), Mid wird auf ca 9 uhr runtergeregelt und Hi wird etwas rausgenommen. Da jetzt aber der alte Track ja noch Openhihats hat (und die oberen Frequenzen damit noch belegt sind), wird der Linefader auf so 60-70% hochgezogen, so dass bei Zusammenmischen via CF die Closed Hihats nicht im Vordergrund stehen, sondern erstmal als Ergänzung fungieren. Und dann wird halt langsam mit den EQs und LFs übergeblendet (Hi neuer Track mehr rein, beim alten den etwas raus, Mitten von Neu etwas mehr rein, vom alten etwas raus, LF neu auf 90 % ... usw. das ganze am besten auch taktgenau, so dass der Eindruck entsteht, ein Track wär so aufgebaut)

 

[dude1991]

ich find das ist gefühlssache...mal mach ich diese bass raus bass rein geschichte, mal nur mit fadern auf 80/60 und dann an ner geigneten stelle langsam rüberziehn, ab und zu cutten find ich auch absolut geil, wenn es sich gut anhört (sollte nur nicht zu oft sein dann wirds monoton und der "reinknall" effekt vom cut bleibt aus)...

letztendlich gibts nicht DIE technik für eqing bei übergängen, ein dj sollte wissen was er machen kann, dass es sich gut anhört und was zu viel ist...wenn er das nicht heraushört fehlt im das nötige talent bzw gefühl für die musik meiner meinung nach...

 

[Vik.C]

Kp obs jmd schon geschrieben hatte.. hab net alles gelesen!! Was ich ganz gerne mache.. is einfach die highs und lows entgegengesetzt zum beat zu drehen! sprich:
1 beat - mehr low/weniger high
2 beat - wengier low/mehr high
3 beat - wieder wie bei 1!
...
.. und dann beim 8.. vlt kurz bevor sich im track grundsätzlich was ändert... einfach die highs hoch lassen.. und denn bass 2 schläge zuvor ganz raus... und dann wiede rzum 1.schlag rein!!!

 

[Club Machine]

gleichzeitig bass vom alten track raus, und den neuen komplett reincutten... *bambambam*

cutting are the greatest!

 

[mantik]

nicht kaufen, und dann - ganz wichtig! - nicht auflegen. meine lieblingstechnik

die basslines sind so 70% der trackenergie und extrem komplex. daher lassen die sich ganz schlecht miteinander mixen. lösung: breaks für cuts nutzen, und breaks hat electrohouse viele. legt sich ähnlich wie psytrance-fullon.

problematisch finde ich immer die höhen, nimmt man hihats an der falschen stelle raus, ist obenrum einfach zu viel weg.

 

[Technoid-Freak]

Ich mache es mir da nicht kompleziert:
Ich mixe so was das Pult her gibt.
Wenn mit dem EQ`s des Pults nicht gecuttet werden kann geht davon die Welt auch nich unter.

spacecowboy3
Z.B habe ich letztens Morillo gesehen: der macht 80% seiner Übergänge mit Fader Platte Alt auf 80% - gleichzeitg neue Platte Fader auf 60% und dann langsam austauschen. Die EQ's blieben unverändert (ging weil er eine gute Trackauswahl hatte).

Mit welchem Pult hat er das gemacht?
Ich wahr bei seinem letztjährigen Auftritt in Kiel in die Technik involviert - mit dem zur verfügung stehenden Pioneer DJM hat er das nicht so gemacht.
Ist ja auch von der Faderkurve bzw. der Filtersteilheit des Mixers abhängig.
Verbindliche Aussagen können also nur schwer gemacht werden