So liebe Community
Vor etwa 7-8 Jahren fing ich meine ersten Erfahrungen mit Musik zu machen. Magix Music Maker Hip Hop Edition. Erste Schritte Musik selber zu machen. Hip Hop, Rap, wollte wie Dre, Timba und Sido Musik machen und dazu rappen. Selber Texte geschrieben und aufgenommen, klang aber bescheiden dank meines Dialekts. Beim rumbasteln mit den Samples kam ich auf Trance, Techno und House. Wollte plötzlich wie Tiesto, Markus Schulz und Van Buuren klingen...nach vielen Stunden YouTube und sich Videos reinziehen, wollte ich DJ werden und die Menge rocken. Da kam grad der erste Behringer BCD2000 raus und da die Kohle grad so gereicht hat, habe ich mir den geholt. Drei Stunden später war ich so demotiviert, das ich das Ding fast an der Wand zu Bruch geschlagen habe (Programm hing sich auf, die ersten Rückschläge seitens Soft- und Hardware und mir natürlich). Paar Monate später erste Erfahrungen in privaten Partys und vor Freunden gesammelt. Dann musste besseres Equipment her. Wieder nicht genug Geld gesammelt und habe bis dato mit Niemanden Erfahrenen reden können. Also wieder Behringer VMX200 Battle Mixer und zwei American Audio Radius 3000 (alle drei im Zeitabstand von mehreren Monaten) geholt. Tage später wieder demotiviert, weil mein Perfektionismus und meine hohe Ansprüche mich von meinem hohen Ross runtergeschubst haben.
Dann kam das Licht am Ende des Tunnels...eine DJ-Schule in der Nähe.
Habe diesen Thread sorgfältig durchgelesen. Egal, ich probiere es. Erste Probestunde. Zur bildlichen Vorstellung eures Denkvermögens: acht Stationen, vier mal klassischer Battle-Set (zwei Turntables und ein Battle-Mixer von sämtlichen Herstellern wie Technicks, Vestax, Pioneer, Rane usw), eine Station mit Pioneer DDJ-SZ, eine Station mit DDJ-SX, eine mit Pio DJM und CDJ 2000ern Nexus und eine Station mit S4 der jetzt dem S8 Platz gemacht haben.
Man fängt mit Battle-Set an. Die ersten paar Wochen erlernte ich Baby-Sctraches, Forwards und paar mehr. (Zum ersten Mal klangen meine Scratches profisionell, yes).
Nächster Schritt: Abwurf zum richtigen Zeitpunkt, vier Scratches der Bassline...und so weiter, ihr Profs kennt das Alles. Wenn das gut klappt, lässt man eine House-Platte synchron zum Metronom laufen, Pitch-Übungen.
Danach erlernt man House auf House pitchen, BPM anpassen, das habt ihr auch im Bedroom gemeistert. Ab diesem Zeitpunkt waren Hip-Hop-Übungen für mich irrelevant, da ich mich auf Trance spezialisiere. Nach der Hälfte des Schuljahres und nachdem ich mich mit Battle-Set sehr vertraut und blind-führend fühlte, durfte ich an Controller und Laptop (vom DJ-Lehrer zur Verfügung gestellt). Letzte Monate wurde alles erlernte an Pio's Oberklasse weiterhin verfeinert.
Lange Story und viel Sinn dahinter: Die DJ-Schule hat sich bezahlt gemacht. Mein erstes Mixtape und mein zweites Mixtape hören sich deutlich von einander entfernt. Ich hätte schon vor Jahren hingehen sollen, den dann hätte ich sicherlich viel mehr Geld gespart (Fehlkäufe des Equipments). Heute kann ich an allen Systemen im DJ-Bereich problemlos spielen. Meine Hörer sind der Meinung das sich die Mehrheit ansässiger Club-DJs dem Unterricht hingeben sollen.
Als bestes Beispiel für so eine Schule ist der Vergleich zum Boxsport: ich und mein Bruder trainieren beim gleichen Trainer, in gleicher Halle, zur gleichen Zeit. Unsere Box-Stille unterscheiden sich wie Tag und Nacht: ich kontere mehr, er ist mehr angriffslustiger...obwohl wir vom gleichen Trainer trainiert werden. Das gleiche gilt in der DJ-Schule: wir erlernen alle das gleiche und hören uns alle sehr unterschiedlich an. Der Lehrer gibt den Weg vor ABER arbeitet an und mit uns sehr unterschiedlich, so das jeder seinen eigenen Stil entwickelt. Zur Zeit besuchen etwa 80 Schüler im Monat diese Schule. Im Gruppenunterricht sind wir meistens zwischen 6 bis 8 Leute.
Jedem sei es selbst überlassen, was er für wichtig hält. Ihr könnt ja auch daheim eure Muskeln trainieren mit Sit-Ups, Liegestützen und Curls mit 5-Kilo Kartoffelsack... und trotzdem gehen wir ins Fitnessstudio und lassen uns vom Trainer zeigen, wie es richtig geht und worauf man achten soll.
Ich bin meinem DJ-Lehrer sehr dankbar für das tolle Jahr...und werde mich bald für ein Jahr Producing wieder anmelden.
Bis dahin, euch allen alles Beste: God is a DJ, Dancefloor is our city and the crowd our nation!
Euer Kli Shine
