AW: der froschteich - quaken rund um den taeglichen wahnsinn in der politik
Die einzigen beiden Parteien, die sich mit diesen Themen ernsthafter beschäftigen, sind in meinen Augen die PDS einerseits und die Alternative für Deutschland (AfD) andererseits.
Bei der PDS vermisse ich allerdings die Ideen, wie man vollmundige Wahlwerbeversprechen denn umsetzen will. Mindestlohn, Mindestrente, Reform des Krankenversicherungswesens... kostet alles Geld. Es tauchen aber nirgendwo Ideen auf, wo das Geld herkommen soll. Und die PDS denkt in Einzelmaßnahmen. Sie bringt keine schlüssigen Konzepte auf den Tisch, wie man das Gesamtgefüge "krisenfester" bekommt.
Absolut!
Der AfD traue ich zu, Problemfelder in einem großeren Kontext anzugehen. Sie ist nicht im Flickwerk des Polit-Etablissements verfangen. Die AfD dürfte bereits in der kurzen Zeit ihrer Existenz mehr Kompetenz in wirtschaftlichen Fragen unter den Mitgliedern haben, als die meisten anderen Parteien.
Müsste mich mit der Partei noch mal intensiver beschäftigen. Paar Wochen sind ja noch. Aber in der Regel vergessen diese Leute meist das Volk.
Das Volk will keine Veränderung (noch nicht). Jedenfalls keine in eine einheitliche Richtung. Jeder will irgendwas. Demokratie scheitert an viel zu vielen individuellen Lösungen, keiner kann sich einigen. Sieht man bei den Piraten.
Wir haben hier grad Tag der offenen Tür der Regierung in Berlin. Und selbst im Inforadio (RBB macht mMn noch den besten Rundfunk, den man finden kann) hört man die interviewten Leutchen nur reden "Ich komm aus Südbayern angereist um mal die Merkel zu sehen, hab den Kohl auch gesehen" und "Ich habe bisher bei Merkel über 60 Blazer gezählt und will mal sehen, was sie heute trägt".
Das, Leute, ist das Volk. Es geht um Charisma und nichts anderes. Und das wird sich auch nicht ändern. Die Politiker der "großen Parteien" sind nicht total verblödet, sie haben einfach keine andere Wahl, als das Volk so zu regieren, wie es das offenbar will.
Erstaunlich, wie weit die Piraten es gebracht haben, aber gute inhaltliche Debatten sind halt in ihren Ansichten derart vielfältig geworden, dass so (eigentlich) fortschrittlich denkende Parteien daran zerbrechen (oder drohen es zu tun).
Demokratie ist, wenn das Volk meiner Meinung ist. Die Idealisten kommen damit oft nicht zurecht. Auch wenn die Ideen noch so toll sein mögen.
Das jetzige System ist an vielen Stellen besch.issen. Aber es reflektiert den Menschen eben hervorragend. Wir sind genau so. Und bevor wir ernsthaft solche Politik umsetzen, wie sie von vielen Alternativen vorgeschlagen wird, müssen wir Menschen uns im Wesen ändern. Dazu sind unsere Kriselchen bei weitem noch nicht schlimm genug, damit das passiert. Da bedarf es (wie so oft in der Vergangenheit) wahrscheinlich wieder eines Weltkrieges. So schnell werden wir uns nicht ändern. Dafür sorgen die Medien.
Oh Mann, warum schreib ich in diesem Thread eigentlich. Bisher hatte ich das erfolgreich vermieden...
