F
Floh Baerlin
Bezirksbezirzer
Da ich grad ne kleine Mapping-Pause mach und mir seit ein paar Tagen folgendes Thema durch den Kopf schwirrt, geb ich die Sachlage mal hier zur Diskussion frei:
Wenn ich so zurückdenke, was ich die letzten eineinhalb Jahre gemacht hab, muß ich entsetzt feststellen, daß bei mir das Eigentliche am Auflegen ziemlich in den Hintergrund geraten ist: nämlich die Musik!
Ich war einfach zu sehr und immer wieder damit beschäftigt, mich um neue Technik und neues Equipment zu kümmern. Immer wieder gab's was Neues oder ich bin mit dem Vorhandenen nicht wirklich zurecht gekommen. Dann hab ich was für mich entdeckt, das mir gefiel - aber zum effizienten Nutzen fehlte mir noch ein weiteres Gerät und die Geschichte ging von vorne los.
Mit diesen "Problemen" wurde ich erst konfrontiert, als ich mich entschloss, von Vinyl auf Digital umzusteigen. Vorher bestand die Qual der Wahl lediglich aus einer Reihe von Mixern oder neuer Systeme, ggf noch einem externen EFX... Viel mehr war da eigentlich nicht. Man mußte sich zwar dann an das neue Pult gewöhnen, tat dies aber meist eher nebenbei und konnte sich trotz allem noch zum Großteil mit der Musik beschäftigen.
Inzwischen hab ich das Gefühl, daß eine kleine Änderung im digitalen Setup oftmals ne ganze Liste von weiteren Änderungen/Umgewöhnungen mit sich zieht. Man kann nicht einfach mal so den Controller wechseln zB., sondern muß sich dann sofort mit seiner gewohnten Arbeitsweise auseinandersetzen.
Waren es mit Vinyl (wie bereits gesagt) "nur" Mixer, Plattenspieler und Systeme, hat man sich bei Digital mit Software, Controller, Intern/Extern, DVS ja/nein, MP3/WAV, welches DL-Portal, ID3-Tags, Gridden/Warpen, Cover ja/nein, iTunes/MediaMonkey/Foobar/..., Sortierung, Playlists, MIDI-Mapping, Shortcuts, Laptop PC/Mac, usw... genau das herauszusuchen, was für die eigene Arbeitsweise am ehesten geeignet ist. Doch damit nicht genug, muß man sobald man auch nur eine Komponente davon wechselt, den Entscheidungsprozeß sofort wieder von vorne starten und prüfen, ob immernoch alles zusammenpaßt, harmoniert, sich nicht gegenseitig behindert und dadurch den persönlichen Workflow stören könnte.
Wer sich für's digitale Auflegen entscheidet, wird früher oder später mit dieser Problematik konfrontiert. Und die meisten (mich inklusive) sind auch durchaus bereit, die Arbeit auf sich zu nehmen und für sich selbst Entscheidungen zu treffen. Aber genau hier fängt das an, was ich mit diesem Thread ausdrücken will. DIESE Arbeit kann so viel Zeit, Energie und Kreativität in Anspruch nehmen, daß man die Musik immer weniger fokussiert. Das Mittel zum Zweck, nämlich die Technik, wird zur Hauptbeschäftigung und bevor man überhaupt in die Gelegenheit kommt, seine (neuen) Tracks zu genießen, ist man damit beschäftigt, sich viel mehr mit der Technik und deren Eigenheiten auseinanderzusetzen. Dies passiert imo sehr häufig unterbewußt, man merkt zuerst gar nicht, daß man eigentlich nicht auflegt, sondern die Bedienung seiner Soft- und Hardware verfeinert.
Seit 2 Tagen beschäftige ich mich nun schon fast ausschließlich mit Traktor Scratch Pro und bin dabei, meine Controller auf die Software zu mappen. Während diesen 2 Tagen hatte ich mich immer wieder selbst gefragt, was ich hier eigentlich mach und was ich früher in dieser Zeit alles hätte machen können. Diesen Gedanken werde ich nun zum Anlaß nehmen, mich wieder bewußt mehr mit der Musik selbst zu beschäftigen und versuchen, die Technik zu kontrollieren - nicht andersrum!
OK, wir befinden uns hier in nem DJ-Forum. Hier wird man zwangsläufig mit massenhaft Technik-Threads konfrontiert und für viele User wird dies auch die Intention ihrer Anwesenheit sein. Aber durch diese massive Informationsflut an technischen Neuerungen wird man oftmals auch erst auf den Gedanken gebracht, daß das was zuhause steht, wohl doch nicht so dolle ist und man mit Gerät XY ja viel mehr machen könnte... Aber siehe oben: neues Gerät, neues Problem! Anderes Gerät, anderes Problem...
Vllt. findet sich ja der ein oder andere in diesem Text wieder und erkennt, daß es ihm ähnlich geht. Vllt. nehmen sich dann diejenigen ja den Text zum Anlaß, so wie ich auch mal wieder bewußt(!) NUR Musik aufzulegen
In diesem Sinne, schönen (Feier)Tag und viel Spaß mit TPro, Serato, Live, Vinyl oder wasauchimmer...
Wenn ich so zurückdenke, was ich die letzten eineinhalb Jahre gemacht hab, muß ich entsetzt feststellen, daß bei mir das Eigentliche am Auflegen ziemlich in den Hintergrund geraten ist: nämlich die Musik!
Ich war einfach zu sehr und immer wieder damit beschäftigt, mich um neue Technik und neues Equipment zu kümmern. Immer wieder gab's was Neues oder ich bin mit dem Vorhandenen nicht wirklich zurecht gekommen. Dann hab ich was für mich entdeckt, das mir gefiel - aber zum effizienten Nutzen fehlte mir noch ein weiteres Gerät und die Geschichte ging von vorne los.
Mit diesen "Problemen" wurde ich erst konfrontiert, als ich mich entschloss, von Vinyl auf Digital umzusteigen. Vorher bestand die Qual der Wahl lediglich aus einer Reihe von Mixern oder neuer Systeme, ggf noch einem externen EFX... Viel mehr war da eigentlich nicht. Man mußte sich zwar dann an das neue Pult gewöhnen, tat dies aber meist eher nebenbei und konnte sich trotz allem noch zum Großteil mit der Musik beschäftigen.
Inzwischen hab ich das Gefühl, daß eine kleine Änderung im digitalen Setup oftmals ne ganze Liste von weiteren Änderungen/Umgewöhnungen mit sich zieht. Man kann nicht einfach mal so den Controller wechseln zB., sondern muß sich dann sofort mit seiner gewohnten Arbeitsweise auseinandersetzen.
Waren es mit Vinyl (wie bereits gesagt) "nur" Mixer, Plattenspieler und Systeme, hat man sich bei Digital mit Software, Controller, Intern/Extern, DVS ja/nein, MP3/WAV, welches DL-Portal, ID3-Tags, Gridden/Warpen, Cover ja/nein, iTunes/MediaMonkey/Foobar/..., Sortierung, Playlists, MIDI-Mapping, Shortcuts, Laptop PC/Mac, usw... genau das herauszusuchen, was für die eigene Arbeitsweise am ehesten geeignet ist. Doch damit nicht genug, muß man sobald man auch nur eine Komponente davon wechselt, den Entscheidungsprozeß sofort wieder von vorne starten und prüfen, ob immernoch alles zusammenpaßt, harmoniert, sich nicht gegenseitig behindert und dadurch den persönlichen Workflow stören könnte.
Wer sich für's digitale Auflegen entscheidet, wird früher oder später mit dieser Problematik konfrontiert. Und die meisten (mich inklusive) sind auch durchaus bereit, die Arbeit auf sich zu nehmen und für sich selbst Entscheidungen zu treffen. Aber genau hier fängt das an, was ich mit diesem Thread ausdrücken will. DIESE Arbeit kann so viel Zeit, Energie und Kreativität in Anspruch nehmen, daß man die Musik immer weniger fokussiert. Das Mittel zum Zweck, nämlich die Technik, wird zur Hauptbeschäftigung und bevor man überhaupt in die Gelegenheit kommt, seine (neuen) Tracks zu genießen, ist man damit beschäftigt, sich viel mehr mit der Technik und deren Eigenheiten auseinanderzusetzen. Dies passiert imo sehr häufig unterbewußt, man merkt zuerst gar nicht, daß man eigentlich nicht auflegt, sondern die Bedienung seiner Soft- und Hardware verfeinert.
Seit 2 Tagen beschäftige ich mich nun schon fast ausschließlich mit Traktor Scratch Pro und bin dabei, meine Controller auf die Software zu mappen. Während diesen 2 Tagen hatte ich mich immer wieder selbst gefragt, was ich hier eigentlich mach und was ich früher in dieser Zeit alles hätte machen können. Diesen Gedanken werde ich nun zum Anlaß nehmen, mich wieder bewußt mehr mit der Musik selbst zu beschäftigen und versuchen, die Technik zu kontrollieren - nicht andersrum!
OK, wir befinden uns hier in nem DJ-Forum. Hier wird man zwangsläufig mit massenhaft Technik-Threads konfrontiert und für viele User wird dies auch die Intention ihrer Anwesenheit sein. Aber durch diese massive Informationsflut an technischen Neuerungen wird man oftmals auch erst auf den Gedanken gebracht, daß das was zuhause steht, wohl doch nicht so dolle ist und man mit Gerät XY ja viel mehr machen könnte... Aber siehe oben: neues Gerät, neues Problem! Anderes Gerät, anderes Problem...
Vllt. findet sich ja der ein oder andere in diesem Text wieder und erkennt, daß es ihm ähnlich geht. Vllt. nehmen sich dann diejenigen ja den Text zum Anlaß, so wie ich auch mal wieder bewußt(!) NUR Musik aufzulegen
In diesem Sinne, schönen (Feier)Tag und viel Spaß mit TPro, Serato, Live, Vinyl oder wasauchimmer...
