Wie laut oder wie heiss?

G

Gast33858

Guest
Hi,

Ich war gestern an einem Track dran und dabei viel mir auf, dass ich es schon ziemlich "kaputt" komprimiert habe.
Ehrlich gesagt geht mir persönlich diese übertriebene Lautheit auf den Keks.
Wenn ich die alten Tracks aus Ende der 90er anhöre, dann ist das ein Genuss.
Bei Deadmau5 oder Benassi ist die Lautheit doch weit über dem Durchschnitt. Für mich war "One More Time" von Daft Punk immer eine Art Reverenz in den letzten Jahren. Aber heute ist alles lauter und tot komprimiert! Die Mastering-Studios versuchen wohl schlechte Musik mit Lautheit zu kompensieren?

Wie laut macht ihr eure Tracks? -14db RMS oder mehr?
Ist es euch wichtig das ein Track sehr laut ist?

Mir persönlich sagt es nicht zu einen Track übertrieben laut zu machen. Für die Anlagen in den Clubs ist es auch nicht wirklich so gut.

Es wäre schön wenn man hier darüber diskutieren könnte. Ich denke, dass vielen von euch diese "Lautheit um jeden Preis" Mode nicht zusagt.
 
Dazu gibts nen informativen Wikipedia-Artikel - als Beispiel sieht man die Lautheit eines Beatlesstücks, dass immer wieder "remastert" und damit lauter gemacht wurde.
Ich find auch es ist zu viel geworden.
 
alsoich halte meine so bei -10db bei Aufnahme aber wenn ich den track dann höhre muss der Verstärker schon mal bisi +- 0 arbeiten :D aber nur weil ich es selber so liebe.. die Mixe sind sonst so bei -10 eingepegelt...
 
schon seit den 80ern werden CDs auf -12 gemastert ;)
die diskussion ist uraaaaaaaalt. komprimieren kannste auch wien bekloppter und dennoch bei -12 landen wichtig ist der peak rms, der sollte nicht zu hoch sein. normalisiert wird bei mir höchstens auf -0,3db beim wandeln auf mp3 gibts da sonst oft unschöne mumpe...
aber ich komm ausm technobereich, einige traks auch von 91-94 sind dermaßen geil komprimiert und zwar nicht zu knapp, das ich das mitlerweile so halte wie es grade kommt. versuche aber dem peak rms nicht höher als -7 zu fahren.

ansonsten arbeite ich nach k-14 system vom bob katz und bin engagiert gegen loudness wahn. weiteres hier:
http://www.digido.com/compression.html
http://www.digido.com/level-practices-part-1.html
http://www.digido.com/level-practices-part-2-includes-the-k-system.html
http://mastering-media.blogspot.com/2008/09/loudness-peak-vs-average-level.html

ansonsten hier anmelden:
http://www.dynamicrange.de/

das problem ist nach wie vor das es kein maß für lautheit gibt. selbst die db zahl und rms messung ist nicht standartisiert.

für vinyl gehen wir übrigens auf -10(k-14 plus 6) :D
 
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Danke für die Antworten und Links.

An der Musikmesse hatte ich ja schon mit Friedeman Tischmeyer (Plesurize Music Foundation) darüber diskutiert und war sehr überrascht, dass ein Mix/Mastering Engineer sich so sehr dafür einsetzt.

Das K-System ist mir bekannt. Im Prinzip ist das schon ein ziemlich gutes System. Ich selber bin davon überzeugt.

Nun, die hier erwähnten -10 bis -7 RMS finde ich schon nicht wenig. Die Frage ist, würdet Ihr als DJ denn auch Tracks spielen die etwas leiser ausfallen, wenn sie dafür gut klingen?
Als ich früher auflegte hatte ich oft an den Volumen-Potis zu schrauben, für mich war das aber normal. Ich denke nicht das ein DJ sich damit schwer tut, deshalb verstehe ich gerade in unserer Musikrichtung diese Hyperkompresssion nicht? Läuft eh nicht im Radio und darum geht es doch bei Hyperkompression: RADIO
 
grade bei techno hat kompression auch viel mit fettness im club zu tun. wenns einen so richtig wegwalzt, is das schon geil :D
aber ja ich würde auch tracks spielen die leiser sind wenn sie geil sind, denn das ist das worauf es ankommt. machen wir uns nichts vor, consumer music is was anderes als clubmusik, von daher finde ich die disskussion bis zu einem gewissen maße unerheblich bei uns. im hardtechno bereich ist da allerdings vieles was ich bekomme jenseits von gut und böse. da fragt man sich schon ob einige leute die auch nicht erst seit gestern musik machen, noch gut hören oder einfach n knall haben :p
 
Ich spiele auch gerne Tracks, die eine gewisse Dynamik noch inne haben. Auch Techhouse-Nummern mit viele akustischen Elementen. Habe herausgefunden, das bei den extrem komprimierten Nummern zwar Dampf da ist, aber halt irgendwie das Leben raus ist. Die Nummern grooven nicht mehr so. Der Groove ist mir wichtiger als brutale Lautheit. Bei Musik gehts doch immer um Gefühle, da muss man nicht gleich den Dampfhammer rausholen. Es kommt aber immer auf den Dj an, ob er eher auf subtile Art und Weise vorgehen will, ob das bei dem Publikum/ in dem Club auch möglich ist.
Wie gesagt, auf ner fetten Clubanlage kann man es sich noch erlauben auf einen schönen Klang Wert zu setzen, aber im Bereich Broadcast, ist dieses Phänomen nicht mehr wegzugekommen. Und solange sich die Kids den Kram dann noch auf ihrem Handy anhören und es cool finden, ist eh alles verloren.
 
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