Virtuell vs Reel

[tossit]

Folgendes Zitat aus dem Thread Demo - Mixe auf Myspace hat mich mal wieder zum Nachdenken gebracht und bevor ich dort Off-Topic werde, also einen neuen Thread.

Wie soll sich denn ein dj denn präsentieren können?

Vielleicht liegt es daran, dass ich etwas Oldskool bin, aber ich denke dass die Präsentation eines DJs etwas weiter gehen sollte als irgendwelche Demo-mixe auf gratis Webseiten hochzuladen. Reale Netzwerke aufbauen und in die Szene zu investieren lohnt sich eigentlich mehr als einen Mix auf Myspace zu haben.

Ich finde das manchmal etwas erschreckend, dass sich viele Leute im virtuellen Raum treffen, aber zum "echten" Leben dann doch relativ wenig Bezüge entwickeln. Online hat man dann einen riesigen coolen Freundeskreis, aber ausser ein bisschen oberflächliches bla-bla kommt da auch nicht viel bei herum. Echte Plattenläden, echte Veranstalter, Bekannte aus der Szene im echten Leben investieren Zeit, Energie und Geld in die Sache die sie lieben. Das virtuelle Leben ist nicht alles.

Virtuelle Netzwerke können eine Stütze sein, sie sind aber nur ein Standbein von vielen.

Meiner Meinung nach ist die virtuelle, bzw digitalisierte Welt nach wie vor ein qualitätsmässig schlechterer Kompromiss. Nehmen wir mal ein paar Beispiele:

- Online-Kontakte ja, aber die meisten präsentieren nur ihr Produkt und sind Deine "Freunde" weil sie etwas von Dir wollen oder Du von ihnen und ein Buddy/Fan mehr in der Liste ist eben nie schlecht. Nach dem Motto: Addest du mich, adde ich auch dich. 2 Zeilen Text dazu und fertig. Sagt auch nicht viel aus...

- Geiz ist nach wie vor geil und kostenlos sowieso das Beste. Kostenloser Webspace, kostenlose mp3s, kostenlose Kontakte (2 Zeilen Text per email/Gästebuch) und so weiter. Aber von der Qualität redet keiner mehr.

- mp3 ist nach wie vor ein schlechter Kompromiss zu analogem Sound. Hier im Forum sind die Leute ja schon Gott-sei-Dank relativ aufgeklärt. Alles was unter 320 kb ist, hat im Club oder auf der Party nichts zu suchen. Basta! Egal wie kostenlos es ist.

- Gibt es etwas noch weniger sexy als einen DJ oder Live-act der auf der Bühne hinter dem Laptop versteckt regungslos ein paar Mausklicke macht? Musik ist etwas, was die Sinne stimulieren sollte und Gefühle wecken. Eine gute Party lebt nicht nur vom Sound alleine, sondern auch von den optischen Reizen, von den körperlichen Reizen und nicht zuletzt auch von den unfühlbaren Reizen. Man merkt es schlichtweg, wenn Leute (DJs und Veranstalter) mit dem Herzen dabei sind. Da steckt dann eben das gewisse "Etwas" noch mit drinne. Anders ausgedrückt, geht es denen vorrangig um eine gute Party und den Spass der Besucher, nicht um das grosse Geld, den prestige-trächtigen Gig im Ausland oder die eigene Coolness.

- Die Szene wird verlagert und verliert irgendwo ihren Kontakt zur echten Welt. Früher waren z.B. reele Plattenläden einer der Hauptträger und Initiatoren der Szene. Austausch, Treffpunkt, Planungsstelle, Anlaufstelle und Fundgrube. Ich warte noch darauf, dass ein Online-shop Input in die Szene bringt, sich um überraschende DJ-Bookings ausserhalb der gerade angesagten Mainacts bemüht, Tipps und Tricks verrät, Starthilfe gibt, Kontakte weiterleitet, Platten von Bekannten in den Laden stellt, Flyer drucken lässt oder überhaupt irgendetwas für die Szene vor Ort leistet.

- Wie können Leute DJ sein wollen, oder so tun als ob, die noch nie einen guten Club von innen gesehen haben? Die noch nie einen Plattenladen von innen gesehen haben oder gar eine eigene Party auf die Beine gestellt haben? Die virtuelle Welt macht's möglich, ein belangloses Leben ohne Bezug auf die realen Verhältnisse zu führen.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe absolut nichts gegen die virtuelle Welt - ich nehme ja gerade selber daran Teil - oder Neuerungen der Technik. Ich denke jedoch, dass diese virtuelle Welt nicht alles ist und man auch mal genauer hinschauen sollte. Vielleicht sehe ich das auch einfach nur etwas übertrieben schwarz/weiss, trotzdem finde ich es manchmal erschreckend mit wie wenig sich die Leute mittlerweile zufrieden geben.

Anyways... have a nice day, ich stürz mich mal gerade in das "echte" Leben, wollte das nur mal loswerden...

Cheerio

 

[DjKeeper]

word!

ich glaube aber, dass sich auch viele auf virtualität auslagern, weil in der realität gar kein platz für so viele DJs ist.

dann kommt noch dazu, dass viele gar nicht volljährig sind und/oder einfach mal ungünstig wohnen - wenn ich bedenke wie viele leute hier im forum schon über equipment beraten werden wollten weil der nächste händler/großstadt 200 KM entfernt ist.

 

[gin]

- mp3 ist nach wie vor ein schlechter Kompromiss zu analogem Sound. Hier im Forum sind die Leute ja schon Gott-sei-Dank relativ aufgeklärt. Alles was unter 320 kb ist, hat im Club oder auf der Party nichts zu suchen. Basta! Egal wie kostenlos es ist.

ja alle sind aufgeklärt wie *******e mp3 klingt und schaffens dann nicht mal im praxis test die 128er rauszuhören .. und das unter optimal bedinungen mit der hifi/heady daheim ohne umgebungsgeräusche!

dem rest von dir kann ich aber zustimmen. is allerdings nicht nur im DJ bereich so sondern in sehr vielen anderen bereichen auch. spiele inner band und organisiere mim bandkollegen ab und zu paar va's und da nehmen wir auch lieber die bands die bereit sind sich mal zu treffen bissl labern usw. als die die nur ne demo per mail schicken !

 

[LSC]

word!

ich glaube aber, dass sich auch viele auf virtualität auslagern, weil in der realität gar kein platz für so viele DJs ist.

den nagel auf den kopf!

 

[Gast15453]

Auf der einen Seite hast Du ja Recht Tobi, aber manchmal muß man auch Umwege gehen um an das eigentliche Ziel zu kommen.

Für mich hieß das:

reel -----> virtuell ------> reel / virtuell

Manche Szenen vor Ort sind doch so versnobt, da muß mann sich nicht als Kofferträger benutzen lassen und ich wolte nicht einer Possee hinterherlaufen um dazu zu gehören, obwohl sie definitiv für meinen Musikstyle nix aber auch garnix übrig hatten / haben, obwohl ich dort jeden Monat fett Kohle gelassen hatte.

Ich nutze die virtuelle Welt um an reele Kontakte zu kommen, dieser Spagat ist dann eben notwendig und macht auch Spaß und es ergeben sich daraus Sachen, die man so niemals erreicht hätte, wie z.b. Musik Partner / Labeldeal / Sendungen bei den größten Sendern im Web / wirkliche Freundschaften die dann auch ins reele übergehen ( Yamin / Ralph ) / Gigs / etc.

Für mich persönlich ist aber wichtig auch mit allen reelen Kontakt zu haben, nur geschriebene oberflächliche Worte, ne danke! Ich sortiere auch immer wieder neu, und Kontakte / Buddies / Freundschaften (in Bezug auf myspace) können dort auch schon mal wieder gelöscht werden, was ich jezze auch wieder machen muß.

Ich bekomme soviel Input von Labels, DJs, das könnte der lokale Dealer vor Ort in meiner Musikrichtung niemals geben, niemals. Der Austausch ist einfach unkomplizierter und es beschränkt sich nicht auf die local heroes, die sich als Obergeile Typen empfinden und manchmal schon als Star DJs *würg*

Dazu kommt, das Progressive eh in Deutschland nicht grade eine der Sparten der elektronischen Musik ist die gut läuft in den Clubs. Also alles sehr schwierig hier.

Aber, das wird sich ändern. Geheimnis wird Heute noch gelüftet werden.

Und dieser Kontakt enstand auch rein virtuell und er geht nun schon seit geraumer Zeit mehr und mehr ins reele über.

Nette Grüße

hyline

 

[DjKeeper]

ja alle sind aufgeklärt wie *******e mp3 klingt und schaffens dann nicht mal im praxis test die 128er rauszuhören

ne, er meinte die leute hier im forum. wenn du ins traxx subforum schaust, siehst du dass viele auf 192er oder sogar 320er bitraten wertlegen. dat war früher anders.

 

[tossit]

Das es "zu viele" DJs gibt, glaube ich garnicht mal. Es liegt eher daran, dass es zuwenig Leute gibt, die sich die Mühe machen etwas eigenes auf die Beine zu stellen oder die Szene aktiv zu unterstützen. Es müssen ja nicht immer 5000 Leute auf der Party sein. Meiner Einschätzung nach, ist es eben um vieles leichter, mal eben "hier" in die email zu knallen als sich mal im echten Leben zu treffen.

Ein Beispiel aus meinem alten Wohnort: Ich habe selber eigene Sachen veranstaltet und gezielt im Programm auch junge DJs aufgenommen, jedoch hat sich seltenst einer der Bewerber auch mal die Mühe gemacht, ohne zu spielen auf der Veranstaltung vorbei zu schauen. Einfach nur so zum Spass ein Bierchen trinken und feiern. An den vielen Gigs lag es bestimmt nicht..

Das meine ich mit "Input" und Qualität der Beziehungen in den virtuellen und reelen Welten. Eine email schreiben kostet 1 Minute Zeit, man muss ja noch nichtmal den Hintern hochheben dafür. Aber die Zeit um bei einem potentiellen Auftraggeber vorbei zu schauen, oder Bemühungen auf lokaler Ebene durch einen Besuch zu supporten nehmen sich die wenigsten. Wie kann man dann noch erwarten, dass es eine blühende Szene gibt?

Aber naja, es ist eben so wie es ist...

nachtrag: Ich sage ja absolut nichts gegen virtuelle Kontakte, das sollte nicht so rüberkommen. Ich wehre mich jedoch gegen eine ausschliessliche Nutzung derselben und den realen Qualitätsverlust. Es ist schön, wenn sich Szenen über die Grenzen hinaus austauschen können, aber der Bezug vor Ort muss einfach erhalten bleiben. Eine Szene braucht immer einen realen Treffpunkt und sei es nur das Wohnzimmer.

Und ober-geilos sind sowieso unten durch, das steht ausser Frage.

Cheerio

 

[GambaJo]

Wenn man beides vernünftig nutzt, kann das Vorteile bringen.

Alleine nur auf die virtuelle Welt zu setzen macht auf Dauer einsam, und nutzt im Social-Networking nicht viel.
Alleine nur auf die reale Welt verlassen ist ungleich schwieriger, da man physikalisch vor Ort sein muss, und noch an die Leute rankommen muss.

Das Internet ist aber mittlerweile eine prima Möglichkeit Leute kennen zu lernen und bei bedarf dann im RL die Bekanntschaft zu vertiefen. So habe ich einige Menschen kennen gelernt, die ich sonst nie im Leben getroffen hätte.
Im Internet fehlt der erste visuelle Eindruck, nach dem wir Menschen unwillkürlich innerhalb eines Augenblicks bewerten. So kommt man mit Menschen zusammen, die sonst nicht in Frage kämen.
Und das Internet überbrückt auch sehr einfach und vor allem Günstig große Distanzen. So ist es einfacher in Kontakt zu bleiben.

So „trifft“ man Menschen einfach und ohne Verbindlichkeiten, und bei bedarf kann man sich dann im RL treffen. Ist auch interessant das Gesicht zum Nick zu sehen.
Meistens ändert sich der Kontakt zwischen Menschen, die sich schließlich im RL getroffen haben, übers Internet. Es wird lockerer und persönlicher.

So etwas, wie myspace (und ähnlichen Portalen) sehe ich mit skeptischen Augen. Zur Zeit ist das hauptsächlich eher eine Werbeplattform und Selbstwert-Booster. Ich glaube nicht, dass dadurch viele neue Kontakte geknüpft werden, die meisten Leute kennt man eh schon vorher.
Interessanter finde ich Foren, weil man da sich gezielt zu bestimmten Themen unterhält, das zeugt zumindest schon mal von ähnlichen Interessen. Durch die Meinungen kann man dann schon in etwa erahnen, ob man jemanden weiter kennenlernen möchte.

Ein Problem sehe ich nur darin, dass man weder so noch so an die richtigen „Künstler“ rankommt, denn die blocken meistens alles ab. Ist aber auch verständlich. Erreicht man einen bestimmten Bekanntheitsgrad, hat man plötzlich überall ganz viele Freunde. Das wäre zu viel.

 

[Gast17823]

Der Thread ist gut.
Ich nutze mal die Zitatfunktion.
Bequeme Antworten gibt es nicht.

Reale Netzwerke aufbauen und in die Szene zu investieren lohnt sich eigentlich mehr als einen Mix auf Myspace zu haben.

Das mit Sicherheit.
Vor allem was die ganzen lächerlichen WebDJs betrifft, die sich zur virtuellen Penisverlängerung haufenweise irgendwelchen vollkommen virtuellen "Friends" adden. Hier hat myspace vollkommen versagt.

Online hat man dann einen riesigen coolen Freundeskreis, aber ausser ein bisschen oberflächliches bla-bla kommt da auch nicht viel bei herum.

Was willst Du als 16 jähriger Roller fahrender schwachmatischer Warcraftspieler auch schon machen wenn Du etwas peripher wohnst

Virtuelle Netzwerke können eine Stütze sein, sie sind aber nur ein Standbein von vielen.

Zwar wahr aber in Zeiten von Second Life und den ersten virtuellen Discotheken wahrscheinlich ein überkommener Gedanke.

Meiner Meinung nach ist die virtuelle, bzw digitalisierte Welt nach wie vor ein qualitätsmässig schlechterer Kompromiss. Nehmen wir mal ein paar Beispiele:

- Online-Kontakte ja, aber die meisten präsentieren nur ihr Produkt und sind Deine "Freunde" weil sie etwas von Dir wollen oder Du von ihnen und ein Buddy/Fan mehr in der Liste ist eben nie schlecht. Nach dem Motto: Addest du mich, adde ich auch dich. 2 Zeilen Text dazu und fertig. Sagt auch nicht viel aus...

LOL Am liebsten würde ich deinen grünen Schummelbalken einmal quer über den Schirm verlängern. Damit triffst Du aber über 90% der sog. DJs hier.

- Geiz ist nach wie vor geil und kostenlos sowieso das Beste. Kostenloser Webspace, kostenlose mp3s, kostenlose Kontakte (2 Zeilen Text per email/Gästebuch) und so weiter. Aber von der Qualität redet keiner mehr.

- mp3 ist nach wie vor ein schlechter Kompromiss zu analogem Sound. Hier im Forum sind die Leute ja schon Gott-sei-Dank relativ aufgeklärt. Alles was unter 320 kb ist, hat im Club oder auf der Party nichts zu suchen. Basta! Egal wie kostenlos es ist.

Das ist eben der "Fortschritt". Aber als Oldskooler solltest Du dich da nicht aufregen. Das wird sich wieder legen.

- Gibt es etwas noch weniger sexy als einen DJ oder Live-act der auf der Bühne hinter dem Laptop versteckt regungslos ein paar Mausklicke macht?

Du kennst Discoboys, Rother und Hawtin? Wow

- Wie können Leute DJ sein wollen, oder so tun als ob, die noch nie einen guten Club von innen gesehen haben? Die noch nie einen Plattenladen von innen gesehen haben oder gar eine eigene Party auf die Beine gestellt haben? Die virtuelle Welt macht's möglich, ein belangloses Leben ohne Bezug auf die realen Verhältnisse zu führen.

Hrhrhrhr, Du hast gerade 93% dieses Forums enttarnt

Vielleicht sehe ich das auch einfach nur etwas übertrieben schwarz/weiss, trotzdem finde ich es manchmal erschreckend mit wie wenig sich die Leute mittlerweile zufrieden geben.

Wenn Du ernsthaft dagegen anstinkst, bekommst Du aber virtuell einen auf den Sack. Das gilt als unschick, wenn man so manchen Idioten, Spinnernen, Leechern, faulem Fleisch, oder Neuro-toten mal den Spiegel vorhält.
Da wird sich dann schnell hinter der Community oder einem Moderatorenkonto versteckt und es hagelt virtuelle Hiebe, Verwarnungen, oder so rote Schummelpunkte. Ja klar die Wahrheit kann schon sehr weh tun.
Aber es macht ja nichts, alles virtuelle Welten.

ROFL.

 

[DjKeeper]

@tossit:

mtv-generation.

du musst aber auch die möglichkeit in betracht ziehen, dass manche es als "heim-hobby" sehen und gar nicht aus den vier wänden raus wollen. denen reicht der austausch mit gleichgesinnten übers netz.

und ich meine: MP3-DJ kann ja nun echt jeder sein, davon gibts folglich in deutschland 80 millionen.

wenn jemand aber echt in aufbau und platten investiert, kann ich das von dir geschilderte verhalten nicht verstehen. keine ahnung was da schief läuft, muss meiner meinung nach eine krankheit sein: "entweder nature-one-headliner oder gar nicht"

 

[Gast17823]

du musst aber auch die möglichkeit in betracht ziehen, dass manche es als "heim-hobby" sehen und gar nicht aus den vier wänden raus wollen. denen reicht der austausch mit gleichgesinnten übers netz.

Hm.
Warum dann hier aber so viel Hobbyisten einen auf dicke Hose machen mußt Du mir dann erklären.
Es mag schon ein paar ernsthafte Hobbyisten geben, dass stelle ich gar nicht in Abrede. Aber auch die erkennst Du am schreiben, sofern sie sich in ein Forum verirren. Der Rest sind meist virtuelle wie reelle Träumer. Und da hat Tossit schon Recht, wenn er das mal so bemerkt.

 

[LSC]

@tossit:

mtv-generation.

wobeis da schon zwei von gibt. die pre- und die postklingelton.

du musst aber auch die möglichkeit in betracht ziehen, dass manche es als "heim-hobby" sehen und gar nicht aus den vier wänden raus wollen. denen reicht der austausch mit gleichgesinnten übers netz.

da zähle ich mich mal weitestgehend dazu. wobei ich es schon mal geniesse auf privat (ein zwei mal im jahr auch selbst initiert) organisierten partys musik zu machen. allerdings volldigital.
eine "dj-karriere" sehe ich bei mir nicht. das mag aber auch am alter und der tatsache liegen, dass ich es mir finanziell leisten kann ein eher teures hobby zu haben, das ausser spass nichts einbringt.
ein 16 järiger mag eben glauben, dass es reicht ne myspacesite mit allen minus acts als freunde zu haben um mit ner geleechten mp3 sammlung + ebenfalls geleechtem und gecracktem traktor (oder besser noch ableton weil "liveact"...) nächste woche gross raus zu kommen.

Hm.
Warum dann hier aber so viel Hobbyisten einen auf dicke Hose machen mußt Du mir dann erklären.

internet halt. hier kann man gefahrlos die fresse aufreissen und kaum einer kanns nachprüfen.

 

[SuperBrill]

An Tossit Post ist viel wahres dran!

Internet ist zwar ne nette Sache, aber nicht das Maß aller Dinge.
Vor allem dieser Myspace-MP3-Quatsch. Ganz nett, macht sicher Spaß, aber mehr isses nicht.

 

[mjung]

ein 16 järiger mag eben glauben, dass es reicht ne myspacesite mit allen minus acts als freunde zu haben um mit ner geleechten mp3 sammlung + ebenfalls geleechtem und gecracktem traktor (oder besser noch ableton weil "liveact"...) nächste woche gross raus zu kommen.

Jetzt mische ich mich auch mal ein, es hört sich hier gerade so an, als ob alle 16 Jährige so sind, was bestimmt nicht so ist. Es gibt auch genügend 16 Jährige die in ordentliches Turntables und einen ordentlichen Mixer investiert haben und sich all ihre Platten hart verdienen müssen und es auch machen. Ein paar von denen, die jetzt schon ordentliches Equipment haben, leben auch nicht in einer Traumwelt, einmal der Star-DJ schlechthin zu werden ( Ich zähle mich auch dazu, da ich garnicht die Ambitionen habe mal in einem guten Club zu spielen habe. Mir würde es schon vollkommen reichen, wenn ich meinen Bedroom perfekt rocken könnte!).
Das Problem ist, dass es aber auch viel mehr -Ich schätze so an die 85-90 %- Idioten gibt die einen auf " Dicke Hose machen ", wie schon so schön gesagt wurde und meinen sie wären die größten. Diese sind es dann auch meistens die , die hier dumme Threats eröffnen die Ihr schon 100mal behandelt habt ( dies sei mal am Rande gesagt).

Und jetzt mal zum eigentlichem Thema:
Die reelle Welt hat ganz klar den Vorrang, alleine schon, weil man in der virtuellen Welt jeden verarschen kann ohne dass jemand es merkt. Es ist immer besser, wenn man seinen Freund vor Augen hat, da man dann sein wahres Gesicht sieht. Und ich denke(!!!) ,dass kein Club- ,Discothekenbesitzer einen Dj nur wegen seines Internetauftrittes bucht. Zumindest auf ein telefonisches Gespräch wird wohl jeder bestehen! Deshalb sehe ich die ganze Sache nicht so eng, da sich Qualität am Ende sowieso durchsetzten wird, egal ob man Myspace hat oder keinen PC !

 

[Gast17823]

Jetzt mische ich mich auch mal ein, es hört sich hier gerade so an, als ob alle 16 Jährige so sind, was bestimmt nicht so ist.

Die kannst Du hier im Forum aber an einer Hand mit 2 amputierten Fingern abzählen, auch wenn Du Recht hast.

 

[Overhead]

ja alle sind aufgeklärt wie *******e mp3 klingt und schaffens dann nicht mal im praxis test die 128er rauszuhören .. und das unter optimal bedinungen mit der hifi/heady daheim ohne umgebungsgeräusche!

Hehe, das dachte ich auch. Alle haben ne große Klappe von wegen Analog ist so toll und MP3 ist *******e aber dann schaffen es nur die wenigstens eine 128er MP3 von einer WAV zu unterschieden.
Myspace ist mittlerweile völlig übertrieben geworden. Jeder ist Freund von jedem, was letzten Endes fast nichts bringt. Eigentlich sind die "Noobs" dort nur verlängerte Arme der "großen" dort weil die über die Freundeliste schön Werbung machen.
Im Internet geht man schnell in der Masse unter.
Nichts gegen Auflegen im dicken Onlineradio, aber das machen mittlerweile sooooooooooooo viele DJs für irgendwelche Leute die grad am Rechner sitzen und chatten. Die dicksten Tracks über die PC-Boxen beim rumsitzen. Cool!

 

[Gast15453]

Ich redete nicht von Kinderpipiradio, na egal. Jeder hat seine Ansichten, voll akzeptiert. Für mich halte ich die Balance zwischen allen diesen Möglichkeiten und wie gesagt back to reel.

Grüße

 

[bossa]

Ja, es steckt wirklich viel in dem Anfangspost.

Es gab Zeiten, in denen habe ich mich sehr viel im Netz umgeschaut. Hab geguckt, was es so außerhalb von meiner Gegend bzw. den eh bekannten Szene-Größen noch für Leute gibt die gute elektronische Musik produzieren/darbieten und sie Leben. Gestoßen bin ich auf so unglaublich viele, die auf ihren kostenlosen Internetpräsentationen werben wie toll sie auflegen und wen sie schon so alles kennen. Irgendwann dacht ich mir, wenn es denn so viele gibt, die so toll sind, was soll ich dann noch einer mehr sein. Wird ja eh keinen interessieren.
Wenn man dann aber rausgeht und die Leute kennenlernt und hört, was die so machen, sieht man erstmal, wie viele ihre Musik wirklich verstanden haben. Das hat jetzt auch nicht direkt was mit dem Alter zu tun - kenne einen der hat mit 13 im Waschhaus (Potsdam) und mit 16 im Tresor aufgelegt und produziert mittlerweile Filmmusik auf hohem Niveau.
Aber rausfinden, wer sich wirklich mit der Szene beschäftigt, kann man denke ich wirklich nur (auch) auf der Straße. Da nur im Netz rumzusuchen täuscht einen ungemein. Persönliche Kontakte sind mir auch sehr wichtig!

Dieser ganze MySpace-Hype ist meiner Meinung nach echt schlimm. Wenn ich es ernst meine und wirklich einem gewissen Umfeld sagen kann, dass ich elektronische Musik produziere/auflege, dann kann mir das doch ganz ehrlich mal die paar Euro jährlich Wert sein um ne vernünftige seriöse .de oder was auch immer Adresse zu haben. Um ehrlich zu sein, wenn ich Clubbesitzer wäre und ein DJ lässt mir nur ne MySpace-Adresse da, würd ich wahrscheinlich gar nicht draufschauen. Aber Geiz ist halt wirklich geil...

Ich kenn nur einen Fall in meinem Umfeld, wo das Internet wirklich mal Szene-Treffpunkt war. Da hatte ein Plattenladen (Name will ich nicht nennen) in seinem Ladengeschäft selbst ne Party mit Robert Owens (von Fingers Inc. - wahre House-Pioniere, für die die ihn nicht kennen) gemacht. Vor Ort waren 20 Leute auf 15 m². Das ganze wurde per Livestream ins Netz übertragen (ja illegal, aber das is eben Szene). Der Besitzer hat mir dann mal auf nem Auszug ner Statistik gezeigt, wie viele da aus aller Welt reingehört hatten. Da waren hunderte, vor allem aus Kanada und USA dabei und auch aus allen(!) anderen Kontinenten. Das war mal wirklich ne Hammer-Sache - real underground. Leider hatte ich an dem Abend echt gar keine Zeit, sonst wär ich hingegangen. Er hatte mich extra noch eingeladen. Ärgert mich immernoch...

 

[kalingua]

also hierr wurde schon sehr viel wahres und leider auch erschreckendes gesagt!!!
natürlich benutzen viele möchtegern-djs die virtuelle welt um sich möglichst groß darstellen zukönnen... und auch die ganze myspace sache gehört dazu! aber jeder normal denkende mensch dürfte sich ja eigentlich darüber im klaren sein, dass es da nicht wirklich echte freunde gibt, und alle leute die sache ja nur als promotion benutzen... außer man hat in der topliste, leute mit denen man auch im wahren leben befreundet ist ;-)))

will jetzt nicht auf alle punkte hier weiter eingehen, jedoch fand ich die letzte äußerung von tossit in seinem anfangspost doch etwas sehr übertrieben... also ich habe auch nen myspace-seite und auch meinen schönen pult zuhause und kann auch halbwegs mit dem crossfader umgehen, habe aber noch keine eigne party aufgestellt... darf ich mich jetzt nicht dj nennen?!? ;-)
also ich denke mal nicht dass das jetzt ein entscheidenes kritierium ist... weiß auch jetzt nicht wie ernst dieser punkt gemeint war...

 

[bassline8]

darf ich mich jetzt nicht dj nennen?!? ;-)
also ich denke mal nicht dass das jetzt ein entscheidenes kritierium ist... weiß auch jetzt nicht wie ernst dieser punkt gemeint war...

Ich glaube die Kritik dahinter ist eher, dass halt heute dank der "virtuellen" Möglichkeiten viele Virtuelle DJs bereits einen Namen und eine Internetpräsenz haben, bevor sie halt eben im Real Life etwas als DJ bewegt haben.

Ohne jetzt über die Qualitäten der Bedroomer was sagen zu wollen (die können ganz weit auseinandergehen), ich habe eher das Problem gehabt, dass die Veranstalter zum Teil gerne einen coolen DJ Namen gehabt hätten und ich immer noch unter meinem bürgerlichem Namen aufgelegt habe.

Früher waren die meisten DJs die ich kannte, erst mal der Achim, der Klaus, der Michael. Heute hat der Michael gerade mal 50 Platten, aber ne fette Myspace Seite und schimpft sich DJ Thundermike oder was auch immer.

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, Nachwuchs muss es geben, aber warum immer direkt "Worldwide Connections" mit Bangbros als Friend im MySpace anstatt als erstes einen selbstgedruckten Flyer im Copyshop für die erste Undergourndparty erstellen, die man dann vor Ort in der Kneipe selber verteilt.

In diesem Punkt bin ich wahrscheinlich einfach zu Oldskool.

 

[Gast17823]

außer man hat in der topliste, leute mit denen man auch im wahren leben befreundet ist

Das sollen diese Listen mal vorspiegeln.
Ich kenne auf myspace mindestens 3 Dutzend Leute, die ich auch im Richtigen Leben kenne. Was da in myspace so steht, kann vom echten Leben nicht mehr abweichen. Unabhängig davon wie lange das falsch Freunde Kontaktschwanzmeter ist.

also ich habe auch nen myspace-seite und auch meinen schönen pult zuhause und kann auch halbwegs mit dem crossfader umgehen, habe aber noch keine eigne party aufgestellt... darf ich mich jetzt nicht dj nennen?!?

Nein. In meinen Augen nicht.
DJ kann sich meinetwegen derjenige nennen, der so halbwegs erfolgreich sein Geld damit verdient oder verdiente. Bloß weil einer mal am Wochenende ein paar Platten oder CDs zusammengemixt hat, macht das lange noch keinen DJ.

 

[gin]

Nein. In meinen Augen nicht.
DJ kann sich meinetwegen derjenige nennen, der so halbwegs erfolgreich sein Geld damit verdient oder verdiente. Bloß weil einer mal am Wochenende ein paar Platten oder CDs zusammengemixt hat, macht das lange noch keinen DJ.

lol da kommt mir echt glei die galle hoch du hörst dich an wie jmd der in seinem leben ausser dem Djing nichts erreicht hat und deswegen alle andere djs schlecht macht ... jmd der einmal die woche abends irgendwo auflegt is genauso nen dj wie jmd der wirklich sein geld damit verdient ...
oder vllt lieferst du mir mal eine genau definition von dj

 

[Gast17823]

Nimm ein Pepto Bismol.

Definition DJ?
Mit Sicherheit keine Bedroomer mit 50 Platten.
Und den anderen Vortag spare ich mir.
Ich denke der wurde hier schon oft genug gehalten.

 

[tossit]

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, Nachwuchs muss es geben, aber warum immer direkt "Worldwide Connections" mit Bangbros als Friend im MySpace anstatt als erstes einen selbstgedruckten Flyer im Copyshop für die erste Undergourndparty erstellen, die man dann vor Ort in der Kneipe selber verteilt.

Genau das ist der Punkt.

Es sagt keiner etwas gegen nachrückendes Talent, im Gegenteil, das wirkt erfrischend. Die Szene ist aber vor Ort, die Gigs gibt es vor Ort. Der Einsatz vor Ort, nicht im virtuellen Raum, ist es, der die Szene aufbaut und leben lässt und im Endeffekt auch dem DJ das Überleben sichert.
Manchmal habe ich den Eindruck, als ob sich viele in's gemachte Nest setzen wollen. 15 Minuten vor Giganfang aufkreuzen, 60-90 Minuten spielen, Groupie abschleppen, Kohle kassieren und wieder abdüsen, ansonsten aber keinen Finger krümmen.

@ kalingua: Jedem das Seine, ich wende mich absolut nicht gegen Hobbyisten. Kritisch wird es jedoch, wenn mit dem Hobby Ansprüche gestellt werden, die vollkommen irreal sind. Natürlich macht das Auflegen Spass, auf Parties ganz besonders, dennoch steht für mich die Bezeichnung "DJ", oder gar "Künstler", in einem etwas anderem Zusammenhang. Sie werden von aussen verliehen, die Titel müssen verdient werden. "DJ" impliziert für mich Leidenschaft für Musik, für Parties und für etwas was einem auch nach 5 Jahren auf (semi-)professionellem Niveau noch Spass macht. Aber okay, es muss halt jeder selber wissen als was er sich bezeichnen möchte.

Cheerio

 

[Stich]

Im Prinzip teile ich die Meinung der meisten erfahreneren hier, nämlich daß die Produktion von relativ günstigem Equipment gepaart mit dem Vertriebsweg EBAY doch viele, die früher auf einer Party eben paar Kasetten zusammengeschnitten hätten, heute zu DJs macht. Auf der einen Seite ist es es vielleicht nicht so schlecht, daß es eine breitere Basis gibt aus der sich dann eine echte Elite ihren Nachwuchs rekrutieren kann. Leider ist es aber wie in vielen anderen Kunst- und Sportrichtungen: Nicht jeder, der mal reinschnuppert, ist gleich ein Champion. Beim DJing kommt noch dazu, daß man schnell mal was aus den Boxen kriegt, wenn man nur PLAY drücken kann.
Leider verwechseln einige "Geräte kaufen" mit "DJ sein". Zum Vergleich: Nicht jeder Österreicher, der sich neue Ski kauft, fährt gleich wie Hermann Maier - auch wenn uns die Werbung das gerne glauben lassen würde.

Auf der anderen Seite sehe ich auch die Höhrerschaft immer weniger werden, während vor 10 Jahren noch wirklich viele neue DJs am Markt aufgetaucht sind und die Szene belebt haben, und im Sog dieser Leute auf MTV auch "am Land" in vielen Clubs und Bars Live-DJs immer häufiger wurden, werden gerade diese non paying Gigs heute immer stärker durch einen Laptop mit einer langen Playlist ersetzt, einfach weil der Laptop billiger ist als 2 Technics und ein DJM800. Und es entstehen wenig Folgekosten, da man keinen DJ braucht.

Markante Zeichen für den Niedergang der riesen Techno Feten und für die DJs als absolute Hitparadenstürmer ist für mich auch das Ende der Love Parade, die von ihren Bestzeiten ja weit entfernt ist, und die Tatsache, daß MTV soche Musik nicht mehr spielt. (Auch wenn ich es mir dort sowieso nicht ansehen / anhören würde)

Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage geht also immer weiter auseinander, und ich verfolge gespannt, wohin uns die Reise führen wird.

Abschliessend danke ich meinen Eltern, die mich davor bewahrt haben, als fulltime DJ heute arbeitslos zu sein, sondern meine Ausbildung beendet zu haben.