Ich kram den Thread nochmal heraus, da ich dieses Wochenende zum ersten Mal unter Clubbedingungen das Gefährt missbrauchen durfte.
Erst einmal der Gesamteindruck fiel von der Build Quality sehr gut aus, alles hatte einen schönen Griff, die EQs ohne Mittenrastung schön angenehm und auch das Feeling der Fader in Ordnung für mich als Rotary-Liebhaber. Auch der Klang war alles in allem sehr zufriedenstellend.
Was im Cluballtag niemals bei total druffen DJs gut kommen wird, ist die Pegelanzeige. Solange da nichts rot leuchtet, ist es nicht laut genug. Als ich ans Pult gekommen bin waren folgende Settings vom Vorgänger:
Master auf Maximum, Gains ein Segment unter dem roten Bereich und somit bei Pioneer-Pulten der Garant für eine voll durchleuchtende Lichterkette bis + unendlich db. Beim Urei 1605 war hier der Master gerade mal im weißen Bereich angekommen, genug Headroom haben die Ingenieure dem Pult gegeben oder der Club hat da noch was verändert, dass das Signal so leise am Master war. Nein, Crossfader, Aux-Wege und Co hatte ich auch gecheckt, da hat nichts gedämpft
.
Was mir nicht in den Kopf kommen will ist die Faderkurve der Lines, die jegliches feinfühlige Mixen zumindest in den ersten fünf Übergänge zunichte macht; erst auf den letzten Millimeter dieser starke Anstieg an Pegel, irgendwie kann das nicht gut gehen, vor allem mit DJs, die schon was intus haben.
Cue-Poti hat gekratzt, manche Fader ebenso, also für ein zwei Jahre jedes Wochenende genutztes Pult sicherlich noch vertretbar, aber in den Zustand nicht tolerierbar. Da merkt man, wo die 100% Aufpreis eines Rodec herkommen.
Alles in allem ebenso wie der 1603 nicht wirklich empfehlenswert, da die vermeintlichen Stärken die eklatanten Schwächen nicht überdecken können. Mir ist da ein DJM 600 schon lieber und das hat Brisanz für mich als "90er Jahre Kollektion von Pioneer"-Hasser. Schade um ein gutes Konzept, dass wie viele andere schon berichtet einfach nicht die tollen Features wie zwei Kopfhörerausgänge und Booth-EQ über die Basics herausragt.