So wird's gemacht! Schallplatten

G

Gast13785

Guest
Video über die Herstellung einer Schallplatte,hab ich vor kurzen auf DMAX gesehen und für euch mal bei YouTube hoch geladen
klick
 
interessant...

Ich hatte ja immer gedacht, die Labels kommen halt am Schluß auf die fertige Platte.
 
So wird's gemacht ... nicht ganz!

Der dargestellte Weg ist nicht der übliche Weg der Schallplattenherstellung! In dem Video wird dieser Nickelmaster direkt als Pressmatrize verwendet - was technisch möglich ist (und so z. B. bei s. g. Direktschnitten/direct cuts gemacht wird), bedeutet aber, das von diesen Pressmatrizen nur etwa 7.000 bis 10.000 LPs gepresst werden können. Da man den gesamtem Masteringprozess nicht komplett wiederholen will, werden von der Nickelmatrize (Vater) s. g. Muttermatrizen abgeformt, die praktisch der Schallplatte entsprechen und auch zwecks Qualitätskontrolle abgehört werden können. Erst von diesen Muttermatrizen werden die eigentlichen Pressmatrizen abgeformt, die s. g. Söhne.

Von einer Vatermatrize können nur eine bestimmte Anzahl Mütter und von den Müttern wiederum nur eine bestimmte Anzahl (Sohn-) Pressmatrizen abgeformt werden, da Störungen/Rauschen zunehmen, Höhenbrillianz und insgesamt die Qualität abnimmt.

Bei manchen Schallplattenfirmen ist die Matrizengeneration trotz kryptischer Beschriftung ablesbar, z. B. bei amerikanischen RCA-Pressungen ... die Mütter tragen Buchstabe A und die Söhne Buchstabe S. Der Sammler weiß, daß A1/S7 besser als A13/S1 ist! Bei RCA kann man sogar das Presswerk ablesen; bei der DECCA und bei vielen anderen Labels kann auch der Masteringschneidingenieur namentlich festgestellt werden. Der Sammler kennt natürlich alle großen Namen wie George Piros, Doug Sax, Bernie Grundman, Kenneth Wilkinson, Jack Renner und viele andere!!

Wer auf audiophilen Klang bei den LPs steht, sollte sich mit den Namen der Schneidingenieure und natürlich auch mit den Namen der Toningenieure und Produzenten beschäftigen! Es lohnt sich!


eBill
 
Klugscheizzer :d:d











Ne Spass .. Interessant deine Info .. wieder was gelernt :)
 
Intressante Doku. Da sieht man mal wie aufwendig die Produktion einer Schallplatte ist(zumindest am Anfang).
Auch der Kommentar von ebill war sehr informativ.:D
 
super, sehr gute Doku.

ich liebe dmax.
 
Dankee echt nett =)
Frohe Weihnachten ;DD
 
DMAX <33
Gute Doku, endlich weiß ich das auch mal xD
 
Was mich nur wundert, ist warum der Master weggeworfen wird.
Kann man damit nix gescheites mehr anfangen?
 
Was mich nur wundert, ist warum der Master weggeworfen wird.
Ich nehme an, die Lackfolie wird beim Abziehen des Nickelmasters (auch Kupfer ist üblich) beschädigt und ist unbrauchbar. In dem Video ist der gesamte Herstellungsprozess etwas verkürzt, wie bereits erwähnt, wird der Nickel- oder Kupfermaster (Vatermatrize) i. d. R. nicht zum Pressen direkt verwendet, sondern davon werden durch galvanische Verfahren zunächst die s. g. Muttermatrizen abgeformt und durch weitere galvanische Prozesse von der Mutter die eigentlichen Pressmatrizen (Söhne), siehe auch hier.

Die Vatermatrize ist praktisch das Original, das erst neu erstellt werden muß (gesamter Masteringprozess mit Lackfolienschnitt wird wiederholt), wenn die Vatermatrize durch zu häufiges Abformen der Muttermatrizen in der Qualität leidet.

Es gibt ja durchaus große Unterschiede in der Pressqualität der Schallplattenfirmen ... abgesehen vom Vinylmaterial selbst (u. a. wieviel Recycling-Material dem PVC-Granulat zugemischt wird) hängt die Qualität maßgeblich von der Anzahl der Abformungen von Vater- und Muttermatrize und natürlich von der Anzahl der Pressungen mit den Sohnpressmatizen ab.

Bei Direktschitten wird grundsätzlich "Virgin Vinyl" verwendet, also keine Beimischung von Recycling-Material.


eBill
 

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