Reich-Ranicki lehnt Ehrenpreis des Deutschen Fernsehens ab!

[Rentier]

d-a-f-f-y: Und das was du erzählst kommt dabei raus wenn man gar nicht richtig hinhört/liest. Übrigens ein riesiges Problem unserer Gesellschaft - du bist also nicht allein.
Er hat nicht behauptet, daß alles schlecht ist - er lobte sogar, daß manchmal gute Sendungen kommen, er diese aber über die Zeit zunehmend vermisst.

Wie dem auch sei - ich hab schon seit >5 Jahren aus eben diesem Grund keinen TV mehr. Man lebt viel ruhiger und ich habe noch nichts vermisst. Wenn ich ne bestimmte Serie schauen will hol ich mir halt die DVD - den Preis zahle ich auch gern um das Zeug ohne Werbung und Affenübersetzung zu schauen.
Sollte ich mir irgendwann mal ein Gerät zum Filme schauen anlegen, wird das entweder ein Beamer oder ein TV ohne Tuner.

Ändern wird sich übrigens gar nichts. Der Druck auf die Sender, Gewinn einzufahren ist leider zu groß - irgendwie müssen die Manager ja bezahlt werden.

 

[Lapeño]

Kritisieren ist sehr leicht, Lösungsmöglichkeiten aufzeigen viel schwieriger.

Wenn man in einer derartigen Art und Weise auf das Fernsehen ablästert, sollte man zumindest den Anstand besitzen mit eigenen Ideen zur Lösung des Problems in eine Diskussion zu treten (glaube nicht, dass es dazu in der Diskussion mit Gottschalk am Freitag kommen wird). Das vermisse ich bei Herrn Reich-Ranicki. Ich bin mir sicher, dass das Fernsehpublikum anspruchsvolle Sendungen annehmen würde. Es kommt aber dabei sicherlich sehr stark auf eine zeitgemäße und spannende Präsentation des Inhalts an, welche beispielsweise das Literarische Quartett, an dem er teilnahm, nicht hatte. Außerdem kommt mir der gute Mann sehr engstirnig vor, indem er praktisch Literatur in Form von Büchern als das einzig wahre Medium anpreist.

In Österreich wird die Naturwissenschaftliche Sendung "Universum", um Gegenbeispiel zu bringen, vom Publikum sehr gut aufgenommen und damit auch im Hauptabendprogramm gezeigt.

Lg

 

[bassline8]

Ich bin mir sicher, dass das Fernsehpublikum anspruchsvolle Sendungen annehmen würde.

MRR spricht davon, daß er Arte früher mal gut fand. Kennst du Arte? Da ist evtl für den ein oder anderen was dabei, aber es nicht kompatibel mit der Allgemeinheit.

MRR ist nicht abwertend gemeint auf seine Art und Weise ein Freak. Er wird nie mit der Masse können und die Masse nie mit ihm. Ergo wird die Masse nie das sehen wollen, was er für gut hält. Hat er ja auch gesagt, daß er nicht in diese Veranstaltung passt.

 

[Jensmitbenz]

hi,

also ich denke auch das unser fernesehen im großen und ganzen ganz in ordnung ist...

das was der alte herr spricht kann ich mir nur deswegen nicht so gut anhören, weil mir das lispeln auf den keks geht

aber schon scharf, wie das publikum geschaut hat als er loslegte und auch, wie er dem thomas das DU angeboten hat

 

[Nimda05]

Kritisieren ist sehr leicht, Lösungsmöglichkeiten aufzeigen viel schwieriger.

Naja.. also einen Vorschlag habe ich schon seit langem:
Deutschland gehört zu den wenigen Ländern der Welt in denen Filme vollsynchronisiert sind. In vielen anderen Ländern ist das eben nicht der Fall. Da gibts den Originalton in der jeweiligen Fremdsprache und einen Untertitel in der Landessprache. Das hat z.B. in Finnland zur Folge (neben ein paar anderen Dingen die da mitzuspielen) dass der Großteil der Bevölkerung da wirklich sehr gutes Englisch spricht.
Das würde schonmal zur Bildung in Deutschland ordentlich beitragen.

 

[MVD]

Ich muß leider feststellen, das die Sender immer weniger gute Filme präsentieren, und mehr Unterhaltungssendungen zeigen. Von denen wir die Niveaulosigkeit herbeiführen. Finde Ich finde es schade, denn ein Film ist 10mal besser als Supermario(dsds), oder Dettlef D. oder Bauer sucht frau usw.

 

[Demo]

Jeder regt sich auf und alle sehen es trotzdem an, also wenn hier jemand schimpfen darf, dann die, die den TV schon seit längerem aus ihrer freizeit gestaltung bzw. leben entfernt haben.

 

[trænq]

wenn hier jemand schimpfen darf, dann die, die den TV schon seit längerem aus ihrer freizeit gestaltung bzw. leben entfernt haben.

danke. ich habe weder TV noch radio, seit ich von zuhause ausgezogen bin

aber ranicki - tut mir leid, ich sehe den herrn wirklich nicht als meinungsbildendes alpha und omega...

 

[GambaJo]

Ich finde es gut, dass einer die Courage hat sich vor so ein Publikum zu stellen, einen renommierten Preis abzulehnen, und alle vor den Kopf zu stoßen. Und ich bin vollkommen seiner Meinung.
Bei den Privatsendern kann man sich höchstens einige amerikanische Serien und einige 20.15-Uhr-Filme anschauen. Der Rest ist geistiger Dünnschiss.
Das Blöde ist nur, dass es überhaupt nichts ändern wird. Er kämpft damit gegen Windmühlen.

Was eigentlich viel erschreckender ist, ist die Tatsache, dass private Medien immer ein Spiegel der geistigen Gesellschaft sind. Bei öffentlich-rechtlichen Sendern kommt es im Prinzip nicht auf Einschaltquoten an, so dass sie auch Sendungen laufen lassen können, die nicht für die breite Masse gedacht sind. Private Sender brauchen hohe Einschaltquoten, um sich über Werbung finanzieren zu können. Daher bestimmt die Nachfrage das Angebot. Wenn eine Sendung nicht den gewünschten Erfolg hat, wird sie ersetzt. Und das bedeutet, dass das, was heutzutage so gesendet wird, der Wunsch der breiten Masse ist. Demnach Ranicki weniger die Medien, als die Gesellschaft kritisieren. Viele werfen ihm vor zu kritisieren, aber keine Verbesserungsvorschläge zu liefern (was eigentlich nicht die Aufgabe eines Kritikers ist). Wie will man in einem solchen Falle die Gesellschaft „verbessern“?

Interessant finde ich auch die Diskussion über die GEZ. Deren Methoden kann man durchaus kritisieren, aber wie viele meckern über das niveaulose Fernseh- und Radio-Angebot, sind aber gleichzeitig nicht bereit ein paar Euro im Monat für Qualität auszugeben.

Im Endeffekt wird sich die ganze Diskussion im Sande verlaufen. Da hängt einfach zu viel Geld hinter. Im Moment ist es einfach nur amüsant zu sehen, wie viele „Betroffene“ mit der Sache umgehen. Er wird als alter Mann einer anderen (kleinen) geistigen Schicht abgetan, als Provokateur und Ahnungsloser hingestellt.

 

[taylor]

Was eigentlich viel erschreckender ist, ist die Tatsache, dass private Medien immer ein Spiegel der geistigen Gesellschaft sind. Bei öffentlich-rechtlichen Sendern kommt es im Prinzip nicht auf Einschaltquoten an, so dass sie auch Sendungen laufen lassen können, die nicht für die breite Masse gedacht sind. Private Sender brauchen hohe Einschaltquoten, um sich über Werbung finanzieren zu können. Daher bestimmt die Nachfrage das Angebot. Wenn eine Sendung nicht den gewünschten Erfolg hat, wird sie ersetzt. Und das bedeutet, dass das, was heutzutage so gesendet wird, der Wunsch der breiten Masse ist. Demnach Ranicki weniger die Medien, als die Gesellschaft kritisieren. Viele werfen ihm vor zu kritisieren, aber keine Verbesserungsvorschläge zu liefern (was eigentlich nicht die Aufgabe eines Kritikers ist). Wie will man in einem solchen Falle die Gesellschaft „verbessern“?

Nunja... das erinnert mich an die Frage: Was war zuerst da, Huhn oder Ei?

Du sagst, das Huhn ist doof und verlangt nur noch geschälte faule Eier.

Ich sage, wenn du dem Huhn nur noch geschälte faule Eier hinlegst, gewöhnt es sich wohl oder übel daran und wird sich irgendwann nicht mehr die Mühe machen wollen, ein gutes, aber eben nicht geschältes Ei zu essen.


Also, um mal wieder weg von Hühnern und Eiern zu kommen. Vielleicht wurde auch in der Vergangenheit zu viel Unfug und geistiger Dünnschiss gezeigt, an das sich das Publikum peu á peu gewöhnt hat - und sich diesem Niveau angepasst hat. Privatfernsehen hat leider keinen Bildungs- oder Informationsauftrag, sondern arbeitet auf eigene Rechnung - und solang die Quote stimmt, stimmt die Kohle. Stimmt die Kohle, wird sich niemand der Herrschaften ernsthaft Gedanken machen, wie man das Programm verbessern kann - wozu auch, aus Ihrer Sicht läuft ja alles.
Nachrichten ist Infotainment, der Rest ist Entertainment. Und natürlich wollen's alle sehen - bis auf einen alten, lispelnden Greis. Peinlich berührtes Lachen - ob sich der ein oder andere ertappt gefühlt hat?!

Natürlich soll Fernsehen auch unterhalten. Und bei der Sendervielfalt sollte vielfältigste Unterhaltung wohl kein Problem darstellen... Kochen auf Vox, dazu gibt's Hühnchen süß-sauer vom Chinesen, zum Kochen war keine Zeit, die Sendung hat angefangen. Renovieren auf RTL, zum Glück liegen die Werbepausen günstig, sodass der Wassereimer unter der Spüle rechtzeitig geleert werden kann, dort tropft es schon seit ner ganzen Weile, war nur noch keine Zeit da, das zu reparieren. Partnersuche auf Sat1, jaja, die ham's gut, aber man kommt ja auch gar nicht mehr raus, es fehlt ja vorne und hinten die Zeit. Und danach noch, wer Bock hat ne Runde Poker auf DSF, selbst spielen, tja, mit wem und vor allem wann, muss doch fernsehen...

 

[Nicholas Vegas]

Jetzt mal ganz im ernst,
In dieser Sendung wurde DSDS als beste Unterhaltungssendung ausgezeichnet. Was an sich schon ein Armutszeugnis ist , denn die ist ja bekanntlich auch nicht auf deutschem Mist gewachsen, da kann ich den Ranitzki nur verstehen dass der das ding nicht haben wollte.

 

[Anselm]

Ich bin ja inzwischen so weit, das ich es nicht mal mehr vermisse irgendwelche Dokus angesehen zu haben, ich hab doch glatt die ganze (bisherig) HipHop-Reihe im ZDF verpasst, obwohl das sogar nocht »Qualität im TV« bedeutet hätte...

Das bewegte Bild reizt mich lange nicht mehr so wie früher, nicht mal Tatort kommt mir noch allzuoft vor die viereckigen Augen, Arte Tracks auch nicht mehr, lauter schöne Dinger, aber irgendwie ist mir anderes inzwischen wichtiger, außer ich bin absolut krank oder in richtig demotivierter Laune oder mal ramontisch veranlagt, dann wird irgendwo das DVD/VHS-Regal angefasst... Ist das schlimm wenn ich kaum noch neue Filme schau? Ist vermutlich Einstellung aufs kommende Berufsleben, da kommt man auch zu nix ^^

In jedem Falle zurück zum Thema, es gab mal einen schönen Film der sich mit dem Thema auf andere Art und Weise auseinander gesetzt hat, ein paar Leute ernennen sich zur Media-Guerilla und modifizieren schnell mal die Kästchen, mit denen die Einschaltquoten ermittelt werden, als dann plötzlich Dokus in den Fokus gelangen wird das Fernsehen umgestellt auf den »vermeintlichen Trend« und die Leute gehen wieder auf die Straße und schauen viel zielgerichteter TV... Auch wenn das Ende ein bisschen Friede-Freude-Eierkuchen erscheint (erst recht in meiner Schilderung ) wäre so etwas vermutlich der einzige Schritt die Gesellschaft bzgl TV zu verändern... den »Rückschritt« zum reinen ÖR will ja vermutlich keiner mehr tun ^^

Mir alles gleich, guck ich nicht, spiel ich nicht und aus. Als Anmerkung empfehle ich noch das Werk »Kinder der Tod ist gar nicht so schlimm«, das sich in mindestens zwei Kapiteln mit der Verknüpfung von Musikindustrie und TV auseinandersetzt ^^

 

[LOOpWaxx]

Naja.. also einen Vorschlag habe ich schon seit langem:
Deutschland gehört zu den wenigen Ländern der Welt in denen Filme vollsynchronisiert sind. In vielen anderen Ländern ist das eben nicht der Fall. Da gibts den Originalton in der jeweiligen Fremdsprache und einen Untertitel in der Landessprache. Das hat z.B. in Finnland zur Folge (neben ein paar anderen Dingen die da mitzuspielen) dass der Großteil der Bevölkerung da wirklich sehr gutes Englisch spricht.
Das würde schonmal zur Bildung in Deutschland ordentlich beitragen.

solch ein blödsinn, sry. was hatte das bitte mit förderung von bildung zu tun?

in finnland leben ca. 5 mio. menschen, also nicht mal halb so viel wie in bayern. der markt für medien ist in finnland entsprechend klein und unlukrativ, weshalb dort filme evntl. nur mit untertitel erscheinen.
desweiteren darfst du die deutsche sprache nicht nur auf unser land beschränken, sondern solltest österreich und die schweiz mit einbeziehen. das wäre also ein einzugsgebiet von ca. 100 mio. deutschsprachigen, was eine synchronisation von filmmaterial absolut rechtfertigt, zumal der markt hierfür auch sehr lukrativ ist.

 

[Rizo]

Naja, wer Arte in hohen Tönen lobt ist mir auch suspekt. Ich kann Arte langsam auch nicht mehr sehen, immer, aber wirklich immer greifen sie das Islam Integrationsproblem auf. Ich meine, hey, ab und an mal gern und ich befass mich auch gern damit, aber immer den gleichen Content aus zu strahlen ist auch kein Genie Streich.

Ich bin da ganz ehrlich, wenn ich Fernsehen schaue möchte ich unterhalten werden, das ist prinzipiell für mich das gleiche wie im Kino. Problem ist hierbei aber wieder der Inhalt, ich meine was heute an Spielfilmen läuft ist im Großen und Ganzen für den Eimer.



oder die Kurzform, Flimmerkiste sucks!

Aber hey nix gegen das Radio, ich liebe div. Sender


BTW: Schaut euch mal auf dem südamerikanischen Fernsehmarkt um, alles mit Untertiteln auf Spanisch und gesprochen in der englischen Orginalstimme.. Denkt ihr ein einziger davon kann Englisch?
Aber hier gibt es Gott sei Dank noch keinen Disney Channel, MGM Channel, hallmark Channel, FOX, CineFX und wie 'se alle heißen...