Nord Micro Modular

[SChrauber]

Der Modular ist eben ein Nischenprodukt. Das liegt zum einen daran, dass die meisten User mit den klanglichen Gestaltungsmöglichkeiten der aktuellen Modesynthesizer der Marke Virus und co schon zufrieden sind, zum anderen fehlt vielen das Wissen wie man derartigen Geräten wirklich interessantes Material entlocken kann und ausserdem hat oftmals auch die Reduktion der Möglichkeiten ihren besonderen Reiz.
Dann stellt sich noch die Frage, ob nicht sogar im Modular-Bereich die Grenzen des Machbaren schon erreicht sind, denn so ganz neu ist das Prinzip ja auch nicht (hrhr - *provozier* *provozier*) – Also – um das zu relativieren: Neue Sounds kann man mit modularen immer bauen, aber klingt es nicht doch immer nach analog/modular und in diesem Falle vor allem nach Clavia?
Trotzdem – Unbeliebt ist das Instrument sicher nicht, und alle die es besitzen schwärmen davon auch in höchsten Tönen.

 

[deflagrator]

>zum anderen fehlt vielen das Wissen wie man >derartigenGeräten wirklich interessantes Material entlocken >kann

es gibt mehrere Tausend Sounds zum runterladen, wenn man erstmal noch nicht selber die Sounds zusammenpatchen möchte

>ausserdem hat oftmals auch die Reduktion der >Möglichkeiten ihren besonderen Reiz

ich reduziere die Möglichkeiten indem ich nur einen Synthesizer besitze und nicht 5 oder mehr

>Dann stellt sich noch die Frage, ob nicht sogar im Modular->Bereich die Grenzen des Machbaren schon erreicht sind
>so ganz neu ist das Prinzip ja auch nicht

wenn du die Fourier-Analyse meinst, das war nur ein Beispiel,
es gibt ja noch ein Haufen anderer Syntheseverfahren, die man dann auch noch miteinander mischen kann.

>Neue Sounds kann man mit modularen immer bauen, aber >klingt es nicht doch immer nach analog/modular und in >diesem Falle vor allem nach Clavia?

Danach streben doch die ganzen Hersteller, dass die Klänge analog klingen. Ausserdem ist mit analog lediglich die Erzeugung der Grundwellen und die Verarbeitung des Signals mit anderen Modulen gemeint, das sagt aber doch gar nichts darüber aus, was man für Klänge mit so einem Gerät kreieren kann. Der Micro Modular ist ja auch gar kein analoger Synthesizer, sondern virtuell analoger.

Ach noch etwas zu dem Problem, dass es immer nach Clavia klingt: Wenn man sich die Patches im Internet runterlädt, sind die Hälfte davon die TB-303 Nachbau, alle gehen nach dem selben Schema vor und natürlich klingen sie alle ziemlich ähnlich, aber wenn man sucht, findet man leute, die daraus eine wissenschaft gemacht haben und klänge erzeugen, da vergisst man mit welchem Gerät diese gemacht wurden.
Man kann es sich so vorstellen, der Micro oder Nord Modular ist dein Werkzeug, sowie Pinsel und Farben Werkzeug für einen Maler sind. Was du damit anstellst, hängt von deiner Fantasie und deinem Können ab.

 

[neuroshock]

ja alles richtig, aber eine Sache sollte man nicht vergessen:

Die Klangcharakteristik der Filter, sie machen einen grossen Anteil am Klang der subtraktiven Synthese aus... Da unterscheiden sich die Synthesizer erheblich. (Virus, Q, Novation, EMU-Rompler)

Und by the way: Dem Hörer ist es egal ob ein innovativer Sound aus dem Virus, Q oder aus dem Modularsystem kommt. Hauptsache er gefällt

 

[SChrauber]

Also – Hätte ich mir 1 Monat vor dem Erscheinen des Ur-Modular nicht einen anderen Synthesizer vom gleichen Hersteller gekauft, so hätte ich wohl damals evntl auch den Modular in Erwägung gezogen.
Nein – Hab damals den Modular sogar mal angetestet, und obwohl es nur ein paar Presets waren, hätte ich doch glatt mitgenommen.
Halte das Gerät auch immer noch für ein Powerful Tool, siehe andere Postings – allerdings…

es ist immer noch basic substraktive synthese
es sind immer noch die typischen analog-Module – Osci, Ring, Cross, FM , etc…
es gibt virtuelle Patchcords, was recht spassig ist, aber meiner Meinung nach heutzutage einfach anachronistisch – nee sorry, aber da sollen sich die Hersteller langsam mal was einfallen lassen.

> Das ist alles Zeugs, dass es seit den 1960ern (?) schon gibt, und dass kann man mir nicht als innovativ verkaufen – Niemals

Additive Synthese – klar vielleicht schon eher, aber Instrumente die auf diesem Prinzip basieren – allen voran die grossen Kawais, sind ja kläglich gescheitert.

Danach streben doch die ganzen Hersteller, dass die Klänge analog klingen.

ja stimmt, und ist für mich nicht mehr nachvollziehbar. Analoge subtraktive synthesizer haben die selbe Bedeutung wie Klavier, Rhodes, Geige und Gitarre – das wars aber auch und es wäre langsam wirklich wünschenswert wenn die Hersteller mal einen kleinen Tick nach vorne Blicken würden und sich was neues überlegen – Soll den analoger Klang und 24dB Tiefpass wirklich bis ans Ende der Menschheit das Mass aller Dinge sein?

 

[SChrauber]

Nur kurz - um nicht off-topic zu werden - würde sagen der Neuron ist gar nicht mal so uninterressant, allerdings bin ich der Meinung, dass Hartman eher sehr gut darin ist relativ simple Vorgänge möglichst blumig zu umschreiben - naja die Kollegen von Oszillator.de werden drauf stehen *g.
der Z1 ist ebenso ein guter Gedanke - aber solange man mit neuer Technik mal wieder versucht altes zu emulieren...
is wie sündhaft teuere Plug-Ins um die achsotollen Bandsättigungseffekte zu simulieren