Missb4 schrieb:
...heisst ja nicht das es wo anders keine Probleme gibt.
Stimmt, andere Länder haben auch ihre Problemchen. Die Frage ist lediglich, welche Anforderungen man an seine Lebensumgebung stellt. Ich komme ursprünglich aus Leipzig, dort haben mich folgende Dinge richtig ange****t:
1. die negative, pissige Mentalität der Leute (wahrscheinlich verursacht durch existenziellen Druck)
2. die ständige Arbeitslosigkeit
3. der sich in Deutschland immer mehr durchsetzende Polizeistaat (d.h. die zunehmende und vor allem heimliche Beschneidung meiner bürgerlichen Grundrechte durch die Legislative (Politik) -gemeint sind hier u.a. die Gesetzesbeschlüsse zur Realisierung des gläsernen Menschen- und die daraus für mich resultierende subjektive Bedrohung durch die Exekutive (Polizei))
4. der von Lobbyismus und Korruption geprägte gesamtdeutsche Regierungsapparat (nicht daß es in anderen Ländern keine Korruption gäbe, in Deutschland jedoch wurde sie inzwischen von selbigem Apparat (und von den Bürgern größtenteils unbemerkt) legalisiert - siehe Beraterverträge und ähnliche gesetzliche Schlupflöcher, was die meisten Politiker zu willenlosen Marionetten der Wirtschaft und auf volksloyaler Ebene funktionsunfähig macht
...dies ließ mich zu der Erkenntnis kommen, daß sich in den nächsten Jahren an Punkt 1-3 wohl nichts ändern wird...
Ich lebe nunmehr seit 5 Jahren experimentell in den Niederlanden, habe die Sprache gelernt und fühle mich hier ziemlich wohl. Die Nachteile hier sind:
1. ein allgemein höheres Preisniveau aller Konsumgüter (da in Deutschland teilweise subventioniert) - womit ich allerdings leben kann, da mir hier die Möglichkeit gegeben wird, das Geld zu verdienen was man zum Leben braucht
2. die stellenweise rückgratlose Easy-Going-Mentalität der Holländer, die ab und zu mit meiner ordnungsliebenden, regelwütigen deutschen Mentalität crasht
...aber Gottseidank sind ja nicht alle so...
3. Freunde sind weit weg - was man aber durch Telefon/Internet und Billigflüge ziemlich gut kompensieren kann
Für mich ist im Moment wichtiger: existenzielle und somit auch finanzielle Sicherheit durch gute ökonomische Situation (d.h. schier unbegrenzte Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt), straffreie Entfaltung meines Lebensstils (
)
Mag sein, daß meine Meinung überzogen, übertrieben o.ä. ist, hab ich jedenfalls schon öfters gehört, aber im Moment bin ich wesentlich zufriedener als vor 5 Jahren. Und was das "Sich trauen" hinsichtlich des Auswanderns betrifft so kann ich nur sagen: Bitte nicht überbewerten, es ist noch lange nicht so schwierig wie man es sich vorstellt. Es ist lediglich ein Umzug bei dem zwischen altem und neuem Wohnsitz eine größere Entfernung liegt.
Soweit erstmal mein Senf zu dem Thema, wenn mir nochwas einfällt gibt`s nen Nachtrag...