Ich war immer ein Fan von Vintage-DJ-Technik, aber als ich meinen Urei bekommen habe, war ich schon sehr enttäuscht. Vielleicht bin ich einfach nicht der Typ dafür, aber mir ist sehr schnell klar geworden, dass mir die EQs pro Kanal definitiv fehlten. Das ist bei der Allen&Heath Kombo natürlich besser gelöst, aber das kann man ja auch nicht bezahlen. Ich jedenfalls nicht. Ich habe mir dann auch einen Lollipop gebaut und hatte dann jeden morgen nach einem Gig Nackenschmerzen. Es mag an meinem falschen Umgang damit zusammenhängen, aber eine Offenbarung war es nicht. Sehr schade, denn genau das hatte ich erwartet. Eine Offenbarhrung. Ich habe Theo Parrish auf einem Rotary spielen sehen und war begeistert. Vielleicht hat mich einfach Theo so umgehauen und nicht das Mixen an einem Rotary-Mixer. Naja wahrscheinlich war es das Gesamtpaket.
Ich habe mich nun entschlossen wieder auf ein anderes Pult umzusteigen. Ich begeistere mich sehr für das Konzept des Xone 92. Ich mag die vierfach EQs und hoffe, dass die Klangqualität auch nicht von schlechten Eltern ist.
Für mich ist mit der Anschaffung des UREIs eine kleine Welt zusammen gebrochen. Aber so ist wahrscheinlich das Leben. Try and error!
Auch wenn es zu weit vom Crest weggreift, ist es dennoch wichtig hier einzugreifen:
Deine Gefühle mit dem 1620 kann ich nachvollziehen, auch ich habe sie durchgemacht und es gibt da Tage, da wünsche ich mir, dass ich stattdessen einen Empath Rotary hierhin gestellt hätte, da zumindest wäre ich mit Cue-Mix in der Lage perfekte Übergänge zu zaubern, denn - sind wir ehrlich - kaum jemand kann Zuhause seine Monitore so weit aufdrehen, dass er wie im Club mixen kann.
Aber überleg dir auch, was sofort passieren wird, wenn du den Urei weggibst. Das Ding zwingt dich, wie Snaip es damals schon sagte, dazu ein besserer DJ in der Technik und der Aufmerksamkeit zu werden. Wenn du deine Tracks auswendig kennst und nicht nur im Vollrausch wild spekulativ in den 8er- und 16er-Takt Schemen rumfuchtelst, sondern weißt, dass gleich die Bassdrum einsetzt oder das Break kommt, dann brauchst du defintiv nicht mehr als ein Urei dir bietet. Ist das nicht dein Stil, dann ist sicherlich ein anderer Mixer vernünftiger, der mehr Kompromisse bietet. Ein Mixer ist immer ein Kompromiss, vor allem weil da draußen, dort, wo es wirklich drauf ankommt als DJ wahrgenommen zu werden fernab des Wohnzimmers, steht für 99% aller DJs defintiv nie auch nur einmal in ihrer Karriere ein Rotary.
Mach also das, was dich glücklich macht. Aber glaub es mir, wenn du wieder in einem verranzten Laden an einem DJM oder Xone stehst, weil du einfach nie den Anspruch und Möglichkeit eines Rider-DJs hast, freust du dich umso mehr, wenn da Zuhause jemand auf dich wartet, den du hassen kannst. Und lässt du dich auf die Macken deines Partners ein, kannst du eine Beziehung führen, die nicht nur auf Äußerlichkeiten beruht, sondern auch den inneren Werten
.
Zum Crest selber noch:
Wenn da keine ALPS Blue Velvet drin sind, dann dreht sich das auch nicht so gut
. Aber generell intessiert da, wenn nicht der Preis wäre, ein 2016 doch eher, einfach wegen des Cue-Mix beim A/S, um mehr geht es eigentlich nicht, was mir am 1620 wirklich fehlt.
