ibiza hat sich im grunde selbst ein wenig ins aus manövriert, da jeder am boom seinen teil verdienen wollte, ganz ähnlich wie auf malle. dort sind die einstigen hochzeiten von ballermann, oberbayern, schinkenstraße etc. doch lange vorbei, was so einst als "feiermeile" für den durchschnitts-deutschen galt. doch malle ist groß, vielseitig, und konnte diesen "einbruch" im touristik-bereich sehr gut wegstecken, zumal er den meisten ja eh ein dorn im auge war.
auf ibiza ist dies doch ganz ähnlich. was mit hippies und neureuchen begann, entwickelte sich im laufe der 90er bis heute zu einem rießigen boom, dank dem interesse an den diskotheken, "welt-elite-dj´s", dem feiern mit house, techno, trance etc. und das ganze vor einer schönen kulisse mit fast immer sonnenschein, strand und meer. und das idealste für die meisetn europäer: das ganze ist mit dem flieger in 2-3 stunden schnell und meist auch günstig erreichbar. ja selbst für viele unterkünfte ansich muss man nicht viel bezahlen.
daran wollte natürlich jeder mitverdienen, das sieht man allein schon an dem bauboom der letzten 10 jahre dort. doch alles lässt sich halt nicht ewig steigern, und jetzt hat ibiza längst den bogen überspannt, dass ist eigentlich schon die letzten 5 jahre sichtbar (und trotzdem baute man noch weiter).
jetzt stehen viele betten während der saison leer, bzw. die saison auf ibiza hat sich nochmals verkleinert. im gegensatz zu malle herrscht auf ibiza die tourismusbranche nur im sommer, so ab ca. anfang mai bis ca. ende oktober - im winter ist die insel quasi tot. doch mittlerweile hat sich das ganze nochmal verkürzt und orientiert sich an den öffnungszeiten der große diskotheken, von ca. mitte juni bis ca. mitte september - der haupt-sommerferienzeit der europäer eben. davor und danach läuft im gegensatz zu früher immer weniger.
das zeigt, das sich der gesamte tourismus, aber auch die erwartungshaltung potenzieller urlauber nur nach den diskotheken und der damit verbundenen infrastruktur ausgerichtet hat und ausrichtet.
wer ibiza kennt, der weiß, dass die insel durchaus mehr zu bieten hat, jedoch ist es halt lange nicht so vielseitig, wie z.b. auf malle, da die insel nunmal relativ klein ist. und mit dem rückgang der besucher ging in der letzten jahren leider auf das allgemeine angebot auf der insel etwas zurück (also die dinge, die jetzt mal nicht mit den diskos in direktem zusammenhang stehen).
ich mag zwar dieses gewisse house-feelig, das auf ibiza allgegenwärtig ist, doch hab ich mit den diskos schon lange nur wenig am hut. mal hin und wieder ok, aber ständig, nein danke. da gibt es viel schönere bars und lokations, diverse strand- und bergparties, die wesentlich besser sind als diese massenabfertigung.
und nur wer sich abzocken lässt, der zahlt auch richtig in den bars und diskos, denn das ist auf ibiza nicht anders als in allen anderen touristenmetropolen, wo der ahnungslose urlauber nunmal geschröpft wird, und sich meist auch schröpfen lässt, da man im urlaub ja etwas großuzügiger ist. ich für meinen teil hat noch nie solche preise zahlen müssten, wenn man sich eben entsprechend ausgibt und die richtigen leute wendet.
sicherlich sind drogen ein problem, jedoch kein neues auf ibiza. früher haben die hippies halt natürliche ware konsumiert, und mit den ravern der 90er kam halt die chemische ware. wenn ibiza eine einstige drogenpolizei zwischenzeitlich für 5 jahre wegrationalisiert hatte, dann braucht man sich über die heuten folgen nicht zu wundern. ich halte nix von drogen, doch sie werden immer eine begleiterscheinung der gesellschaft sein, und nur durch vernünftige wie kontinuierliche aufklärung und prävention wird man sie zumindest ein wenig eindämmen können, damit sie eben nicht ausufert.
klar sind die engländer wohl die hauptklientel auf ibiza, und ein wirklich eher zu meidendes völkchen dort, aber auch das geht, wenn man sich an den richtigen orten aufhält, zumindest eingeschränkt.
ich hoffe, dass bald ein sinnvolles umdenken bei den verantwortlichen auf ibiza eintritt, damit die insel nicht eines tages vollkommen von ihren noch vorhanden flair verliert. etwas wenig ist da meistens mehr!
