Hilfe - woher bekomme ich meine Musik

[Flychi]

Hallo zusammen,
ich bin ein absoluter Newbie und scheitere schon jetzt, bei der Suche - woher bekomme ich meine Musik.
Kurz zu meiner Intension. Ich liebe Musik und Hi-Fi und möchte für mich - rein privat - in meinem Hobbykeller mixen.
Ganz ohne gewerblichen Hintergedanken - nur für mich !!

Ich habe mir daher ein paar DJ-Anfänger Controller angesehen. Da gibt es ja rel. viele/gute Controller. Dazu ein iPad - liegt vor -
mit z.B. kostenpflichtiger APP Dejay. Nun zum eigentlichen Problem - woher bekomme ich meine Musik. Ich habe ein Abo bei Spotify und youTube Music.
Leider wird keines der Plattformen unterstützt - das ärgert mich sehr. Ich soll nun bei Tidal was abschließen zzgl. DJ add on. Das ist ja Wahnsinn :-/

Nun zu meiner Frage/Idee - kann ich mir meine Playlisten von z.B. Spotify nicht als MP3 downloaden und dann z.B. über einen USB Stick, welchen ich an den
Controller stecke - arbeiten ?? USB Stick an Ipad geht ja nicht :-( --- vielleicht kann ich auch die Lieder als MP3 auf mein iPad laden ?!

Oder -- gib es ggf eine andere Lösung ?? BIIITTTEEEE um Hilfe und Ideen. Ich bin etwas LOST.

Danke Euch
Flychi

P.S.: wie geschrieben - alles nur für mich - Privat - im Keller !!

 

[Netwizard]

Je nachdem musst du die passende Hardware/Software Kombination kaufen. Ja, es gibt Geräte die USB-Sticks abspielen, die sind üblicherweise teuer. Aber wenn du eh auf HiFi stehst wirst du mit mp3 und YT klanglich nicht glücklich.
Aber überleg dir erstmal entweder was du genau machen willst, dann könnte man eine geeignete Lösung empfehlen, oder du hast ein Budget, dann musst du die Arbeitsweise anpassen.

 

[DJ Nameless]

Nun zu meiner Frage/Idee - kann ich mir meine Playlisten von z.B. Spotify nicht als MP3 downloaden und dann z.B. über einen USB Stick, welchen ich an den
Controller stecke - arbeiten ??

Das geht.

Installiere Dir auf Deinem PC/Laptop das Programm "Audacity" (www.audacityteam.org - ist kostenlos).

Klicke rechts unten in der Windows-Taskleiste mit der rechten Maustaste auf das Lautsprecher-Symbol und dann auf "Sound-Einstellungen öffnen". Wähle als Eingabegerät - sofern nicht schon vorausgewählt - "Stereomix" aus.

Öffne Spotify (oder Browser mit YouTube) und Audacity parallel. In Audacity nimmst Du auf, und in Spotify bzw. YouTube spielst Du den Song ab. Nachdem der Song durchgelaufen ist, speicherst Du ihn in Audacity als MP3.

 

[k.k.supporter]

Ich soll nun bei Tidal was abschließen zzgl. DJ add on. Das ist ja Wahnsinn :-/

So aendern sich die Zeiten. Als ich angefangen hab, hab ich monatlich 3 stellige Betraege fuer CDs und LPs ausgegeben und das war lange bevor ich Geld damit verdient hab. Heute bekommt man Millionen von Songs fuer 20 Euro im Monat und das wird dann als Wahnsinn empfunden. Letztendlich kann Tidal ja nichts dafuer, dass du schon 2 andere Abos laufen hast und Tidal, Beatsource und Beatport sind aktuell die einzigen Streamingdienste die eine Einbindung in DJ Softwares erlauben. Spotify ging ja frueher auch, bevor sie die API geschlossen haben.
Ich will nicht von der guten alten Zeit reden, sondern nur mal einen kleinen Perspektivwechsel anstossen, da der Zugang zu Musik (auch fuer DJs) noch nie so guenstig war wie heute. Alle die hier seit mehreren Jahren Aktiv sind, haben sicherlich mehrere tausend Euros fuer ihre Musikbibliothek ausgegeben. Letztendlich uebst du ein Hobby aus, das nur durch die Musik der Kuenstler moeglich ist, daher finde ich es durchaus fair, dass sie zumindest eine kleine Verguetung dafuer bekommen. Das du nur fuer dich spielen willst, macht da aus meiner Sicht keinen Unterschied, da du vertraglich Tidal eh nicht zu kommerziellen Zwecken darfst. Somit ist das rechtlich eh die einzige Moeglichkeit es zu nutzen und das spiegelt sich auch im Preis wieder, ansonsten waere der mit Sicherheit um ein Vielfaches hoeher.

Rein technisch gibt es viele Moeglichkeiten kostenlos an Musik zu kommen. Es gibt Tools um Musik von Streamingservicen zu rippen, du kannst sie dir von jemandem kopieren und es gibt immer noch Sharing- und Downloaddienste die Musik anbieten. Das die alle illegal sind und die Qualitaet auch nicht immer geil ist, sollte klar sein. Hier hilft im Zweifelsfall google. Ich wuerde aber einfach ueberdenken ob du wirklich Spotify und/oder Youtube Music brauchst oder nicht stattdessen auf Tidal wechselst. Gerade wenn du gerade am Anfang bist, gibt dir Streaming so viele Optionen. Du hast Zugang zu unendlich vielen Tracks und alles direkt verfuegbar. Ich habe auch ein Spotify und ein Tidal Abo. Theoretisch wuerde mir das Tidal Abo ausreichen, aber da ich seit Jahren meine Podcasts und Playlisten in Spotify pflege, will ich fuers reine konsummieren nicht switchen. Ob ich fuer die Bequemlichkeit aber in den Weg der Illegalitaet gehen wuerde, bin ich mir nicht so sicher. Zumal das Downloaden von Spotify auch sehr muehsam ist. Hab ich mal testweise ausprobiert, aber hat mich von der Qualitaet auch nicht ueberzeugt.

 

[DJ Nameless]

So aendern sich die Zeiten. Als ich angefangen hab, hab ich monatlich 3 stellige Betraege fuer CDs und LPs ausgegeben und das war lange bevor ich Geld damit verdient hab. Heute bekommt man Millionen von Songs fuer 20 Euro im Monat und das wird dann als Wahnsinn empfunden.

Meiner Beobachtung nach ist der Preis allerdings nur ein Teil der Diskussion. In der Tat werden die Preise mitunter als Wahnsinn empfunden. Das liegt allerdings heute an der geringer gewordenen Halbwertszeit vieler aktueller Tracks. Die sind immer häufiger schon nach einer Woche wieder "out". Parallel zum Fast-Food und Fast-Fashion dominiert heute auch die Fast-Music.
Abseits der Preisdiskussion gibt es aber auch noch ein handfestes Problem: Die meisten Leute konsumieren Musik heutzutage über Streamingdienste, allen voran Spotify und YouTube. Für viele Künstler lohnt sich daher eine CD- oder kommerzielle MP3-Download-Veröffentlichung nicht mehr; die Songs kommen nur noch auf den Streaming-Plattformen raus. Wir DJ's (und Radiomacher) sind heutzutage so ziemlich die einzige Zunft, die einen Song noch tatsächlich als CD/MP3 braucht. Für diese kleine Käuferschicht lohnt sich aber immer seltener eine CD/Download-Veröffentlichung. Also geht es v.a. auch darum, einen z.B. NUR bei YouTube veröffentlichten Song in ein DJ-Set oder in eine Radiosendung einzubauen. Und dazu muss man heute den Stream zu MP3 umwandeln.

Ich wuerde aber einfach ueberdenken ob du wirklich Spotify und/oder Youtube Music brauchst oder nicht stattdessen auf Tidal wechselst.

Wie gesagt - manches gibt es aber nur auf Youtube.

Zumal das Downloaden von Spotify auch sehr muehsam ist. Hab ich mal testweise ausprobiert, aber hat mich von der Qualitaet auch nicht ueberzeugt.

Ja, mühsam ist es. Aber dennoch geht das Rippen eines Spotify-Titels um Längen schneller, als sich eine CD bei Amazon, Ebay, Medimops oder gar im örtlichen Saturn zu bestellen, auf die Lieferung zu warten, auszupacken und dann in eine MP3 umwandeln.

Und zur Klangqualität: Man muss halt das nötige tontechnische KnowHow haben; dann klappt das auch.

 

[k.k.supporter]

Meiner Beobachtung nach ist der Preis allerdings nur ein Teil der Diskussion. In der Tat werden die Preise mitunter als Wahnsinn empfunden. Das liegt allerdings heute an der geringer gewordenen Halbwertszeit vieler aktueller Tracks. Die sind immer häufiger schon nach einer Woche wieder "out". Parallel zum Fast-Food und Fast-Fashion dominiert heute auch die Fast-Music.

Aber gerade dadurch ist der Preis fuer Tidal doch geschenkt. Ansonsten muesste man das Geld fuer MP3s ausgeben, die man noch Wochen nicht mehr nutzt, waehrend du beim Streaming immer Zugriff auf (fast) alles hat. Dadurch ist die Halbwertszeit ja auch viel kuerzer geworden. Frueher konntest du dir als Jungendlicher 1, maximal 2 CDs pro Monat leisten. D.h. du hast die auch Wochenlang rauf und runter gehoert. Bei Streaming hast du eben unendlich viele Moeglichkeiten. Leider sinkt durch das komplette System auch sukzessive die Qualitaet der produzierten Musik (auf dem Toplevel, im Durchschnitt steigt sie eher). Aber anderes Thema

Für viele Künstler lohnt sich daher eine CD- oder kommerzielle MP3-Download-Veröffentlichung nicht mehr; die Songs kommen nur noch auf den Streaming-Plattformen raus. Wir DJ's (und Radiomacher) sind heutzutage so ziemlich die einzige Zunft, die einen Song noch tatsächlich als CD/MP3 braucht. Für diese kleine Käuferschicht lohnt sich aber immer seltener eine CD/Download-Veröffentlichung. Also geht es v.a. auch darum, einen z.B. NUR bei YouTube veröffentlichten Song in ein DJ-Set oder in eine Radiosendung einzubauen. Und dazu muss man heute den Stream zu MP3 umwandeln.

Mein Empfinden ist genau umgekehrt, da eine Downloadveroeffentlichung heute gar nichts mehr kostet, waehrend frueher CD und Plattenpressungen richtig teuer waren und man an viele Remixe gar nicht rankam und an aeltere Sachen gar nicht mehr, weil es immer nur eine limitierte Anzahl an Presungen gab. Ich persoenlich habe schon ewig keinen Track mehr, den ich nicht irgendwo legal downloaden konnte, mag aber vielleicht an den unterschiedlichen Genres liegen. Meine Erfahrung ist aber, dass fast jeder Artist, der seine Tracks nicht verkauft, diese auf Anfrage gern zur Verfuegung stellt, wenn man sie kontaktiert. Einzig bei ungeklaerter Rechtelage ist das manchmal schwierig. Diese Tracks verschwinden dann aber auch in der Regel von allen Platformen

Und zur Klangqualität: Man muss halt das nötige tontechnische KnowHow haben; dann klappt das auch.

Die einzige Moeglichkeit zumindest das Klangniveau beizubehalten ist die Aufnahmen in einem verlustfreien Format zu speichern. Sobald du die Tracks als MP3 rippst, macht du eine weitere Kompression des Tracks, was unweigerlich zu einem Klangverlust kommt. Kannst du gern mal testen, wenn du eine MP3 (320 kbit) 10x neu komprimierst. Das hoert man sofort, auch wenn weiterhin 320kbit an der Datei dransteht. Dann gehst du aber schon davon aus, dass das Ausgangsmaterial 320kbit hat. Das duerfte bei Spotify noch so sein (oder zumindest 256kbit), bei Youtube sind es max 128 kbit und von Soundcloud wollen wir gar nicht erst reden. Zudem musst du beim rippen noch aufpassen dass deine Lautstaerke passt, da du dir ansonsten noch Probleme mit Dynamik oder Clipping reinholst.

Ob das beim Spielen zu Hause ins Gewicht faellt, kommt immer auf den persoenlichen Anspruch an, fuer das Auflegen auf Veranstaltungen ist das Material aber oft nur bedingt zu gebrauchen.

 

[DJ Nameless]

Aber gerade dadurch ist der Preis fuer Tidal doch geschenkt. Ansonsten muesste man das Geld fuer MP3s ausgeben, die man noch Wochen nicht mehr nutzt, waehrend du beim Streaming immer Zugriff auf (fast) alles hat.

Die Betonung liegt auf "fast". Ich stoße regelmäßig an meine Grenzen. Spotify z. B. hat eine ganze Menge, jedoch muss ich mich bei den unterschiedlichsten Quellen (Spotify, YouTube, MP3-Downloads, CD's, Vinyl, ja sogar noch Kassetten bedienen, weil es eben nicht jeden Song, den ich haben möchte, auf jedem Medium gibt. Und beim Streaming - mittlerweile tatsächlich das häufigste Medium - habe ich immer noch ein Problem, wenn ich in einer Location auflegen soll, wo es kein brauchbares Internet gibt. Zudem ist es manchmal erforderlich, Titel nachzubearbeiten (z. B. Pegel anheben/absenken, zu langes Intro wegschneiden....). Also wandle ich grundsätzlich alles in MP3.

Mein Empfinden ist genau umgekehrt, da eine Downloadveroeffentlichung heute gar nichts mehr kostet

Um einen Song z. B. in iTunes oder Amazon-Music zu bekommen, muss man den Weg über kommerzielle Diensleister wie Tunecore gehen, wo eine Jahresgebühr fällig wird. Heißt im Klartext: Hat z.B. ein Künstler im Eigenvertrieb dort etwas veröffentlicht und stirbt dann (ergo sein Bankkonto wird aufgelöst), kommt beim Tunecore kein Geld mehr an, d.h. die Titel dürften aus den Stores verschwinden. Bei vielen Titeln ist daher tatsächlich YouTube die sicherste Quelle, denn hier können mitunter auch die Fans selbst (wenngleich unter Missachtung des Urheberrechts) dafür sorgen, dass ein Titel weiterhin im Angebot ist. Ein Künstler im Selbstverlag oder ein Label kann jederzeit seinen Betrieb beenden.

Ich persoenlich habe schon ewig keinen Track mehr, den ich nicht irgendwo legal downloaden konnte, mag aber vielleicht an den unterschiedlichen Genres liegen.

Das hat nichts mit den Genres (im Sinne der Musikrichtung) zu tun, sondern einfach damit, dass es sich für viele Titel nicht mehr lohnt, sie aktiv im kommerziellen Markt anzubieten.

Das ist das aus der Software-Welt bekannte "Abandonware"-Problem auf Musik übertragen:

Abandonware – Wikipedia

de.wikipedia.org

Eigentlich müsste hier das Urheberrecht angepasst werden und ein künstlerisches Werk oder eine Software gemeinfrei werden, sobald das Produkt nicht mehr aktiv vermarktet wird. Als das Urheberrecht ausformuliert wurde, hatte man pleite gehende Firmen oder Datenträger mit extrem kurzer Haltbarkeit offensichtlich nicht auf dem Schirm.

Meine Erfahrung ist aber, dass fast jeder Artist, der seine Tracks nicht verkauft, diese auf Anfrage gern zur Verfuegung stellt, wenn man sie kontaktiert. Einzig bei ungeklaerter Rechtelage ist das manchmal schwierig. Diese Tracks verschwinden dann aber auch in der Regel von allen Platformen

Die ungeklärte Rechtslage KANN ein Problem sein, aber auch z. B. wie erwähnt Tod des Artists, oder dass er schlicht mit Musikmachen nichts mehr zu tun haben möchte.

Die einzige Moeglichkeit zumindest das Klangniveau beizubehalten ist die Aufnahmen in einem verlustfreien Format zu speichern. Sobald du die Tracks als MP3 rippst, macht du eine weitere Kompression des Tracks, was unweigerlich zu einem Klangverlust kommt. [...]
Ob das beim Spielen zu Hause ins Gewicht faellt, kommt immer auf den persoenlichen Anspruch an, fuer das Auflegen auf Veranstaltungen ist das Material aber oft nur bedingt zu gebrauchen.

Entscheidend ist, dass die Originalqualität ordentlich ist. Aber das ist ja selbst bei aktuellen Original-Veröffentlichungen oft nicht der Fall: Da gibt es z. B. den Loudness-War. Bei älteren Titeln wiederum war die Studiotechnik noch nicht auf dem heute üblichen Niveau. Ich mache z. B. auch Seniorentanztees in Altenheimen, und da braucht man dann auch durchaus mal die ein oder andere 50er-Jahre-Nummer. Da gab es aber z.B. Digital-Audiotechnik noch gar nicht.

 

[DJ-GaaGstar]

Hallo, funktioniert das mit Audacity und Spotify auch beim Mac?

Gruß

 

[DJ Nameless]

Hallo, funktioniert das mit Audacity und Spotify auch beim Mac?
Gruß

Ich kenne mich mit dem Mac nicht aus; ich nutze nur Windows. Laut diesem Artikel müsste es gehen, es ist aber wohl etwas komplizierter als in Windows: https://de.softonic.com/artikel/audio-auf-dem-mac-intern-direkt-mit-audacity-aufnehmen

 

[k.k.supporter]

Die Betonung liegt auf "fast". Ich stoße regelmäßig an meine Grenzen. Spotify z. B. hat eine ganze Menge, jedoch muss ich mich bei den unterschiedlichsten Quellen (Spotify, YouTube, MP3-Downloads, CD's, Vinyl, ja sogar noch Kassetten bedienen, weil es eben nicht jeden Song, den ich haben möchte, auf jedem Medium gibt. Und beim Streaming - mittlerweile tatsächlich das häufigste Medium - habe ich immer noch ein Problem, wenn ich in einer Location auflegen soll, wo es kein brauchbares Internet gibt. Zudem ist es manchmal erforderlich, Titel nachzubearbeiten (z. B. Pegel anheben/absenken, zu langes Intro wegschneiden....). Also wandle ich grundsätzlich alles in MP3.

Gerade wenn du die Titel noch bearbeitest, finde es erst recht fair den Titel zu kaufen. Ich habe auch alle Titel auf Festplatte, weil ich eben nicht von der Verfuegbarkeit auf Streamingplattformen oder der Netzabdeckung abhaengig sein will. Aber dann muss man die Tracks eben kaufen, das ist nun mal der einzige legale Weg. Ich weiss das auch viele mittlerweile kommerziell Tidal nutzen, was vertraglich auch nicht o.k. ist. Aber zu sagen ich bezahle schon einen anderen Anbieter, der nicht von der SW unterstuetzt wird und moechte sie auch offline nutzen, also ist es o.k. sie zu rippen, ist aus meiner Sicht schon eine sehr interessante Rechtsauffassung. Ich spreche jetzt nicht von einem Titel, den man wirklich nirgends bekommen kann, aber das sind nicht mal 1% der Titel ueber die wir hier reden. Ich persoenlich hab alles was ich auf Spotify gefunden hab, auch irgendwo legal zum Download gefunden. Ich will nicht sagen dass es dass nicht gibt, aber es ist schon sehr sehr selten.

Um einen Song z. B. in iTunes oder Amazon-Music zu bekommen, muss man den Weg über kommerzielle Diensleister wie Tunecore gehen, wo eine Jahresgebühr fällig wird. Heißt im Klartext: Hat z.B. ein Künstler im Eigenvertrieb dort etwas veröffentlicht und stirbt dann (ergo sein Bankkonto wird aufgelöst), kommt beim Tunecore kein Geld mehr an, d.h. die Titel dürften aus den Stores verschwinden. Bei vielen Titeln ist daher tatsächlich YouTube die sicherste Quelle, denn hier können mitunter auch die Fans selbst (wenngleich unter Missachtung des Urheberrechts) dafür sorgen, dass ein Titel weiterhin im Angebot ist. Ein Künstler im Selbstverlag oder ein Label kann jederzeit seinen Betrieb beenden.

Trotzdem ist das noch immer viel guenstiger als frueher eine CD oder LP zu releasen. Natuerlich will jemand fuer eine Dienstleistung auch bezahlt werde und es gibt viele Wege das in Eigenregie zu veroeffentlichen (eigene HP, andere Verkaufsportale, frei auf Hypedit oder Soundcloud...) und wie gesagt, 80% der Kuenstler, die die Mixe nicht oeffentlich anbieten, ruecken die gern auf Anfrage raus. Die gibt es dann aber auch eh nicht bei Spotify, etc.
Zum einen verschwinden keine Titel aus dem Katalog, nur weil ein Anbieter kein Geld mehr auszahlen kann.... Wenn jemand stirbt gibt es Erben oder zumindest einen Nachlassverwalter, der sich dann genau um solche Dinge kuemmert. Kann sein, dass sie dann runtergenommen werden, kann aber auch sein, dass die Rechte verkauft werden.

Eigentlich müsste hier das Urheberrecht angepasst werden und ein künstlerisches Werk oder eine Software gemeinfrei werden, sobald das Produkt nicht mehr aktiv vermarktet wird. Als das Urheberrecht ausformuliert wurde, hatte man pleite gehende Firmen oder Datenträger mit extrem kurzer Haltbarkeit offensichtlich nicht auf dem Schirm.

Definitiv nein, denn das Werk ist immer noch das geistige Eigentum der Kuenstlers (oder des Labels, Vertriebs, etc. wenn er die Rechte abgibt). Niemand hat das Anrecht auf das geistige Eigentum anderer. Mag vielleicht in deinen Augen ungerecht sein, aber ich glaube das Verstaendnisproblem. Musik (und alle anderen kuenstlerischen Darbietungen) ist nie kostenlos (Ausnahmen ausgeschlossen). Fuer Radio fallen Gebuehren an (Werbung, Rundfunkgebuehren), bei oeffentlichen Veranstaltungen fallen fuer den Veranstalter Gebuehren an. Auch Youtube zahlt an den Kuenstler. Ob davon ausreichend beim Kuenstler ankommt, ist eine ander Diskussion, aber grundsaetzlich bekommt ein Artist bei jedem Abspielen seiner Musik Geld. Ausnahme sind physische Medien, wo man einmal fuer eine Kopie bezahlt, die man unbegrenzt nutzen (aber auch nicht kopieren) darf. Allein dadurch dass du beim Streaming die Titel runterlaedst, umgehst du das Monetarisierungssystem, da fuer jedes Abspielen der Kuenstler nicht mehr verguetet wird. Letzendlich ist das nichts anderes wie eine Raubkopie und damit Diebstahl am Kuenstler. Da du immer wieder auf die kleinen Artists verweist, finde es umso scheinheiliger, dass auch noch durch irgendwelche Argumente legitimieren zu wollen. Ich will hier nicht als Moralapostel auftreten, auch ich hab in frueheren Zeiten CDs kopiert und hatte auch MP3s zweifelhafter Herkunft, aber du versuchst dir hier was schoenzureden. Wenn du das machen willst, wird dich niemand aufhalten, aber dann stell es bitte nicht so dar, als haettest du keine andere Wahl.

Entscheidend ist, dass die Originalqualität ordentlich ist. Aber das ist ja selbst bei aktuellen Original-Veröffentlichungen oft nicht der Fall: Da gibt es z. B. den Loudness-War. Bei älteren Titeln wiederum war die Studiotechnik noch nicht auf dem heute üblichen Niveau. Ich mache z. B. auch Seniorentanztees in Altenheimen, und da braucht man dann auch durchaus mal die ein oder andere 50er-Jahre-Nummer. Da gab es aber z.B. Digital-Audiotechnik noch gar nicht.

Das ist klar, wobei es auch qualitativ sehr hochwertige Aufnahmen aus den 50er, 60er und 70er Jahren gibt. Das war eben nur nicht unbedingt Standard und auch die Abmischung war anders. Das hat aber nichts mit der Qualitaet, sondern eher mit dem Zeitgeist zu tun. Zudem wuerde ich definitiv Qualitaet nicht mit digitaler Audiotechnik gleichsetzen. Das hat damit eigentlich gar nichts zu tun, es hat einfach nur die Erschwinglichkeit von qualtitativ hochwertigem Audio stark verb Ich habe aber davon gesprochen, dass eine von einer bereits komprimierten Quelle gerippte MP3 immer einen Qualitaetsverlust hat. Das laesst sich technisch nicht vermeiden, egal wie gut man sich mit der Materie auskennt. Ich persoenlich hab immer den Anspruch die qualitativ hochwertigste Datei abzuspielen und daher auch schon diverse Tracks durch andere oder remasterte Aufnahmen ersetzt. Aber das ist vielleicht auch nur mein persoenlicher innerer Monk.

 

[metroplex2005]

Danke k.k.supporter für deine letzten drei, sehr konstruktiven, Beiträge.

Du hast in sehr vielen freundlichen Worten das ausgedrückt, was mir deutlich weniger freundlich durch den Kopf gegangen ist.

 

[ToScho68]

Also bevor ich was mit Audacity aufnehme, würde ich es mal mit Audials 2024 oder 2025 versuchen. Dort kann man von unterschiedlichen Quellen downloaden (z. Bsp. Spotify 10x so schnell) und hat dann den Titel als mp3-Datei. Sollte für den reinen Privatgebrauch auch kein Problem darstellen, ansonsten Tidal in Rekordbox mit dem Smartphone als Hotspot wenn kein anderes Internet verfügbar ist.

 

[RAC]

Gerade wenn du die Titel noch bearbeitest, finde es erst recht fair den Titel zu kaufen. Ich habe auch alle Titel auf Festplatte, weil ich eben nicht von der Verfuegbarkeit auf Streamingplattformen oder der Netzabdeckung abhaengig sein will.

genau so mach ichs auch.

Ich persoenlich hab immer den Anspruch die qualitativ hochwertigste Datei abzuspielen und daher auch schon diverse Tracks durch andere oder remasterte Aufnahmen ersetzt.

auch hier gilt das gleiche für mich. mit dem unterschied, daß ich die remaster, oder bearbeitung jeglicher art, selbst mache.

 

[Frank Forest]

Das ganze erinniert mich hieran:

Ich kaufe meine Tracks durchweg bei Beatport legal ein und finde es sehr gut diese dann durchweg offline zur Verfügung zu haben und diese vor allem entsprechend vorbereiten zu können, was mit Rekordbox an sich schon (zwingend) erforderlich ist.

Wobei ich nicht verstehe, woher immer dass "Musik soll umsonst sein" denken kommt, weil ein Track ist auch schon ganz schön viel Arbeit!
In der Vergangenheit habe ich mal ein paar Tracks/Alben produziert und der schnellste Track war 4 Stunden mit allem.
Das man als Künstler für seine Arbeit dann auch gern etwas hätte ist ja eigentlich klar - außer man ist so nett diesen zu "verschenken" um für sich zu werben.

 

[DJ Nameless]

Gerade wenn du die Titel noch bearbeitest, finde es erst recht fair den Titel zu kaufen. Ich habe auch alle Titel auf Festplatte, weil ich eben nicht von der Verfuegbarkeit auf Streamingplattformen oder der Netzabdeckung abhaengig sein will.

So, und was machst Du jetzt, wenn es einen Titel NUR als Stream gibt, weil sich für den Künstler bzw. das Label (sofern überhaupt existent) das Angebot eines Downloads nicht lohnt?

Nehmen wir den Titel "Everyday Christmas" von Tim Buktu:
Dieser Künstler hat den Song, obwohl bereits Anfang der 1990er entstanden, erst 2010 veröffentlicht - und zwar AUSSCHLIESSLICH bei YouTube. Keine CD, kein kommerzieller Download, der Mann hatte noch nicht einmal einen Plattenvertrag bei einem Label. Es gibt NUR diesen YouTube-Stream; er hat den Song einfach eigenhändig hochgeladen. 2011 verstarb er. Also wie soll ich ihn denn kaufen?

Ich spreche jetzt nicht von einem Titel, den man wirklich nirgends bekommen kann, aber das sind nicht mal 1% der Titel ueber die wir hier reden. Ich persoenlich hab alles was ich auf Spotify gefunden hab, auch irgendwo legal zum Download gefunden. Ich will nicht sagen dass es dass nicht gibt, aber es ist schon sehr sehr selten.

Also ich habe das häufig. Es hängt sicherlich stark damit zusammen, welche Titel man gerade sucht.

Trotzdem ist das noch immer viel guenstiger als frueher eine CD oder LP zu releasen. [...] Wenn jemand stirbt gibt es Erben oder zumindest einen Nachlassverwalter, der sich dann genau um solche Dinge kuemmert.

Aufgrund des massiv gestiegenen Angebotes ist die Nachfrage nach bestimmten Titeln allerdings oft massiv eingebrochen. Und wenn z.B. nur noch 50 Leute an einem Song interessiert sind, macht da kein Label mehr einen Finger krumm.

Und mitunter muss ein Nachlassverwalter ja erst mal wissen, dass der verstorbene Künstler überhaupt den betreffenden Song gemacht hat. Das ist in Zeiten, wo jeder quasi aus dem eigenen Wohnzimmer heraus Content weltweit hochladen kann mit ein paar Mausklicks, alles andere als wahrscheinlich.

das Werk ist immer noch das geistige Eigentum der Kuenstlers (oder des Labels, Vertriebs, etc. wenn er die Rechte abgibt). Niemand hat das Anrecht auf das geistige Eigentum anderer. Mag vielleicht in deinen Augen ungerecht sein, aber ich glaube das Verstaendnisproblem. [...] Allein dadurch dass du beim Streaming die Titel runterlaedst, umgehst du das Monetarisierungssystem, da fuer jedes Abspielen der Kuenstler nicht mehr verguetet wird. Letzendlich ist das nichts anderes wie eine Raubkopie und damit Diebstahl am Kuenstler.

Juristisch ist das so, faktisch aber oft nicht. Bestes Beispiel aus top-aktueller Zeit ist die derzeit in aller Munde befindliche Rockband FEX, die erst dank millionenfacher (!!!) Raubkopien überhaupt ausfindig gemacht werden konnte.

Da du immer wieder auf die kleinen Artists verweist, finde es umso scheinheiliger, dass auch noch durch irgendwelche Argumente legitimieren zu wollen. [...] Wenn du das machen willst, wird dich niemand aufhalten, aber dann stell es bitte nicht so dar, als haettest du keine andere Wahl.

Wie gesagt, ich habe schon einige Beispiele genannt. Ich kann auch gerne noch weitere nennen.... z. B. diese Rock-Version des Lilian Harvey Klassikers "Das gibt's nur einmal" - - damals für die "Expo 2000" in Hannover als Werbe-Jingle produziert, kam nie auf CD raus und gelangte über inoffizielle Wege in die damals boomende Musiktauschbörse "Napster". Mit solchen Titeln kann man gut mal auf Mainstream-Partys für Abwechslung und Aufmerksamkeit sorgen, weil es JEDER kennt, aber quasi kein DJ spielt (eben weil sie sich nur dort informieren, wo man auch kaufen kann).

Ich persoenlich hab immer den Anspruch die qualitativ hochwertigste Datei abzuspielen und daher auch schon diverse Tracks durch andere oder remasterte Aufnahmen ersetzt. Aber das ist vielleicht auch nur mein persoenlicher innerer Monk.

Also ich habe auch schon oft alte Dateien durch bessere Versionen desselben Songs ersetzt.

 

[DJ Nameless]

Wobei ich nicht verstehe, woher immer dass "Musik soll umsonst sein" denken kommt

Das verlangt ja keiner. Die großen kommerziellen Labels haben jedoch in den letzten Jahren durch ihre Veröffentlichungspolitik (immer mehr Müll veröffentlicht) ihre eigenen Produkte ständig selbst entwertet - Ausnahmen bestätigen die Regel. Daher greifen manche DJ's, die noch interessante Akzente setzen wollen, neben den schon vorhandenen Oldies eben auf solche Tracks zurück, die zwar bekannt sind, aber nicht offiziell zu kaufen.

 

[metroplex2005]

Das ganze erinniert mich hieran:

Oh ja, wie wahr...


Also mich erinnert diese Einstellung sehr an:

"Was wollen wir?"

"ALLES!"


"Wann wollen wir es?"

"SOFORT!"


"Und was soll es uns kosten?"

"NICHTS!!!!"


Eine Einstellung die mir erschreckender Weise leider seit einiger Zeit in der Gesellschaft (und gerade bei unseren Azubis im Alter von 17-25, je jünger umso schlimmer) immer häufiger auffällt...

Was ist das für eine EInstellung? Wohlstandsverwahrlosung? Geballt auftretende Erziehung zu "Arschlochkindern" durch inkompetente Helikoptereltern? Mentale Inkontinenz? Spätrömische Dekadenz? Ich weiß es nicht...

Jetzt mal ganz ehrlich, jeder im DJ-/Musikgeschäft hat sich schon mal den ein oder anderen (qualitativ brauchbaren) Track, Edit, Instrumental, usw. unter rechtlich fragwürdigen Umständen in irgendeiner Form gesichert. Egal wie viel man für ausländische Importe zu zahlen bereit war...

Da nehme ich mich selbst auch nicht aus, das ein oder andere Instrumental/Acapella ist (war zumindest ohne Stem Separation) manchmal echt schwer legitim zu bekommen (Dubplates zählen nicht als legitim!).
Wer da ohne Sünde ist werfe den ersten Stein (bitte jeder nur ein Kreuz...).

Aber die Einstellung das es OK und notwendig/unumgänglich ist, seine Ttelsammlung für lau (und in bescheidener Qualität) durch irgendwelche fadenscheinigen Downloads aufzubauen ist, gelinde gesagt, einfach nur dumm...

Warum?

Dazu zitiere ich ausnahmsweise mal ein wahres Wort von Uli Hoeneß:

„Eure Scheißstimmung, da seid ihr doch verantwortlich!“​

Warum zum Teufel glaubt man denn, dass man jeden Track zu jeder beliebigen Zeit verfügbar haben muss?

Dann gibt es mal den ein oder andern Wunsch vom Publikum nicht erfüllt, na und?

Der Track würde gerade sooooo gut passen, na und?

Die nervige Tante mit den großen Augen wünscht sich den Titel sooooo sehr, ja und?

Es klingt vielleicht übertrieben und überheblich, aber wenn man jede musikalische Diarrhoe in seinem Repertoire haben möchte, um auch den letzen der Anwesenden zu beglücken, dann macht man etwas grundlegend falsch.
Und ist meiner Meinung nach mehr Teil des Problems, als der Lösung.

"A DJ is not a Jukebox" - Mut zur Lücke

Wenn man ein geiles Set aus dem enstprechenden Genre abfeuert, dann können gut 90% der Feiernden sehr gut damit leben wenn mal die Tracks X oder Y nicht dabei sind. Denn diese Gäste sind zum feiern da, nicht für ein (un)social-Media Review der Playlist.
Die wollen einfach nur einen geilen Abend und Spass haben.

Und genau darum geht es, die breite Masse des Publikums auf eine überraschende und geile Reise mitzunehmen.

Da gilt Qualität vor Quantität, ansonsten ist man nämlich wirklich nicht mehr als eine ordiinäre Jukebox und ist durch jede beliebige Streamingapp auf jedem beliebigen Smartphone ersetzbar.

Dazu müsste man sich aber selbst auch mal etwas mit Spannungsbogen, Dynamik, Crowdreading, Vorbereitung, usw. beschäftigen (ah ne, ist ja doof, die aktuelle Influenza Shittify Playlist ist wichtiger, Titel AB ist für die nächsten 1,7355608 Wochen total angesagt, hab ich ganz vergessen)...

Es war noch nie so einfach (und günstig) wie heutzutage, sich eine umangreiche Titelliste für den ein oder anderen grandiosen Abend zusammenzustellen.

Das Rumgeheule bzgl. Verfügbarkeit von einzelnen Titeln ist da für mich Jammern auf einem ganz hohem Niveau.


BTW, war ein geiler Abend am Freitag den 13.

 

[Patrick]

Ich vertrete immer noch den Standpunkt, dass 1000 Titel für einen Abend ausreichend sind, sofern man seine Sammlung pflegt und seltene bis gar nicht gespielte Titel immer mal wieder aussortiert und durch aktuelle ersetzt.

 

[k.k.supporter]

Kennt ihr jemand noch das Gluecksgefuehl, wenn man nach Monaten oder teils auch Jahren an einen Titel gekommen ist, den man schon ewig gesucht hat oder ein aelterer DJ mal seine Plattensammlung ausgeduennt hat und man an laengst vergriffene Singles gekommen ist? Gerade in meiner Anfangszeit in den 90ern hab ich mir unzaehlige Alben bestellt, weil Singles die vor meiner Zeit erschienen sind, nicht mehr auf Maxi CD erhaeltlich waren und selbst die Alben nicht mehr im Laden standen. Schoen das heute alles einfacher geworden ist, aber dieses Gefuehl stellt sich heute nicht mehr ein. Genauso wenig, wenn man mal das neue Releaseradar anhoert. Das kommt max. 2x im Jahr vor, das mit da eine neue Veroeffentlichung wirklich vom Hocker haut.
Hatten wir frueher Probleme unsere Sets zu spielen? Natuerlich nicht, das ging auch problemlos. Ich hab als 14 Jaehriger auf dem Sommerzeltlager schon den DJ gemacht mit einem uralt Mischpult von Conrad und 2 abgeranzten Hifi CD Playern, die da eben rumstanden. Ich bin tagsueber rumgelaufen und hab mir CDs bei allen Teilnehmern geliehen und daraus wurde dann abends das Set gespielt. Wir haben da immer 3-4 Stunden voll bekommen und 90% waren zufrieden und haben einfach gefeiert.

PS: Hab damals noch nicht in Key gemixt.

 

[DJ Nameless]

Also mich erinnert diese Einstellung sehr an:

"Was wollen wir?"

"ALLES!"

"Wann wollen wir es?"

"SOFORT!"

"Und was soll es uns kosten?"

"NICHTS!!!!"

Sicherlich gibt es zuhauf Leute mit dieser Einstellung, aber das sind wirklich nicht alle....

Jetzt mal ganz ehrlich, jeder im DJ-/Musikgeschäft hat sich schon mal den ein oder anderen (qualitativ brauchbaren) Track, Edit, Instrumental, usw. unter rechtlich fragwürdigen Umständen in irgendeiner Form gesichert. Egal wie viel man für ausländische Importe zu zahlen bereit war...
Da nehme ich mich selbst auch nicht aus, das ein oder andere Instrumental/Acapella ist (war zumindest ohne Stem Separation) manchmal echt schwer legitim zu bekommen (Dubplates zählen nicht als legitim!).
Wer da ohne Sünde ist werfe den ersten Stein (bitte jeder nur ein Kreuz...).

Richtig.

Aber die Einstellung das es OK und notwendig/unumgänglich ist, seine Ttelsammlung für lau (und in bescheidener Qualität) durch irgendwelche fadenscheinigen Downloads aufzubauen ist, gelinde gesagt, einfach nur dumm...

Erst mal ist die Qualität selbst eines 128 kb/s MP3-Files um einiges besser als zu Vinyl- und Kassetten-Zeiten. Über eine zu geringe Auflösung hat sich bei mir in über 20 Jahren DJ-ing noch nicht ein einziges Mal ein Gast beschwert. Das Problem sind heute meist die Titel mit einer zu kurzen Halbwertszeit. Ich für meinen Teil besorge mir die gar nicht mehr erst. Gerade bei Neuerscheinungen ist es seeehr übersichtlich geworden, was ich überhaupt in mein Repertoire aufnehme.

"A DJ is not a Jukebox" - Mut zur Lücke

Und genau darum geht es, die breite Masse des Publikums auf eine überraschende und geile Reise mitzunehmen.
Da gilt Qualität vor Quantität, ansonsten ist man nämlich wirklich nicht mehr als eine ordiinäre Jukebox und ist durch jede beliebige Streamingapp auf jedem beliebigen Smartphone ersetzbar.

Meistens sind es aber gerade diese Lücken, die es nur unter rechtlich fragwürdigen Bedingungen gibt. Zumindest ist das so, wenn man (wie ich) im reinen Mainstream-Bereich unterwegs ist. Die 08/15-Sachen finden sich bei allen Download-Portalen, von Elvis Presley über Michael Jackson und Backstreet Boys bis hin zu Ed Sheeran und Helene Fischer. Die "Perlen" finden sich aber immer dann, wenn sie jeder kennt, aber nicht legal erworben werden können.

Ich hatte z. B. weiter oben schon die Rock-Version des Lilian Harvey Klassikers "Das gibt's nur einmal" aus der Expo 2000 Werbung damals erwähnt. Kennt jeder, aber spielt keiner (außer ich ). Ebenfalls ein Werbesong aus den 1990ern, den man nicht in den einschlägigen legalen Portalen findet, ist "Always Coca Cola" von Joey Diggs. Wer den berühmten Streifen "Der gezähmte Widerspenstige" mit Adriano Celentano aus dem Jahr 1980 gesehen hat, ist an der Italo-Disco-Nummer "La Pigiatura" von Clown nicht vorbei gekommen. Auf Vinyl/CD/Download erschienen ist er nie.

Das sind nur so ein paar Titel, die mir ad-hoc einfallen. Der "Mut zur Lücke" entsteht gerade im Mainstream-Genre mit den rechtlich problematischen Titeln.

 

[DJ Nameless]

Ich vertrete immer noch den Standpunkt, dass 1000 Titel für einen Abend ausreichend sind, sofern man seine Sammlung pflegt und seltene bis gar nicht gespielte Titel immer mal wieder aussortiert und durch aktuelle ersetzt.

Kommt drauf an, wie vielfältig die Veranstaltungen sind, die man bespielt. Ich bin da z. B. sehr breit aufgestellt. Und auf einem Seniorentanztee ist andere Musik gefragt als auf einem Kinderfest. Auf der Kirmes ist wieder andere Musik gefragt als auf dem 60. Geburtstag.

 

[k.k.supporter]

Erst mal ist die Qualität selbst eines 128 kb/s MP3-Files um einiges besser als zu Vinyl- und Kassetten-Zeiten. Über eine zu geringe Auflösung hat sich bei mir in über 20 Jahren DJ-ing noch nicht ein einziges Mal ein Gast beschwert.

as ist Blödsinn, wenn man auf einem richtige PA System (Club, Open-Air Bühne, selbst anständige Systeme für Mobile DJs) hört man eine 128 kbit MP3 in der Regel sehr deutlich. Fängt schon damit an, dass die hohen und niedrigen Frequenzen z.T. komplett beschnitten werden. Eine Vinyl hat, da analog, eine sehr hohe Auflösung und hängt nur beschränkt durch die Aufnahmequalität und Qualität der Pressung ab. Ich glaube du verwechselst hier Qualität der Aufnahme von der Art der Abmischung, die sicherlich heute komplett anders ist wie vor 50 Jahren.

Das Problem sind heute meist die Titel mit einer zu kurzen Halbwertszeit. Ich für meinen Teil besorge mir die gar nicht mehr erst. Gerade bei Neuerscheinungen ist es seeehr übersichtlich geworden, was ich überhaupt in mein Repertoire aufnehme.

Das man sein Repertoir selektiv bestücken sollte, war schon immer so. Die Halbwertszeit ist in der Tat oft deutlich kürzer, hat aber mit dem Thema nichts zu tun. Du argumentierst hier, dass du einige Titel nicht bekommen kannst und daher raubkopierst. Hier reden wir aber über Titel, die du nicht kaufen willst, weil du sie nicht lange spielen kannst. Legitim, aber hat nichts mit Verfügbarkeit zu tun, sondern einfach mit Geiz. Du musst sie ja nicht kaufen, aber dann ist für die der illegale Download der richtige Weg? Also dein Rechtsverständnis ist schon sehr interessant.

Meistens sind es aber gerade diese Lücken, die es nur unter rechtlich fragwürdigen Bedingungen gibt. Zumindest ist das so, wenn man (wie ich) im reinen Mainstream-Bereich unterwegs ist. Die 08/15-Sachen finden sich bei allen Download-Portalen, von Elvis Presley über Michael Jackson und Backstreet Boys bis hin zu Ed Sheeran und Helene Fischer. Die "Perlen" finden sich aber immer dann, wenn sie jeder kennt, aber nicht legal erworben werden können.

Das ist aus meiner Sicht auch Blödsinn. Du hast hier 2 Titel genannt. O.k., wir reden hier aber nicht von insgesamt 10 Titeln aus deiner Sammlung, die 0,1% deiner Sammlung ausmachen. Es geht hier um einen signifikanten Teil deiner Bibliothek. Ganz ehrlich, beide Titel sind komplett beliebige 08/15 Tracks. Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass die eine Party in irgendeiner Weise beeinflusst. Zudem gibt es immer unzählige andere Titel, die man anstelle spielen kann. Glaubst du ernsthaft, dass es Titel gibt, die wirklich jeder kennt, die aber legal nicht verfügbar sind (allein hier denke ich gibt es keine Titel), die dann so von der Menge gefeiert werden und das dich aus der Masse herausstechen lässt? Also entweder ich wir leben in komplett unterschiedlichen Welten oder du verrennst dich da.
Versteh mich nicht falsch, natürlich zeichnet jeden DJ aus bzw. hebt ihn aus der Masse heraus, wenn er nicht die gleichen 50 Tracks die jeder spielt in der gleichen Reihenfolge spielt. Aber daher gibt es ja tausende Hits und genauso viele Transitions, mit denen man das Publikum positiv überraschen kann. Gerade im Mobil DJ Bereich kannst du eigentlich alles was die Charts nie gesehen hat, direkt weglassen, genauso funktionieren Remixe und Mashups nur in sehr geringer Dosierung. Keine Party hängt an 2-3 Titeln, ansonsten hättest du auch richtig Probleme, wenn die mal auf der Nogo Liste stehen. Ich hatte schon Kunden, da standen 80er, 90er, "Techno", Hip Hop und Ballermann Schlager auf der Not -Play-Liste. Auch da findet man problemlos genug Titel um einen kompletten Abend zu spielen.

 

[metroplex2005]

So, ich bin jetzt hier raus, der Blödsinn vom Namenlosen wird mir mal wieder zu groß.

Ich weiß, du kannst nichts dafür…

Für das Umfeld ist es aber trotzdem nervig, viel Erfolg noch.

 

[Patrick]

Kommt drauf an, wie vielfältig die Veranstaltungen sind, die man bespielt. Ich bin da z. B. sehr breit aufgestellt. Und auf einem Seniorentanztee ist andere Musik gefragt als auf einem Kinderfest. Auf der Kirmes ist wieder andere Musik gefragt als auf dem 60. Geburtstag.

Korrekt. Aber auch da komme ich mit den 1000 Titeln pro Veranstaltung prima hin. Ich muss nicht immer alles dabei haben.

 

[Netwizard]

Wenn die Titel so kurzlebig sind, dann lohnt es sich gar nicht diese zu haben und erst recht nicht wenn ich sie noch nicht mal kaufen kann, was sich noch dazu steuerlich geltend machen ließe.
Aus meiner Sicht besteht kein Grund sich in irgendwelche fragwürdigen Grauzonen oder schlimmeres zu begeben.
Ich habe es ab und an, dass für eine Modenschau Titel in der Wunschliste stehen, die kurz vor dem Release stehen, es kam sogar schon vor, dass der VÖ am Tag nach der VA gewesen ist. Kann ich nix machen und die Kundin hat das immer verstanden, wenn ich gesagt habe, dass ich den einen oder anderen Titel nicht kaufen kann.
Die Klangqualität hat auch mal ein Kunde angezweifelt, der mir mp3s für einen Mix zur Verfügung stellen wollte. Hab es direkt von CD gemixt. Er hat sich den fertigen Mix (.wav) selbst nochmal gerippt (.mp3) und im Auto vergleichend angehört. Auf der Veranstaltung hat er mir dann gesagt, dass er selbst im Auto einen Unterschied gehört hätte. Die Anlage für das Event war L‘Acoustics, da darf es schon das gute Ausgangsmaterial sein