Harmonielehre-Pflicht für Musiker?

@ ifko & rentier:

danke für die links, werde die mir mal genauer angucken!
:)
 
hast du dich schon mal gefragt, wieso die Mollakkorde etwas traurig klingen? das liegt am Terz, weil es sich um Halbton handelt. Jeder Akkord hat eigenen Klang, auf dem Keyboard, Klavier nimmt man es mehr wahr, als auf der Gitarre. Merke ich selber, wenn ich z.b Em,E oder FSpan auf der Gitarre spiele.
Klar kommt es auf die Reihenfolge an, doch es gibt Momente, wo man sich für nur einen Akkord entscheiden muss und wenn es traurig sein soll, nehme ich z.b. Am.

Edit: seit wann ist "e" oder "d" ein Akkord?
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ich weiss das unterschiedliche akkorde die aber den selben grundton liegen verschieden klingen .. was ich mit meinem post ausdrücken wollte dass es für die stimmung ziemlich unerheblich in meinen augen ist ob man nun G-Dur oder F-Dur spielt. beide klingen normal, fröhlich etc.
zum thema anders klingen auf dem klavier: auf dem klavier spielt man den akkord immer ziemlich gleich (nur halt nach oben oder nach unten versetzt) also z.b. wenn man ganz simplen Dur akkord spielen will braucht man egal in welcher tonlage 3 finger (da gibts natürlich auch abwandlungen) auf der gitarre kann man ein C-Dur aber auf sehr viele verschiedene Arten spielen. man kann den "standart" akkord auf den ersten 3 bünden verwerden, oder den barre aufm 3. bund oder indem man eine saite tiefer wechselt nochmal paar bünde höher. alle klingen verschieden obwohl alle C-Dur sind. hängt halt mit zusammen wie die saiten bei unterschiedlichen bünden klingen, ob nun gegriffen oder freischwingend etc.

zu deinem edit: wenns schnell gehn muss kann man für Dur große Buchstaben verwenden und für moll Akkorde kleine Buchstaben
 
Und genau das meinte ich mit der Gitarre, also mit dem andersklingen. Außerdem kann man die Saiten nicht 100% mittig stimmen, man liegt immer mindestens paar Cent daneben.
Beim Klavier/Keyboard hat man in der Tat weniger möglichkeiten bei den grundakkorden (Dreiklängen). C-Dur kann man nur c,e,g; e,c,g; g,c,e spielen in unterschiedlichen Tonhöhen. Deswegen spielt die linke Hand oft Arpeggios und die rechte die Akkorde. Bei den komplexen Akkorden punktet natürlich das Klavier, wie z.b. Gm7/11 oder G7/9/13 , da durch die ganzen zusätzlichen Umkehrungen sehr viele Möglichkeiten entstehen.
 
Was die Tonarten-Charakteristiken betrifft:
Dies war früher in der klassischen Musik ein wichtiges Thema, als es noch keine gleichstufige Stimmung gab, also die Tonarten definitiv unterschiedlich klangen.
Natürlich behaupten die Klassiker und so manch anspruchsvoller U-Musiker, dass es trotz gleichstufiger Stimmung immer noch diese unterschiedlichen Charakteristiken von Tonarten gibt, was ein beliebtes Streitthema unter Theoretikern ist.
Nunja – Fakt ist sicherlich, dass wenn ein Musikstück transponiert wird, die Dinge dann irgendwie schon ein bisschen anders schwingen als vorher – In wie weit dies vielleicht Auswirkungen auf den Rezipienten hat ist Diskussionswürdig.

Nochmal zum Anfang zurück
das man mich müde belächelt
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Das finde ich so ein bisschen übertrieben.
Es gibt genügend Musik, vor allem natürlich in den Stilistiken der elektronischen Tanzflurmusik, die im Großen und Ganzen ohne Harmonielehre funktionieren, z.B. nur auf einem einzigen Ton oder minimalen Sequenzen basieren, und das muss auch so sein, denn es geht hier nun meistens darum etwas anderes zu kommunizieren: Sound, Rhythmus, Arrangement.
Um diese Faktoren optimal zur Geltung zu bringen ist es eben entscheidend, dass man überflüssigen Ballast, wie z.B. ausgefeilte harmonische Strukturen oder Melodien einfach weglässt.
Die ist eben das konkrete Gegenmodell zu z.B. einem Singer/Songwriter mit Gitarre, der seine Stücke auf gar keinem Fall komplex mit einer Band arrangieren möchte, weil er vielleicht der Meinung ist, dass dadurch vielleicht der Inhalt seiner Texte an Wert verlieren könnte.

Daher finde ich es nicht schlimm, wenn ein Produzent in der erwähnten Stilistik komplett auf jegliches harmonisches Basiswissen verzichtet.
Man sollte sich dann nur im klarem darüber sein, dass man dann eine ganze Masse anderer Dinge in seinen Kompositionen bringen muss: Innovativer auffälliger Sound und evntl. komplexe Modulation desselben und eben komplexe detaillierte Choreografische Arrangements, was oftmals ebenso schwierig ist wie eine harmonisch „korrekte“ Komposition zu erstellen, was durch einen Blick in das DJ-Traxx-Sub sofort bestätigt werden kann.

Was allerdings immer wieder peinlich ist, dass sind z.B. die unsäglichen Versuche mancher Kandidaten in musikalischen Stilistiken zu werkeln, die ein Harmonielehre-Basiswissen erfordern, wobei dieses dann nicht vorhanden ist.
Bestes Beispiel sind z.B. die berüchtigten House-Bootlegs, wo man dann vielleicht ein melodisches Acapella vorfindet, zu dem das hinzugefügte neue musikalische Material dann ganz und gar nicht passt.
Sorry – aber das haut dann so nicht hin – Entweder Basiswissen draufpacken, oder die Dinge wirklich in den Underground reduzieren oder einfach lassen.
 
um mal noch nen ganz anderen gesichtspunkt in den raum zu werfen: wenns nicht passt HÖRT man das doch auch ... jmd der dissonante töne nicht hört sollte sich erst gar nichts ans producing wagen ...
 
Ich glaube die Gründe für den letzten Gesichtspunkt sind ebenso einfach wie genial.
Man hofft als Produzent dann eben, dass außer einem selbst eben niemand mitkriegt, was man da vermurkst hat.
Die Aussicht auf die Annehmlichkeiten, die man hat, wenn man musikalisch erfolgreich ist (Koks, Alle Frauen, unbeschreiblicher Reichtum) sind nun mal derartig verlockend, dass man es ja auch einfach mal versuchen sollte, wenn man eigentlich keine Ahnung hat.
Ähnliche Phänomene sind ja auch in anderen Lebensbereichen immer wieder zu finden.

Außerdem kann man am Ende vieles dadurch wieder wett machen, indem man z.B. einen originellen Künstlernamen hat, sich zu verkaufen weiß und der Titel am Ende einen coolen Namen hat.
 
Was mir gerade noch einfällt:

Versucht mal folgenden Text über Industrials Hamroniefolge zu singen:


(I love you) I know you love me
……C…… ……… . …G……………………..
(I want you) How could I disagree?
……Am………………………Em………..
(So that's why) I make no protest
………F……………..……C……………..
(When you say) You will do the rest
……….F……………......….G……………..


Wers als erster errät, bekommt den günen Punkt
reputation_pos.gif
,)

/edit
Sry - die formattierung is ein bissl chaotisch, aber denke der Sinn wird klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Ahnung was du wissen willst, aber der Text ist aus Go West von den Pet Shop Boys :p
 
Ja genau, an den Titel dachte ich.
Und mit dem dm hat Industrial tatsächlich Recht, was ich erst jetzt sehe.
Macht aber nix, denn da die Melodieführung an der Stelle mittels der Töne c und a stattfindet kann man von einem dm7 Akkord sprechen, der ja nix anderes ist als F6 über Sexte d und der wird ja im Pop und Jazz gern als Substitut für die Subdominante eingesetzt, weil’s eh cooler klingt und der Bassmann nicht soviel arbeiten muss.

Eindeutig hat Pachelbel also von den Village People/Pet Shop Boys geklaut und die Dinge dann nur noch ein bisschen vereinfacht. ,)
 
um nochmal auf die ausgangsfrage "Harmonielehre-Pflicht für Musiker?" zurückzukommen: ja, zumindest wenn man auch producer ist.
wenn man "nur" auflegt kann es von vorteil sein, ist meiner meinung nach aber keiner pflicht, denn wenn man den TT pitcht ändert sich eh die tonhöhe, sollte also live schwer umzusetzen sein, schließlich kann man nich 1565646 jahre nach der einen platte suchen deren tonhöhe passst wenn man das tempo angepasst hat und dann vllt noch einpegeln (also ich könnte es zumindest nicht, wenn das jmd hinbekommen sollte...respekt :D)
wenn man tracks produziert sollte man schon auf harmonien achten, wenn man das nicht kann sollte man den track wenigstens jemandem vorspielen der ahnung davon hat und drauf achtet ob alles stimmt, sonst kann es schnell peinlich werden.
ist mir grad vor 20 min aufgefallen (deshalb schreib ich nun auch diesen post ;)). ich hab mir hier im forum ein paar gebrauchte platten bestellt und war dabei sie zu digitalisieren, der track der grad lief war alex gaudino - destination calabria. was fällt mir auf: beim saxophon sample ist ein ton zu hoch, nicht viel, aber für jemanden der harmonien hört ein schmerz im ohr ;) neugierig wie ich bin hab ich dann mal nen remix des tracks (enur ft. natasha - calabria 2007) aufn anderen teller gepackt...und siehe da, der fehler ist korrigiert. :D
ich mein, ist kein weltuntergang dass dort ein fehler ist, die leute feiern trotzdem drauf ab, aber etwas amüsant fand ich das schon.
wenn interesse besteht kann ich gerne mal ein sample von dem harmonischen und dem unharmonischen saxophon hochladen.
 
CatDog schrieb:
um nochmal auf die ausgangsfrage "Harmonielehre-Pflicht für Musiker?" zurückzukommen: ja, zumindest wenn man auch producer ist.
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Nö, wenn man Produce/Produzent ist braucht man das nicht zu können.Wenn man komponiert sollte man das können.
Es gibt eine durchaus stattlich Anzahl Producer/Produzenten die nicht einmal Noten lesen können.

Ein Produzierender ist nämlich eigentlich derjenige der Herstellungsleitung des Werkes betraut ist. Quasi der "Geschäftsführer" einer Werkproduktion.Und da kann man eben einfach jemanden disponieren der das Komponieren übernimmt
 
ja das stimmt schon, ich hatte oben aber auch bereits geschrieben dass man, wenn man keine harmonien hört, jemanden haben sollte der es dann für einen kontrolliert ;)
 
Hi.

Das Pad-Beispiel ist nicht so geschickt gewählt. Man braucht keine Harmoniekenntnisse, um solch einfache Akkorde hinzukriegen. Es braucht lediglich Harmonie-GEFÜHL! Bei mir ist das so, ich habe keine Ahnung von Harmonielehre, aber einen Sinn dafür, einen Sinn für Musik. Deshalb suche ich mir einfach die Tasten auf dem Keyboard, die passen, solange, bis der Akkord gut klingt.

Allerdings merke ich einen Unterschied: Ich bekomme nur einfache, Standardakkorde hin. Wenn ich Ahnung von Harmonie hätte, würde ich abwechslungsreichere Akkorde und vor allem Akkordüberleitungen hinkriegen.

Merke: Harmonielehre ist extrem von Vorteil, Leute mit Sinn für Harmonie kriegen aber auch so ein paar einfache Akkorde hin.
 
wie gesagt, das waren nur dreiklänge und die grundakkorde. Das könnte jeder hinkriegen, wenn es sich 2 tage mit der harmonielehre beschäftigt.
Bei dem Arpeggio in meinem Beispiel sieht es schon anders aus. Das ist genau die gleiche Padspur, nur quantisiert mit verlängerten Enden. Man merkt schon, wie man die Arps zum leben bringt. Und für 30-40 Sekunden Arbeit finde ich das Ergebnis klasse. Ein Noob würde mindestens 4 Stunden sitzen, bis er die Akkorde richtig hat, falls er mein Beispiel ohne Vorgaben nachmachen will.
 
ich habe bis vor 10 jahren recht gut bass und drums gespielt... noten lesen kann ich aber immernoch net... und dennoch geht alles wie von alleine was sich um die musik dreht... weil ich "verstehe" und "fühle" musik, auch ohne noten... ich weiß was passt, was gut klingt, und was nicht.... da muss ich nicht die "harmonielehre" können.... wozu auch!?
 
Anltr schrieb:
ich weiß was passt, was gut klingt, und was nicht.... da muss ich nicht die "harmonielehre" können.... wozu auch!?
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Also hast doch die Kenntnisse aus der Harmonielehre, kennst nur die Begriffe nicht, weißt aber was zusammen harmoniert. Frage ist nur, ob du dich und wie du dich weiterentwickelst, wenn du die Grundlagen draufhast. Das geht nur mit lesen oder "try and error".
 
Musiker ist man denke ich in dem Moment in dem man mehr macht als nur Klimpern. Ob sich das äussert in dem man ein Instrument erlernt oder den Plattenteller schwingt - sobald das was man spielt einen innerlich dabei zufrieden stellt ist man Musiker.. ob gut oder schlecht entscheiden andere & die schlichte Tatsache ob man a( Talent b) Kenntnisse über Rythmus & Harmonielehre besitzt. KÜNSTLER ist man ab dem Moment wenn der eigne Stil dabei entwickelt wird. Talent entscheidet nur wie schnell man etwas versteht weil es einem liegt. Ein Mozart wäre nie so gut gewesen wenn er nicht das Gespür für musik gehabt hätte, das ihn schon von Kindheit an Prägte, weil sein Vater ihn knall hart förderte. Solche Menschen atmen Musik sehen die Töne mit offenen Augen als Bilderfluten und durchleben extremste Emotionen beim Spielen.. das ist keine Kunst sondern Genialität in Reinform. Und nur einer unter 1.000.000 hat die Gabe dazu. Und nur einer unter 1000 Begabten hat die glücklichen Umstände das er/sie geförtert wird. Die meisten Leben vor sich hin und sind aufgrund von umständen (fehlende Kohle oder keine zeit, andere Interessen.. Fremdes Land, keine Musik Schulen uvm.) dazu verdammt ihre Genialenfähigkeiten verkümmern zu lassen. Doch ich glaube ich bin etwas abgeschweift ^^
 

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